Rettet Digimon Story: Time Stranger das Gaming-Franchise?
Seit Jahren hört man immer wieder das Flüstern: Die Digimon Story-Reihe sei besser als ihr Ruf. Auch Time Stranger?
Über Digimon Story: Time Stranger
Untertitel wie Cyber Sleuth tauchen regelmäßig in Empfehlungslisten von RPG-Fans auf, doch viele, die mit Digimon nicht aufgewachsen sind, bleiben skeptisch. Jetzt ist die Frage: Kann Digimon Story: Time Stranger (wir berichteten bereits) daran etwas verändern? Die Handlung ist schnell erklärt: Ihr spielt als Digimon-Bändiger in einer digitalen Welt, die um einen mächtigen Turm inmitten eines pulsierenden Wohnviertels aus Containern, Blech und Rost aufgebaut ist. Die Atmosphäre ist einzigartig – eine Mischung aus Splatoon und anderen Games, bevölkert von Digimon, die ihr eigenes Leben führen. Ob zwei tankförmige Digimon über das Wetter philosophieren oder Pumpkinmon sich über fehlende Lunchpakete beim Locomon-Ride beschweren: Die Welt lebt, auch wenn man selbst nicht dort ist. Diese kleinen Details machen deutlich, dass die Entwickler großen Wert auf Immersion legen.
Das Kampfsystem von Digimon Story: Time Stranger ist rundenbasiert und erinnert an Klassiker wie Pokémon oder Shin Megami Tensei. Verschiedene Typen (Virus, Daten, Impfstoff) und Elemente (Wasser, Feuer, etc.) sorgen für strategische Tiefe. Ein einfaches Dreiecksprinzip sorgt dafür, dass Konfrontationen leicht zu verstehen sind, während die Möglichkeit, Elemente und Typen zu kombinieren, für zusätzliche Komplexität sorgt. Wer gleichzeitig einen Elementar- und Typschwäche-Vorteil ausnutzt, kann den Gegner besonders hart treffen. Der eigentliche Reiz liegt jedoch in den Möglichkeiten, die das System vor und nach dem Kampf bietet. Jedes Digimon hat eine eigene Evolutionslinie, die es ermöglicht, durch bestimmte Entscheidungen verschiedene Entwicklungswege einzuschlagen.
Das nächste große Monster-Spiel?
Das Training und die Anpassung der eigenen Digimon-Crew erinnern an das Basteln an einem eigenen kleinen Universum – wie die Matrix, aber für digitale Monster. Bewegungen werden beim Digivolve weitergegeben, sodass man sein Team immer wieder neu optimieren kann. Was Digimon Story: Time Stranger besonders macht, ist die Kombination aus einer lebendigen, detailreichen Welt und einem tiefgründigen, aber zugänglichen Kampfsystem. Die digitale Welt fühlt sich aktiv und belebt an, während die Anpassungsmöglichkeiten an die eigene Spielweise enorm sind. Die Präsentation überzeugt mit Charme und einer Prise Humor, etwa wenn muskulöse Digimon ohne Hemd durch die Gegend laufen oder riesige Papageienmonster mit leuchtenden Augen angreifen.
Ob das auch Nicht-Fans ansprechen wird, sei dahingestellt. Wer bisher dachte, Digimon sei nur etwas für Nostalgiker, wird mit diesem neuen Titel eines Besseren belehrt. Das Spiel bietet eine starke RPG-Basis, eine lebendige Welt und ein vielschichtiges Monster-Sammel-System – irgendwo zwischen Pokémon und Shin Megami Tensei, aber mit eigenem Charme. Selbst nach einem kurzen Anspielen ist rasch klar: Diese Reihe ist es wert, verfolgt zu werden, egal ob man mit Digimon aufgewachsen ist oder nicht. Digimon Story: Time Stranger erscheint diesen Oktober für PC, PS5 und Xbox Series-Konsolen – es könnte für viele der große RPG-Überraschungs-Hit der Saison werden. Was haltet ihr von diesem Game, werdet ihr ihm eine Chance geben? Hier noch ein kurzer Trailer: