Xiaomi Redmi Pad 2 im Test – Budget-Tablet mit Stil und Kompromissen
Mit dem Redmi Pad 2 bringt Xiaomi ein frisches Einsteiger-Tablet auf den Markt, das vor allem durch sein solides Preis-Leistungs-Verhältnis, ein überraschend hochwertiges Design und lange Akkulaufzeit punkten will. Ich habe mir die Wi-Fi-Version des Redmi Pad 2 in der Farbe Mint Green mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher näher angeschaut. Und ja – ich war neugierig, ob Xiaomi hier nur optisch auf Premium macht oder ob auch die inneren Werte überzeugen können.
Design & Verarbeitung – Aluminium trifft Alltag
Optisch macht das Redmi Pad 2 direkt einen soliden Eindruck: Das Unibody-Gehäuse aus Aluminium fühlt sich wertig an, liegt gut in der Hand und sieht weit entfernt von „Billig-Tablet“ aus. Mit 510 Gramm ist es nicht superleicht, aber durch die ausgewogene Gewichtsverteilung und die abgerundeten Kanten bei Gehäuse und Display angenehm zu halten – auch über längere Zeit. Das matte Finish wirkt sehr edel und muss sich keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken. Das Redmi Pad 2 ist in den Farben Graphite Gray und Mint Green erhältlich. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, entspricht die Farbe meines Testgerätes statt Mint Green aber eher einem Himmelblau. Zwar finde ich die Farbe sehr schön, aber ihre Bezeichnung ist meiner Meinung nach dennoch irreführend.




Display – Scharf, flüssig, dunkel
Das 11-Zoll-Display mit 2.5K-Auflösung (2560 x 1600) liefert ein scharfes Bild mit lebendigen Farben. Auch die 90 Hz AdaptiveSync-Bildwiederholrate sorgt für ein flüssiges Nutzererlebnis – ob beim Scrollen, Streamen oder Zocken. DC-Dimming und gleich drei TÜV-Zertifizierungen (Low Blue Light, Flicker-Free, Circadian Friendly) sprechen für den Einsatz auch über längere Zeit hinweg.
Mit einer Helligkeit 500cd/m² (Standard) bwzw. 600cd/m² (Outdoor-Modus) gehört es nicht zu den hellsten Tablets. Im Vergleich dazu wirbt das iPad Pro mit 1000cd/m². Für den Einsatz im Schatten oder drinnen ist das Display des Redmi Pad 2 für jeglichen Einsatz gut gewappnet. Gerade am Abend finde ich es angenehm, das Tablet sehr dunkel einstellen zu können. So kann ich auch im Bett noch lesen ohne geblendet zu werden. Im Sonnenlicht hingegen funktioniert Lesen im hellen Modus gerade noch gut. Im Dunkelmodus hingegen oder beim Anschauen von Videos mit vielen Nachtszenen, ist das Display zu dunkel, um Details erkennen zu können und strengt die Augen an.
Leistung & Alltag – Alltagsheld mit Grenzen
Angetrieben vom MediaTek Helio G100 Ultra zeigt sich das Redmi Pad 2 im Alltag flott genug: Multitasking, HD-Streaming, Surfen – alles läuft weitgehend ruckelfrei. Mit 8 GB RAM und UFS 2.2-Speicher ist genug Power für alltägliche Aufgaben da, auch App-Wechsel gelingen zügig. Leistungstechnisch reicht’s locker für Casual Games wie „Fire Emblem Heroes“ oder „Disney Frozen Free Fall Games“. Bei aufwendigeren Titeln wie „Genshin Impact“ wird’s aber eng – da merkt man dann doch, dass wir uns im Budget-Segment bewegen. Die Grafik ist hier spürbar unscharf. Die Abstriche bei der Grafik haben aber auch ihr positives, wenn es um die Wärmeentwicklung geht. Das Redmi Pad 2 wird in keiner meiner Testszenarien unangenehm warm. Die verbauten Lautsprecher klingen gut und das Redmi Pad 2 lässt zudem die Möglichkeit zusätzliche Lautpsrecher via Audiokabel und Klinkenanschluss zu verbinden. Zwar ist das mittlerweile eine Nische, aber eine durchaus praktische.
Screenshot aus Genshin Impact:
HyperOS 2 – Leicht, vernetzt, aber unauffällig
Xiaomi setzt auf das neue HyperOS 2, das auf Android 15 basiert – und das ist überraschend angenehm: wenig Bloatware, saubere Menüführung, schnelles Multitasking. Nette Zusatzfeatures wie Anrufsynchronisierung, gemeinsame Zwischenablage und Hotspot-Sharing mit Xiaomi-Handys funktionieren in der Praxis stabil. Auch der neue „Circle to Search“-AI-Trick sowie Integration von Gemini AI sind vorhanden, wirken aber aktuell eher wie Gimmicks – nett, aber nicht spielentscheidend.
Kameras – Mehr Scanner als Kamera
Kameras bei Tablets sind nie ein Highlight – und das gilt auch hier. Die 8 MP Hauptkamera liefert akzeptable Ergebnisse bei Tageslicht, aber Details fehlen, Farben sind teils verwaschen und die Dynamik ist mau. Die 5 MP-Frontkamera reicht für Zoom-Calls, aber das war’s auch. Wer mehr erwartet, wird enttäuscht.
Frontkamera:
Hauptkamera:


Im Vergleich dazu Bilder mit dem Samsung Galaxy Z Flip 5 (2023):


Akku – Der wahre Star
Der 9.000-mAh-Akku ist das klare Highlight: Zwei Tage normale Nutzung sind absolut drin – inklusive Streaming, Surfen und Mails. Xiaomi verspricht 19 Stunden Videowiedergabe – das ist nicht übertrieben. Im Ladeumfang ist ein Ladegerät enthalten, dessen Ladeleistung von 18 Watt ist aber eher gemütlich. Wer von 0 auf 100 will, muss Geduld mitbringen – gute 3 Stunden dauert es. Für einen Overnight-Charge oder mit ausreichend langem Ladekabel aber kein Drama.
Fazit – Preiswert mit Stil, aber nicht makellos
Das Redmi Pad 2 ist ein gelungenes Einsteiger-Tablet mit Stärken bei Displayqualität, Verarbeitung und Akkulaufzeit. Für unter 200 Euro bekommt man hier ein Tablet, das im Alltag völlig ausreicht – vor allem für Medienkonsum, leichte Produktivität und Casual Gaming.
Allerdings gibt’s auch Abstriche: Die Displayhelligkeit ist schwach, die Ladezeit lang, und die Kameras enttäuschen. Wer damit leben kann und ein günstiges, solides Tablet für Alltag und Streaming sucht, kann hier zugreifen. Wer mehr Performance oder Outdoor-Nutzung braucht, sollte sich bei anderen Modellen oder auch bei der Konkurrenz umsehen.