Was muss das nächste iPad können?

von postbrawler 05.12.2016

2017 will Apple den Staub der Nachlaßverwaltung abschütteln, und erstmals seit der Einführung des ersten iPhones wieder mit richtigen Innovationen punkten. Ob das gelingen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vorab sind schon viele Gerüchte zum kommenden iPhone 8 durchgesickert. Die Gerüchteküche erwies sich in den vergangenen Jahren als äußerst zuverlässig, wenn es um Apple-Produkte ging. Das iPhone ist nach wie vor das große Steckenpferd des Erfolges von Apple. Doch ein anderes iDevice mäandert seit einiger Zeit unaufhaltsam talwärts: Die Rede ist vom iPad. Doch was soll das nächste iPad können? Was plant Apple für die Gerätekategorie Tablet, die es einst mit dem iPad aus der Taufe gehoben hat?

Das nächste iPad

Ironie des Schicksals

Es scheint schon fast Ironie des Schicksals, dass Apples iPad der große Durchbruch verwehrt blieb. Vor 2010 konnte sich niemand so recht vorstellen, wozu man zwischen Smartphone und Notebook noch eine weitere Gerätekategorie brauchte. Das sollte sich schnell ändern. Vor allem ältere Menschen fanden Gefallen an dem simplen Computer, der sich zum Lesen, Surfen und Reisen als idealer Begleiter erwies.

Doch so schnell der iPad-Hype gekommen war, so schnell war er auch wieder vorbei. Immer schlankere Ultrabooks, nicht zuletzt Apples eigenes MacBook Air, und Smartphones jenseits der 6-Zoll-Grenze (sogenannte Phablets) nagten am Marktsegment des iPads. Andere Hersteller schickten sich an, immer fortschrittlichere Technik und potentere Software in den Tablet-Formfaktor zu pressen.

Mobile? Stationär? Who cares!

Wiederum verschwammen die Grenzen zwischen Tablet und Notebook zusehends. Seinen einstweiligen Höhepunkt fand diese Fusion in Microsofts Surface-Reihe, welche geschickt die Vorzüge hochperformanter Arbeitsmaschinen mit den mobilen Reizen eines Tablets zu fusionieren wussten. Zuerst noch von Apple-Granden als Hybrid aus Toaster und Kühlschrank verschrien, war der Erfolg dieser Tablet-Evolution nicht mehr wegzuleugnen. Das Convertible war geboren.

Und auch wenn Apple schließlich klein bei gab, und auch das iPad mit dem Zusatz Pro, einer Tastatur und einem Stift ausstattete, war der Zug bereits angefahren. Schließlich läuft mittlerweile auf allen Surface-Geräten ein vollwertiges Windows 10, das von A wie Adobe bis Z wie Zenimax alle gängigen Programme betreiben kann. Auch die interoperabilität mit bestehender Peripherie stellt diese Geräte, im Gegensatz zum iPad, vor keine große Herausforderung. Sowohl Microsoft (Windows 10), als auch Google (Alphabet) haben verstanden, dass die Zukunft nicht mehr zwischen Mobil und Stationär unterscheidet. Sogar Nintendo hat das verstanden, und bringt uns 2017 die Switch!

10 Millionen Google-Treffer zu Mac OS Tablet

Apple hingegen hält an seiner 2-gleisigen Politik fest, wie ein Blutegel an seinem Wirt. Bisherige Versuche iOS und MacOS näher zueinander zu führen, können als halbherzig und notdürftig bezeichnet werden. Wenn man nach „Mac OS Tablet“ googelt, erhält man ungefähr 10 Millionen Treffer. Von innigen Wünschen der Apple Fans bis zu Modding-Projekten und Fantasie-Mockups ist alles dabei. Einzig, das offizielle Produkt von Apple fehlt.

Das iPad zu rebooten würde für Apple bedeuten, weit von seiner bisherigen Produktphilosophie abweichen zu müssen. Zwei eigenständige Betriebssysteme… Je 2 Versionen für die gängigsten Apps und Programme… Zwei Peripheriewelten zwischen Lightning und USB Typ-C… Die Ankündigung einer OneOS-Strategie käme für viele Fans der Edelschmiede aus Cupertino einer Erlösung gleich. Hier könnte Apples unvergleichliche Liebe zum Detail wirklich brillieren.

das nächste iPad: Apple OneOS

In Zeiten, wo Microsoft laut über ein Surface-Phone mit x86-App-Support nachdenkt, sollte es Apples oberstes Anliegen sein, das iPad wieder konkurrenzfähig zu machen. Noch vor dem randlosen Display, und noch bevor sämtliche Anschlüsse durch Wireless-Lösungen abgelöst werden, muss das iPad zu einer echten Arbeitsmaschine gemacht werden. Und da führt nun mal kein Weg an einem anständigen Betriebssystem vorbei.

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[…] nehmen kann, ist ein angenehmer Nebeneffekt. Damit tritt die Konsole auch mit Tablets wie dem iPad in Konkurrenz. Diese werden vorwiegend genutzt, um langwierige Wartezeiten wie Zugfahrten mit […]

Mandi

Das OS X-Book kommt niemals 😉 Beide OS teilen sich schon den selben stabilen Kern, und würde man den Weg von One Windows mit einschlagen, hätte man da und dort Kompromisse zu schließen. Ich finde es gut, so wie es ist, da iOS auch für weniger mac-affine NutzerInnen ansprechend ist. Um diesen Vorteil weiß Apple, weswegen es niemals ein macOS-Tablet geben kann. Für Unbedarfte und EinsteigerInnen im Mac-Universum wäre es schlichtweg zu kompliziert!