myFirst Fone R2 Test: Die ultimative Kinder-Smartwatch?

von Mandi 31.07.2025

Die myFirst Fone R2 will nichts weniger sein als die perfekte erste Smartwatch für den Nachwuchs. Kann sie was?

Über die myFirst Fone R2

Mit eSIM-Technologie, 5MP-Kamera und AMOLED-Display verspricht sie alles, was Eltern und Kinder sich wünschen. Doch kann die 229,- Euro teure Uhr wirklich überzeugen, oder ist sie nur teurer Schnickschnack? Wir haben die neueste Kinder-Smartwatch (zur offiziellen Produktwebsite) unserem Prüfstand unterzogen. Die myFirst Fone R2 ist der neueste Streich des Singapurer Unternehmens myFirst, das sich auf Technik-Produkte für Kinder spezialisiert hat. Wir berichteten bereits von der Camera 50, zu unserem Testbericht geht es hier entlang.

Die Smartwatch richtet sich an Kinder zwischen 5 und 12 Jahren und soll ein umfassendes Kommunikations- und Sicherheitspaket bieten, ohne die Komplexität eines vollwertigen Smartphones mitzubringen. Mit einem Kampfgewicht von nur 48 Gramm ist die Fone R2 deutlich leichter und schlanker geworden als ihr Vorgänger. Das Herzstück bildet ein 1,3 Zoll AMOLED-Display mit einer Auflösung von 360 x 360 Pixeln. Die eSIM-Technologie ist topmodern, und die 5 MP-Weitwinkelkamera ermöglicht nicht nur Fotos, sondern auch Videoanrufe.

Design und Verarbeitung: Gut gelungen

Schon beim ersten Auspacken fällt auf: Die myFirst Fone R2 sieht deutlich weniger klobig aus als die meisten Konkurrenz-Modelle. Mit einer Dicke von nur 13,6 mm (gegenüber 16,5 mm beim Vorgänger) wirkt sie fast wie eine normale Armbanduhr. Das ist kein Zufall – myFirst hat bewusst auf ein traditionelleres Uhren-Design gesetzt, damit sich die Kinder damit wohl fühlen. Die Verarbeitung ist tadellos: Das Kunststoffgehäuse fühlt sich wertig an, die Tasten haben einen klaren Druckpunkt, und das Silikonarmband liegt angenehm am Handgelenk. 

Besonders gut gefallen die neuen elastischen Bänder, die für einen bequemen Sitz sorgen. In Sachen Farben gibt es reichlich Auswahl: Vom dezenten „Nougat Weiß“ bis zum knalligen „Zuckerwatte-Mix“-Variante ist für jeden Geschmack etwas dabei. Der sogenannte „Magic Button“ an der Oberseite ist ein cleveres Detail. Je nachdem, ob ihr ihn einmal, doppelt oder lang drückt, löst er verschiedene Funktionen aus – von Pulsmessung über Kamera bis zu einer Sprachnachricht. Das funktioniert sowohl für Links- als auch Rechtshänder problemlos.

AMOLED zum Anfassen

Hier trumpft die myFirst Fone R2 so richtig auf. Der 1,3 Zoll AMOLED-Bildschirm mit 360 x 360 Pixeln ist schon sehr gut gelungen. Die Farben leuchten intensiv, die Schrift ist gestochen scharf, und dank des Umgebungslichtsensors passt sich die Helligkeit automatisch an. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt das Display gut ablesbar. Während die meisten Kinder-Smartwatches noch auf TFT-Displays mit deutlich geringerer Auflösung setzen, bietet myFirst hier Smartphone-Qualität. Das merkt man besonders bei Videoanrufen und beim Betrachten von Fotos – hier macht das hochauflösende Display einen spürbaren Unterschied.

Die Bedienung per Touch funktioniert präzise und reagiert auch auf kleine Kinderfinger zuverlässig. Die Menüs sind kindgerecht gestaltet, ohne dabei albern zu wirken. Verschiedene Zifferblätter – von digital bis analog, von verspielt bis schlicht – sorgen für Abwechslung. Der vorhin angesprochene Magic Button lässt sich mit einem Dreifach-Tipp von euch ganz einfach konfigurieren. Schade ist hier nur, dass manchmal Deutsch mit Englisch gemischt wird, da ist dann oft elterlicher Rat vonnöten. Das Gleiche gilt für die meiner Meinung nach unnötig komplizierte Koppelung der Smartwatch mit der myFirst Circle-App der Erwachsenen. Weniger wäre mehr!

Videotelefonie wie bei den Großen

Der absolute Clou der myFirst Fone R2 sind die Videoanrufe. Die 5 MP-Weitwinkelkamera mit 84-Grad-Blickfeld liefert erstaunlich gute Bilder – jedenfalls für eine Smartwatch. Die Bildqualität ist klar genug, um Gesichter zu erkennen, und der weite Blickwinkel sorgt dafür, dass mehr vom Umfeld sichtbar ist. Das gilt natürlich auch für Fotos, und Sprachanrufe funktionieren ebenso tadellos. Die Audioqualität ist klar und deutlich, sowohl beim Sprechen als auch beim Hören. Der eingebaute Lautsprecher ist laut genug, auch in lauter Umgebung. 

Praktisch: Alle Kontakte müssen von den Eltern freigegeben werden, sodass keine unerwünschten Anrufe möglich sind. Das Messaging-System bietet mehr als nur Text. Sprachnachrichten, Emojis, GIFs und sogar die neuen Momojis (haptische Emojis, die den ganzen Bildschirm überschwemmen) machen die Kommunikation lebendig. Besonders süß ist die „Knock-Knock“-Funktion: Das Kind sendet ein Klopfgeräusch, und der Empfänger antwortet mit einem Schnappschuss seiner aktuellen Situation. 

Sicherheit: GPS-Tracking mit Köpfchen

Als Eltern wollt ihr natürlich wissen, wo sich euer Nachwuchs gerade herumtreibt. Die myFirst Fone R2 bietet hier eine intelligente Lösung: Das sogenannte „Smart Location Tracking“ kombiniert GPS mit WLAN-Signalen und Mobilfunkmasten, um präzise Standortdaten zu liefern. Das funktioniert sogar so genau, dass zwischen verschiedenen Stockwerken eines Gebäudes unterschieden werden kann. In der myFirst Circle App können Eltern sichere Zonen definieren – etwa Zuhause, Schule oder Oma und Opa. Verlässt das Kind diese Bereiche, gibt’s eine Benachrichtigung aufs Handy. Die SOS-Taste auf der rechten Seite der Uhr löst im Notfall sofort einen Alarm bei den Eltern aus.

Einfach die Taste halten, und die Benachrichtigung kommt innerhalb weniger Sekunden an. Ein großes Plus in Sachen Sicherheit: Die myFirst Fone R2 lässt keine Drittanbieter-Apps zu. Das bedeutet zwar weniger Funktionen, schützt aber vor ungeeigneten Inhalten oder versehentlichen In-App-Käufen. TikTok, YouTube und Co. bleiben außen vor – ein Vorteil. Aber: Bei all der Security muss man sich fragen, warum der Security-Code für alle weiterführenden Einstellungen und auch das Zurücksetzen der Watch 3363 ist. Das muss man auch erst mal ergooglen … was sich der Hersteller dabei nur gedacht hat? Jedenfalls gibt es direkt vom Unternehmen auch weitere Tipps in Videoform:

Fitness und Entertainment

Die Fitness-Features sind solide, ohne zu übertreiben. Ein Schrittzähler motiviert die Kids zu mehr Bewegung, der Herzfrequenz-Sensor überwacht bei Bedarf die Aktivität. Über die Eltern-App lassen sich sogar Warnungen einstellen, falls die Herzfrequenz zu hoch wird – praktisch für sehr aktive Kinder oder bei gesundheitlichen Bedenken. Was fehlt, ist eine Schlafüberwachung. Das ist schade, wäre aber bei der ohnehin knappen Akkulaufzeit wohl auch unpraktisch. Dafür gibt es verschiedene Sportmodi und die Möglichkeit, Fitnessziele zu setzen. Die Daten werden in der App übersichtlich dargestellt und können sogar mit der ganzen Familie geteilt werden.

Mit 8 GB internem Speicher bietet die R2 Platz für etwa 1500 Songs. Der MP3-Player läuft bis zu 10 Stunden – perfekt für längere Autofahrten oder den Schulweg. Die Bedienung ist intuitiv, und über Bluetooth können Kopfhörer verbunden werden. Spiele sucht ihr vergebens. Das ist eine bewusste Designentscheidung von myFirst, um Ablenkungen zu vermeiden. Und nochmals: Die Kamera macht brauchbare Selfies, reicht aber nur für den gelegentlichen Schnappschuss. Bei wenig Licht wird’s schnell matschig, aber für Tageslicht-Fotos ist die Qualität in Ordnung. Videos können übrigens auch aufgenommen und verschickt werden.

Die Technik im Detail

Die myFirst Fone R2 ist technisch auf dem neuesten Stand. Die eSIM-Unterstützung funktioniert in 85 Ländern weltweit und wird über die App aktiviert. Das ist deutlich bequemer als das Hantieren mit winzigen SIM-Karten. Der eSIM-Service kostet allerdings extra: 9,99 Euro pro Monat oder 95,88 Euro im Jahr (7,99 Euro pro Monat). Ohne diese eSIM wird halt weniger möglich, außer, ihr habt überall WLAN-Netzwerke zur freien Verfügung. 

Der 605 mAh Akku hält bei normaler Nutzung etwa 16 Stunden durch – das bedeutet tägliches Aufladen. Das ist okay für eine Kinder-Smartwatch, aber nicht überragend. Immerhin lädt das Gerät per USB-A-Stecker samt proprietärem Magnet-Dock für die Fone R2 recht schnell wieder auf. Die intelligente Temperaturregulierung sorgt dafür, dass sich die Uhr bei extremer Hitze oder Kälte automatisch abschaltet, um Schäden zu vermeiden.

Das Fazit: Sicherheit über alles?

So gut die myFirst Fone R2 auch ist – perfekt ist sie nicht. Der größte Kritikpunkt ist der Preis: 229,- Euro sind deutlich mehr, als die meisten Konkurrenzmodelle kosten. Dazu kommen noch die monatlichen eSIM-Kosten, die sich über die Jahre summieren. Ohne Netzwerkverbindung ist die Uhr ziemlich nutzlos. Klar, die Uhrzeit zeigt sie auch offline an, aber alle smarten Funktionen brauchen eine Internetverbindung. Das kann unterwegs zum Problem werden. Die erste Einrichtung ist etwas umständlich. Ihr müsst sowohl für euch als auch für euer Kind separate Accounts anlegen, die Uhr mit WLAN verbinden und verschiedene Codes eingeben. Das kann dauern und ist nicht immer selbsterklärend. Die Akkulaufzeit könnte besser sein. 16 Stunden bedeuten, dass die Uhr jeden Abend an die Steckdose muss. 

Das ist machbar, aber störend, wenn man mal das proprietäre Ladekabel vergisst. All dies sind Kritikpunkte, die aber in der Welt der Kinder-Smartwatches einfach so sind, wie sie sind. Die myFirst Fone R2 ist allen Unkenrufen zum Trotz eine der besten Kinder-Smartwatches auf dem Markt. Das AMOLED-Display ist konkurrenzlos, die eSIM-Technologie zukunftsweisend, und die Videoanruf-Funktion begeistert Kinder wie Eltern gleichermaßen. Die Verarbeitung stimmt, die Sicherheitsfeatures sind durchdacht, und wenn erst mal alles läuft, wie es soll, bleibt das auch so. Wie ihr vorhin schon gesehen habt: Hier ist noch längst nicht alles auf der Höhe des Goldstandards, wie es die Erwachsenen-Wearables vormachen. Aber myFirst zeigt, dass Kindertechnik nicht billig und lieblos hingeklatscht sein muss, und ist einen Blick wert!

Wertung: 7.5 Pixel

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