Edna bricht aus – Anniversary Edition Test (PS4): Schräg, bunt, überarbeitet

von Mandi 01.07.2020

In Edna bricht aus – Anniversary Edition schlüpft ihr in die Haut einer jungen Dame. Das Point&Click-Adventure besticht mit knackigen Rätseln, lest mehr!

Über Edna bricht aus – Anniversary Edition

2008 kam das Spiel erstmals in den Handel. Das war für Daedalic Entertainment (das Studio hinter Deponia) damals eine große Sache, denn Edna bricht aus gewann mehrere deutsche Preise und verhalf dem Studio somit zum Durchbruch und zu weiteren Titeln. Mit der Anniversary Edition lässt man den ersten Ableger des Teams nun hochleben, und euch erwartet ein klassisches Remaster. Somit gibt es nun endlich auch ein 16:9-Bildformat, eine überarbeitete Grafik, eine feinere Auflösung, neue Animationen und das Gameplay hat auch einen neuen Anstrich bekommen. Die offizielle Website des Spiels gibt euch einen Überblick, genauso wie der nachfolgende Trailer:

Die Story des Titels

Während sich die technischen Gegebenheiten als rundum verschönert präsentieren, ist der Plot unverändert geblieben. Nach wie vor geht es um die junge Edna, die sich zu Beginn des Spiels mit ihrem sprechenden Stoffhasen Harvey in einer gepolsterten Zelle wiederfindet. Durch ein Gespräch zwischen den beiden stellt sich heraus, dass wohl irgendjemand der Meinung ist, dass Edna irre ist. Dank Amnesie kann sich eure Protagonistin allerdings an nichts erinnern, und damit hat sie wie auch ihr als SpielerIn keine Ahnung, warum man hier in dieser Zelle sitzt.

Das führt dann auch schon zur namensgebenden Aufgabe von Edna bricht aus Anniversary Edition: Ihr müsst aus der Zelle entkommen, ein paar fiese Machenschaften entwirren und ganz nebenbei dahinter kommen, warum ihr überhaupt in dieser Zelle gelandet seid. Das Spiel experimentiert auch mit kleinen und großen Zeitsprüngen, ihr wechselt manchmal zwischen dem blauen Hasen Harvey und der jugendlichen Edna hin und her, und die Verschwörung gegen euch scheint allgegenwärtig.

Rätsel, Rätsel überall

In Edna bricht aus Anniversary Edition erwarten euch teils skurille Rätsel mit heftigem Humor. Nicht selten kommt es vor, dass ihr euch einfach durch die Hotspots klickt und versucht, Dinge miteinander zu kombinieren oder das starke Dialogsystem mit anderen Charakteren bis zum Abwinken zu benutzen. Der mit Abstand größte Punkt in diesem Game ist der Humor: Wenn er euch passt, seid ihr bis zum Schluss motiviert. Könnt ihr allerdings nichts mit dem humoristischen Geplänkel zwischen den Figuren anfangen, wird es schwer, hier länger zu spielen.

Denn so gut wie jede Kombination und jeder Fehlschlag wird mit einem eigenen Kommentar quittiert. Edna bricht aus Anniversary Edition lässt sich weitestgehend non-linear spielen, was auf der einen Seite gut funktioniert und auf der anderen Seite AnfängerInnen gnadenlos fordern bis überfordern kann. Die Denksportaufgaben treiben mitunter seltsame Blüten, und ab und zu schadet es nicht, eine Komplettlösung nebenbei liegen zu haben. Steht ihr allerdings darauf, alles selbst zu erforschen und manche Orte bis ins letzte Detail zu durchsuchen, könnt ihr darauf natürlich verzichten.

Die Technik des Spiels

Wie eingangs schon erwähnt hat sich an der Story und Erzählweise des Titels nichts geändert. Dafür wurde an der Technik gearbeitet, und das schlägt sich sowohl an der Optik wie auch bei der Steuerung nieder. Wahlweise dürft ihr das Game nämlich in aufpolierter Grafik (und 16:9-Bildformat!) spielen, was mit neuen Animationen und verbesserten Interfaces einher geht. Gerade auf der PS4 spielt sich Edna bricht aus Anniversary Edition überraschend gut, normalerweise wäre man bei einem Point-and-Click-Adventure doch lieber auf einem PC (auch auf Steam!) ansässig. Hier wird aber mit optional angezeigten Hotspots und der Verwendung der beiden Analogsticks sehr gut gearbeitet.

Die Steuerung des Spiels wird dank überarbeiteten Inventar- und Interaktionsmenüs auf ein neues Level gehoben. Gemeinsam mit der schön bunten Grafik und der massiven Anzahl an schrägen Sprachausgaben (ehrlich, es ist wirklich alles vertont!) erwartet euch hier ein ganz schönes Adventure. Zudem könnt ihr im Menü von Edna bricht aus Anniversary Edition jederzeit zwischen der Originalversion und dem HD-Remaster umschalten. Hier fühlen sich sowohl Fans des Originals als auch Rätsel-FreundInnen, die den Ableger verpasst haben, gleich heimisch!

Fazit: So gut wie damals

Dieser Titel ist im doppelten Sinne eine Zeitmaschine. Nicht nur, dass ihr gemeinsam mit dem Plüschhasen Harvey die Vergangenheit von Edna aufarbeitet (das hätte ich gerne noch öfters gemacht), auch die Originalversion aus dem Jahre 2008 lässt sich hier ohne Weiteres spielen. Ganz ehrlich: Im Direktvergleich entscheide ich mich lieber für die überarbeitete HD-Variante. Edna bricht aus Anniversary Edition verändert dabei nichts am Grundprinzip, nach wie vor müsst ihr für die Lösungen der einzelnen Rätsel entweder ziemlich herumprobieren, einen Walkthrough zu Rate ziehen oder manchmal auch einfach nur Glück haben. Fans lieben das!

Dadurch, dass das Game im Prinzip offen gestaltet ist, könnt ihr wenig später im Spiel nach eigener Lust und Laune erforschen. Das mag für manche etwas monoton und abgehalftert wirken, aber in Wahrheit werdet ihr hier nicht streng linear durch die Umgebungen geführt. Diese Idee hat schon 2008 gut funktioniert und hält sich auch heute noch! Die überarbeitete Steuerung macht nun auch auf der PS4 wirklich Spaß, und es gibt nichts, warum Rätsel-Fans hier nicht einen zweiten Blick riskieren sollten. Wenn ihr auf schräge Rätsel und noch abgedrehtere Lösungswege steht, ist Edna bricht aus Anniversary Edition definitiv wie für euch gemacht!

Wertung: 8.0 Pixel

für Edna bricht aus – Anniversary Edition Test (PS4): Schräg, bunt, überarbeitet von