Nintendo Switch 2 im Test: Wird sie ihrem Hype gerecht?
Die Nintendo Switch 2 ist da, und wir klären, welche Stärken und Schwächen sie ausmachen. Was kann die Konsole? Lest unseren Test!
Über die Nintendo Switch 2
Nach über acht Jahren Nintendo Switch erlebt das Konzept der Hybrid-Konsole eine völlig neue Dimension. Die Nintendo Switch 2 verspricht nicht nur inkrementelle Verbesserungen, sondern einen echten Technologiesprung, der sowohl Handheld- als auch TV-Gaming auf ein neues Level heben will. Mit ihrem 7,9-Zoll-LCD-Display, 4K-Unterstützung im TV-Modus und Features wie magnetischen Joy-Cons und GameChat setzt Nintendo neue Maßstäbe – soweit die Theorie. Aber kann die neue Konsole die hohen Erwartungen erfüllen und rechtfertigt sie den deutlich höheren Preis von 469,99 Euro? Dem wollen wir uns im Praxistest widmen.
Auf der offiziellen Website des Produkts werdet ihr schnell herausfinden: Es ist tatsächlich so, dass man sich stark an der Originalkonsole orientiert und darauf aufgebaut hat. Nintendo verspricht dabei, dass alles sein Gutes hat: ein integrierter Screen mit Full HD-Auflösung, eine Bildwiederholrate mit bis zu 120 fps, ein GameChat-Feature, das Gaming-Fans paradoxerweise bereit für die nächste Stay-at-home-Pandemie macht, eine neue Station, die auf eurem TV auch 4K-Auflösung unterstützt (60 Hz ist hier die Höchstgrenze), ein bis zu 150 Grad frei einstellbarer Aufsteller, magnetische Joy-Con 2-Controller samt Maus-Modus und mehr. Packen wir die Konsole zuerst mal aus!
Hallo, du Luxusgerät!
Beim Auspacken der Nintendo Switch 2 wird sofort klar: Das ist ein Premium-Produkt, das sich deutlich von seinem Vorgänger abheben will. Die Konsole wirkt hochwertiger verarbeitet und größer, ohne dabei unhandlich zu werden. Mit Abmessungen von 272 x 116 x 13,9 mm ist sie spürbar gewachsen, behält aber dieselbe schlanke Bauform bei, die die Switch-Familie auszeichnet. Das neue Design in elegantem Schwarz mit farbigen Akzenten an den Joy-Cons verleiht der Konsole einen modernen, technischen Look. Ob Nintendo in Zukunft irgendwelche Games-Varianten wie beim Original nachlegen wird (da gab es etwa eine Animal Crossing: New Horizons- und auch eine Zelda-Version), bleibt abzuwarten. Derzeit ist alles anthrazit, professionell und cool gehalten.
Der erste Blick auf das 7,9-Zoll-Display beeindruckt sofort. Die Vergrößerung um 1,6-fache Fläche gegenüber der originalen Switch ist deutlich spürbar, und die Full-HD-Auflösung sorgt für gestochen scharfe Bilder. Da sind wir endlich im Jahre 2025 angekommen: Besonders die HDR10-Unterstützung und die variable Bildwiederholrate bis 120Hz machen sich bereits beim ersten Einschalten bemerkbar. Farben wirken lebendiger, Kontraste stärker, und die Bildqualität liegt deutlich über allem, was Nintendo bisher in einem Handheld geboten hat. Auch, wenn es kein OLED-Bildschirm ist, die Nintendo Switch 2 bietet schon ganz ordentliche Eckdaten – vor allem für ihren Preis und ihr gedachtes Segment. Übrigens: Der Hersteller hat wegen der variablen Bildschirmrate (VRR) auf OLED verzichtet.
Erstes Einschalten und Übertragung
Die erste Inbetriebnahme, das erste Update: Steam-Gepeinigte und Windows-User atmen genervt auf, aber wer schon mal eine Nintendo Switch in den Händen hielt, weiß: Das dauert nicht lange. So ist es auch bei der Switch 2: Sämtliche Updates der Konsole und Controller sind eine Sache von wenigen Augenblicken, rasch und unkompliziert geht alles vonstatten. Ihr werdet durch die Ersteinrichtung mit Text und Bildern angeleitet, und mehr noch: Selbst die Übertragung von eurer bereits vorhandenen Nintendo Switch ist so einfach, wie es nur geht. In etwa 20 Minuten habt ihr alles übertragen, einschließlich der Screenshot- und Video-Galerie eurer Originalkonsole. Im Anschluss werden die Games noch auf dem aktuellsten Stand erneut aus dem eShop heruntergeladen, ähnlich wie bei einem Smartphone. Das funktioniert automatisch und im Hintergrund, da müsst ihr euch um nichts mehr kümmern.
So, wie auch die Hardware etwas gewichtiger und hochwertiger geworden ist, so verhält es sich auch bei der Software: Nach wenigen Minuten mit der Nintendo Switch 2 ist es krass, wie daneben die Originalkonsole wirkt. Die größeren Joy-Con 2-Controller, der größere Bildschirm, einfach alles ist ein wenig gewachsen. Das tut nicht nur den Augen jenseits der 30 gut, sondern auch Leuten mit normal großen Händen: Bislang war es ein Krampf, sich mit anderen je einen Joy-Con-Controller zu teilen, weil die Tasten und überhaupt das Gehäuse so klein war. Jetzt können wir davon reden, dass das Gerät eine „normale“ Größe erreicht hat, und mitsamt der hochwertigen Verarbeitung stellt sich hier schnell ein Gefühl von Luxus ein. Alles wirkt ein bisschen abgerundeter, das Einsetzen ins Dock gelingt mühelos, und natürlich auch die magnetischen Joy-Con 2-Geräte schnappen so ein, wie sie sollen. Das macht fast ein wenig süchtig.
Gehversuche im Handheld-Modus
Denn diese Mechanik, die Joy-Cons zu lösen und wieder anzubringen, ist einfach unglaublich. Das satte Gefühl, ob ihr den Controller nun an einem Zubehörteil oder an der Konsole selbst anbringt, hat Nintendo perfektioniert. Und dementsprechend präsentiert sich der Hersteller wieder einmal als derjenige, der vielleicht nicht mit der allermeisten Power aufwartet, aber bestimmt mit dem größten Maß an Vergnügen. Wenn ihr erst die „langweiligen“ Einstellungen im Optionsmenü hinter euch gebracht habt (HDR einstellen, bis zu 4K-Auflösung ermöglichen, 120 Hz sind standardmäßig aktiviert, ihr könnt auch die Ladung der Konsole auf etwa 90 % beschränken zwecks der Langlebigkeit), steht dem Spielspaß nichts mehr im Wege. Da stellt sich nur die Frage: Was sollen wir spielen?
Als Launch-Titel ist natürlich Mario Kart World aufgelegt – hier geht’s zu unserem Test. Bunt, schnell und witzig mit jeder Menge Chaos, ob am TV-Gerät oder im Handheld-Modus, der Titel liefert einfach zu jeder Zeit! Die äußerst flüssige Wiedergabe gemeinsam mit dem HDR-Modus, der im Rahmen seiner Möglichkeiten für Highlights sorgt, macht richtig Spaß. Zudem fällt auch früh auf, dass die Lautsprecher überraschend laut werden können und auch sehr klar klingen. Ein großer Schritt weiter als bei der Originalkonsole, und da fallen auch die Vibrationen der Joy-Con 2-Controller mit rein. Denn während die Einser-Switch unbestritten gute Vibrationen hinbekommen hat, die Nintendo Switch 2 schafft das mühelos noch besser. Gleichzeitig funktioniert das leiser als je zuvor, während sie sich intensiver anfühlen.
TV-Modus: (K)eine Überraschung
Setzt ihr die neue Konsole dann in ihr Dock rein, verhält sich alles so wie immer: In weniger als zwei Sekunden habt ihr die Ausgabe vom integrierten Display am Fernsehschirm. Das funktioniert nun wie gesagt mit bis zu 4K-Auflösung, wo die Bildwiederholrate auf 60 fps begrenzt ist. Allerdings ist das immer noch mehr als genug, vor allem, da auf so großen Bildschirmen und aus einiger Entfernung der Unterschied zwischen 60 und 120 Bildern pro Sekunde nur noch schwer feststellbar ist. Ein cooles Minispiel diesbezüglich ist etwa bei der Nintendo Switch 2 Welcome Tour um 9,99 Euro zu finden – da merkt ihr schnell, dass niedrigere Bildraten unter 60 Bildern pro Sekunde rasch auszumachen sind. Aber ob 120 Bilder oder 60, merkt man nur noch an Details und Rändern!
Wie es auch schon bei der Vorgängerin der Fall war, ist das Wechseln zwischen den Modi äußerst unkompliziert. Alles funktioniert so, wie man es erwartet, und das geht alles zack-zack. Controller angeschlossen und Konsole aus dem Dock genommen? Der Handheld-Modus ist zu euren Diensten. Wieder rein ins Dock, und ihr habt alles am TV-Screen. Entweder nehmt ihr dann die Joy-Con 2-Controller seitlich von der Konsole, oder ihr verwendet ein anderes Gerät. Sogar der Nintendo Switch Pro-Controller von der Vorgängerversion ist kompatibel, einfach via Bluetooth koppeln und weiterspielen wie gehabt! Der einzige Wermutstropfen dabei – wenn man ihn überhaupt so nennen möchte – ist, dass ihr mit den älteren Controllern die Nintendo Switch 2 nicht aus dem Ruhemodus wecken könnt. Spielen geht aber einwandfrei!
Diese Controller! <3
Die neuen Joy-Con 2-Controller stellen eine der größten Innovationen der Nintendo Switch 2 dar. Auch, wenn es total langweilig klingt: Es ist nun mal so. Die magnetische Befestigung ersetzt den anfälligen Schiebemechanismus der ersten Generation und sorgt für eine stabilere, langlebigere Verbindung. Das Geräusch ist fantastisch, so wie auch das Feeling – die Controller lassen sich nun per Knopfdruck an der Rückseite lösen, was deutlich intuitiver und benutzerfreundlicher ist. Die wahrscheinlich spektakulärste Neuerung ist aber die Maus-Funktionalität der Joy-Cons. Werden die Controller flach auf eine Oberfläche gelegt, fungieren sie als optische Mäuse und ermöglichen präzise Cursor-Steuerung.
Diese Innovation eröffnet völlig neue Spielgenres für Nintendo-Konsolen und macht Strategiespiele, Simulationen oder Browser-Games auch auf einer Konsole erstmals vollwertig spielbar. Optische Sensoren in den Controllern erfassen Bewegungen mit hoher Präzision. Ergonomisch wurden die Joy-Cons ebenfalls deutlich verbessert. Wie bereits erwähnt sind sie größer, liegen besser in der Hand und bieten größere Buttons und Analog-Sticks. Der neue C-Knopf am rechten Joy-Con ermöglicht den direkten Zugriff auf GameChat-Funktionen. Die HD-Vibration 2 genannte Vibrationseinheit sorgt für noch präziseres haptisches Feedback. Aber: Wie sieht es denn mit bereits bestehenden Spielen aus?
Original-Spiele auf der Switch 2
Nintendo hat ja versprochen, dass nahezu alle Games von der Switch 1 auch hier laufen werden. Dementsprechend habe ich mir einige Games vorgenommen, wie zum Beispiel Pokémon Karmesin und Purpur, The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom, Dragon Quest XI: Streiter des Schicksals, Kirby’s Dream Buffet und Animal Crossing: New Horizons. Diese Spiele sind ja hinlänglich bekannt (und teils betagter), aber was bringt das Spielen mit einer Nintendo Switch 2? Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt drauf an. Kirby’s Dream Buffet läuft beispielsweise nach wie vor mit nur 30 fps, was sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus ein ruckeliges Vergnügen. Ohne eigenes Update wird das Game also keine 60 Bilder pro Sekunde hinbekommen. Was aber jetzt schon auffällt: Sowohl die stabilere Internetverbindung als auch die kürzeren Ladezeiten sind äußerst willkommen!
Bei Dragon Quest XI: Streiter des Schicksals verhält es sich ähnlich: Ohne dediziertes Switch 2-Update bleibt das Game, wie es ist. Allerdings gibt es keine Ruckler mehr in den 3D-Szenen, und auch hier sind die Ladezeiten teils dramatisch kürzer. Ebenso bei Animal Crossing: New Horizons – nach dem Ersteinstieg sind die Ladebildschirme beim Reisen und Betreten/Verlassen von Häusern spürbar kürzer! Der Wahnsinn ist allerdings, was Updates aus den Games machen können. Hier sind The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom und Pokémon Karmesin und Purpur hervorzuheben: 60 Bilder pro Sekunde und kürzere Ladezeiten, schönere Grafik und bessere Weitsicht machen aus den Titeln fast schon ganz neue Spiele. Wer sie bislang noch nicht gezockt hat, sei versichert: Wenn ihr diese Games auf einer Nintendo Switch 2 ausprobiert, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht, ganz ohne Übertreibung.
eShop und Game Chat
Für viele Fans hier die Entwarnung: Ja, der eShop – bei der Originalkonsole ein langsames und doch notwendiges Gräuel – ist endlich performant. Wie es sich für das Jahr 2025 gehört, ist nun endlich eure Internetverbindung der limitierende Faktor, und nicht die schwächelnde Konsole, die mit dem Darstellen nicht hinterherkommt. Dementsprechend snappy ist dann sowohl das Shop-Erlebnis, aber auch das Verwenden der Nintendo Switch 2 an sich. Das macht schon richtig Spaß, und erst, wenn ihr dann wieder einmal auf die erste Switch zurückgreift, merkt ihr, wie weit der Hersteller mit diesem Stück Hardware gekommen ist. Wenn die massive Bibliothek an Games für die Switch 1 ein erster Anhaltspunkt ist, wie der Support auch für die neue Konsole aussehen wird, dann kann sich die Konsolen-Konkurrenz warm anziehen – auch, wenn Nintendo sich nicht als ernsthafter Teilnehmer bei den Konsolenkriegen sieht.
Mit GameChat führt Nintendo erstmals eine vollwertige Voice- und Video-Chat-Lösung direkt in die Konsole ein. Bis zu 12 Personen können gleichzeitig an Sprachchats teilnehmen, während bis zu vier Personen ihre Bildschirme teilen können. Das integrierte Mikrofon mit Noise-Cancelling und automatischer Verstärkungsregelung sorgt für passende Aufnahmen. Die Bildschirmfreigabe-Funktion ermöglicht völlig neue kooperative Spielerfahrungen so wie damals bei der Wii U. Wir können unsere Screens teilen, selbst wenn wir unterschiedliche Spiele spielen, was Coaching, gemeinsames Erkunden oder einfach sozialen Austausch während des Spielens ermöglicht. Der neue C-Knopf am rechten Joy-Con ermöglicht den sofortigen Zugriff auf alle GameChat-Funktionen, ohne das aktuelle Spiel zu unterbrechen. Und dank zweitem USB-C-Anschluss an der Oberseite nebst jenem unten gibt es mehr Flexibilität mit Zubehör!
Stärken und Schwächen
Der Vergleich zur Vorgängerin, die mittlerweile acht Jahre alt ist, mag unfair erscheinen, aber er muss sein: Die neue Hardware stellt einen Quantensprung dar. Mit Raytracing, DLSS-Unterstützung und automatisierter „Übertaktung“ im Dock-Modus für den Fernseher stellt Nintendo sicher, dass ihr einen mehr als nur spürbaren Effekt bei einem Upgrade feststellt. Die Wärmeentwicklung im Handheld-Modus ist dabei tonangebend: Spielt ihr Games mit der Konsole in der Hand, bleibt sie definitiv kühler als im Dock. Dies bemerkt ihr, wenn ihr nach einer Spiele-Session das Gerät aus dem Dock nehmt: Eine Minute oder so bleibt der Lüfter auf Vollgas, bis die angestaute Wärme vollständig aus dem Produkt entwichen ist. Gemeinsam mit den niedrigeren Taktraten aller Prozessoren habt ihr dann kein heißes Eisen in den Händen, sondern eine maximal angenehm warme Nintendo Switch 2-Konsole.
Ein bisschen größer ist sie insgesamt geworden, aber nicht dicker – das bedeutet, die neue Konsole ist ergonomischer als je zuvor. Wuchtig ist sie dennoch nicht, selbst in den Händen spielt es sich recht angenehm. Aber eine Schwäche hat die Nintendo Switch 2, und das ist ihre Power. Dadurch, dass sie bis zu 120 Hz am Bildschirm ausgeben kann und die Grafikleistung natürlich Saft kostet, hat dadurch die Akkulaufzeit etwas leiden müssen. Auch, wenn offizielle Angaben so wie immer zwischen zwei bis 6,5 Stunden variieren (je nach Titel), so könnt ihr beispielsweise Mario Kart World nicht mal zwei Stunden im Handheld-Modus spielen. Im Test bei gemischter Nutzung – mit eShop-Browsen, Herumstöbern in der Galerie und Spielen älterer Games – war nach knapp drei Stunden Schluss. Als reine Handheld-Konsole müsst ihr also die Ladung des Geräts im Auge behalten, die Power hat ihren Preis.
Nintendo Switch 2: Die Technik
Das 7,9-Zoll-LCD-Display mit 1920 x 1080 Pixeln, HDR10-Unterstützung und variabler Bildwiederholrate bis 120 Hz setzt neue Standards für Handhelds. Im TV-Modus ermöglichen die HDMI 2.1-Unterstützung und das verbesserte Dock 4K-Gaming bei 60fps oder 1440p bei 120fps. Der maßgeschneiderte NVIDIA Tegra T239-Chip im Inneren der Nintendo Switch 2 basiert auf der modernen Ampere-Architektur und bietet 1536 CUDA-Kerne sowie 12 RT-Kerne für Raytracing. Mit 3,09 TFLOPS im TV-Modus und 1,72 TFLOPS im Handheld-Modus liegt die Rohleistung deutlich über der originalen Switch und sogar im Bereich einer PS4 Pro. Besonders spannend für das Hybrid-Gerät ist die DLSS-Unterstützung, die es ermöglicht, Spiele in niedrigerer interner Auflösung zu rendern und durch KI-basiertes Upscaling auf 4K zu skalieren. Dies bringt erhebliche Performance-Vorteile bei gleichzeitig besserer Bildqualität.
Raytracing, das ebenfalls erstmals in einem Nintendo-Handheld verfügbar ist, ermöglicht realistischere Lichteffekte und Reflexionen. Der 8-KernARM Cortex-A78C-Prozessor mit Taktraten von bis zu 1,1 GHz im Handheld-Modus bietet doppelt so viele Kerne wie die erste Switch. Kombiniert mit 12 GB LPDDR5X-Arbeitsspeicher (dreimal mehr als beim Vorgänger) ermöglicht dies nicht nur deutlich komplexere Spiele, sondern auch Multitasking-Features wie GameChat ohne Performance-Einbußen. Leistung gibt es satt, und die 3-stündige Ladezeit bleibt unverändert, was bei der größeren Akkukapazität von 5.220 mAh beeindruckend ist. Der 256 GB große interne UFS 3.1-Speicher bietet nicht nur achtmal mehr Kapazität, sondern auch deutlich höhere Geschwindigkeiten. Die Erweiterung per microSD Express-Karten ist bis zu 2 TB möglich, da gibt es schon Anbieter wie Lexar oder PNY, deren Geschwindigkeiten liegen ebenso bei 800 MB/Sekunde und darüber.
Das Fazit: Der nächste große Wurf
Die Nintendo Switch 2 ist weit mehr als nur ein Hardware-Upgrade – sie ist eine komplette Neuerfindung dessen, was eine tragbare Konsole leisten kann. Mit ihrem Preis von 469,99 Euro liegt sie zwar deutlich über ihren Vorgängern, bietet aber auch einen proportional enormen Leistungssprung. Die Kombination aus moderner NVIDIA-Hardware, innovativen Joy-Con 2-Features und zeitgemäßen Online-Funktionen ist ansprechend, dabei mangelt es nicht an Kreativität. Besonders beeindruckend ist Nintendos Umsetzung von Features wie DLSS und Raytracing in einem Handheld-Format. Die magnetischen Joy-Con 2-Controller mit ihrer Maus-Funktionalität eröffnen völlig neue Spielgenres. GameChat bringt endlich moderne Social-Gaming-Features auf eine Nintendo-Konsole. Die vorbildliche Abwärtskompatibilität achtet eure bestehende Spielbibliothek und macht den Umstieg schmerzlos. Damit nicht genug, selbst ohne Updates werden ältere Spiele besser: Keine Ruckler mehr und wesentlich kürzere Ladezeiten sind nur der Anfang, und für Switch 2 gemachte Patches können dann wie im Fall des aktuellen Pokémon Karmesin und Purpur-Games den Titel auf ganz neue Höhen bringen.
All die Rosen kommen aber auch mit wenigen Stacheln: Neben dem erhöhten Preis für Konsole und Controller gibt es auch die Akkulaufzeit auf der Minuspunkt-Liste zu vermerken. Denn knapp zwei Stunden Spielzeit bei Mario Kart World sind nicht gerade ein Aushängeschild für mobiles Gaming, und dazu kommt der Punkt, dass zum Startschuss im Juni 2025 wirklich nur wenige Switch 2-Spiele verfügbar sind. Das wird sich selbstverständlich in den kommenden Monaten und Jahren ändern, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist meine Wertung wie unten angegeben. Mit vergehender Zeit und mehr Games wird sich diese Preis-Leistungs-Wertung nach oben hin bewegen. Abschließend sei gesagt: Für Nintendo-Fans, die bereits eine Switch besitzen, ist die Switch 2 ein lohnenswertes Upgrade, das eine neue Gaming-Ära einläutet. Für Neulinge bietet sie den perfekten Einstieg in das Nintendo-Ökosystem mit modernster Technik. Die Nintendo Switch 2 beweist, dass Handhelds gekommen sind, um zu bleiben! Von der Haptik über die pure Leistung bis hin zum Vergnügen, das nur Nintendo-Spiele so astrein hinbekommen, gibt es noch einiges, auf das wir uns freuen dürfen. Habt ihr euch schon eine geholt?