Anker Soundcore Flare 2 Test – Bass, Bass, wir brauchen Bass

von Max Hohenwarter 12.02.2020

Mit dem Soundcore Flare 2 bringt Zubehörspezialist Anker eine Neuauflage des Soundcore Flare von 2018. Was sich geändert hat und ob euch die leuchtende Mini-Disco gönnen solltet, lest ihr in meinem Test.

Soundcore Flare 2 – Die Optik und Verarbeitung:

Der Anker Soundcore Flare 2 sieht seinem Vorgänger eigentlich sehr ähnlich. Größter augenmerklicher Unterschied ist, dass sich der RGB-LED Ring nun sowohl am oberen, als auch am unteren Ende des leicht konisch geformten Bluetooth Speakers befindet. Umhüllt ist der Soundcore Flare 2 mit einem relativ robusten Netzstoff. Seitlich angebracht findet man zwei Tasten, eine zum Koppeln mit diversen Bluetooth Endgeräten und eine Taste für die Aktivierung der BassUp Technologie.

Anker Soundcore Flare 2

Darunterliegend befindet sich hinter einer wasserdichten Abdeckung der USB-C-Anschluss zum Laden des Soundcore Flare 2. Ankers Mini Disco verfügt nämlich wie auch der Vorgänger über eine IPX 7 Zertifizierung, sprich das perfekte Teil für die Beschallung eurer Poolparty im Sommer. Fällt die Box mal ins Kühle nass, kann das Teil darin also gut und gerne mal kurz untertauchen und ihr könnt euch trotzdem sicher sein, dass die Musik nicht zu spielen aufhört.

Auf der Oberseite des Soundcore Flare 2 befinden sich in Summe 5 Knöpfe – Einschalten, leiser, lauter, Lightshows durchschalten und in der Mitte ein Button, mit dem ihr euren Sprachassistenten weckt. Als Downside empfinde ich, dass sich die Knöpfe weder großartig durch eine Beleuchtung, geschweige denn durch wirklich spür- bzw. unterscheidbare Vertiefungen unterscheiden lassen und man so schon ganz genau schauen muss, um zu wissen, was man da eigentlich gerade drückt.

Anker Soundcore Flare 2 – Oberseite

In Summe ist der Soundcore Flare 2 durchaus robust verbaut und macht einen stabilen Eindruck, so dass ihr für jegliche Outdoor- und Strandparties im Sommer gerüstet sein solltet.

Soundcore Flare 2 – Klang und sonstige Features:

Das, was den Soundcore Flare 2, wie auch schon seinen Vorgänger von der Konkurrenz abhebt, ist der eingebaute RGB-Leuchtring, der bei der Neuauflage – wie erwähnt – oben und unten am Gerät angebracht ist. Er bietet insgesamt sechs verschiedene Leucht-Modi, also einen mehr, als noch der erste Anker Soundcore Flare.

Das bringt mich gleich zu meinem Lieblings-Epileptiker-Witz: Was ist der Unterschied zwischen Milchreis und einem Epileptiker? Milchreis isst man mit Zimt und Zucker, ein Epileptiker hockt im Zimmer und zuckt. Ich bin einer von letztgenannten und nutze daher nur zwei der 6 Modi – einen sich gemächlich drehenden Effekt oder die durchgängig  beleuchteten Ringe. Grund hierfür ist, dass die anderen Farbschemata großteils im Beat der Musik blinken. Ich als Epileptiker empfand das sogar bei langsameren Songs als eher unangenehm und habe alsbald auf die erwähnten Modi geschaltet.

Anker Soundcore Flare 2

Doch widmen wir uns nun dem, weswegen man sich eigentlich einen Bluetooth Speaker zulegt: der Klang. Hier gibt es kaum etwas zu meckern. Man möchte fast sagen, dass ich wortwörtlich rundum zufrieden bin. Immerhin handelt es sich beim Soundcore Flare 2 um einen 360 Grad Lautsprecher, sprich die Musik oder generell die Töne werden in alle Richtungen gleichmäßig abgegeben.

Die Gesamtleistung des Soundcore Flare 2 liegt bei 20 Watt, da zwei Neodym Treiber mit jeweils 10 Watt verbaut wurden, die ein Tonsprektrum von 73 Hz bis 20 kHz ausgeben können. Das heißt einen kleineren Raum könnt ihr mit dem leuchtenden Anker Lautsprecher gut beschallen und das noch dazu in relativ hoher Lautstärke. Auf den vorab erwähnten Außeneinsätzen reicht er auch für eine kleinere Grillparty.

Anker Soundcore Flare 2

„Schön und gut“, mögen jetzt manche sagen, „aber ich brauch etwas um eine größere Party mit Musik zu versorgen!“ „Say no more!“ entgegnet daraufhin Anker. Konnte man beim Vorgänger noch zwei der Leucht-Jukeboxen miteinander koppeln, verspricht der Hersteller beim Soundcore Flare 2 eine problemlose Koppelung von sage und schreibe bis zu 100 Lautsprechern. Da uns nur ein Testgerät zur Verfügung gestellt wurde, müssen wir hier den Herstellerangaben vertrauen, aber Shoutout an Anker: Solltet ihr noch irgendwo 99 Soundcore Flare 2 rumliegen haben, die ihr nicht braucht, stell ich euer Versprechen nur zu gerne auf die Probe 😉

Aber nochmal zurück zum Sound: der bietet wie bereits ein sehr angenehm ausgeglichenes Klangbild. Ohne die zugeschaltete BassUp-Technologie etwas wenig Tiefen, aber nun ja: genau zu diesem Zweck gibt es sie ja. Und oh boy! Wenn das Ding an ist, kann man auch sehr basslastige Electro-Sounds oder – falls man den Soundcore Flare 2 als Zusatzlautsprecher beispielsweise für das Notebook verwendet – Actionfilme o.Ä. damit genießen.

Zudem ist es möglich die Soundcore-App von Anker auf sein Smartphone zu laden. Damit könnt ihr euer Soundcore Flare 2 Erlebnis noch zusätzlich personalisieren. Die Einstellungsmöglichkeiten sind dabei zumindest, was die Lichteffekte angeht sehr mannigfaltig. Selbiges kann man leider nicht über den Equalizer der App sagen. Insgesamt gibt es vier Presets – Standard, Flach, Stimme und Relax. Einen frei konfigurierbaren EQ wie beispielsweise bei den Jaybird Freedom Kopfhörern sucht man leider vergebens.

Anker Soundcore Flare 2 – Die Soundcore App

Zu guter letzt vielleicht noch ein paar letzte Worte zur Akkuleistung. Die hat mich nämlich noch am ehesten enttäuscht, denn im Inneren des Soundcore Flare 2 findet nur ein 5200 mAh Akku Platz. Laut Hersteller reicht das für bis zu zwölf Stunden Musikgenuss. Allerdings sollte das „bis zu“ hier sehr ernst genommen werden, denn bei etwas höherer Lautstärke und aktiviertem BassUp war bei meinem Test trotz deaktivierter Lightshow nach ca. sieben Stunden Ende Gelände.

Soundcore Flare 2 - Guter Bluetooth Speaker mit unnötigem Schnickschnack

Nach ausgiebigem Test des Soundcore Flare 2 bin ich großteils sehr zufrieden. Der Sound, der vor allem bei aktivierter BassUp Technologie aus dem 16 Zentimeter hohen Kegel kommt, ist echt beachtlich. Für nicht ganz 80 Euro kriegt man echt gut was auf die Ohren. Was die anderen Features des Soundcore Flare 2 betrifft bin ich gespaltener Meinung.

Toll finde ich, dass Anker dem Soundcore Flare 2 einen USB-C Ladeport verpasst hat. Weniger gut hingegen finde ich die Tatsache, dass man Apples Idiotie gefolgt ist und keinen AUX-Anschluss mehr verbaut hat. Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber mir wäre so etwas wichtig.

Der USP des Soundcore Flare 2, die zwei Leuchtringe finde ich persönlich zwar hübsch, aber außer dass die Lightshow den ohnehin etwas flachbrüstigen Akku weiter belastet, bietet sie außer einem anfänglichen kurzen Hingucker keinen Mehrwert. Lieber wären mir beleuchtete Tasten oder eine Powerbank-Funktion.

Apropos Akku: Da, finde ich, könnte man durchaus mehr erwarten, bedenkt man, dass Anker besonders durch seine Powerbanks Bekanntheit erlangt hat.

In Summe ist der Soundcore Flare 2 ein zu dem Preis wirklich guter Bluetooth Lautsprecher mit geilem Bass und Gimmicks, die eigentlich keiner braucht.

Wertung: 8.4 Pixel

für Anker Soundcore Flare 2 Test – Bass, Bass, wir brauchen Bass von