Star Ocean The Second Story R Test (Switch): Grandioses Remake eines Kult-Rollenspiels

von Mandi 01.11.2023

Star Ocean The Second Story R bringt das Kult-RPG im 2,5D-Look generalüberholt auf die Nintendo Switch. Lohnt es sich im Jahr 2023?

Gleich vorweg, es hat einen Grund, warum der Titel gerade jetzt erscheint, das sagt die offizielle Website des Spiels. Denn das Interesse an der Star Ocean-Reihe ist dank der Veröffentlichung des neusten, bezifferten Eintrags in die Reihe, The Divine Force, sehr groß. Außerdem war Star Ocean The Second Story ein besonders beliebter Titel der Reihe, und viele Fans wünschten sich eine Neuauflage. Deshalb wollte Square Enix uns das Remake des Games noch dieses Jahr liefern, zum 25. Jubiläum der Erstveröffentlichung des Spiels. Das ist doch mal lieb, oder etwa nicht?

Die Anfänge von The Second Story R

Ich muss es zugeben: Ich bin ein Fan der ersten Stunde, was das Grundspiel aus dem Jahre 2000 anbelangt. Deshalb habe ich das Original vor Jahren ausgegraben und einen Throwback-Thursday-Testbericht dazu verfasst. Darin habe ich alles beschrieben, was das Spiel so besonders machte, und gleichzeitig die nicht gut gealterte Technik bemängelt. Seht euch doch nur die Screenshots darin an! Aus dem Fazit: „Wenn ihr euch zutraut, zig Stunden mit einem älteren Titel und einer guten Geschichte zu verbringen, könnt ihr hier nicht viel falsch machen. Während die Technik nicht mehr ganz zeitgemäß ist, kann die Story mit ihren Wendungen noch immer überzeugen. Auch die Ideen mit den Spezialtechniken und Fertigkeiten ist heute noch unerreicht. Schade, dass für die aktuelle PS4 derzeit nur Teil drei und vier verfügbar sind.“ Heute ist alles anders, denn Square Enix bringt Star Ocean The Second Story R für fast alle Plattformen!

Mit einzigartiger 2,5D-Ästhetik, die 2D-Charaktere und 3D-Umgebungen miteinander verbindet, bietet diese Neuauflage alles, was das Original ausgemacht hat und fügt gleichzeitig neue Facetten hinzu. Was anfänglich nach Marketing-Sprech klingt, ist spätestens nach dem Anspielen der verfügbaren Demoversion Realität: Hier blieb tatsächlich kein Stein auf dem anderen, und Square Enix machte alles richtig bei der Umsetzung. Ein neuer Soundtrack, ein neues Anime-Intro (gut, das ist Geschmacksache) und sogar ein überarbeitetes Kampf- und Fertigkeitensystem bekräftigen die Aussagen des Teams, dass es sich hier um ein komplettes Remake statt einem simplen Remaster handelt. So fühlt es sich auch an, aber eins nach dem anderen.

Über die Story des Spiels

Bevor Star Ocean The Second Story R beginnt, dürft ihr euch für eine von zwei Blickwinkeln entscheiden. Wollt ihr die Geschichte aus der Sicht von Claude oder aus der Sicht der jungen Rena erleben? Eure Entscheidung sorgt von Anfang an dafür, dass ihr einzelne Sequenzen seht oder eben nicht zu Gesicht bekommt, und auch später im Spiel hat diese Wahl ihre Auswirkungen. Doch an der grundsätzlichen Geschichte ändert dies nichts, und der Start des Games nimmt euch unverzüglich mit auf die Reise. Wir schreiben den Weltraumtag 366, an diesem Tag landet ein junger Föderationsoffizier namens Claude C. Kenny auf dem mystischen Planeten Expel. Er sucht nach einem Weg nach Hause und begegnet einem jungen Mädchen, Rena Lanford. Aufgrund eines Missverständnisses hält sie ihn für den Retter ihres Volkes, ganz so, wie es eine alte Prophezeiung vorausgesagt hat.

Das Tutorial findet dabei rund um das Dorf von Arlia statt, und Claude und Rena entschließen sich, gemeinsam auf Reisen zu gehen. Die Motivation der beiden ist dabei gut begründet; während Claude versucht, den Planeten zu erforschen und durch die Untersuchung der mysteriösen Hexerkugel eine mögliche Rückkehr auf sein Schiff zu bewerkstelligen, will Rena ihre Wurzeln erforschen. Schließlich ist sie die Einzige im Dorf mit magischen Heilkräften, und dieses Mysterium gilt es zu lösen! Die Kommunikation erweist sich anfänglich noch als ein wenig schwierig, da Claude laut Weltraum-Kodex auf einem unterentwickelten Planeten gelandet ist und daher nichts von seiner Herkunft, entwickelten Technologien und anderen Planeten wie etwa der Erde sagen darf. So nähern sich die beiden Charaktere langsam an und erweitern ihre Gruppe durch die Zauberin Celine, den Kämpfer Ashton und vielen mehr.

Alles neu in Star Ocean The Second Story R

Habt ihr das Game schon einmal gespielt, sei es auf PSone oder PSP, dann kennt ihr das schon alles, ganz klar. Aber die Nostalgie nimmt ein jähes Ende, sobald ihr zum ersten Mal Star Ocean The Second Story R in Action seht. Denn das Versprechen vom Entwicklerstudio Gemdrops, dass sich hier um ein tatsächliches Remake handelt, wird schon ganz früh ersichtlich. Die Umgebungen in den einzelnen Dörfern, Dungeons und auch Zwischensequenzen wurden vollkommen überarbeitet sowie mit Neuerungen garniert. Beispielsweise gibt es interessante Punkte (Points of Interest), die ihr finden dürft. Sie belohnen euch nicht nur mit Nah-Ansichten von gewissen Dingen, sondern auch mit Erfahrungspunkten und zusätzlichen Ergänzungen zur Geschichte. Abseits davon hat auch das Fischen Einzug ins Spiel gehalten – das gab es im Grundspiel überhaupt nicht, und jetzt dürft ihr zur Angel greifen.

Auch bei den Fähigkeiten wurde der Korrekturstift angesetzt – es macht aber auch Sinn. Gewisse Boni wurden modifiziert, und die Fertigkeiten müsst ihr nicht mehr wie im Grundspiel einst kaufen, bevor ihr sie hochstufen könnt: Hier präsentiert sich Star Ocean The Second Story R in einem neuem Gewand. Es empfiehlt sich, gleich mal “Entschlossenheit” hochzustufen, damit alle anderen Fertigkeiten in Zukunft günstiger zu erwerben sind. Ja, die Grundidee von Fertigkeiten, Spezialfertigkeiten (durch Erlernen und Kombination von Fertigkeiten freischaltbar) und Superspezialfertigkeiten (da hilft das ganze Team mit) ist größtenteils gleich geblieben, aber ihr müsst euch trotzdem erneut mit allen Fähigkeiten auseinandersetzen. Das und viele Neuerungen (es gibt in manchen Kämpfen Anführer und Unterlinge, die Boni vom Leader beziehen) halten die Beziehung von Fans zum neuen Game frisch.

Der Kampf und andere Änderungen

Denn eine weitere Überholung hat das Kämpfen erfahren, und das macht einen enormen Unterschied. Habt ihr aktuellere Spiele der Serie, etwa Integrity and Faithlessness oder The Divine Force gespielt, mein Beileid – Spaß beiseite. Aber das Team hat sich für Star Ocean The Second Story R ein wenig vom Kampfsystem abgeschaut und das Originalsystem grundlegend überarbeitet. So gibt es eine neue „Break“-Mechanik: Dank dieser dürft ihr eure Widersacher „brechen“, indem ihr konstanten Schaden verursacht. Nicht nur das, ihr könnt auch Charaktere in Situationen zu Hilfe rufen, die sich gerade gar nicht in eurer Gruppe befinden – auch aus anderen Star Ocean-Titeln, Fanservice pur! Darüber hinaus werdet ihr im Kampf temporäre Boni wie etwa erhöhte Genauigkeit, mehr Verteidigung etc. freischalten, indem ihr Kugeln sammelt, die eure Feinde fallen lassen. Diese Boni ändert ihr mit eurer Formation  – da hat sich einiges getan!

Aber in Wahrheit gilt es immer noch, die schnellen Kämpfe durch stetes Drücken der Angriffstaste und dem gelegentlichen Einsatz von Magie zu gewinnen. Spezialfähigkeiten und Zauber lassen sich auf die Schultertasten legen, und mit den richtigen Fertigkeiten ist das Weiterkommen kein Problem, egal, wem ihr gegenübertretet! Gleichzeitig wurden aber auch die Weltkarte, die einzelnen Dörfer und die Dungeons überarbeitet, das heißt, ihr müsst auch als wiederkehrende Spieler:innen zwei Mal hinsehen, wo ihr hin müsst. In den verschiedenen Regionen des Spiels wurden zudem neue Missionen, Gegenstände und andere Aktivitäten hinzugefügt, also gibt es für alle vieles zu erkunden, und die Nostalgie ist zwar da, aber ihr könnt nicht einfach blind durch Star Ocean The Second Story R durchlaufen. Das finde ich sehr, sehr gut und an manchen Stellen machte dies das Remake neuartig und spannend.

Große Stärken von Star Ocean The Second Story R

Zweifelsohne hat man sich anno dazumals noch viel Mühe gegeben, um die einzelnen Figuren zu erschaffen und ihnen eine Persönlichkeit zu verpassen. Dementsprechend verbringt ihr zwar die meiste Zeit mit den Hauptcharakteren in Star Ocean The Second Story R, aber das macht die Figuren, die ihr später trefft, um nichts weniger interessant. Sie alle haben ihre eigene Motivation, ihr eigenes Verhalten, und dementsprechend reagieren sie auch anders auf euch und eure Gruppe. Zudem gibt es im Spiel die „Privaten Aktionen“, etwas, das bislang von anderen Serien eigentlich kaum aufgegriffen wurde. Ihr könnt nämlich jedes Dorf und jede Stadt entweder regulär als Gruppe erkunden, aber euch auch aufteilen und einzeln vergnügen. Auf Knopfdruck aktiviert – ganz ohne Verlassen und erneutes Betreten wie üblich -, steuert ihr den von euch gewählten Hauptcharakter, und eure Gruppe verteilt sich dann im Dorf respektive in der Stadt.

Sprecht ihr sie dann an, erfahrt ihr so gut wie immer etwas Interessantes über sie, und manchmal werden dadurch auch Events ausgelöst. Das geht so weit, dass ihr entweder Romanzen vorantreiben oder gar höchst geheime Dinge freischalten könnt! Sie sind aber auf alle Fälle optional und sind nicht für das Vorankommen in der Geschichte erforderlich. Zudem ist Star Ocean The Second Story R ein ordentliches, richtiges JRPG, und dazu zählen eben so manche versteckte Geheimnisse. Es gibt bis zu 86 Endvariationen sowie einen hundertstöckigen Geheimdungeon inklusive übermächtigem Gegner für alle, die sich zu wenig herausgefordert gefühlt haben. Doch auch im Normaldurchlauf kommt euch die Option unter, den regulären Endboss um ein Vielfaches stärker zu machen. Zu guter Letzt sei die sehr gute Geschichte erwähnt, die euch mitreißt und fast bis zum Ende fesselt.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Als Fan lege ich hier sicherlich viel mehr Augenmerk auf die Details, was Neulingen so gar nicht in den Sinn käme. Aber ich bin nun mal, wie ich bin, und in Star Ocean The Second Story R gefällt mir der Look des Spiels sehr gut. Schade finde ich, dass der Pixel-Look der Charaktere sich manchmal mit den echt fein dargestellten Umgebungen beißt – aber im Direktvergleich ist die neue Variante doch so viel besser als das Original! Genauso verhält es sich mit der Geschichte des Games: Die Story ist nach aktuellen Maßstäben wirklich langatmig und braucht eine Weile, bevor sie sich voll entfalten kann. Natürlich gibt es, ganz Persona-like (es ist nun mal ein JRPG), zumindest zwei Wendungen des Plots, die man so kaum vorhersehen kann und da für Dramatik und coole Szenen sorgen. Aber bis ihr so weit kommt, müsst ihr halt vieles weiterdrücken und lesen. Wobei, Moment mal, so ist es ja auch nicht.

Denn dieses Mal wird die Story voll vertont, und ihr könnt euch die gesamten Textboxen, die zu PSone-Zeiten noch rasch zu lesen und weiterzuklingen waren, in voller Pracht anhören! Das ist zweifelsohne klasse und trägt zum Feeling bei, verlängert aber auch die Gesamtspielzeit des ohnehin schon langen Games. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich für das erste Durchspielen brauchte, aber zwischen 60 und 80 Stunden waren es definitiv. Das Thema ist es auch, das mir persönlich beim Wiederspielwert ein wenig in die Quere kommt: Es gibt ja wirklich viel zu tun in Star Ocean The Second Story R. Verschiedene Charaktere zum Ausprobieren, nicht jeder kommt in eure Gruppe, es gibt Entscheidungen zu treffen – gern würde man das Game ein zweites und ein drittes Mal spielen. Aber bei einer solchen Länge, tut man sich das dann tatsächlich an? Hat man das auch 2000 so gemacht? Ich als Fan werde das bestimmt tun.

Interessantes und Sonstiges

Was man 2000 auf jeden Fall noch so gehandhabt hat, ist der Umgang mit den Speicherdaten. Denn anstatt euch zu jeder Zeit speichern und laden zu lassen, gibt es in Star Ocean The Second Story R Speicherpunkte. Sie sind leuchtende Türmchen, die ihr beim Berühren verwenden dürft – aber auch auf der Weltkarte dürft ihr jederzeit speichern, klar. Im Kampf gilt es, jederzeit eure Trefferpunkte hoch zu halten. Dass der actiongeladene Kampf natürlich der Hauptgrund dafür ist, warum sich eure Teammitglieder mal auch in schlechterer Verfassung befinden, liegt dabei auf der Hand. Diverse Fertigkeiten können sich auf die Kämpfe auswirken, es gibt beispielsweise Optionen, die früher die Anzahl der Zufallskämpfe im Spiel entweder erhöht oder verringert haben. Solche Zufallskämpfe gibt es heute nicht mehr, denn sämtliche Feinde werden als herumwabernde Geistwesen angezeigt, und den Umgang damit überlässt man euch.

Wollt ihr diesen nun komplett ausweichen, ist das – genügend Platz vorausgesetzt – auch möglich. Ihr dürft euch aber auch von hinten anschleichen und euch somit einen Vorteil für den beginnenden Kampf verschaffen, andersrum geht das aber genauso. Bis auf den zeitlich begrenzten Vor- oder Nachteil am Anfang ist es aber kein Beinbruch, es kann halt nur für eine bereits geschwächte Gruppe tödlich enden. Grüne Feinde sind schwach und verfolgen euch nicht, blaue stellen eine kleine Herausforderung dar, und rote Feinde gilt es tunlichst zu meiden, da lauert der rasche Tod! Ihr solltet also JRPG-mäßig immer für Heilung sorgen, und dabei kommen euch diverse Item Creation-Möglichkeiten zu Hilfe. Ob ihr nun kocht, etwas schmiedet oder reproduzieren wollt: Nutzt das Angebot auf jeden Fall aus! Das sehr gute (und weiter verbesserte) Crafting-System ist zwar vollkommen optional, erweitert das Spielgefühl und auch eure Möglichkeiten im Game enorm.

Das Crafting und andere Goodies

So vieles wurde überarbeitet, dass einem schwindlig werden könnte. Ob Kochen, Schmieden, Malen oder etwas Anderes, ihr könnt (genügend Material vorausgesetzt) gleich mehrfach das Handwerk nutzen, das spart viel Zeit. Zudem dürft ihr von Anfang an in Kampffertigkeiten und sämtlichen Fertigkeiten investieren, diese Punkte bekommt ihr übrigens nach jedem Kampf anstatt nur beim Stufenaufstieg. Die Gilden, bislang als Fertigkeiten-Kaufhaus bekannt, geben euch nun ganz modern Missionen, die euch mit zusätzlichen Materialien, Geld, Aufwert-Punkten und auch Gegenständen belohnen. Das wirkt cool, holt auch Neulinge gelungen ab und sorgt zudem dafür, dass alles, was ihr macht, einen Sinn hat. Kampffertigkeiten mussten früher oftmals verwendet werden, damit sie stärker wurden, heute ist das eine Sache von Kampffertigkeitspunkten. Einfach genügend Punkte investieren, und ihr habt eine bessere Attacke!

Auch Herausforderungen haben es in Star Ocean The Second Story R geschafft, die euch ebenfalls auf allerlei Arten belohnen. Im Menü gibt es stets Hinweise, wo ihr als Nächstes hinmüsst, und der Wechsel zwischen Gruppen- und Privataktionen (so erforscht ihr eine Stadt alleine und könnt auch mit den anderen Figuren sprechen) erfolgt nun auf Knopfdruck. Zudem zeigt die Karte stets an, wo ihr noch Private Aktionen sehen könnt und auch, welche zeitbegrenzt sind – perfekt für alle Fans, die schon immer ein ultimatives Durchspielen des Titels wollten! Da verpasst man nichts, wenn man es nicht will. Übrigens wurden auch Schnellreisen und Kettenkämpfe ins Game integriert, das erspart einiges an Zeit. Denn Schnellreisen sind klasse (auch in Dungeons), und Kettenkämpfe werden von euch durch kluges Anlocken ausgelöst. Dafür erhaltet ihr bis zu dreifache Erfahrungspunkte und Moneten!

Die Technik von Star Ocean The Second Story R

Egal, ob man diesen Ableger nun als eigenständig betrachtet oder als Remake eines Spiels aus dem Jahre 2000: Star Ocean The Second Story R sieht bei Lichte besehen wirklich toll aus. Der 2,5D-Look steht nicht nur anderen Franchises, sondern eben auch Star Ocean richtig gut – dieses Remake ist der Beweis. Vor allem die Umgebungen stechen da richtig fein aus der Masse heraus, und die eigenwillige Optik zwischen Pixel-Figuren und 3D-gerenderten Szenerien vermag mit Fortdauer des Spiels zu gefallen. Denn für Abwechslung ist zweifelsohne gesorgt, ob ihr euch nun in Städten, in Dungeons, am Berg oder in einem Wald befindet, hier gibt es immer Zucker für die Augen. Einzig und allein die Objekte in der Umgebung werden erst, wenn ihr euch nähert, schöner und detaillierter dargestellt – das fällt etwas ungut auf. Aber in Wahrheit stört das auch kaum jemanden!

Bei der Soundabteilung haben wir schon erwähnt, dass das Abenteuer dieses Mal voll vertont zu uns kommt. Das ist natürlich eine gute Sache, und es freut mich, dass die Synchronsprecher:innen im Englischen auch gut zu ihren jeweiligen Figuren passen! Auch die Effekte und sonstigen Hintergrunduntermalungen wurden zwar überarbeitet, allerdings sind sie sehr nahe an den Originalen gehalten. Unter dem Strich ist alles wunderbar gelungen und sowohl Fans wie auch Neueinsteiger:innen erfreuen sich an den Klängen, die da aus den Lautsprechern schallen. Der letzte Punkt, die Steuerung des Titels, ist ebenso gut gelungen. Denn alle Eingaben, die ihr im Kampf trefft, werden verzögerungsfrei umgesetzt, und den alten Kritikpunkt mit Magie im Kampf, die alle Action unterbricht, wurde ebenso ziemlich gut in die Moderne verfrachtet. Das Fischen funktioniert auf Knopfdruck, wie so vieles andere auch – es passt perfekt!

Fazit: So muss ein Remake aussehen, Punkt!

Sei vorsichtig, was du dir wünschst … denn du könntest es bekommen. Genau so verhält es sich mit Star Ocean The Second Story R, das sich 2023 ein wenig fehl am Platz anfühlen mag. Wir erinnern uns, in diesem Jahr erschienen auch actionreiche Krachergames, kunterbunte Jump’n’Runs, magische Rollenspiele, brachiale Erweiterungen und andere JRPG mit vielen Hauptfiguren. Wo hat ein Spiel mit seinen Wurzeln im Jahr 2000 da bitteschön noch Platz? Es stellt sich nach einem langen Testzeitraum heraus: Ein gutes Game geht immer. Die Generalsanierung hat diesem Titel so gut getan, dass es nicht nur den Hardcore-Nostalgiker:innen, sondern auch einer völlig neuen Generation an Spieler:innen gefallen kann. Technisch kann man dem Game keinen Vorwurf machen, so gut wie jede Mechanik wurde vollkommen modernisiert und gut umgesetzt.

Es ist halt ein JRPG, das darf man nicht vergessen – damit einher gehen eine für heutige Maßstäbe lange Spielzeit jenseits der 60 Stunden und teils eine etwas langatmige Präsentation der Geschichte. Doch kann man das einem Remake wirklich anlasten, dass es nahe beim Original bleibt? Zudem wurde wirklich jede Mechanik erweitert und rundum überarbeitet, um das Game ins Jahr 2023 zu holen. Sogar Neues hat es ins Spiel geschafft – das ist einfach nur der Hammer. Unter dem Strich erwartet euch hier ein grandioses JRPG mit Action-Elementen, ob ihr nun das alte Game kennt oder nicht. Star Ocean The Second Story R ist die definitive Edition des Spiels, die ihr unbedingt gespielt haben solltet. Objektiv passt hier jede Wertung ab 9.0, aber als Fan kann ich nicht anders, als Square Enix und Gemdrops zu gratulieren. So sieht ein gelungenes Remake aus, so fühlt es sich an, so soll es sein!

10

Wertung: 10 Pixel

für Star Ocean The Second Story R Test (Switch): Grandioses Remake eines Kult-Rollenspiels von