OPPO Find X9 Pro im Test – Design trifft Substanz

von Daniela Fussy 28.10.2025

In einer Branche, in der Superlative zur Routine geworden sind, gelingt es nur wenigen Smartphones tatsächlich neue Maßstäbe zu setzen. Das OPPO Find X9 Pro ist eines davon. Es ist nicht „einfach nur“ ein Update – es ist ein Statement. Ein Gerät, das Handwerkskunst, Ingenieurskunst und Designkultur in einem erstaunlich ausgewogenen Ganzen vereint.

Design: Eleganz mit Substanz

Das Find X9 Pro ist in zwei Farben erhältlich – Silk White und Titanium Charcoal. Beide haben ein mattes Glas auf der Rückseite und einen matten Alurahmen. Die Farbvariante Silk White meines Testgeräts hat ein sanftes, perlmuttartiges Finish, das wohl, wie der Name vermuten lässt, durch den feinen Glanz von Seide inspiriert ist. Durch die matte Oberfläche muss man sich zudem keine Sorgen um Fingerabdrücke machen.

Sobald man das Gerät in der Hand hat, kommt einem sofort ein Wort in den Sinn – premium. Denn genauso fühlt es sich an – solide, aber nicht klobig. Mit den Maßen 161,3 x 76,5 x 8,3 mm und einem Gewicht von 224g ist es angenehm groß, ohne erschlagend zu wirken. Der 6,78-Zoll-Bildschirm wird von 1,15 mm dünnen, gleichmäßigen Rändern umrahmt, was das Premiumgefühl noch weiter verstärkt. Die Rückseite zeigt ein verfeinertes Kameramodul, das sich nahtlos in die obere linke Ecke fügt und in harmonischer Geometrie mit dem Rahmen abschließt.

 

Das Gehäuse ist nach IP66, IP68 und IP69 zertifiziert – Schutz auf Industriestandard-Niveau. Damit ist das OPPO Find X9 Pro umfassend vor Staub, Wasser und Hochdruck- und Hochtemperatur-Wasserstrahlen geschützt, was erheblich zur Langlebigkeit des Geräts beiträgt.

Neben einem Button zum Verstellen der Lautstärke wurden im OPPO Find X9 Pro zwei weitere Knöpfe integriert – eine anpassbare Drucktaste (Snap Key) und ein Quick Button. Der Snap Key befindet sich auf der linken Seite des Gehäuses und kann mit verschiedenen Funktionen ausgestattet werden, wie etwa dem Starten des Diktiergerätes, der Taschenlampe, der Kamera, der Übersetzungssoftware, der Screenshotfunktionalität oder dem Wechseln der Soundprofile. Gerade letzteres finde ich sehr praktisch, da ich die eigene Taste zum lautlos Stellen des Geräts, wie es etwa Apple oder OnePlus haben, bei anderen Herstellern immer schmerzlich vermisst habe. Auf der rechten Seite verfügt das Find X9 Pro über die Schnellzugriffstaste (Quick Button). Diese Taste kann etwa die Kamera öffnen oder direkt ein Foto machen. Im Querformat kann man durch Wischen auf der Taste hinein- und herauszoomen. So praktisch diese Funktion sein kann, im Test hat sie jedoch einiges an Fingerspitzengefühl benötigt, um den richtigen Zoomfaktor zu erwischen.


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Display: Hell, klar, ausgewogen

Das Display des Find X9 Pro ist eines der besten, die man aktuell in einem Smartphone finden kann – nicht, weil es mit Zahlen beeindruckt, sondern weil es im Alltag schlicht überzeugt. Der 6,78-Zoll-Bildschirm ist groß, aber dank der gleichmäßig schmalen 1,15-mm-Ränder erstaunlich kompakt. Das Ergebnis ist ein angenehm symmetrisches, ruhiges Erscheinungsbild, das sich sofort hochwertig anfühlt.

Mit einer Spitzenhelligkeit von 3.600 Nits liefert es selbst unter direkter Sonne ein gestochen scharfes, farbintensives Bild. Abends dagegen sorgt eine ultra-niedrige Helligkeit von nur 1 Nit in Kombination mit 2160Hz PWM-Dimmung für flimmerfreies, augenschonendes Lesen. Hier kann man den E-Reader also getrost auch mal liegen lassen.

Der neue 3D-Ultraschall-Fingerabdruckscanner arbeitet zuverlässig, auch mit feuchten Fingern, und verzichtet auf das grelle Aufleuchten herkömmlicher optischer Sensoren.

Ein weiteres Detail, das für Nutzer, die dazu tendieren seekrank zu werden, Entlastung bieten könnte, ist das Feature Vehicle Motion Alerts. Diese Funktion simuliert visuell Bewegungssignale, um so der Seekrankheit beim Mitfahren in Fahrzeugen entgegenzuwirken. Da ich selbst aber in diesem Zusammenhang nicht sonderlich empfindlich bin, kann ich leider nicht einschätzen, ob das vom Hersteller angegebene 15% geringere Unwohlsein tatsächlich so spürbar sind. Dennoch finde ich es eine tolle Idee so eine Funktion zu integrieren – denn mal ganz ehrlich, auch wenn sie unschuldig klingen, 15% können unter Umständen Match entscheidend sein.

Wie ihr hier im Foto seht, hatte ich nicht nur mit dem Display, sondern auch mit den verschiedenen Themes viel Spaß und habe sämtliche Optionen zur Veränderung der optischen Anpassung ausprobiert.

Kamera: 200 Megapixel, unendliche Möglichkeiten

Die Kamera ist zweifelsohne das Herzstück des OPPO Find X9 Pro. OPPO nennt sie das Hasselblad Master Camera System und das ist keine Übertreibung.

Das System besteht aus drei Kameras:

  • eine Ultra XDR Hauptkamera mit einem maßgeschneiderten 1/1.28″ Sony LYT-828 Sensor,
  • eine 200 MP Hasselblad Telephoto-Kamera,
  • und eine True Color Kamera, die Farben so präzise misst, wie es sonst nur Studioequipment gelingt.

Die 200-Megapixel-Telekamera ist ein technologisches Meisterstück: Mit einer f/2.1-Blende und einem 10 cm Floating-Fokus-System verwandelt sie sich auf Knopfdruck von einer Fernlinse in ein Makroobjektiv. Das Resultat sind Fotos voller Tiefe, Klarheit und Licht – ob bei 3x, 6x oder bis zu 13,2x verlustfreiem Zoom.

Und wenn mehr gefragt ist? OPPOs Super-Resolution-Algorithmus hebt die Zoomleistung bis auf 120x an – ohne die Detailtreue zu verlieren. Bei einem Zoom von 120 muss man aber dennoch gewisse Abstriche in Kauf nehmen. Die unterstützende KI wird bei diesen Bildern spürbar, da sie dazu tendiert die Schärfen zu überzeichnen. Auch wenn es nicht dieselben grafischen Meisterleistungen wie bei einem geringeren Zoom sind, so ist es dennoch erstaunlich welches hohe Niveau das OPPO Find X9 Pro vorlegen kann.

All diese beeindruckenden Werte sind auch im Alltag spürbar. Das OPPO Find X9 Pro fühlt sich an wie die Profi-Kamera für die Hosentasche und ist so der perfekte Begleiter für den Urlaub. Überzeugt euch in der Bildergalerie selbst davon, wie gut das dem OPPO Find X9 Pro gelingt. Diese Fotos sind völlig unbearbeitet und mit bis zu 40-fachen Zoom erstellt mit zum Teil herausfordernden Lichtbedingungen.

Hier seht ihr einen Vergleich meines Samsung Galaxy Z Flip 5 (links) und dem OPPO Find X9 Pro (rechts) mit jeweils 10x Zoom:

 

Für alle, die noch bessere Bilder machen wollen, können mit dem separat erhältlichen OPPO Hasselblad Teleconverter Kit noch zusätzliche Bildqualität herausholen. Dieses Teleobjekt schafft eine Megapixel-Auflösung von 1/1,56, 200 Millionen Pixeln, einer Brennweite von 230 mm und F2,1.

Videografen dürfen sich auf 4K 120 fps-Aufnahmen in Dolby Vision oder LOG freuen, inklusive eines neuen Stage Mode, der Konzertaufnahmen mit präzisem Kontrast und dynamischem Ton versieht. Der vierfache Mikrofon-Array mit „Sound Focus“ filtert Nebengeräusche heraus und legt die Stimme der Künstler klar in den Vordergrund.

Farben, wie sie wirklich sind

Dank der True Color Kamera mit einem 8-Kanal-Spektralsensor analysiert das Find X9 Pro die Szene in Echtzeit – 2 Millionen Spektralpunkte erfassen die feinen Unterschiede von Licht und Schatten. So entstehen Farben, die authentischer, harmonischer und näher an der Realität sind als je zuvor. Das wird vor allem in Porträt-Fotos spürbar.
Ergänzt wird das Ganze durch den LUMO Image Engine, der erstmals erlaubt, Fotos mit voller 50 MP-Auflösung zu speichern – ganz ohne Pixel-Binning. Damit liefert das Find X9 Pro echte 8K-Schärfe direkt aus der Kamera.


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Leistung und Ausdauer: Das Kraftzentrum

Im Inneren arbeitet der neue MediaTek Dimensity 9500, gefertigt im 3 nm-Verfahren und ausgestattet mit der G1-Ultra GPU sowie der neunten Generation der MediaTek NPU 990. Das Ergebnis: ein Performance-Schub, der Gaming, Bildverarbeitung und KI-Anwendungen mit beeindruckender Effizienz vereint.

Unterstützt wird das Ganze von einem der größten Akkus seiner Klasse: 7.500 mAh – und das bei gleichbleibend schlankem 8,25 mm-Profil. Bis zu zwei Tage Laufzeit sind keine Seltenheit, sondern der Standard. Gerade im Vergleich zu meinem schon etwas in die Jahre gekommenen Samsung Galaxy Z Flip 5, dessen Akku schon ein wenig schwächelt, freue ich mich über die Freiheit weder an Powerbank noch Steckdose gebunden zu sein. Eine Stunde intensives Gaming im Hochleistungsmodus kostet das OPPO Find X9 Pro gerade mal 6% Akku. Hier kommt man also problemlos länger aus. Aufgeladen werden in 40min ca. 40%. Auch wenn man sich mal an die Steckdose gefesselt findet, so zumindest nicht für eine allzu lange Dauer.

Damit das Gerät auch unter Last kühl bleibt, setzt OPPO auf ein komplett neu entwickeltes Kühlsystem mit einer 36.344 mm² großen Vapor-Chamber – 33,7 % größer als zuvor – und ultrafeinem Edelstahl-Mesh für maximale Wärmeableitung.

Fazit – Ein Flaggschiff, das seinem Namen alle Ehre macht

Das OPPO Find X9 Pro ist kein Smartphone, das nur durch Zahlen beeindruckt – es ist ein Gerät, das auch in der Praxis in jedem Moment besteht. Das OPPO Find X9 Pro ist zugegebenermaßen kein revolutionäres Gerät – aber eines der ausgereiftesten, das man derzeit findet. Es kombiniert technische Präzision mit einem spürbaren Verständnis für Design und Ergonomie. Vor allem die Kamera zeigt, wie weit Smartphone-Fotografie inzwischen gekommen ist: detailreich, verlässlich und mit echter kreativer Tiefe.

Das X9 Pro fühlt sich an wie das Resultat jahrelanger Feinarbeit – keine radikale Neuerfindung, sondern eine ruhige, souveräne Evolution. Und genau das macht es so stark und einen verlässlichen Partner in jedem Moment.

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