Sharp Aquos V Test: Günstiges Einsteiger-Smartphone

von Mandi 02.03.2020

Das Sharp Aquos V rittert im Einsteiger-Segment um die Performance-Krone. Was dieses Smartphone um 229 Euro kann, lest ihr im Review!

Der erste Eindruck

Schon beim Auspacken präsentiert sich das Sharp-Smartphone als schnörkellos. Das Aquos V wirkt groß, ohne riesig zu wirken und ist leichter (173 Gramm), als es optisch wirkt. Sharp nennt das Gehäuse ein FeelFitRidge-Design und liegt sehr gut in der Hand. An der Oberkante erwartet euch eine 3,5 mm-Buchse für Kopfhörer, es ist gut, die aussterbende Buchse noch in neuen Geräten zu sehen. Rechts befinden sich die Lautstärkewippe und der Standbyknopf, an der linken Kante könnt ihr die SIM-Karte und eine microSD-Karte unterbringen. Unten habt ihr den USB-C-Connector sitzen.

Die Front wird von einem 5,9 Zoll großen Display dominiert, das abgerundete Ecken besitzt und oben und unten einen kleinen Rand lässt. Während sich im oberen Rand die Frontkamera, ein Lautsprecher und der Umgebungslichtsensor befinden, ist der untere Rand abgesehen von der Symmetrie nutzlos. Früher hätte man hier die Android-Navigationssymbole Zurück, Home und Multitasking gefunden, heute ist es beim Sharp Aquos V einfach nur ein Rand. An der Rückseite findet ihr eine Dual-Kamera, einen Blitz sowie einen gut erfühlbaren Fingerabdrucksensor. Durch die kluge Positionierung wisst ihr blind, wo der Fingerabdrucksensor ist.

Sharp Aquos V: Das Wichtigste

Im Smartphone befindet sich ein LCD-Bildschirm im 18:9-Format. Die 5,9 Zoll Bildschirmdiagonale sind für alle Anwendungen ausreichend, und gemeinsam mit der guten Auflösung von 2160 x 1080 Bildpunkten ist die Darstellung schön scharf. Sowohl Stand- als auch Bewegtbilder hinterlassen einen guten Eindruck, und der Lautsprecher kann – sofern ihr dies wünscht – recht laut und tönend werden. Leiser ist besser, schade nur, dass ihr ihn beim Spielen und Halten des Geräts relativ einfach verdecken und somit verstummen lassen könnt. Die meisten Spiele laufen ordentlich auf dem Aquos V, die integrierte Power reicht vollkommen dafür aus. 

Die Rückseite des Smartphones besteht übrigens aus Glas, und das Wort „Fingerabdruckmagnet“ ist nur eine Annäherung dessen, was wirklich los ist. Es scheint, als würdet ihr jeden Fingerabdruck auf dem Smartphonerücken mühelos nachvollziehen können – SauberkeitsfanatikerInnen werden hier wohl ständig am Säubern sein. Dass dieses Smartphone um 229 Euro zu haben ist, mag man nicht recht glauben: Hier wurde grundsätzlich sehr gute Hardware von vor zwei bis drei Jahren verbaut, und die gebotene Leistung reicht heute im Einsteiger- und Mittelklasse-Segment nach wie vor aus.

In der Praxis

Wenn ihr euch für das Aquos V als Alltagsgerät entscheidet, macht ihr im Prinzip nicht viel verkehrt. Die Akkulaufzeit ist in Ordnung, ohne zu glänzen, genauso wie die grundsätzliche Performance oder der Klang der Lautsprecher. Das Display ist ein sehr gutes in dieser Preisklasse, und der Einsatz von Android 9 ohne auffällige Anpassungen vermag sehr zu gefallen. Wärmeentwicklung bei übermäßiger Nutzung wie etwa von Geekbench-Benchmarks ist zwar vorhanden, reduziert sich aber auf das obere Drittel, in dem etwa auch das Kameramodul sitzt. Eure Hände werden von der Wärme kaum betroffen, die Design-Abteilung hat hier ordentlich Punkte gesammelt.

Apropos Design: Das FeelFitRidge-Design mit den Kanten verhindert, dass dieses Gerät anders als bei komplett gläsernen Smartphones nicht irgendwo herunterrutscht. Das Sharp Aquos V liegt angenehm in der Hand, der Fingerabdrucksensor ist wohl platziert und verrichtet seine Aufgabe ordentlich. Das Display wird auch schön hell, der Chrome-Browser zeigt eure gewünschten Seiten äußerst flott an und nichts deutet auf Kompromisse hin. Nur beim Speicher ist zu überlegen, eine Speicherkarte anzuschaffen – stolze 20 GB der 64 verbauten sind von Anfang an vom System besetzt. Wie sieht der Mediengenuss und die Kreation davon beim Aquos V aus?

Die Kameras

Gleich vorweg: Was wie eine Dual-Linse aussieht, ist in Wahrheit nur ein einzelner Sensor für eure Fotos. Der zweite Sensor ist nämlich rein für die Konturen und Tiefen zuständig – das heißt, wenn ihr mit einem optischen Zoom oder dergleichen gerechnet habt, werdet ihr an dieser Stelle enttäuscht. Bei ausreichender Beleuchtung macht das Smartphone Fotos, die in Ordnung sind – mehr dürft ihr beileibe nicht erwarten. Die Schärfe lässt ein wenig zu wünschen übrig, Bildrauschen ist zu jeder Zeit zu erkennen und in unserem Test war bei manchen Fotos eine Art milchiger Schleier über dem Bild.

Ob hier das einfallende Licht zu sehr hochgemogelt wurde oder was auch immer der Auslöser dafür ist, jedes vierte Bild war nicht wirklich farbgetreu. Bei schlechteren Lichtverhältnissen ist dann eine deutliche Körnung zu erspähen, und während die Technik dem Preis angemessen ist, muss man objektiv sagen, dass die Kamera nur bei Idealverhältnissen wirklich gute Fotos und auch Videos macht. Bei Bewegtbildern ist noch zu sagen, dass die Bildschärfe so wie bei manchen Standbildern nicht überzeugen kann. Hier wurde beim Aquos V mit Abstand am fühlbarsten gespart.

Die Technik

Zusammenfassend an dieser Stelle noch einmal das Datenblatt des Sharp Aquos V. Der LCD Screen mit 15,1 cm Bildschirmdiagonale (2160 x 1080, 18:9-Seitenverhältnis) wird von einem Snapdragon 835 und 4 GB Arbeitsspeicher angefeuert. Die Leistung in Geekbench 4 beläuft sich auf 1923 Punkte singlecore und 6637 Punkte multicore. Der Compute-Test zeigt 7741 Punkte an – in dieser Preisklasse ganz gut! Standardmäßig habt ihr 64 GB Speicher am Gerät (davon etwa 44 GB nutzbar). Entweder legt ihr eine zweite SIM-Karte ein, oder ihr könnt euren Speicher via microSD-Karte um bis zu 256 GB erweitern.

Die rückseitige Kamera löst mit 13 Megapixel auf, ihr steht ein gleicher Sensor mit 13 MP für die Tiefeneffekte zur Seite. Die Selfie-Kamera bietet eine 8 MP-Auflösung und gute Bilder bei guter Beleuchtung. Induktives Laden ist nicht mit von der Partie, dafür gängige Standards wie 5 GHz-WLAN, Bluetooth 5 und USB-C. Der Akku fasst 3.160 mAh und bietet um die 500 Stunden Standby-Zeit. Die Abmessungen des Sharp Aquos V belaufen sich auf 157 x 76 x 9 Millimeter bei einem Gewicht von 173 Gramm. Alles in allem muss man sagen, dass Sharp hier gute Kompromisse gefunden hat, die abgesehen von der Kamera nicht für KäuferInnen ersichtlich sind.

Sharp Aquos V: Gut für seinen Preis

Das bringt uns auch schon zur Zusammenfassung dieses Testberichts. Die unverbindliche Preisempfehlung von Sharp beträgt 229 Euro, und im Jahre 2020 kann man um diesen Preis schon wirklich gute Smartphones bekommen. Das Sharp Aquos V gehört definitiv dazu – sowohl bei Akkulaufzeit, Leistung als auch Display müsst ihr keine nennenswerten Abstriche machen. Beim Design scheiden sich die Geister: Während die Einen nichts mehr zu hassen scheinen als die Notch aktueller High-End-Geräte, können die Anderen nichts mit den Display-Rahmen anfangen, wie sie auch das Aquos V besitzt. Im Alltag fällt das nicht weiter auf und ist mir nicht wichtig.

Dass die Android 9-Installation sich über 20 GB genehmigt, der Lautsprecher nicht der qualitativste ist und die Kameras nur bei Top-Ausleuchtung verlässlich vorzeigbare Bilder schießt, fasst die Kritikpunkte an diesem Smartphone schon ganz gut zusammen. Wenn ihr also auf der Suche nach einem Handy seid, das euch im Alltag begleiten soll und ihr nicht allzu viel Geld dafür ausgeben wollt, hat Sharp einen tollen Tipp im Angebot (hier geht’s zur Website). Um gerade mal 229 Euro bekommt ihr mit dem Sharp Aquos V einen treuen Begleiter, der euch die nächsten Jahre zur Seite stehen kann!

Wertung: 8.0 Pixel

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