New Super Mario Bros. U Deluxe Test:

von David Kolb-Zgaga 09.01.2019

Mit New Super Mario Bros. U Deluxe für die Switch portiert Nintendo den Wii U Titel auf seine neueste Plattform. Neben kleinen Veränderungen sind darin vor allem die beiden Spiele New Super Mario Bros. U und New Super Luigi U enthalten. Gerade mit drei Freunden vor einem TV zahlt sich das 2D-Klempner-Paket voll aus.

Nach Ultimate kommt Deluxe

Bevor wir in das hüpfende Gameplay einsteigen, möchte ich euch den historischen Kontext mitliefern, um euch meine Erwartungshaltung zu erklären. 2018 wurde von Nintendo mit einem Paukenschlag in Personalunion von Super Smash Bros. Ultimate abgeschlossen. 2019 hingegen starten die Japaner mit einem etwas leiserem, kleineren Trommelwirbel – New Super Mario Bros. U Deluxe. Dabei stimmt das so gar nicht ganz, denn mit großem Staunen musste ich feststellen, dass der Wii U Titel am 18. November 2012 als Starttitel für die Wii U erschien.

Das bedeutet, dass der Release bereits über sechs Jahre her ist. In Kombination mit der nur spärlich verkauften Wii U gibt es mit Sicherheit eine große Anzahl an SpielerInnen, die sich auf eine Portierung des 2D-Marios freuen. Ich allerdings habe schon lange für mich selbst festgestellt, dass 2D-Marios zwar cool sind, mit den 3D-Marios aber nicht mithalten können. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass mich damals schon Super Mario 64 verzaubert und umgeblasen hat. Der aktuelle Vergleich mit Super Mario Odyssey scheint aber ebenfalls, wie der Kampf gegen Windmühlen.

Trotzdem war ich dann kurz vor Release gespannt darauf, was mich in New Super Mario Bros. U Deluxe erwartet. Kann ich mich noch an alles erinnern? Ist das Spiel ein guter Port oder nur ein Abklatsch? Und vor allem macht mir das Spiel immer noch Spaß? Die letzte Frage kann ich vorwegnehmen und ganz klar mit einem zufriedenen Ja beantworten.

Still Mario

Startet ihr im Spiel New Super Mario Bros. U, dann wird euch hier einiges ziemlich bekannt vorkommen. Bowser und seine Schergen werfen Mario und Konsorten aus dem Schloss und wir müssen uns durch 82 Levels durchkämpfen, um die Welt wieder zu befreien – alles wie eh und je. Auf der Weltkarte schalten wir Stück für Stück neue Levels, wie auch kleine Toad-Häuschen frei, die uns Bonusaufgaben bescheren. Thematisch sind die Bereiche unterteilt: Bereits nach der Sandkuchenwüste, können sich Mario und Luigi aussuchen, ob sie weiter ins Minzmeer möchten oder lieber die Eiswürfelfälle überqueren.

Im Gegensatz zu früheren Vorgängern ist die Abwechslung innerhalb der Gebiete deutlich höher. Im Minzmeer gibt es Tauchlevels, aber auch luftige Höhen und sogar ein Spukschloss, das von Buu-Huus bevölkert ist. Auch Retro-Fans werden immer wieder mit strahlenden Augen vor dem Fernseher sitzen, denn es gibt viele versteckte Details zu finden, die eine Referenz zu früheren Teilen darstellt. Da gibt es z.B. ein Level mit überdimensionalen Gumbas und Schildkröten, was stark an das Land der Riesen vom NES erinnert.

Es flowt einfach

Damit es noch agiler zur Sache geht beherrscht Mario auch den 3-Sprung, den Walljump, die Stampfattacke und einen Drehsprung. Das alles steuert sich unglaublich direkt und fühlt sich sehr gut an. Man bekommt schnell das Gefühl in jeder Sekunde die volle Kontrolle zu haben. Das gilt sowohl für die Joy-Cons, den Pro-Controller, ja sogar für das per Adapter angesteckte Gamecubepad. Im Gegensatz zu den 3DS-Spielen hat der Schwierigkeitsgrad deutlich angezogen. Gerade in höheren Gebieten gibt es wirklich knifflige Passagen, die nur mit sehr gutem Timing gemeistert werden können. Die Belohnung für das Meistern dieser Passagen ist oftmals die Entstehung eines Flows, wo jeder Sprung und jede Aktion perfekt sitzen.

Sehr zugänglich

Solltet ihr aber einige Male hintereinander scheitern, stellt euch das Spiele einen Assistenten zur Verfügung, der das Level für euch automatisch absolviert. Das ist aber ziemlich langweilig und unbefriedigend, weshalb es zwei neue Charaktere gibt. Da gibt es Mopsie, der keinen Schaden nimmt und dadurch nur mehr von Abgründen am Weiterkommen gehindert wird. Doch auch dafür hat Nintendo eine Lösung und zwar Toadette. Mit einem Krönchen verwandelt sie sich sogar in Peachette (Bowsette lässt grüßen), kann dann durch die Lüfte gleiten und einen sehr nützlichen Zweifachsprung machen. Mit dieser Kombo können auch wenig erfahrene Spieler durch die Welten fröhlich hindurch hüpfen.

Wer alleine stirbt, bleibt länger tot

Der schönste und einfachste Weg ist aber, sich Freunde einzuladen. Damit wird das Spiel um einiges leichter. Wer alleine das zeitlich segnet, muss das Level je nachdem von vorne oder vom Checkpoint, meist in der Mitte des Levels, neu anfangen. Gemeinsam reicht es aus, wenn es einen Überlebenden unter den Mario-Charakteren gibt. Alle anderen werden nach und nach in einer Blase eingeflogen und wiederbelebt. Aber nicht nur das, New Super Mario Bros. U Deluxe wird im Multiplayer auch deutlich unterhaltsamer. Gemeinsam kann man sich gegenseitig unterstützen oder aber wunderbar boshaft die Anderen im richtigen Moment in die Lava schmeißen. Sind vier Charaktere am Bildschirm vorhanden wird es zunehmend chaotischer und der Slapstickfaktor steigt. Da passiert es nicht selten, dass man vom Kopf des Partners direkt in den Tod katapultiert wird.

Super Mario featuring Luigi

Für mehr Umfang sorgt die Neuauflage durch die Kombination aus Hauptspiel New Super Mario Bros. U und dem Standalone New Super Luigi U. Luigis Abenteuer verwendet aber dieselben Levels, hat ein kürzeres Zeitlimit und einige Stellen wurden an die Fähigkeiten von Luigi angepasst (der aber mittlerweile auch im Hauptspiel spielbar ist). Spielt ihr dann gleich nach dem ersten Durchspielen New Super Luigi U führt das für meinen Geschmack dann doch zu etwas zu viel Wiederholung, weil sich die Levels kaum vom Hauptspiel unterscheiden. Es ist aber trotzdem ein nettes Beiwerk und wer von Anfang an eine Herausforderung sucht, sollte unbedingt gleich mit Luigi loslegen. Die Levels sind knackig schwer und noch dazu zeitlich hart begrenzt. Außerdem gibt es zusätzlich wieder drei Modi. Der Herausforderungsmodus beschert euch sehr knifflige Aufgaben und die Münzenjagd lässt euch um die Wette nach den Goldstücken eifern. Im sogenannten Schnellspiel werdet ihr in zufällige Levels geworfen, wo ihr durch automatische scrollende Levels durchrennt.

New Super Mario Bros. U Deluxe Fazit

Die Grafik ist auch noch heute wie aus einem Bilderbuch und so herrlich knuffig. Stimmt gerade der Beat, so legen die Gegner auch mal eine kurze Kampfpause ein und führen einen kurzen Tanzschritt ein. Es gibt einfach so viel zu sehen. Diese und viele weiter kleine, aber dafür großartige Details gibt es für Fans zu entdecken. Das Wichtigste aber ist, dass ihr einen flotten und sehr gut gemachten Plattformer bekommt. Allerdings finde ich die veranschlagten 60 Euro, dennoch ein bisschen viel. New Super Mario Bros. U Deluxe ist und bleibt dann doch ein aufgehübschter Port von vor über sechs Jahren. Vergleicht man es außerdem mit der Qualität, Größe und Vielfalt eines Super Mario Odyssey, dann kann es da absolut nicht mithalten. Allerdings gibt es viele Spiele, bei denen das der Fall ist und so wird der Spielspaß dadurch nur wenig getrübt. Wer einen richtig guten und fluffigen 2D-Plattformer spielen möchte, kann jederzeit bedenkenlos bei New Super Mario Bros. U Deluxe zugreifen.

Wertung: 8.5 Pixel

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