XMG Ultra 15 im Test – eine wahre Killermaschine

von postbrawler 07.08.2018

In den letzten vier Wochen hatte ich eine wahre Killer-Maschine bei mir zuhause stehen. Passend zu den Außentemperaturen brachte mich auch der XMG Ultra 15 in der maximalen Ausbaustufe ganz schön ins Schwitzen. Ob der Gaming-Laptop mit gängigen Desktops mithalten kann, oder ob es sich dabei um ein kostspieliges Gadget für anspruchsvolle Geeks handelt, lest ihr in meinem Testbericht.

Gestatten, Gaming-Laptop

Rein äußerlich sieht man dem XMG 15 von Schenker seinen primären Verwendungszweck deutlich an. Mit 43 mm Höhe und 3,6 KG Kampfgewicht handelt es sich um einen äußerst stämmigen und schweren Laptop. Max-Q-verwöhnte Ultrabook-GamerInnen werden von der Erscheinungsform des Gerätes nicht beeindruckt sein, wohl aber von seinem Innenleben. Gottseidank verzichtet Schenker beim Gehäuse auf das übliche LED-Blitzgewitter und Raumschiff-Firlefanz der so manches Konkurrenzprodukt schon von aller Weite als Gaming-Maschine brandmarkt.

Tech-Specs

  • 15,6″ Full HD IPS Bildschirm | 144Hz | G-SYNC
  • NVIDIA GeForce GTX 1080 | 8 GB GDDR5X
  • Intel Core i7-8700K | 3,7 – 4,7 GHz | 6 Kerne / 12 Threads | 12MB Cache | 95 Watt | geköpft
  • 16GB Samsung SO-DIMM DDR4-2666
  • 2x1TB SSD SAMSUNG 970 PRO NVMe | RAID 0
  • Rivet Networks Killer Wireless-AC 1550 | inkl. Bluetooth 5.0
  • Microsoft Windows 10 Home 64 Bit | Deutsch

Gehäuse und Peripherie

Das Gehäuse des XMG Ultra 15 ist aus dunklem, matten Hartplastik gefertigt, und fühlt sich sehr robust und stabil an. Das Bildschirm-Schanier lässt sich mit einer Hand öffnen und wackelt kaum. Mit 38,8 x 26 x 4,3 cm Abmessungen und 3,6 KG Gewicht kann der Laptop nicht unbedingt als grazile Schönheit bezeichnet werden. An den Seiten des Laptops finden sich reichliche Steckplätze für allerlei Peripherie. Dreimal USB 3.0 und einmal USB 2.0, sowie zwei moderne USB Typ-C Steckplätze lassen Macbook Pro User vor Neid erblassen, und auch sonst keinerlei Wünsche offen. Sogar Thunderbolt-3 ist mit an Bord! Laden kann man den Laptop darüber leider nicht, dafür reichen die 100 Watt des USB-PD Standards nicht mal ansatzweise aus. Externe Monitore können wahlweise auch über zwei Mini Display-Ports oder einen HDMI-Ausgang betrieben werden. Dadurch lassen sich theoretisch bis zu 5 weitere Monitore an das System anhängen. Ein klassischer RJ45 LAN-Port, Flash-Kartenleser sowie sage und schreibe vier Audio-Klinkenstecker runden das Anschlussportfolio ab.

  • 3 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, 2 x USB Typ-C
  • Thunderbolt-3
  • 2 x Mini Display Port, 1 x HDMI
  • Flash Kartenleser, RJ45 Lanport
  • 4 x Klinkenstecker

Das Aufklappen des Deckels gibt den Blick auf ein großzügig dimensioniertes Synaptics Trackpad mit zwei physischen Tasten und einem Fingerprint-Sensor frei. Die verbaute Tastatur bietet einen präzisen Druckpunkt, gewölbte Keycaps und RGB-LED-Beleuchtung mit drei getrennten Zonen.

Das soll ein Netzteil sein?…

Als wäre der XMG Ultra 15 nicht schon für sich gesehen ein kleiner Panzer, setzt das beiliegende Netzteil noch einen oben drauf. Das gute Stück liefert 330 Watt Nennleistung, wiegt 1,2 Kilogramm, und hat mit 9,5 x 4,3 x 19,8 cm die Ausmaße eines Ziegelsteins. Laptopdiebe sollten sich gefasst machen, das wehrhafte BesitzerInnen eines solchen Gerätes allein mit diesem Netzteil ordentlich Wurfschaden anrichten können.

Der Bildschirm – schnell und hell

Als visuelles Herzstück verbaut Schenker ein blickwinkelstabile 15,6 Zoll IPS–Display mit Full HD-Auflösung, G-SYNC sowie 144 Hz Bildwiederholfrequenz. Schade, dass bei dieser Hardware-Ausstattung nicht zumindest ein WQHD-Display verbaut wurde, andererseits ist Full-HD bei 15 Zoll Bildschirmdiagonale eh der Sweet-Spot. In flotten Shooter-Gefechten macht sich das Panel sehr positiv bemerkbar, und überzeugt mit butterweichen, ruckelfreien und vor allem sehr leuchtkräftigen Bildern.

Kompromissloses Innenleben

Hier geht’s zu den Tech-Specs von Schenker

Im Inneren des XMG Ultra 15 gibt ein Intel Core i7-8700K den Takt mit 6 Kernen und bis zu 4,7 GHz vor. Als Kurzzeitgedächtnis stehen dem Rechenknecht 16 Gigabyte SO-DIMM DDR4 Speicher mit 2666 MHz zur Seite. Für schicke Grafik sorgt eine NVIDIA GeForce GTX 1080 mit 8 GB VRAM. Für ausreichend Speicherplatz ist mit zwei im RAID0-Verbund betriebenen, 1TB fassenden SAMSUNG 970 PRO SSDs gesorgt. Die machen mit 3500 MByte/s Lesegeschwindigkeit ordentlich Dampf beim Laden von Spielen und Anwendungen. Ein Killer Wireless AC 1550 von Rivet Networks rundet das Gesamtpaket in Puncto Connectivity ab. Dieses Paket lässt echt keine GamerInnen-Wünsche offen. Wenn hier noch Mundwinkel talwärts klappen, dann höchstens beim Blick auf das Preisschild.

Performance

Es versteht sich wohl von selbst, dass ein PC dieses Kalibers alle modernen Spiele, die man ihm in Full-HD und Ultra Settings hinwirft zum Frühstück verspeist. Doom bei smoothen 144 FPS, Rise of the Tomb Raider samt TresFX und 8-facher Kantenglättung in durchschnittlich 112 FPS… Herz, was willst du mehr? Kommen wir also direkt zum Elefanten im Raum: Bei Vollast gibt der Laptop eine Geräuschkulisse von sich, dass mir Hören und Sehen vergeht. Der größte Lärm entspringt den Lüftungsschlitzen an der Hinterseite, und auch an der Frontseite ist der Lärm noch beängstigend. Es war beim Spielen mit dem PC kaum möglich nebenbei eine normale Konversation auf Zimmerlautstärke zu führen. Bei aller Liebe zu meinen Ohren und meiner Familie könnte ich dieses Ungetüm nicht für längere Zeit mein Hauptarbeitsgerät wähnen. Die Wärme der Abluft liegt bei Vollast um die 65 Grad Celsius im Bereich des Linken hinteren Lüftungsschlitzes. Das ist ein durchaus Gaming-Laptop-typischer Wert, der dem bulligen Design und den hysterischen Ventilatoren geschuldet ist. An der Handballenablage und der Tastatur bleibt das Gerät zu jederzeit angenehm kühl bei maximal 35 Grad im Bereich des Lautsprechers.

Fazit zum XMG Ultra 15

Für kolportierte 3.600 Euro verpackt Schenker im XMG Ultra 15 topmodernste Technik im verhältnismäßig kompakten Formfaktor. Das kann man sich als kompromisslose Gaming-EnthusiastIn gönnen, es geht aber auch anders. Wer zum Beispiel bei der Grafikarte spart, und sich mit einer Geforce 1070 zufriedengeben kann, wird einige formschöne und wesentlich handlichere Laptops im Max-Q Design zu einem deutlich niedrigeren Preis finden. Auch die Sitznachbarn im Zug würden diese Variante ob der fast schon unverschämt hohen Geräuschentwicklung des XMG Ultra 15 sicherlich bevorzugen. Wer auch unterwegs nicht auf 144 FPS bei maximalen Details verzichten will, und aufs Seelenheil der Sitznachbarn pfeift, kann mit dem Power-Laptop von Schenker durchaus Freude haben.