Steam Review-Änderungen strafen Indie-Titel hart

von postbrawler 16.09.2016

Valve hat die Bestimmungen geändert, nach denen NutzerInnen Bewertungen und Rezensionen für Spiele abgeben können. Früher konnte jede Person, die einen Steam-Account ihr Eigen nannte munter Reviews für alle möglichen Games verfassen. Nun muss man das entsprechende Spiel tatsächlich auch über Steam bezogen haben, um darüber ein Urteil fällen zu dürfen. Damit sollen Fake-Rezensionen und gekauften Reviews künftig stärker unterbunden werden. Und die Änderung zeigt auch prompt Wirkungen. Doch ist die Steam Review-Änderung auch tatsächlich fair?

Steam Review

Vor allem Indie-Games stark betroffen

Denn nicht nur sind auf diese Weise ein Großteil aller Nutzerwertungen einfach über Nacht verschwunden. Vor allem kleinere Indie-Projekte klagen über massive Einbrüche in den NutzerInnen-Bewertungen. Das Spiel Simple Ball: Extended Edition beispielsweise musste eine Abwertung von zuvor 88% auf nur mehr 14% hinnehmen. Statt zuvor 51 sind nur mehr 7 Reviews stimmberechtigt. Das ist für das Spiel natürlich der digitale Todesstoß. Niemand kauft sich ein Indie-Game mit einer Bewertung von 14%.

Steam Review vs Externe Tests

Doch wie kommt es zu dieser Diskrepanz? Sind die Spiele einfach wirklich so schlecht, und nun zeigt sich, wer die meisten Rezensionen eingekauft hat? EntwicklerInnen zufolge liegt das Problem im Early-Access-Gedanken mancher Indie-Spiele begraben.

Viele davon wurden über Crowdfunding realisiert. Die externen Rezensionen stammen größtenteils von BackerInnen, die sich intensiv mit dem bereits verfügbaren Spielinhalten auseinandergesetzt haben, und sich folglich ein profundes Urteil bilden konnten. Diejenigen hingegen, die über Steam Early-Access Zugang zu einem solchen Spiel fanden bewerten es durchschnittlich schlechter, weil sie sich auch wesentlich kürzer damit befassen. Sie sehen nur das unfertige Produkt, und nicht die Vision dahinter.

Deshalb treten EntwicklerInnen derart betroffener Spiele nun auf die Barrikaden, und fordern eine erneute Umgestaltung des bisherigen Review-Prozesses. Was denkt ihr? Haben die betroffenen Spiele eine so harte Zäsur tatsächlich verdient, oder sollte Valve sich noch einmal Gedanken machen?