My Brother Rabbit Test (PS4): Liebevolles Wimmelbild-Adventure

von Mandi 24.09.2018

Wimmelbild-Fans aufgepasst: Wenn ihr Rätsel liebt, ist My Brother Rabbit ein grandioser Titel für euch. Was dieses Game so besonders macht, lest ihr hier im Review! Zur offiziellen Website des Spiels geht es hier.

Worum geht‘s in My Brother Rabbit?

Das echte Leben ist manchmal ziemlich gemein. So erkrankt die junge Tochter einer vierköpfigen Familie schwer, und die Stimmung ist am Tiefpunkt. Während der Zeit nach der Diagnose weichen der Kleinen ihr Stoffhase und ihr Bruder nicht von der Seite.

Von der Fantasie beflügelt helft ihr der jungen Dame beim Heilungsprozess. Als Hasen-Hauptheld müsst ihr verschiedene Dinge lösen, um in den einzelnen Levels voranzukommen. Meist gilt es, Sachen zu finden und zu sammeln, um sie in einem Puzzle einzusetzen.

Dieses gelöste Rätsel bringt euch dann sehr oft den letzten anderen gesuchten Gegenstand, mit dem ihr weiterkommt. Während das Spielprinzip sich kaum von herkömmlichen Wimmelbildspielen unterscheidet, schafft es Artifex Mundi mit My Brother Rabbit doch irgendwie, sich abzuheben. Trailer gefällig?

Über My Brother Rabbit

Gleich beim Starten des Spiels stellt sich unweigerlich ein Gefühl à la Unravel und dergleichen ein. Die Musik ist ruhig und lädt zum Träumen, aber auch zum Spielen ein! Der Malstil in den Zwischensequenzen erinnert teils an Winnie Puuh, und die Animation ist sehenswert.

Generell läuft das Gameplay ohne Worte ab, ähnlich wie in Machinarium oder Candle kommt ihr auch hier durch Hinweise zum Ziel. Es gibt allerdings kaum visuelle Hinweise, womit ihr alles interagieren könnt. Abgesehen von kleinen Feen, die euch zu den nächsten Rätseln führen, seid ihr auf euch allein gestellt.

Der Stil von My Brother Rabbit ist teils surreal, da wird schon mal ein Schweinerüssel als Steckdose missbraucht. Oder in einem Gebäude steckt ein Mund oder ein Auge – ein wenig gewöhnungsbedürftig ist das Ganze schon. Doch dem Game kann man zugute halten, dass der Comicstil perfekt passt!

Die Technik hinter dem Spiel

Eine Version mit Touchscreen (Tablet oder Switch) täte My Brother Rabbit als Wimmelbildspiel zweifelsfrei gut. Doch auch auf der PS4 spielt sich das Game hervorragend. Ihr fahrt mit den Analogsticks umher und könnt mit einem ausreichend großen Cursor einzelne Dinge anklicken.

Die Optik sowie der Sound in My Brother Rabbit sind über jeden Zweifel erhaben. Der Comic-Look passt wirklich gut zu dem Thema mit dem kranken Kind, auch, dass ihr ebenso junger Bruder zur Rettung eilen will, ist zu jeder Zeit ersichtlich. Die Musik arbeitet teilweise sogar mit Takt, da macht es richtig Spaß, zuzuhören!

So wie in Candle hängen die Puzzles auch in My Brother Rabbit enorm zusammen. Viele Gegenstände findet ihr erst, wenn ihr alle Gegenstände für ein anderes Rätsel gefunden habt. Als Wimmelbildspiel funktioniert dieses Spiel aber perfekt, und so müsst ihr einfach nur suchen, suchen, suchen.

Innovativ? Nein, nicht wirklich

My Brother Rabbit macht hier alles gut, ohne großartig zu glänzen. Fünf Kapitel erwarten euch, und etwa vier Stunden Spielzeit (also einen Abend) dürft ihr einplanen. Die Puzzles sind teils auf der logischen Seite beheimatet, oft sammelt ihr euch den Weg durch das Game.

Viele kleine Ansichten wie durch ein Teleskop oder in eine Kiste tragen zur gelungenen Abwechslung bei. Das geht sogar so weit, dass ihr rechts oben immer seht, was ihr gerade sammeln müsst. Ist die jeweilige Anzeige farbig, wisst ihr, dass im aktuellen Bildschirm noch ein Artefakt zu finden ist.

Ist sie grau, könnt ihr getrost in einem anderen Screen weitersuchen. Die Geschichte ist nett erzählt und grandios animiert, doch zu viel nachdenken solltet ihr darüber nicht. Es funktioniert, dass euch My Brother Rabbit zum Weiterspielen animiert, und genau das sollte ein gutes Spiel auch schaffen. Gut gemacht, Artifex Mundi!

Fazit zu My Brother Rabbit: Gelungener Wimmelbild-Titel

Für gerade mal 15 Euro bekommt ihr hier einen oder zwei schöne Abende spendiert. Der Fokus in My Brother Rabbit liegt ganz klar auf dem Wimmelbild-Teil, wobei auch die logischen Rätsel knackig werden können. Bis auf wenige Durchhänger, wo ihr das nächste Puzzle sucht, hält das Spiel den Spannungsbogen aufrecht.

Optisch sowie akustisch macht man My Brother Rabbit nichts vor. Die Animationen sowie die Grafik an sich sind komplett überzeugend, und die Sounduntermalung ist einmalig. Sowohl das Spielen als auch das Zusehen und Zuhören machen richtig Spaß, und was will man mehr von einem Adventure erwarten?

Selbst, wenn man bislang noch wenig bis nichts von Artifex Mundi gehört haben sollte. Das Entwicklerstudio hat mit My Brother Rabbit einen Supertitel abgeliefert. Ja, Wimmelbild und Rätsel haben vielleicht nicht die größte Fangemeinde. Aber My Brother Rabbit kann diese mühelos vergrößern. Gebt dem Titel eine Chance und habt Spaß!

Wertung: 8.0 Pixel

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