Plants vs. Zombies: Replanted Test (Nintendo Switch): Der Retro-Hit feiert ein Comeback
Der Klassiker kehrt zurück, und zwar in glorreicher HD! Mit Plants vs. Zombies: Replanted bringt Electronic Arts die definitive Version des Spiels.
Über Plants vs. Zombies: Replanted
EA veröffentlicht gemeinsam mit PopCap Games und The Lost Pixels eine liebevoll aufbereitete Neuauflage des legendären Tower-Defense-Spiels von 2009. Für all jene, die noch niemals etwas mit der Reihe zu tun hatten: Plants vs. Zombies war damals eine Sensation und definierte quasi das gesamte Genre neu. Ungezählte Stunden wurden in die Verteidigung des heimischen Rasens gesteckt, während Sonnenblumen fleißig Sonnen produzierten und Erbsenschützen die anrückenden Zombiehorden zurückdrängten. 16 Jahre später dürfen wir diese Nostalgie wieder erleben! Die offizielle Website des Spiels präsentiert stolz die Rückkehr in den Vorgarten, wo alles begann. Nach Jahren auf Crazy Daves Dachboden ist die originale Schlacht zwischen Pflanzen und Zombies zurück – größer, heller und verrückter als je zuvor. Electronic Arts ist stolz darauf, dass es sich hier nicht um eine bloße Portierung handelt, sondern um eine liebevolle Aufbereitung mit neuen Features. Wir berichteten bereits über die Ankündigung des Spiels.
Uns erwarten atemberaubende HD-Grafik, neue Bonuslevel, brandneue Spielmodi und eine ganze Kunstbibliothek, die 15 Jahre Franchise-Geschichte dokumentiert. Der Preis dafür liegt bei 19,99 Euro, unabhängig von der Konsole, was für ein Remaster dieser Art durchaus fair erscheint. Die Entwickler betonen, dass sie den Charme und die verspielte Absurdität des Originals beibehalten wollten. Anstatt das Rad neu zu erfinden, konzentrierte man sich darauf, das zeitlose Spielprinzip einer modernen Zielgruppe zugänglich zu machen und langjährigen Fans zu zeigen, dass ihre Erinnerungen an dieses Meisterwerk berechtigt sind. Erhältlich ist Plants vs. Zombies: Replanted für PC, PlayStation 4 und 5, Xbox One und Series X|S sowie für Nintendo Switch und Switch 2. Die Nintendo Switch 2-Version profitiert von der GameShare-Funktion, die es ermöglicht, mit nur einer Spielkopie lokal mit Freunden zu spielen oder gegeneinander anzutreten. Das allein ist schon ein cleveres Feature, das den Mehrspielerspaß weiter erhöht!
Einstieg auf Schienen
Wer Plants vs. Zombies: Replanted für die Nintendo Switch (getestet) erwirbt, bekommt entweder eine physische Spielkarte oder lädt das Spiel digital über den Nintendo eShop herunter. Die Dateigröße beläuft sich auf moderate 3,2 GB, was im Vergleich zu modernen AAA-Titeln geradezu winzig erscheint. Nach dem Start des Spiels werdet ihr von einem vertrauten Anblick begrüßt: Crazy Dave, der exzentrische Nachbar mit der Topfpflanze auf dem Kopf, führt euch durch die grundlegenden Mechaniken. Das Tutorial ist einfach gehalten und verteilt sich über die ersten Levels, sodass selbst Neulinge ohne Vorkenntnisse problemlos einsteigen können. Die Steuerung mit den Joy-Con funktioniert überraschend intuitiv – mit dem linken Analogstick bewegt ihr einen Cursor über den Rasen, mit den Schultertasten wechselt ihr zwischen euren verfügbaren Pflanzen, und mit der A-Taste platziert ihr sie.
Im Touchscreen-Modus funktioniert es fast so wie auf dem iPad damals: Pflanze antippen und mit einem erneuten Tipp pflanzen. Interessanterweise unterstützt die Switch 2-Version auch die innovative Maussteuerung über die Joy-Con 2. Legt ihr die Controller auf eine flache Oberfläche, könnt ihr sie tatsächlich wie Computermäuse verwenden. Das funktioniert erstaunlich gut und erinnert stark an das ursprüngliche PC-Erlebnis von 2009. Allerdings ist diese Steuerungsmethode eher eine nette Spielerei als ein Must-have – die klassische Controller-Steuerung ist für die meisten Situationen völlig ausreichend. Nach den ersten drei, vier Leveln seid ihr bereits voll im Geschehen und habt das Grundprinzip verinnerlicht: Sonnenblumen pflanzen, Sonnen sammeln, Erbsenschützen platzieren und die Zombies aufhalten, bevor sie euer Haus erreichen. So simpel, so genial. Die Lernkurve ist flach, aber das Spiel weiß, wie es die Komplexität Stück für Stück erhöht!
Ein Abenteuer wie damals
Plants vs. Zombies: Replanted liefert exakt das, was es verspricht. Das Echtzeit-Tower-Defense-Gameplay ist so süchtig machend wie eh und je. Ihr verteidigt euren Rasen über mehrere parallele Bahnen gegen anrückende Zombiehorden, indem ihr strategisch Pflanzen platziert. Jede Pflanze hat ihre eigene Funktion: Sonnenblumen generieren Sonnen, eure Währung zum Anpflanzen weiterer Pflanzen. Erbsenschützen feuern Projektile auf die Zombies. Wallnüsse fungieren als robuste Barrieren. Kartoffelminen explodieren, sobald ein Zombie darüber läuft. Das System ist simpel, aber die Vielfalt macht den Unterschied. Im Laufe des Abenteuermodus schaltet ihr nach fast jedem Level eine neue Pflanzenart frei, was für kontinuierliche Abwechslung sorgt und euch dazu animiert, eure Strategien anzupassen. Und wer glaubt, das wird langweilig, sieht sich mit dem Nacht- oder Dach-Modus konfrontiert.
Besonders gelungen ist die Eskalation der Schwierigkeit. Die ersten Level sind entspannt und dienen als sanfter Einstieg. Doch schon bald werden die Zombietypen vielfältiger und gefährlicher: Eimer-Zombies mit erhöhten Lebenskraft, Zeitungs-Zombies, die nach Verlust ihrer Zeitung rasend werden, Ballon-Zombies, die eure Verteidigungslinien überfliegen, und viele mehr. Jeder neue Zombietyp erfordert eine Anpassung eurer Taktik. Gleichzeitig wechseln die Schauplätze: Tagsüber auf dem Rasen, nachts im Vorgarten (wo keine Sonnen vom Himmel fallen und ihr auf Pilze angewiesen seid), im Pool (wo ihr Seerosenblätter benötigt) und schließlich auf dem Dach (wo ihr Katapultpflanzen einsetzen müsst). Diese Abwechslung hält das Spiel frisch und verhindert, dass Langeweile aufkommt. Nach rund zehn bis zwölf Stunden habt ihr den Abenteuermodus durchgespielt, aber das ist erst der Anfang!
Ab in die Moderne!
Das Herzstück von Plants vs. Zombies: Replanted ist zweifellos der klassische Abenteuermodus, aber die wahren Highlights sind die zahlreichen Zusatzinhalte. Nach Abschluss der Kampagne schaltet ihr eine Vielzahl von Minispielen frei, die das Gameplay auf kreative Weise variieren. Wallnuss-Bowling verwandelt das Tower-Defense-Prinzip in ein actionreiches Geschicklichkeitsspiel, bei dem ihr rollende Wandnüsse auf Zombies schießt. Zombotanik lässt euch gegen Zombies mit Pflanzenkörper antreten – eine absurde, aber geniale Idee. Der Puzzle-Modus fordert euch mit Knobelaufgaben heraus, die über das klassische Gameplay hinausgehen. Und dann gibt es noch die Survival-Modi, die eure strategischen Fähigkeiten auf die ultimative Probe stellen. Diese Modi bieten enormen Wiederspielwert und sorgen dafür, dass ihr auch nach Abschluss des Hauptspiels noch stundenlang beschäftigt seid.
Neu in Replanted sind zwei brandneue Spielmodi. „Cloudy Day“ (Leicht bewölkt) ist eine clevere Herausforderung für fortgeschrittene Spieler: Wolken ziehen auf, eure Sonnenblumen schlafen ein (mit einer niedlichen Schlaf-Animation!), und plötzlich habt ihr deutlich weniger Ressourcen zur Verfügung. Das erfordert präzises Planen und strategisches Timing. Noch härter ist der Modus „Rest In Peace“ ((Un)Ruhe in Frieden), eine Hardcore-Permadeath-Option. Hier spielt ihr den gesamten Abenteuermodus erneut durch, aber Crazy Dave wählt drei eurer Pflanzen vorab aus – und seine Wahl ist nicht immer die klügste. Ein einziger Fehler, und ihr müsst von vorne beginnen. Dieser Modus richtet sich eindeutig an die absoluten Profis und bietet eine Herausforderung, die selbst Veteranen ins Schwitzen bringt. Diese neuen Modi sind keine bloßen Gimmicks, sondern durchdachte Ergänzungen, die das Spielerlebnis erheblich bereichern!
Gemeinsam macht’s mehr Spaß
Eine der größten Neuerungen in Plants vs. Zombies: Replanted sind die Mehrspieleroptionen. Erstmals könnt ihr im lokalen Koop-Modus gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin euren Rasen verteidigen. Beide Spieler teilen sich die Ressourcen und müssen koordiniert vorgehen, um die Zombiehorden abzuwehren. Das sorgt für herrlich chaotische Momente, besonders wenn einer von euch die Sonnenblumen vernachlässigt und plötzlich salopp gesagt das Geld ausgeht. Die Kommunikation ist hier der Schlüssel zum Erfolg, und es macht wirklich Laune, gemeinsam Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Noch verrückter wird es im PvP-Modus: Hier steuert ein Spieler die Pflanzen, während der andere die Kontrolle über die Zombies übernimmt. Ja, ihr habt richtig gelesen – ihr dürft endlich selbst die Hirnfresser kommandieren!
Dieser asymmetrische Mehrspieler-Modus ist eine geniale Idee. Der Zombie-Spieler muss geschickt entscheiden, welche Zombietypen er wann und wo einsetzt, während der Pflanzen-Spieler verzweifelt versucht, die Verteidigung aufrechtzuerhalten. Das Balancing ist überraschend gut gelungen, und es gibt jede Menge taktische Tiefe zu entdecken. Dank der GameShare-Funktion der Nintendo Switch 2 benötigt nur einer von euch das Spiel. Der Host startet eine GameShare-Sitzung, und der zweite Part kann beitreten – entweder lokal auf einer zweiten Switch 2 oder sogar auf einer originalen Nintendo Switch. Das ist eine fantastische Lösung, die es deutlich einfacher macht, spontan mit Freunden zu spielen. Leider gibt es derzeit keinen Online-Mehrspieler, was schade ist. Aber für Couch-Gaming-Fans ist Replanted ein absoluter Volltreffer!
Plants vs. Zombies: Replanted – das fiel auf
Während Plants vs. Zombies: Replanted in vielen Bereichen überzeugt, gibt es auch einige Punkte, die erwähnenswert sind – sowohl positiv als auch negativ. Beginnen wir mit den positiven Überraschungen: Die neue Kunst- und Konzeptbibliothek ist ein wunderbarer Bonus für Fans. Hier findet ihr nie zuvor gezeigte Vorproduktionsskizzen, Konzeptzeichnungen und Informationen zur Spielgeschichte. Es ist faszinierend zu sehen, wie die ikonischen Charaktere und Level entstanden sind. Der Baum der Weisheit kehrt ebenfalls zurück – ein Feature aus dem Original, bei dem ihr dem Baum Dünger füttert und im Gegenzug Tipps, Cheats und Anpassungsoptionen freischaltet. Neu ist, dass ihr nun visuelle Optionen über praktische Ein-/Ausschalter verwalten könnt, etwa pixelige Retro-Skins für Zombies, Sonnenbrillen oder gar noch andere optische Feinheiten. Diese kleinen Extras zeigen, dass die Entwickler mit Liebe zum Detail gearbeitet haben.
Allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Die Grafik ist zwar in HD aufpoliert, aber auf der Nintendo Switch gibt es unsauber hochskalierte Hintergründe. Manche Details wirken verschwommen oder merkwürdig glattgebügelt, was darauf hindeutet, dass KI-Upscaling zum Einsatz kam – und das nicht immer mit optimalen Ergebnissen. Im Handheld-Modus der Switch fällt das kaum auf, aber auf einem großen 4K-Fernseher bemerken Perfektionisten die Schwächen. Auch die Musik-Umsetzung ist nicht ganz perfekt: Die Geschwindigkeitserhöhung (bis zu 2,5-fach schneller) beschleunigt auch die Musik, was zu einer höheren, teils piepsigen Tonlage führt. Das ist keine große Sache, aber ein merkwürdiges Versäumnis. Unter dem Strich überwiegen die positiven Aspekte deutlich, aber ein paar Ecken und Kanten sind eben doch vorhanden! Kommen wir also zu den technischen Daten von Plants vs. Zombies: Replanted auf der Nintendo Switch.
Grafik, Sound und Steuerung
Beginnen wir mit der Grafik, denn die fällt auf. Plants vs. Zombies: Replanted präsentiert sich in aufgehübschter HD-Optik. Die Charaktermodelle sind scharf, die Animationen flüssig, und die Farbpalette ist knallig und lebendig. Im Handheld-Modus der Nintendo Switch läuft das Spiel in HD (720p) bei stabilen 60 Bildern pro Sekunde, was für butterweiche Bewegungen sorgt. Im TV-Modus wird das Bild auf Full HD hochskaliert, was auf modernen Fernsehern ganz gut aussieht – zumindest, wenn man nicht allzu genau auf die Hintergründe achtet. Wie bereits erwähnt gibt es bei manchen Umgebungen leichte Unschärfen, die auf unsauberes Upscaling hindeuten. Die handgezeichnete Ästhetik des Originals ist aber weitgehend erhalten geblieben, und die neuen Details – wie die schlafenden Sonnenblumen im Cloudy Day-Modus – zeigen, dass die Entwickler mit Liebe am Werk waren. Auch die UI-Elemente sind klar und gut lesbar, sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus.
Bei der Soundabteilung gibt es wenig zu bemängeln. Der legendäre Soundtrack von Laura Shigihara ist wieder da, und die eingängigen Melodien wie Zombies on Your Lawn haben Ohrwurmpotential wie eh und je. Soundeffekte wie das Plop beim Sammeln von Sonnen, das Rattern der Erbsenschützen oder die schaurigen Stöhnlaute der Zombies sind allesamt akkurat umgesetzt und vermitteln perfekt die verspielte Atmosphäre. Allerdings gibt es, wie gesagt, das Problem mit der Geschwindigkeitserhöhung, die auch die Musik betrifft. Wer im Turbo-Modus spielt, muss mit höheren Tonlagen leben – ein kleines, aber merkwürdiges Manko. Die Steuerung funktioniert hervorragend, denn mit dem Controller fühlt sich alles präzise an, die Menüs sind intuitiv, und die Touchscreen-Umsetzung ist auch wie damals am iPad solide. Plants vs. Zombies: Replanted für Nintendo Switch benötigt übrigens 2,9 GB Speicherplatz auf eurer Konsole, falls das ein Mit-Entscheidungskriterium für euch ist.
Fazit: Genau das, was man erwartet
Plants vs. Zombies: Replanted ist eine liebevoll gemachte HD-Neuauflage eines zeitlosen Klassikers. Electronic Arts, PopCap Games und The Lost Pixels haben es geschafft, den Charme und die Magie des Originals zu bewahren und gleichzeitig genug neue Inhalte zu bieten, um sowohl Nostalgiker als auch Neulinge zu begeistern. Das klassische Tower-Defense-Gameplay ist so süchtig machend wie 2009, die neuen Modi wie Cloudy Day und Rest In Peace bieten frische Herausforderungen, und die Mehrspieleroptionen (Koop und PvP) sind ein absolutes Highlight. Auch, wenn er höher als damals ist, der Preis von 19,99 Euro ist absolut gerechtfertigt für die gebotene Menge an Inhalten und Spielspaß. Ganz klar: Mit dieser aktuellen Fassung aus dem Jahr 2025 erwartet euch nicht weniger als die ultimative Version eines Meisterwerks des Genres.
Natürlich gibt es auch so manche Schwächen. Die Grafik zeigt an manchen Stellen Spuren von unsauberem Upscaling, die Musik-Implementierung bei der Geschwindigkeitserhöhung ist suboptimal, und der Verzicht auf Online-Mehrspieler ist schade. Auch hätte man sich ein noch umfangreicheres Remaster mit komplett neu gezeichneten Grafiken wünschen können – aber das hätte vermutlich den Rahmen gesprengt und den Charme des Originals gefährdet. Unterm Strich überwiegen die Stärken bei Weitem. Plants vs. Zombies: Replanted ist ein gutes Beispiel dafür, wie man ein Remaster richtig macht: respektvoll gegenüber dem Original, aber mit genügend neuen Ideen. Für Fans der Serie ist das vielleicht kein Pflichtkauf, aber für Neulinge ist es die perfekte Chance, einen der besten Tower-Defense-Titel aller Zeiten kennenzulernen.