Teufel Airy TWS Pro im Test – Solider Sound, aber kaum mehr
Mit den Airy TWS Pro bringt Teufel erneut seine Audio-Kompetenz in den Bereich der True Wireless In-Ears. Die Berliner Lautsprecher-Experten setzen auf eine ausgewogene technische Ausstattung, gewohnt guten Klang und moderne Standards wie aptX. Wo es trotzdem auch Luft nach obengibt, klärt mein Test.
Teufel Airy TWS Pro – Look, Feel & Inhalt
Wie gewohnt kommen die Airy TWS Pro in einem relativ schmucklosen Karton daher. Auf dem ist eine Konzeptzeichnung der Kopfhörer abgebildet, die aber leider zum Großteil vom Versandetikett verdeckt wird. Ich mag diese auf die Funktion und aufs Wesentliche reduzierte Designphilosophie von Teufel zum Großteil. Beim Öffnen der Schachtel setzt sich dieser Minimalismus fort, sind die Airy TWS Pro Ear-Buds und das Ladecase nur in einem schwarz-weissen Plastiksackerl verpackt. Weiters finden sich noch Garantie, Anleitung, ein USB-C-Ladekabel und die Silikonstöpsel in insgesamt fünf Größen von XS bis XL in dem Karton und Ende.

Teufel Airy TWS Pro – das bekommt ihr; Foto-Copyright: beyondpixels.at
Die Hörer und die Ladebox sind in Night Black. Das Teufel Logo prangt in etwas hellerem Grau auf den Hörern und dem Case. Kurz: Elegant und doch unauffällig. Wer es gerne farbenprächtiger möchte, bekommt die Teufel Airy TWS Pro auch in den Farben Cosmic Teal, Misty Green, Silver White und Steel Blue

Teufel Airy TWS Pro Wiedergabe mit nur einem Stöpsel ist natürlich möglich; Foto-Copyright: beyondpixels.at
Klangqualität: Differenziert und ausgewogen
Was sofort auffällt: Der Sound der Airy TWS Pro überzeugt auf ganzer Linie. Tiefen, Mitten und Höhen sind gut voneinander abgegrenzt, sodass selbst komplexe Musikstücke detailliert dargestellt werden. Stimmen sind klar und präsent – ideal für Podcasts oder Hörbücher. Der typische „Teufel-Sound“ mit seinem runden, kraftvollen Klangbild kommt auch hier gut zur Geltung. Dank aptX ist der Ton beim Videoschauen lippensynchron, was besonders bei Serien oder YouTube-Clips positiv auffällt.
ANC und Akkulaufzeit: Alltagstauglich, aber abhängig vom Nutzer:innenverhalten
Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) macht einen durchweg ordentlichen Job, ohne sich dabei mit den besten Noise-Cancelling-Kopfhörern messen zu wollen. Wer – wie ich – gern lauter hört und ANC dauerhaft aktiviert hat, kommt mit einer Akkuladung der Airy TWS Pro Ear-Buds auf etwa drei bis vier Stunden Wiedergabezeit. Bei moderater Lautstärke sind sogar bis zu sieben Stunden drin. Das Airy TWS Pro Ladecase liefert jedoch genügend Reserven für eine komplette Woche, selbst bei täglichem Pendeln, längeren Telefonaten und regelmäßiger Nutzung zu Hause. Ein klarer Pluspunkt im Alltag.

Das Ladecase der Teufel Airy TWS Pro zeigt auf Knopfdruck den Ladestatus – das bekommt ihr; Foto-Copyright: beyondpixels.at
Teufel Airy TWS Pro – Bedienung:
In Sachen Bedienbarkeit zeigen sich die Airy TWS Pro nicht von ihrer besten Seite. Zwar wirken Touch-Gesten auf dem Papier modern und elegant, in der Praxis aber sind sie wenig intuitiv umgesetzt. Persönlich bevorzuge ich haptische Buttons – nicht nur wegen des Klick-Feedbacks, sondern auch wegen der Zuverlässigkeit.

Teufel Airy TWS Pro – absolut kein Fan der fummeligen Touchsteuerung; Foto-Copyright: beyondpixels.at
Die Airy TWS Pro hingegen geben weniger klares Feedback: Schaltet man etwa zwischen ANC und Transparenzmodus um, bleibt die freundliche Stimme, wie ich sie von meinem Test der Jabra Elite 10 kenne, stumm. Stattdessen gibt es kurze Töne, die stellvertretend für die Modi stehen. Die sind aber meiner Meinung nach schwieriger zu unterscheiden.
Nix für Berührungsphobiker:innen
Die Touchsteuerung generell ist wenig komfortabel. Die Berührungsintervalle von 1,5, 4 und 8 Sekunden sind meiner Empfindung nach zu lang für schnelle Eingaben – zudem führen diese Berührungen öfter dazu, dass der Airy TWS Pro-Hörer im Ohr verrutscht und nachjustiert werden muss. Das sorgt für ein fummeliges Erlebnis, das nicht zum sonst hochwertigen Gesamtbild passt.
Besonders kurios: Die Lautstärkeregelung erfolgt über eine Wischgeste zwischen Daumen und Zeigefinger an den Schaftseiten. In der Praxis – etwa in einer vollbesetzten Wiener U6 – wirkt diese Bewegung eher zweideutig und sorgt für verwunderte Blicke. Dass sich die Touchabfolgen zudem nicht frei per App belegen lassen, ist eine weitere verpasste Chance auf Personalisierung. Derlei Komfort bietet doch beispielsweise die vorbildliche Software des grandiosen, hauseigenen Kopfhörerflaggschiffs Teufel Real Blue Pro auch. Warum also nicht das Pro-Modell der teuflischen Ear-Buds.

Teufel Airy TWS Pro – solider Sound aber auch kaum mehr; Foto-Copyright: beyondpixels.at
Teufel Go App: Solide, aber auch stark limitiert
Ein echter Kritikpunkt bleibt die Teufel Go App. Zwar bietet sie grundlegende Funktionen wie Firmware-Updates und Equalizer-Presets, doch darüber hinaus ist sie sehr limitiert. Der Equalizer erlaubt zwar eine rudimentäre, individuelle Anpassung, aber es fehlt an Flexibilität: Nur vordefinierte Klangprofile lassen sich anwählen – wirkliches Feintuning für persönliche Klangvorlieben? Fehlanzeige. Hier könnte (und sollte) Teufel dringend nachbessern, um den recht hohen (Klang-)Standard der Hardware auch softwareseitig zu untermauern.
Die Teufel Airy TWS Pro im Test - das Fazit
Die Teufel Airy TWS Pro überzeugen mit gutem Klang, alltagstauglicher Akkuleistung und einem wertigen Design. Von einem echten Pro-Modell würde ich abseits des Namens aber nicht sprechen. Hierfür fehlt es an intuitiver und präziser Bedienung und einer ausgereifteren App. Klanglich top – funktional noch mit gutem Nachbesserungspotenzial.