Rez Infinite (PS VR2) Test: Rails-Rhythmus-Shooter mit ganz eigenem Style

von Mandi 06.03.2023

Rez Infinite ist ursprünglich als Rez 2002 erschienen. 21 Jahre später können wir die PS VR2-Version spielen, ob sich das lohnt, lest ihr im Review! Hier geht es zur offiziellen Website des Spiels.

Über Rez Infinite

Ganz im Stile von Thumper und Beat Saber reist ihr in einem Level vorwärts, auf einem festgelegten Weg. Anstatt aber die richtigen Reaktionen zu setzen, müsst ihr in Rez Infinite Schüsse abfeuern. Diese funktionieren aber nicht wie etwa in einem Dual-Stick-Shooter, sondern ihr haltet den Auslöser fest. So zielt ihr auf eure Feinde mittels Analogsticks, und ihr könnt bis zu acht Schüsse in eine Warteschlange verfrachten. Lasst ihr den Trigger dann los, schießt ihr gleichzeitig auf eure Feinde. So besiegt ihr in jeder Stufe eine Vielzahl an Feinden, und hier ist der Artstyle gleich einmal hervorzuheben. Dieser hat aber nicht nur mit der Grafik zu tun, sondern auch mit dem Sound, und hier wird es interessant.

Jedes Level bietet einen meist kargen Raum, und nur wenig tut sich rundherum, sehr minimalistisch. Ihr hört nur einen Hintergrund-Ton, und schon tauchen die ersten Feinde auf. Wie gesagt: Trigger halten, bis zu acht Gegner anvisieren, und dann loslassen – die Schüsse fliegen auf eure Widersacher zu. Boom, Treffer! Feinde explodieren in den Level hinein, und das passt thematisch immer zur jeweiligen Stage. Danach beginnt das Spiel von vorne, denn die nächste Welle an Gegner erscheint. In diesen Levels müsst ihr zehn Subsysteme schaffen, um zum Bossgegner kommen. Dieser wird auf eine ähnliche Art und Weise besiegt, stellt aber mehr Herausforderung dar, weil er auf euch feuert. Auch diese Geschosse könnt ihr abschießen, da müsst ihr ein wenig schneller reagieren.

Zwischen Rhythmus und Shooter

Je weiter ihr kommt, umso mehr passiert sowohl optisch als auch akustisch. Das hat was von Nintendo-Spielen und deren Hauptmenüs, wo sich immer mehr Kanäle öffnen, so auch in Rez Infinite. Plötzlich erhält der Hintergrund-Ton einen Beat, und die bislang geraden Linien in den Levels nehmen Form an und erhalten Konturen. Bewegen müsst ihr euch selbst nicht: Ihr reist auf einem fixen Weg in fünf Wireframe-Stufen und schießt auf alles, was Sie sehen. Manchmal lassen eure Feinde-Power-Ups fallen: eines, das eure Form aufwertet und euch zusätzlichen Schutz vor feindlichen Angriffen bietet, ein anderes, mit dem ihr auf alles automatisiert schießt. Dadurch, dass die Schüsse, Angriffe und Feinde stets im Takt passieren, entsteht hier ein einzigartiges Erlebnis.

Also feuert ihr eure Geschosse in rhythmischen Mustern ab, die den Beat auf oft spielerische Weise begleiten. Dies ändert das Tempo und oft das Feeling des Kampfes. Es geht nicht nur darum, Feinde zu erlegen, sondern auch darum, mit der Musik zu spielen. In Rez Infinite geht es darum, sich vor fremdem Beschuss zu schützen, aber auch Riffs durch Ketten von Kills zu erschaffen. Das Spiel ist zum Teil eine Ziel-Herausforderung und zum Teil eine Jam-Session. Die PS VR2-Version bietet natürlich alles, was das Game bislang bekommen hat. Dazu gehört auch ein neuer Spielmodus namens Area X, den ihr von Anfang an im Hauptmenü auswählen könnt. Was ist da der Unterschied zum Hauptspiel, fragt ihr?

Über Rez Infinite auf PS VR2

Nun, das reguläre Rez Infinite-Spiel bietet die vorhin angesprochene simple Grafik und ist eigentlich ein Flachbildschirm-Spiel. Daher ist Rez auch nur begrenzt für VR gedacht gewesen, natürlich könnt ihr da euren Kopf bewegen und alles. Aber die Steuerung funktioniert größtenteils über Eingaben auf den PS VR2 Sense-Controllern, und ihr steuert mit dem Kopf nur die Kamera. Dazu kommt, dass die Grafik rein technisch gnadenlos überholt ist, die Effekte sind zwar nett und zweckmäßig, aber sicherlich nicht State of the Art im Jahre 2023. Hier kommt dann die Area X ins Spiel, und dieser Modus zeigt, was rauskommt, wenn man das Spiel mit aktueller Technik verbindet.

Denn dies ist Rez Infinite für VR, mit voller Bewegungsfreiheit und einem ganz modernen visuellen Stil obendrein. Das merkt ihr schon in den ersten Sekunden, wenn ihr die erste Runde in diesem Modus dreht – je nachdem, wie ihr tickt, kann euch die Bewegungsfreiheit eher ablenken oder ihr findet sie so richtig gut. Zudem ist die Optik in diesem Modus ganz anders, da werdet ihr direkt von den Effekten geblendet, so viel ist da los. Am Gameplay ändert sich, abgesehen davon, dass ihr eure Figur frei steuern könnt, nicht viel: Genauso könnt ihr bis zu acht Ziele anvisieren, bevor ihr durch Loslassen der Trigger-Taste feuert, und genauso kommen Wellen von Feinden auf euch zu. Hier ist nur schade, dass es eine einzige Ebene in diesem Modus gibt, da wären mehr Levels echt fein gewesen!

Das Fazit: Gewohnte Kost auf PS VR2

Rez Infinite gibt es ja schon länger, also ist es für PS VR2 beileibe kein neues oder aktuelles Spiel. Diese Version bietet natürlich alle Upgrades und Optionen, die es im Universum gibt. Nicht mehr und nicht weniger, möchte man sagen, denn das Game ist einfach, was es ist. Als untypischer Genre-Mix zwischen Shooter und Rhythmus/Musikspiel kann sich dieser Titel natürlich auszeichnen, ganz einfach deswegen, weil es nicht viel Vergleichbares gibt. Dementsprechend hält sich auch der Reiz dieses Ablegers, und wer bis jetzt dieses Spiel noch nie gespielt hat, aber eine PS VR2 besitzt, kann dies nun nachholen. Schon alleine wegen der guten Gameplay-Idee, die sich auch 21 Jahre nach dem ersten Erscheinen noch wacker hält, kann man das schon mal empfehlen.

Massiv viel Content dürft ihr allerdings nicht erwarten, denn da hat sich eigentlich nur wenig getan. Der Titel ist ein Shooter im Musik-Genre mit nur einer Handvoll Levels, die beim erneuten Spielen auch stets gleich ablaufen. Wer hier den Highscore knacken möchte beziehungsweise sich völlig in den Takt begeben will, kann bedenkenlos zugreifen. Denn um es nochmals hervorzuheben: Es gibt eigentlich keinen vergleichbaren Konkurrenten zu diesem Spiel. Die PS VR2-Variante macht abgesehen vom Vibrations-Feature des Headsets jedenfalls nichts anders, nichts besser oder weniger als alle anderen Versionen von Rez Infinite. Seht euch einen Trailer an und entscheidet dann, ob das Game etwas für euch ist!

Wertung: 8.0 Pixel

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