Thumper: Pocket Edition (iOS) im Test: Rhythmus on the go

von Mandi 26.01.2018

Thumper: Pocket Edition kam nun für die mobilen Geräte dieser Welt heraus. Schon für PSVR, HTC Vive und Oculus Rift erschienen war ich voll des Lobes wegen der Immersion des Spiels. Kann die Mobilversion, so wie es angekündigt wurde, an dieses Erlebnis anschließen?

Rockige Klänge, harte Beats, schräge Riffs: Thumper: Pocket Edition wird euch alles bieten. So wie das originale Thumper fallt ihr in der iOS-Version um nichts um. Das Einzige, was klarerweise nicht mit von der Partie sein kann, ist die VR-Unterstützung. Somit können wir schon loslegen! Hier noch ein Trailer von der Nintendo Switch-Version für euch:

Was ist Thumper: Pocket Edition eigentlich?

Ihr seid ein Weltraumkäfer auf einer Bahn. So abstrakt das auch klingen mag, das ist das Spielprinzip! Ihr braust über eine Strecke, die auch ein Hot Wheels-Auto beherbergen könnte. Eure Aufgabe in diesem Musikspiel ist es, zuzuhören und immer richtig zu reagieren.

Auf der Strecke sind immer wieder leuchtende Stellen markiert. Sie sind Indikatoren für eine Aktion eurerseits. Dank eines leichten Tippens auf das Touch-Display reagiert euer Käfer-Avatar. So sammelt ihr Kombinationspunkte und könnt bei stark leuchtenden Flächen sogar Angriffe nach vorne auslösen. Es gilt, entweder zu tippen, zu halten oder zu wischen. Sprünge und Kurven verlangen euch nach ein paar Minuten mehr ab, als euch lieb ist…

Ihr dürft euch in insgesamt neun Kapiteln beweisen. Macht ihr leichte Fehler, wie beispielsweise leuchtende Felder nicht zu erwischen, spielt ihr einfach weiter. Macht ihr jedoch grobe Schnitzer, wie etwa in eine Kurve zu rasen, so verliert ihr im normalen Modus euren Panzer. Das macht euch für die nächste Verfehlung tödlich verwundbar. Im Plus-Modus habt ihr nicht mal einen Panzer – wer versagt, stirbt sofort.

Quelle: thumpergame.com

Die Steuerung in Thumper: Pocket Edition

Die hellen Buttons auf eurer Strecke könnt ihr mittels Tippen aktivieren. Das ist soweit kein Problem, gerade in der ersten Welt habt ihr es da ganz leicht. Wie gesagt, das ist ein gelungener Einstieg. Gleich danach werden Kurven eingeführt, die ihr mit Wischen entlangdriftet. Je länger ihr nach der Wischgeste den Finger am Display lasst, umso länger fährt euer Käfer die Kurve aus. Lenkt ihr zu früh, macht das nichts, lenkt ihr zu spät, kracht ihr in die Bande und verliert euren Panzer oder euer Leben.

Bevor ihr es euch verseht, haben sich noch andere Herausforderungen zu den eben genannten gesellt. Da gibt es durchbrechbare Barrieren, Stacheln zu überfliegen, Bahnen zu wechseln und noch einiges mehr! Thumper: Pocket Edition überfordert euch aber nicht sofort. Ihr lernt so ganz nebenbei durch das Spielen, wie die Hindernisse funktionieren. Erst, wenn ihr eine Passage ohne groben Schnitzer geschafft habt, lässt euch das Game weiter.

Die Bosskämpfe sind dann auch noch eingestreut. Sie fordern euch heraus, einen Angriff vier Mal erfolgreich durchzuführen. Das ist wieder zu Beginn nicht sonderlich schwer, doch wenn dann verschiedene Finessen kombiniert werden müssen, kommt ihr ins Schwitzen. Dazu kommt, dass sich die Bosse später gerne schützen, das heißt, ihr müsst zunächst deren Schild loswerden…

Quelle: thumpergame.com

So baut sich die Stimmung auf

Dabei sind in Thumper: Pocket Edition die neun Kapitel in viele kleine Teile unterteilt. Besonders fies ist, dass die späteren Kapitel immer länger werden. Da wirklich alles im Takt abläuft, müsst ihr zu jeder Zeit genau hinhören und reagieren. Dann kommt noch hinzu, dass ihr bei einer gewissen Spieldauer schon einfach nicht mehr könnt. Wenn ihr also wieder und wieder scheitert, lasst es für den Tag gut sein.

Ihr müsst den Überblick bewahren, und klar spielt das Game manchmal mit eurer Sicht. Bei manchen Strecken seht ihr nicht besonders weit, egal, ob im Hoch- oder Querformat. Das ist natürlich fies, weil ihr dann fast ausschließlich auf euer Gehör angewiesen seid. In den ersten drei Welten kommt ihr auch dann noch weiter, wenn ihr euch auf eure gute Reaktion verlasst. In Welt vier könnt ihr damit keinen Blumentopf mehr gewinnen. Thumper: Pocket Edition sollte daher mit Kopfhörern gespielt werden.

Der Titel beginnt als relativ einfaches Rhythmusspiel. Wie es sich für ein gutes Spiel gehört, mausert es sich ab der Hälfte zur brutalen Herausforderung. Jede Welt führt eine neue Gemeinheit ein, und sie übernimmt alle fiesen Hürden von den vorhergehenden. Die psychedelischen Farben und Animationen helfen euch später nicht unbedingt, die Strecke von den hellen Flächen zu unterscheiden. Die Geschwindigkeit tut dann das ihre dazu – und das macht eine Menge Spaß.

Quelle: thumpergame.com

Kann der iOS-Port überzeugen?

Die Farben, die Animationen, die Levels und die Strecken: Alles scheint einem 80er-Jahre-Rausch entsprungen. Thumper: Pocket Edition kann hier ganz wie die großen Versionen für Stimmung sorgen. Gemeinsam mit dem tollen Track im Hintergrund ist das Spiel etwas, das es so im App Store noch nicht gibt. Durch das mehrmalige Spielen der Abschnitte hört ihr den andersartigen Soundtrack, der euch mühelos bis in den Schlaf verfolgt.

Die Bosse besitzen dann ihren ganz eigenen Reiz. Da werden Herausforderungen kombiniert, und manchmal gewisse zu hörende Hinweise einfach übertönt. Dann liegt es an euch, zu lernen und an der Challenge zu wachsen! Ich hatte vor dem Spielen des Games Bedenken, ob sich Thumper: Pocket Edition tatsächlich mit nur einem Finger spielen lässt. Und lasst euch sagen – das funktioniert fast besser als mit einem Controller!

Die Steuerung ist überlebenswichtig für ein Spiel, in dem es so auf das Timing ankommt. Thumper: Pocket Edition macht hier alles richtig. Vor allem könnt ihr vor dem Endbossen in jeder Welt noch kurz durchatmen – die Ruhe vor dem Sturm sozusagen. Generell hat mir das Spiel am iPhone fast mehr gefallen als am iPad, da die TapTic-Engine-Vibration des iPhones ein wenig verwendet wird. Aber da wäre so viel mehr drin gewesen – so spürt ihr Feedback nur bei großen Schüssen. Schade! Das Spiel ist darüber hinaus einfacher, wenn ihr einen kleineren Screen habt, weil die Neon-Optik nicht ablenkt.

Quelle: thumpergame.com

Thumper: Pocket Edition zieht euch in den Bann

Es fordert euch, ohne zu überfordern, es ist schnell und es macht richtig Laune. Der Frustrationsgrad ist ziemlich gering, da die einzelnen Kapitel relativ schnell vorüber sind. Bei einem Tod müsst ihr nichts weiter tun, als das Minikapitel erneut zu starten anstatt der ganzen Welt. Scheitert ihr an einer Aufgabe dennoch immer und immer wieder, gilt es, es am nächsten Tag nochmals zu probieren.

Euch ist keine Herausforderung zu groß? Dann ist das Plus-Spiel etwas für euch. Denn dieses tut es kompetitiven SpielerInnen besonders an. Ohne Schild müssen die Kapitel ohne gröberen Schnitzer absolviert werden. Otto NormalspielerInnen jedoch müssen schon gewaltig kämpfen, um den Normalmodus zu schaffen. Leicht ist auch die Thumper: Pocket Edition nicht – lasst euch das gesagt sein!

Anfangs könnt ihr euch noch über euer eventuell fehlendes Taktgefühl hinwegmogeln, indem ihr einfach auf visuelle Reize reagiert. Das ändert sich aber ab der Mitte des Games und ihr werdet gnadenlos gefordert. Spricht euch eine solche Art des Spiels an? Im App Store gibt es nichts Vergleichbares – holt euch das Game um 5,49 Euro und verliert euch in diesem Neon-Traum!

Wertung: 9.0 Pixel

für Thumper: Pocket Edition (iOS) im Test: Rhythmus on the go von