Robovac G20 Hybrid im Test – Solide Saugkraft, hybride Augenauswischerei

von Max Hohenwarter 07.03.2022

Der Robovac G20 Hybrid von Eufy ist das neueste Mitglied in meinem Smarthome. Wie sich die elektronische Putzhilfe im Alltag schlägt und ob er seinem Preisschild von 300 Euro gerecht wird, verrät mein Test des Staubsauger- und Wischroboters.

Robovac G20 Hybrid – Lieferumfang:

Neben dem eigentlichen Hauptdarsteller, also dem Robovac G20 Hybrid befindet sich natürlich eine Basisstation im Karton, auf der die brave Putzhilfe Energie nachtankt. Das Stromkabel lässt sich in der Station verstauen. Die Ladeeinrichtung kann optional durch eine kleine Baseplate aus Plastik ergänzt werden. Sie verhindert, dass bei Benutzung der Wischfunktion während des Ladens der feuchte Mop auf eurem Boden aufliegt. Hier hat Eufy schonmal mitgedacht; sehr löblich.

Des weiteren finden sich im Paket insgesamt zwei Bürsten, ein Ersatz-HEPA-Filter, der bereits erwähnte Wischaufsatz mit Wassertank, Handbücher, ein kleines Bürstchen zur Reinigung des Filters, sowie ein kleines Päckchen mit 5 Kabelbindern. Diese sind dafür gedacht, lose Kabel, die den Robovac G20 Hybrid beim Putzen in die Quere kommen könnten ordentlich zu verstauen. Das ist zwar meiner Ansicht nach eher eine Art Gimmick, aber ein durchaus positives.

Robovac G20 Hybrid – Look, Verarbeitung und (App-)Features:

Für eine automatische Putzhilfe kommt der Robovac G20 Hybrid schon recht stylisch daher. der Großteil des Geräts besteht zwar aus Kunststoff, aber die Oberseite scheint aus beschichtetem Glas zu bestehen, die von einem kupferfarbenen Muster geziert wird. Der kleine Putzteufel ist außerdem sehr schlank. Der Durchmesser des Robovac G20 Hybrid beträgt ca. 32cm. Dank seiner geringen Höhe von gerade einmal 7cm macht der Racker auch unter Regalen oder anderen Möbelstücken Jagd auf Wollmäuse.

Auf der Unterseite befindet sich der mit einer wasserdichten Abdeckung geschützte An/Aus-Knopf. Einmal eingeschaltet kann der kleine PutztEufy alles in seinen mit wellenförmigen Borstenreihen und Gummilippen bewaffneten Walzenschlund, was ihm der rechts angebrachte Kehrbesen in die Richtung fegt.

Das alles landet dann im verhältnismäßig kleinen Auffangbehälter. Der wiederum ist in seiner Konstruktionsweise das erste Manko des Robovac G20 Hybrid. Er lässt sich zwar sehr leicht entnehmen und auch wieder einsetzen, allerdings bietet er keine kompakte Klappe, wie mein früherer Staubsaugerroboter, sondern der gesamte Behälter muss wie ein Buch aufgeklappt werden. So gestaltet sich das Entleeren oftmals etwas umständlich.

 

Die Hybridfunktion – reine Augenauswischerei

Der Robovac G20 Hybrid lässt sich auch um einen Wasserbehälter mit Wischmop erweitern, der einfach an den Staubfangbehälter angeklippt wird. Dies ist Kritikpunkt 2 von 2 am Gerät. Nun klingt es in der Theorie zwar super, dass der Roboter saugt und gleichzeitig wischt, aber im Praxistest ist das ehrlich gesagt nicht der Rede wert.

Beim Robovac G20 Hybrid darf man nämlich nicht davon ausgehen, dass er den Boden beim wischen wirklich säubert. dafür kann das Gerät schlichtweg nicht genügend Anpressdruck aufbauen, um auch wirklich etwaige Flecken weg zu schrubben. Eher scheint es sogar, also würde der kleine Putzteufel Schmutz somit sogar noch in der Wohnung verteilen, zumal in den Wasserbehälter keine konventionellen Putzmittel gegeben werden dürfen. Insofern habe ich diese Funktion genau einmal zum Ausprobieren benutzt und seither staubt der Wischmop mitsamt Behälter vor sich hin.

App-solut zufriedenstellend

Steuern lässt sich Eufys Robovac G20 Hybrid auf verschiedenste Arten. Entweder man drückt ganz oldschool auf den Startknopf am Gerät selbst, befiehlt ihm von unterwegs via App die Reinigung zu starten oder man steuert ihn via Sprachbefehl an Alexa oder den Google-Assistant. Dazu will die smarte Reinigungshilfe aber erstmal in Betrieb genommen werden.

Das funktioniert aber ganz einfach und im Handumdrehen per Eufy Home App, nachdem man den Netzschalter auf der Geräteunterseite gedrückt hat. Ist der Robovac G20 Hybrid erst einmal von der App erkannt, mit einem artgerechten Namen – wie in meinem Fall Putzifer, bzw. kurz Putzi – getauft und mit dem heimischen Wifi verbunden worden, kann der Gute auch schon fleißig seine Bahnen ziehen.

Währenddessen bleibt mir genügend Zeit, um in der Eufy Home App noch ein paar Einstellungen vorzunehmen. Putzi beherrscht nämlich diverse Sprachen, in denen er darüber informiert, wenn ein Fehler vorliegt oder wenn er sich mit letzter Kraft selbstständig zur Ladestation zurückschleppt. Zudem könnt ihr euren Robovac G20 Hybrid auch einen Putzplan abarbeiten und ihn die ganze Woche minutiös geplant seinen Dienst tun lassen. Des weiteren verfügt der Robovac G20 Hybrid insgesamt über vier Saugstärken. Leise (600 Pa), Standard (900 Pa), Turbo (1500 Pa) und eine Maximalstufe, auf der er mit satten 2500 Pascal auf Staub- und Schmutzjagd geht. Die App macht wirklich alles richtig.

Putzkraft mit Spurhalteassistent

Gekoppelt an die Saugleistung ist natürlich auch die Betriebslautstärke von Putzi. während er auf den ersten beiden Programmen wirklich flüsterleise (schwächste Saugkraft) bzw. sehr leise (Standard) seinen Dienst tut, tönt er auf der Maximalstufe durchaus etwas lauter, allerdings immer noch aushaltbar und nicht allzu störend

Der Robovac G20 Hybrid verfügt über sogenannte Smart Dynamic Navigation. Es handelt sich dabei um eine Gyronavigation, sprich wenn er irgendwo dagegen scheppert (wobei erwähnt werden sollte, dass er vor potentiellen Hindernissen immerhin dezent abbremst), dann korrigiert er seinen Kurs und versucht so das Hindernis zu Umfahren. Allerdings versucht er trotzdem den Kurs zu halten und die begonnene Bahn zu vollenden. Der Robovac G20 Hybrid schlingert also nicht chaotisch durch die Wohnung, sondern schlängelt sich – soweit möglich – in organisierten Bahnen durch seinen Einsatzbereich.

Robovac G20 Hybrid - Das Fazit

Schlankes, ansprechendes Design, gute Ausstattung, tolle App und passable Lautstärke bei guter Saugkraft und Reinigungsleistung – das sind die Punkte, die der Robovac G20 Hybrid auf der Habenseite verbucht.

Dagegen steht der etwas blöd konstruierte Schmutzbehälter mit dem gewöhnungsbedürftigen Öffnungsmechanismus und auch die Wischtauglichkeit des Hybrid-Geräts konnte nicht überzeugen und ist eher ein mangelhaft funktionierendes Gimmick denn wirklicher Kaufgrund.

Wer den Robovac G20 Hybrid sein Eigen nennen möchte muss derzeit auf Amazon knapp 300 Euro investieren und da liegt auch der Knackpunkt. nun ist diese Preisklasse zwar Mittelfeld, allerdings bieten derzeit aktuelle Geräte um diesen Preis definitiv schon Lasergesteuerte Navigation und nicht, wie der Robovac G20 Hybrid eine etwas erweiterte Gyronavigation.

Insofern ist Eufys Hybridsaugroboter zwar ein gutes, aber defintiv nicht das günstigste Gerät auf dem mehr und mehr umkämpften Feld der smarten Putzhilfen.

Wertung: 8.2 Pixel

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