Angespielt: Unser Back to the Congressman Erfahrungsbericht

von Stefan Hohenwarter 16.05.2020

Exit-Rooms erfreuen sich seit Jahren größter Beliebtheit. Aufgrund der Corona-Krise fällt den Betreibern von Exit-Rooms die Existenzgrundlage gerade weg, weshalb sich das Crime Runners Team rund um Lukas Rauscher etwas neues überlegt hat. Das Ergebnis ist ein Online-Point-&-Click-Adventure, dass ihr alleine oder mit bis zu drei MitspielerInnen in Angriff nehmen könnt. Was euch darin erwartet, erfahrt ihr in unserem Back to the Congressman Erfahrungsbericht.

Bevor ich auf das Spielprinzip eingehe, hier ein kurzer Trailer:

Worum geht’s?

“Seit der Katastrophe um Projekt X ist einiges an Zeit vergangen. Der Wiederaufbau ist fast vorüber und die Welt hat sich wieder erholt. Vorbei sind die Zeiten der Selbstisolation! Menschen gehen wieder auf die Straße, Parks sind geöffnet und Kinder wieder auf den Spielplätzen. Doch es bleiben Narben zurück. Wir sind Opfer der folgenden Wirtschaftskrise, nirgends ist mehr Geld für ehrliche Kriminelle wie uns zu holen. Könnt ihr euch noch an unsere allererste Mission erinnern? Wir wollten damals die Geldreserven von Simon Dickson ergattern. Tja, das hat nicht geklappt. Es ist Zeit zurück zu gehen und unsere damalige Mission zu Ende zu bringen. Der Operator wartet auf euch!” (Quelle Back to the Congressman Webseite)

Wie spielt man Back to the Congressman?

Dafür kauft ihr euch das Spiel auf der offiziellen Crime Runners-Webseite, das in deutsch und englisch für 15 Euro erhältlich ist. Ihr erhalten dann einen Link, den ihr im Browser eures internetfähigen Computers eingebt. Solltet ihr mit FreundInnen spielen wollen, so geben diese ebenfalls den gleichen Link ein und treten so dem Spiel bei. Wenn ihr alle im Spiel seid, empfehle ich euch, euch irgendwie zu verbinden (Gruppenanruf, Videochat, oder ähnliches), denn eine gute Abstimmung erleichtert das gezielte Vorankommen.

Im Spiel sehen alle immer den selben Screen – ihr solltet euch also ausmachen, was ihr tut, weil ihr sonst in einem nervigen Vor-Zurück-Spiel landet. Klickt ein(e) SpielerIn irgendwohin, wird die Aktion bei allen sichtbar. Links unten seht ihr den altbekannten Operator, der euch mit hilfreichen Tipps versorgt, falls ihr nicht weiterkommt. Ansonsten seht ihr nur über eine Veränderung des Mauszeigers (wird zu einer Hand), falls ihr irgendwo etwas machen könnt. Probiert es aus, es ist nicht besonders schwer zu bedienen und verstehen.

Funktioniert das Spiel auch am Handy oder Tablet?

Laut der offiziellen Webseite wurde das Spiel für Computer und Laptops mit allen gängigen Browsern wie Chrome, Firefox, Edge und Safari optimiert. Ihr könnt Back to the Congressman zwar auch mit dem Tablet spielen, aber hier gibt es keine Gewährleistung, dass alles optimal funktioniert. Das Spiel ist also nicht für Smartphones oder Tablets optimiert. Die Geschwindigkeit, in der sich das Geschehen bei allen aktualisiert, ist gut gelungen.

Die Atmosphäre und die Rätsel

Eine der großen Stärken des Crime Runners Teams ist neben der Passion für das Thema selbst die Fähigkeit, eine Atmosphäre zu erzeugen und abwechslungsreiche Rätsel den Exit-Room-Fans zu bescheren. Wenn auch die Atmosphäre aufgrund der Vorbewegung von Standbild zu Standbild etwas zu kurz kommt, punkten Lukas Rauscher und sein Team erneut mit den Rätseln, die meiner Meinung nach optimal auf die Gegebenheiten eines Onlinespiels angepasst wurden. Jedes Rätsel unterscheidet sich und stellt euren Scharfsinn auf die Probe. Erfahrene Rätsel-Fans knobeln ein wenig und kommen selbst auf die Lösungen, und AnfängerInnen dürfen den Operator gerne auch mehrmals bemühen.

Copyright: Crime Runners

Back to the Congressman Testfazit

Ich habe bewusst nichts über die Story verraten, um euch nicht zu spoilern. Als großer Fan vom Crime Runners Exit-Room Going Underground (hier geht’s zu unserem Erfahrungsbericht), der bis heute das beste Escape-Erlebnis meines Lebens war, war ich überaus gespannt, was das Team rund um Lukas Rauscher in der kurzen Zeit auf die Beine stellen konnte. Das Ergebnis erinnert an alter PC-Adventures wie Carol Reed Mysteries – man hantelt sich von einem Schauplatz zum nächsten vor und löst das ein oder andere Rätsel. Neu ist hier, dass ihr das nun “gefühlt” zu viert machen könnt, aber man merkt, dass hier kein großes Studio hinter dem Spiel steht. Es ist vielmehr der Versuch neue Gefilde zu ergründen und die Zeit des Lock-Downs sinnvoll zu nutzen. Das ist meiner Meinung nach gelungen und ich möchte dem Team hier ein großes Lob für das Ergebnis aussprechen. 15 Euro ist ansich relativ viel für eine Episode, die uns rund eine Stunde beschäftigt hat, doch es sei hier erwähnt, dass ihr am Ende des Spiels einen 10 Euro Rabattcode für die Crime-Runners-Live Erlebnisse bekommt. Diese sind ab dem 29.5.2020 wieder möglich!