RoboCop (1987) Director’s Cut Remastered Edition im Test

von Mandi 26.02.2014

RoboCop, der Blockbuster aus dem Jahre 1987, ist zurück! Die Director’s Cut Remastered-Edition hat ihren Weg als Blu-ray in die Redaktion gefunden, und in einem Schwall der Nostalgie habe ich den Zeitsprung gewagt. Ist die Remaster-Edition empfehlenswert? Lest mehr in meinem Testbericht!

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RoboCop: Die Handlung

Im Detroit der Zukunft regiert das Verbrechen, und die Polizei scheint machtlos zu sein. Ein Stadtteil mit über zwei Millionen Menschen wird von GesetzesbrecherInnen geradezu überrannt, und der mächtige Allroundkonzern Omni Consumer Products (kurz OCP) plant, mit Effizienz gegen Kriminelle vorzugehen. Der Polizeiroboter ED-209 wird entwickelt, allerdings kommt es bei der Präsentation zu einer Fehlfunktion.

Fortan wird ein anderes Projekt verfolgt, und der ehrgeizige Robert Morton (Miguel Ferrer) kann sein RoboCop-Projekt durchziehen. Als dann der junge Familienmensch Alex J. Murphy (Peter Weller) vor den Augen seiner Kollegin Anne Lewis (Nancy Allen) erschossen wird, holt sich Morton grünes Licht und bemächtigt sich des Leichnams. Murphys Gehirn und Gesicht werden in einen Roboter eingebaut, und ohne bewusste Erinnerung an seine Vergangenheit erwacht er als Maschinenmensch zum Leben.

RoboCop, eine Mischung aus unzerstörbarer Maschine und der Ethik eines Menschen, wird zum Kämpfer für Recht und Ordnung. Äußerlich unverwundbar, aber innerlich noch immer ein Mensch, versucht Murphy, dem Geheimnis rund um seine Person auf die Schliche zu kommen …

RoboCop_36243© 2014 20th Century Fox Home Entertainment

Die Remastered-Version: Alles und noch mehr

Unglaublich, was die TechnikerInnen da geleistet haben: Die Remastered-Blu-ray sieht aus, als ob es ein Film aus dem Jahre 2012 oder dergleichen ist! Gestochen scharf flimmern die Szenen über den Bildschirm, und auch im Soundbereich hat sich dank 5.1 DTS-Technik einiges getan. Klar, die Spezialeffekte spielen auf einem ganz anderen Niveau, immerhin ist die Originalfassung bald 27 Jahre alt.

Auch die Schauspielleistung ist für heutige Standards eher belustigend denn ernstzunehmen, doch das liegt unter anderem an der spontanen Natur des RoboCop-Drehs: Viele Szenen und Texte wurden am Set direkt erst geschrieben, Dialoge wurden auf der nächstbesten Schreibmaschine festgehalten und am selben Tag noch gefilmt.

Abgesehen von den offensichtlichen Kritikpunkten wartet die Remastered-Version mit allen Gustostückchen auf, die man sich nur denken kann: Sie enthält ein Audiokommentar vom Regisseur, vom Autor und vom Produzenten, eine Diskussion mit den MacherInnen des Films, eine Backstage-Erzählung von den Dreharbeiten sowie das Making-of RoboCop, die Entstehung des RoboCop, Storyboards mit Kommentaren, entfallene Szenen, einen Sonderbericht über die SchurkInnen des alten Detroit, Spezialeffekte damals und heute, den Cameo-Auftritt des Regisseurs Paul Verhoeven sowie die originalen Kinotrailer und der TV-Spot.

RoboCop_36240© 2014 20th Century Fox Home Entertainment

Bombastisch-verstörender Eindruck

Dass diese Version erst ab 18 Jahren freigegeben wird, wunderte mich anfangs zwar ein wenig, doch schon nach wenigen Minuten stellte sich das als vollkommen logisch heraus. Paul Verhoeven ist für seine explizite und extrem überzeichnete Gewaltdarstellung bekannt, und die ungekürzte Fassung von RoboCop ist da keine Ausnahme. Die Ermordung von Alex Murphy wird in allen Details gezeigt, und dass der Bandenleader sadistische Züge besitzt, hilft da kein Stück.

Die übertrieben wirkende Gewalt wird aber von Verhoeven mit deren dramaturgischen Funktion erklärt: Das Publikum könne sich dann eher mit dem Rachefeldzug von RoboCop identifizieren. Als Satire gesehen hat der Titel alles, womit man sich auseinandersetzen kann: Fehlfunktionen von Waffen der USA, die versehentlich einige der Ex-Präsidenten töten, Anspielungen auf biblische Kämpfe und Jesus selbst, korrupten Machenschaften innerhalb eines Megakonzerns und so weiter.

RoboCop: Alt oder neu?

Für absolute Fans des Klassikers RoboCop aus dem Jahre 1987 ist diese ungekürzte, Director’s Cut Remastered-Blu-ray natürlich zu empfehlen. Die überarbeitete Optik und der Sound machen es zu einem Vergnügen, dem Verlangen der Nostalgie nachzugeben, und machen diese Version mit Leichtigkeit zur besten, die es jemals gab.

Das jüngere Publikum jedoch wird sich mit der für damalige Verhältnisse oscarreifen Vorstellung nur wenig anfreunden können und lieber zur Neuauflage des RoboCop aus dem Jahre 2014 (Regie: José Padilha) greifen: Logisch, da hier bei Weitem mehr an Special Effects und Action über den Bildschirm flimmert als noch in der Originalversion.

Ich kann nur wiederholen: NostalgikerInnen dürfen bedenkenlos zu dieser Version greifen, ihr dürft euch eben nur nicht von den verstreuten Gore-Elementen abschrecken lassen. Wenn ihr damit keine Probleme habt und auf eine Menge Extras steht, ist diese Version wie für euch gemacht!

Wertung: 7 Pixel

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