Winter Burrow Test (Nintendo Switch) – Indie Survival-Abenteuer
Heute erscheint Winter Burrow, das neue handgezeichnete Indie-Survival-Abenteuer von Noodlecake Studios, für Nintendo Switch, Xbox One, Xbox Series und PC (Windows).
Ich konnte das Spiel bereits im Rahmen meines Winter Burrow Tests auf der Nintendo Switch ausführlich ausprobieren – und selten hat sich Überleben so gemütlich angefühlt. Winter Burrow verbindet klassisches Survival-Gameplay mit einer emotionalen Geschichte und ruhigen Lebenssimulations-Elementen zu einer warmherzigen, aber fordernden Mischung, die perfekt in die kalte Jahreszeit passt.
Für rund € 19,50 könnt ihr das Spiel im Nintendo Eshop erwerben und es bietet eine gelungene Kombination aus Ruhe, Entschleunigung und emotionaler Tiefe – perfekt für Fans von Cozy Games und Abenteuersimulationen.
Hier ein erster Blick ins Spiel: das Intro von Winter Burrow (natürlich spoilerfrei)
Home Sweet Home – ein Mausbau voller Erinnerungen
In Winter Burrow übernehmt ihr die Rolle einer kleinen Maus, die nach Jahren in der hektischen Stadt in ihre Heimat zurückkehrt. Doch statt eines behaglichen Familienbaus findet sie ein verfallenes Zuhause vor – und die Tante, die eigentlich auf den Bau aufpassen sollte, ist spurlos verschwunden.
Die Geschichte entfaltet sich langsam, fast schon meditativ. Das Spiel beginnt im verfallenen Mausbau und man hat die Aufgabe, diesen zu reparieren. Dazu müsst ihr die winterliche Umgebung erkunden und Materialien sammeln. Dabei entdeckt ihr nach und nach Hinweise auf das Schicksal der Tante und die Vergangenheit eurer Familie. Das Spiel kombiniert geschickt eine emotionale Erzählweise mit dem einem gemütliche Tempo, das perfekt zum Setting passt.
Hier könnt ihr einen Einblick in den offiziellen Trailer von Winter Burrow bekommen:
Eine frostige, aber wunderschöne Welt in Winter Burrow
Die verschneite Welt von Winter Burrow ist anfangs klein, aber detailreich. Schneebedeckte Gräser, gefrorene Steine und leuchtende Pilze schaffen eine Atmosphäre zwischen Einsamkeit und Geborgenheit.
Doch hinter dieser Idylle lauert die Kälte: ihr müsst Rohstoffe sammeln, Nahrung suchen und euch vor der klirrenden Witterung schützen. Die vier Lebensbalken – Gesundheit, Hunger, Wärme und Ausdauer – bestimmen über euer Überleben.
Sinkt eure Körpertemperatur, überzieht sich der Bildschirm mit Frost. Lasst ihr euch zu lange Zeit, um ins warme Innere zu gehen, verliert eure Maus Lebenspunkte. Schon nach wenigen Sekunden draußen ohne Wärmequelle zeigt sich: Winter Burrow ist kein Spaziergang, sondern ein leises, aber konsequentes Survival-Spiel.
Screenshots: Eigene Aufnahmen (Nintendo Switch) – © Noodlecake Studios
Überleben mit Herz – Der Bau als Zufluchtsort
Der Bau ist das Zentrum eurer kleinen Welt. Er dient nicht nur als sicherer Rückzugsort, sondern auch als Werkstatt. Dort findet ihr mehrere Stationen, die ihr im Laufe des Spiels repariert und nutzt:
- Werkbank: hier fertigt ihr Werkzeuge, Möbel und Upgrades an
- Stricksessel: mit etwas Geschick (und den richtigen Materialien) entstehen hier Fäden und Kleidungsstücke, die euch besser vor der Wildnis schützen
- Kochstelle: hier könnt ihr nahrhafte Gerichte kochen, die euch Buffs auf Ausdauer, Angriff, Verteidigung, Ausdauer und Regeneration geben
- Feldbett: dient hauptsächlich zum Zeitüberspringen, füllt aber auch die Lebenspunkte der Maus wieder auf
Jede Station ist ansprechend gestaltet und trägt Erinnerungen an ein Familienmitglied, die ihr in einem kurzen Flashback erlebt. Diese Verbindung zwischen Crafting und Storytelling ist einer der stärksten emotionalen Punkte des Spiels.
Vier Lebensbalken, ein Ziel: überlebe den Winter
Die Balance der vier Statusanzeigen ist entscheidend für euren Erfolg. Ohne Feuer sinkt die Körpertemperatur rapide, und ohne Nahrung schwinden schnell die Kräfte. Besonders zu Beginn seid ihr stark eingeschränkt – kleine Fehler, wie zu lange draußen zu bleiben oder Nahrung zu vernachlässigen, werden sofort bestraft.
Ein gelungenes Detail: nachts sinkt die Temperatur schneller, was die strategische Planung von Ausflügen umso wichtiger macht. Auch Kämpfe gegen andere Kleintiere wie Insekten oder Spinnen fordern gutes Ressourcenmanagement: verliert ihr zu viel Ausdauer, müsst ihr euch vor Feinden verstecken oder vor dem Bau pausieren, um wieder zu Kräften zu kommen.
Im Laufe der Zeit schaltet ihr neue Ausrüstungen frei, die euch weiter in die Wildnis vordringen lassen. Kleidung, Nahrung und Werkzeuge beeinflussen dabei direkt eure Statuswerte. Diese Mechanik macht das Spiel fordernd.
Hier bekommt ihr einen kleinen Einblick wie das Gameplay von Winter Burrow aussieht:
Gameplay, Fortschritt und Inventar im Winter Burrow Test
Im Winter Burrow Test auf der Nintendo Switch zeigt sich schnell, wie zugänglich und motivierend das Gameplay gestaltet ist. Ihr beginnt mit keinen Werkzeugen und nur drei Zweigen im Mausbau. Dieser wird von euch Schritt für Schritt erweitert. Sobald die Feuerstelle, Werkbank und der Stricksessel repariert sind, öffnet sich die Spielwelt merklich.
Die Werkbank ermöglicht es euch, Äxte, Bretter und Möbel zu bauen. Mit dem Stricksessel lernt ihr Leinenfäden herzustellen und Kleidung anzufertigen – eine zentrale Fähigkeit, um der kalten Wildnis zu trotzen. Mit jedem Fortschritt schaltet ihr neue Werkrezepte frei, darunter auch Gegenstände für den Ausbau des Baus: ein Keller, eine Leseecke und ein Obergeschoss.
Das Inventarsystem ist übersichtlich, aber gerade am Spielanfang stark eingeschränkt. Euer Rucksack kann im Laufe des Spiels erweitert werden. Gegenstände, die im Bau abgelegt werden, bleiben euch erhalten. Lasst ihr aber draußen etwas liegen und ihr legt euch ins Feldbett, gehen die Gegenstände verloren.
Im Quest-Menü habt ihr eine klare Übersicht über eure Aufgaben. Besonders praktisch ist die Fortschrittsanzeige, die euch informiert, sobald ihr alle Materialien gesammelt habt. Hier würde ich mir noch wünschen, dass man mehrere Quests tracken kann.
Auch die Steuerung der Hauptfigur ist präzise und sollte man in der Wildnis an einer Stelle feststecken, kann man im Menüpunkt Einstellung unter „Get Unstuck“ aus jeder Situation problemlos herauskommen.
Stil und Soundtrack in Winter Burrow
Winter Burrow besticht durch einen liebevoll handgezeichneten Stil, der an klassische Kinderbuchillustrationen erinnert Die Farbpalette aus erdigen Brauntönen, hellem Schneeweiß und warmen Ocker erzeugt stimmungsvolles, winterliches Flair.
Das Interface wirkt wie aus Pergament gefertigt, die Menüs sind übersichtlich und mit verspielten Symbolen gestaltet. Die Animationen sind weich, das Charakterdesign charmant. Besonders die Maus mit Rucksack und Wanderstab ist ein echter Sympathieträger. Auch die Musik ist ein Highlight, die euch beim Erkunden und Werken begleitet. Je nach Situation verändert sich die Tonkulisse: friert ihr oder habt ihr keine Ausdauer mehr, hört ihr das angestrengte Atmen der Maus.
Winter Burrow Test Fazit: ein warmes Herz in einer kalten Welt
Winter Burrow ist ein ruhiges, gefühlvolles Survival-Adventure Spiel, das mit seiner liebevollen Präsentation, der handgezeichneten Grafik und dem emotionalen Storytelling begeistert. Es belohnt Geduld, Achtsamkeit und Neugier und ist perfekt für alle, die lieber entschleunigen als kämpfen.
Doch so liebevoll das Spiel auch ist, ein paar Schwächen schneien trotzdem herein. Das Quest-Tracking erlaubt es nur, eine Aufgabe zu verfolgen, was im späteren Spielverlauf schnell unübersichtlich wird, wenn man Projekte parallel managt. Außerdem wäre es hilfreich, wenn interaktive Elemente in der Wildnis besser erkennbar wären – momentan probiert man sich oft durch und schlägt auf so manches Objekt ein, nur um herauszufinden, ob es tatsächlich Rohstoffe liefert.