Ravensburger Die Schreib-Krake Test: Tentakel in der Tinte

von Mandi 11.09.2025

Kritzi Krakel hat viele Tentakel – doch welcher ist der richtige Schreibarm? Die Schreib-Krake lässt Schreiberlinge spielend lernen!

Über Die Schreib-Krake

Die Schreib-Krake gehört zur Serie „Spielend Neues Lernen“, die darauf ausgelegt ist, Kindern auf spielerische Art wichtige Fähigkeiten zu vermitteln. Bei diesem konkreten Spiel (zur offiziellen Website) dreht sich alles um Kritzi Krakel, einen sympathischen Tintenfisch, der vergessen hat, welcher seiner Tentakel denn nun der richtige Schreibarm ist. Das ist die charmante Rahmengeschichte für ein Lernspiel, das Kindern zwischen 6 und 9 Jahren das Schreiben näherbringen soll.

Das offizielle Produktversprechen ist eindeutig: Kinder sollen mit einem „Tintenklecks“ auf Buchstaben-Kärtchen zielen und die entsprechenden Wörter auf Schreibvorlagen nachschreiben. Dabei können sie entweder gegeneinander oder in einer kooperativen Variante zusammenarbeiten. Verschiedene Schwierigkeitsgrade und Selbstkontrollmechanismen sollen individuelles Lernen ermöglichen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf dem Schreiben, wie es der Name schon sagt.

Schnell geht’s los

Gleich beim Auspacken fällt die durchdachte Verpackung auf. Die Spielschachtel ist robust und praktisch gestaltet – typisch Ravensburger eben. Der erste Eindruck ist definitiv positiv: Die Materialien fühlen sich hochwertig an, und die Farbgebung ist ansprechend, ohne zu überladen zu wirken. Der Inhalt umfasst 32 Buchstabenkärtchen, einen Block mit 80 Schreibvorlagen, ein Schnipp-Set bestehend aus Filz, Muschel-Chip und Tintenklecks-Chip sowie eine kleine Krabbe als Spielfigur. Die Anleitung ist klar strukturiert und gut verständlich – perfekt für alle Altersklassen.

Besonders clever: Die Buchstabenkärtchen sind beidseitig gestaltet. Auf der einen Seite seht ihr den Buchstaben zusammen mit einem entsprechenden Bild (A wie Apfel), auf der Rückseite nur das Bild. Das ermöglicht verschiedene Schwierigkeitsgrade, je nach Können des Kindes. Ebenso denkbar einfach ist dann das tatsächliche Loslegen mit Die Schreib-Krake. Ihr braucht lediglich eine ebene Fläche und schon kann es losgehen – kein komplizierter Aufbau, keine Batterien, keine App-Downloads. Das ist irgendwo erfrischend unkompliziert in unserer zunehmend digitalen Welt.

Spielend schreiben lernen

Jetzt zum entscheidenden Teil: Wie schlägt sich Die Schreib-Krake in der Praxis? Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Die Kinder zielen mit dem Tintenklecks-Chip auf die ausgelegten Buchstabenkärtchen. Je nachdem, welchen Buchstaben sie treffen, schreiben sie auf den Schreibvorlagen Wörter, die mit diesem Buchstaben beginnen. Klingt simpel – und das ist es auch. Genau das macht den Reiz aus. Was mir besonders gefallen hat: Das Spiel schafft es tatsächlich, ein Stück weit Bewegung und Lernen zu verbinden. Das „Zielen“ mit dem Tintenklecks bringt einen spielerischen Aspekt hinein, der die Kinder bei Laune hält. Gleichzeitig üben sie ganz nebenbei das Schreiben – ohne dass es sich wie stupide Wiederholung anfühlt.

Die kooperative Variante funktioniert überraschend gut. Hier arbeiten alle gemeinsam daran, die Schreibvorlagen zu füllen, bevor die symbolische „Flaschenpost“ geschlossen wird. Das nimmt den Konkurrenzdruck heraus und fördert die Zusammenarbeit – ein Aspekt, den ich als Vater zweier Kinder sehr zu schätzen weiß. Besonders clever ist auch die Selbstkontrolle: Die Kinder können auf den Rückseiten der Kärtchen überprüfen, ob sie richtig geschrieben haben. Das stärkt das Selbstvertrauen und macht sie unabhängiger von ständiger Erwachsenenaufsicht. Aber auch beim Danebensitzen ist es wirklich fesselnd, den Kindern dabei zuzusehen, wie sie „nur noch eine Runde“ spielen. Erste Schreiberfahrungen helfen natürlich beim Spiel!

Was im Alltag auffiel

In der Materialqualität zeigt sich Ravensburger von der gewohnt starken Seite. Die Karten sind robust und halten auch unvorsichtigerer Behandlung durch Kinderhänden stand. Der Tintenklecks-Chip mit der Filzunterlage ist durchdacht gestaltet und funktioniert tadellos. Ein praktisches Detail: Die 80 Schreibvorlagen reichen für einige Spielrunden. Sind sie aufgebraucht, könnt ihr problemlos eigene Vorlagen erstellen – das Spielprinzip ist so simpel, dass ihr kreativ werden könnt.

Weniger gut gefällt mir die Spieldauer. Mit 20-30 Minuten ist sie für manche Kinder etwas zu lang, besonders wenn bei den Jüngeren schon langsam die Konzentration nachlässt. Hier wären kürzere Spielvarianten wünschenswert gewesen. Positiv hervorzuheben ist die Flexibilität des Spiels: Es funktioniert genauso gut mit einem Kind allein wie mit bis zu vier Kindern gemeinsam. Das macht es zu einem vielseitig einsetzbaren Lernwerkzeug, auch in einer Gruppe.

Technische Daten und Ausstattung

– Altersempfehlung: 6-9 Jahre

– Spieleranzahl: 1-4 Spieler  

– Spieldauer: 20-30 Minuten

– Inhalt: 32 Buchstabenkärtchen, 80 Schreibvorlagen, Schnipp-Set, 1 Krabbe, Spielanleitung

– Abmessungen: 27,5 x 19,2 x 5,5 cm

– Gewicht: ca. 597 g

– Preis: UVP 17,99 Euro, aktuell um 14,39 Euro erhältlich

– Serie: Spielend Neues Lernen von Ravensburger

Ein Krake, der hält, was er verspricht

Die Schreib-Krake von Ravensburger ist ein durchdachtes und effektives Lernspiel, das seine Versprechen größtenteils einlöst. Es schafft den schwierigen Spagat zwischen Lernen und Spielen bemerkenswert gut. Die Stärken liegen klar auf der Hand: Das Spiel macht Kindern Spaß, fördert tatsächlich die Schreibfähigkeiten und ist dabei unkompliziert in der Handhabung. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade und die kooperative Spielvariante sorgen für Abwechslung und lange Nutzbarkeit. Die Materialqualität ist, wie von Ravensburger gewohnt, sehr gut und auch langlebig.

Kleine Schwächen gibt es dennoch: Die Altersangabe ist etwas optimistisch, die Spieldauer könnte flexibler sein, und für etwaige Rechtschreibförderung ist das Spiel einfach nicht gedacht. Unterm Strich bekommt ihr hier für einen fairen Preis von unter 20 Euro ein Lernspiel, das seinen Zweck erfüllt und dabei auch noch Spaß macht. Wenn euer Kind im entsprechenden Alter ist und Unterstützung beim Lernen brauchen kann, ist Die Schreib-Krake definitiv eine lohnenswerte Anschaffung. Kritzi Krakel hat seinen Schreibarm gefunden – und hilft euren Kindern dabei, ihren eigenen zu entwickeln.

Wertung: 8.5 Pixel

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