Tekken 8 Review – Alte Liebe neu entf8

von postbrawler 18.02.2024

Aller guten Dinges sind Drei. Nachdem Street Fighter VI und Mortal Kombat 1 bereits 2023 mit brandneuen Serienteilen aufhorchen ließen, schickt sich Tekken an mit seinem achten Teil die Erfolgswelle zu reiten. Ob es Tekken 8 gelingt die Herzen der Fangemeinde wieder zu gewinnen, lest ihr in meinem Review.

  • Plattform: PC
  • Genre: Kampfspiel
  • Spieler: Mehrspieler
  • Publisher: Bandai Namco
  • Entwickler: Tekken Project

30 Jahre, und kein bisschen eingerostet

Die Tekken-Reihe gilt zwar als Nesthäkchen unter den Kampfspielen, blickt aber auch bereits auf eine 30-jährige Geschichte zurück. Teil eins erschien seinerzeit auf der Playstation, und begründete mit Virtua Fighter das Genre der 3D-Kampfspiele. Anders als in den damaligen Ablegern von Street Fighter und Mortal Kombat sind die Kampfarenen frei begehbar, und Kämpfer:innen können in den Raum ausweichen.

Neue Technik unter der Haube

Tekken 8 ist der logische Nachfolger des siebten Teils, der 2015 für die Last-Gen Konsolen erschien, und setzt dessen Handlung fort. Dabei setzt der neueste Teil auf die Unreal Engine 5 und zaubert dank selbiger bombastische Grafik auf den Bildschirm. War Steet Fighter VI schon ein gewaltiger Schritt in Richtung realistischer Muskel- und Körper-Animationen, setzt Tekken 8 noch mal eins drauf. Was hier gezeigt wird, grenzt an Hyper-Realismus.

Natürlich hegt Bandai Namco nicht den Anspruch möglichst realistische Menschen aus Fleisch und Blut zu simulieren, wie etwa ein Mortal Kombat. Ähnlich dem Street Fighter Artstyle sind die Körperpartien der Tekken-Kämpfer:innen stilistisch überspitzt und proportional geradezu grotesk muskulös.

Für jeden Geschmack was dabei

Genre-typisch werden in Tekken alle Stereotypen bedient, die so ein Kampfspiel eben braucht. Neben einem “guilen” Muskelprotz mit blonder Stehfrisur darf natürlich auch der obligatorische Bruce Lee Rip-Off oder das Latino-Heißblut mit Salsa-Moveset nicht fehlen. Neben Serienveteran:innen wie Nina Williams, Marshall Law, Paul Phoenix und Yoshimitsu geben sich auch Neueinsteiger:innen wie Azucena, Reina oder Victor Chevalier ein Stelldichein.

Handlung – irgendwas mit “Dunkelheit”

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist immer noch der Konflikt in der Mishima/Kazama-Familie. Patriarch Heihachi ist Geschichte, nun herrscht dessen Sohn Kazuya mit eiserner Faust über den Mishima Zaibatsu-Konzern. Jin Kazama, einst ebenfalls teuflischer Firmenchef, nun geläuterter Held, will den machthungrigen Vater zu Fall bringen. Mithilfe seiner streitbaren Freunde stellt er sich im King of Iron-Fist Turnier seinen Widersacher:innen und der verruchten G-Corp entgegen um am Ende seine inneren Dämonen, sowie den dämonischen Vater zu bezwingen.

Babylonische Sprachverwirrung

Das ist natürlich alles komplett Über-Drüber in Szene gesetzt – Armageddon ist ein Kaffeekränzchen gegen das Spektakel, das Tekken 8 vor allem im letzten Drittel der Story inszeniert. Zum Schluss drückt ihr wahllos Knöpfe die das Blitzgewitter am Bildschirm kaum beeinflussen, außer in Quicktime Events. Wer kein Sprach-Genie ist, muss leider ab und an einen Blick auf die Untertitel werfen, denn alle Figuren sprechen in ihrer Muttersprache, was außer uns Spieler:innen aber niemanden wirklich irritiert.

Spiel-Modi und Optionen

Neben dem beschriebenen Story Modus “Die Dunkelheit erwacht” stehen unzählige weitere Modi zur Auswahl: Arcade, Versus, Trainingsmodus, Arcade-Quest sowie das allseits beliebte Tekken Ball sind nur einige der Optionen. Mit der darin verdienten Währung Fight Money können kosmetische Items und Kostüme wie Pauls klassische Stehfrisur, aber auch ein Toastscheiben-Helm freigeschaltet werden. Was den Umfang zum Start anbelangt, baucht sich Tekken 8 wirklich nicht vor seiner Konkurrenz zu verstecken.

Gameplay wie eh und je

In Punkto Gameplay müssen sich Veteran:innen nicht allzu viel Neues angewöhnen. Weiterhin gibt es vier dedizierte Buttons für die vier Gliedmaßen jeder Figur. Würfe und Special-Moves werden wahlweise aus Kombinationen dieser Buttons gebildet, oder etwas zugänglicher auf die Schultertasten des Controllers gelegt.

Für Einsteiger:innen gibt es wieder den allseits beliebten “Button-Masher Modus” mit dem Kombos und Spezial-Moves durch kontinuierliches Hämmern der immergleichen Tasten ausgelöst werden können. Neu ist der Heat-Modus, der dem sonst eher defensiven Stil von Tekken eine offensive Note verleiht. Einmal aktiviert macht ihr für kurze Zeit mehr Schaden mit euren Fähigkeiten, und fügt Gegner:innen auch dann Schaden zu, wenn sie eure Angriffe blocken.

Weiterhin könnt ihr durch 2-maliges antippen des Steuerkreuzes in vertikaler Richtung nach vorne oder hinten in den 3-dimensionalen Raum ausweichen, um die Angriffe eurer Widersacher ins Leere laufen zu lassen.

Fazit zu Tekken 8

Tekken 8 ist ein solider Nachfolger und bereits jetzt eines der umfangreichsten Spiele, dass das Genre je hervorgebracht hat. Allein die Story-Modi “Die Dunkelheit erwacht” und Arcade Quest werden euch für viele Stunden beschäftigen. Versierte Spieler:innen werden sich im Online Versus sofort heimisch fühlen. Und Individualist:innen können mit Kostümen, Frisuren und Stilen ihre Kämpfer:innen nach belieben individualisieren. Wie es mit der Langzeit-Motivation und der Balance ausschaut, wird die Zukunft zeigen müssen. Jedenfalls kann Bandai Namco mit dem neuesten Ableger der Tekken-Reihe sehr zufrieden sein. Die Zukunft der Kampfspielreihe ist jedenfalls mal gesichert. Mich hat Tekken 8 jedenfalls bestens bei Laune gehalten – nicht ganz so wie SFVI, aber deutlich besser als MK1.

Wertung: 8.5 Pixel

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