Motorola edge 30 ultra Test: Der Star zeigt Kante
Hello, Moto: Mit dem Motorola edge 30 ultra soll uns ein Smartphone-Spektakel erwarten. Wie grandios ist es?
Auf der offiziellen Website des GerĂ€ts gibt es laut dem Hersteller einiges zu bewundern. Den Anfang macht das neue Premium-Feature, eine 200 MP-Hauptkamera, sie soll unglaubliche Aufnahmen ermöglichen. Dank dem aktuellsten Snapdragon-Prozessor (8+ Gen. 1), einer 125 Watt-Schnellladefunktion und einem Display mit 144 Hz soll es an nichts fehlen. Die Dekadenz setzt sich beim RAM (12 GB) und beim Speicher (256 GB) fort, und mit 6,67 Zoll Bildschirmdiagonale ist auch die GröĂe hoch ausgefallen. Erwartet uns hier High-End an allen Fronten? KlĂ€ren wir das im Review! Hier ein Trailer zum GerĂ€t fĂŒr euch:
Das Motorola edge 30 ultra: Erster Eindruck
Die VerarbeitungsqualitĂ€t dieses Smartphones ist jedenfalls mal als makellos zu bezeichnen. Hier wechseln sich mattes Glas auf der RĂŒckseite, abgerundete Kanten und der gebogene Bildschirm gelungen ab, das ist mal ein Statement. Der relativ spitz zulaufende Rahmen an den Seiten ist ebenso etwas Anderes, meine HĂ€nde empfanden das beim Halten nicht so angenehm und auch nicht so griffig. Da schafft aber eine mitgelieferte transparente HĂŒlle Abhilfe, wenn es euch Ă€hnlich ergeht – hier hat Motorola gut mitgedacht. Weil diese Kanten so schmal sind, ist der Look ziemlich clean.
Dennoch fehlt es an nichts, so befinden sich rechts die LautstĂ€rkeregelung und eine Standby-Taste, oben ein Mikrofon und unten SIM-Schacht, USB-C-Anschluss, Mikrofon und Lautsprecher. Die linke Kante bleibt komplett unterbrechungsfrei und sorgt fĂŒr einen nahtlosen Ăbergang auf die matte RĂŒckseite. Dort ist neben einem mittig platzierten Motorola-Logo auch ein Motorola-Schriftzug sowie eine zweistufige Kamerainsel platziert. Auf dem ersten Treppchen findet ihr den Blitz, und auf dem zweiten thronen die drei Kameras des Motorola edge 30 ultra. Dennoch bleibt der HĂŒgel angenehm flach.
Von Anfang an fetzig
Schon bei der Ersteinrichtung des Smartphones stellt Motorola gleich klar, dass dieses GerĂ€t nicht zum Scherzen aufgelegt. Mit beeindruckender Geschwindigkeit werdet ihr durch den Prozess gefĂŒhrt, und generell ist das Motorola edge 30 ultra kein Fan von Wartezeiten. Dabei könnt ihr gleich (oder auch spĂ€ter) eurem Handy einen individuellen Look verpassen, was Layout, Schriftarten, Farben, Symbolformen, Töne, AnzeigegröĂe, SchriftgröĂe und Systemdesign angeht. WĂ€hrend das in Android natĂŒrlich immer geht, wird es hier ĂŒbersichtlichst prĂ€sentiert und auch beworben. Das macht dieses GerĂ€t ideal auch fĂŒr Einsteiger:innen, die von all den Optionen gar nichts wissen!
Die Performance ist durchgĂ€ngig hoch, das merkt ihr an allen Ecken und Enden. NatĂŒrlich ist da auch der verbaute Bildschirm mit seinen 120 Bildern pro Sekunde mitverantwortlich, und die Nutzung macht einfach SpaĂ. Zudem gibt es auch coole Features wie etwa den leuchtenden Rand, der euch zusĂ€tzlich bei Benachrichtigungen auf das Smartphone aufmerksam machen kann. So könnt ihr aber auch ĂŒber eingehende Anrufe, den Ladezustand und mehr informiert werden – ganz, wie ihr das wĂŒnscht. Das Motorola edge 30 ultra ist daher (Vorsicht, Wortspiel) klar als edgy einzustufen, denn wer will, kann daraus ein Handy der Marke RGB-Gaming-Phone machen oder es eben dezent ohne Zusatzleuchten verwenden.
Das Motorola edge 30 ultra im Alltag
Die Performance beim Einrichten ist kein Zufall: Bei all der gebotenen Hardware ist es kein Wunder, dass euch hier nichts weniger als High-End erwartet. Das setzt sich natĂŒrlich auch im Alltag fort, und so hat das Handy mit der Test-Suite kein Problem. UnterstĂŒtzte Apps wie Altoâs Odyssey werden problemlos mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde dargestellt, und selbst das Navigieren durch eine Vielzahl von Homescreens oder geöffneten Apps stellt das GerĂ€t vor keine gröĂere Aufgabe. Was ihr auch wollt, das Handy steht euch dabei nicht im Weg und ermöglicht euch schnellstmöglich, die Tasks zu erledigen.
Klar ist auch, dass der Geekbench 5-Test insgesamt löblich ausfĂ€llt. Punktezahlen von 1330 (single), 4273 (multi) und 6920 (compute) bringen das Smartphone an die Spitze der Vergleichs-Charts, oder zumindest in die Top 5. Der starke Hardware-Verbund geizt nicht mit seinen Reizen, und egal, wofĂŒr ihr das GerĂ€t verwendet, es sticht ĂŒberall positiv hervor. Dabei vergisst es aber nicht, sich euch und eurem Leben anzupassen und gibt sich daher als Ă€uĂerst handzahm. Gleichzeitig will es euch aber auch stets zeigen, wie anpassungsfĂ€hig es ist und fragt euch in AbstĂ€nden, ob ihr nicht doch euer Design Ă€ndern wollt. Ja, generell versucht das Motorola edge 30 ultra, euren IndividualisierungswĂŒnschen voll gerecht zu werden. Das bringt uns gleich zum nĂ€chsten Thema Bloatware und sonstige Apps.
Mit aller Macht Moto
Beginnen wir mit der Moto-App, die vorinstalliert auf dem Motorola edge 30 ultra ihr Tagewerk tut. Sie will euch nĂ€herbringen, wie ihr das Design Ă€ndern, die Gesten verwenden oder auch sonstige Tipps im Umgang mit dem Smartphone ansehen könnt. Das Tutorial ist ziemlich umfangreich und holt auch UngeĂŒbte locker ab, doch ob das im Jahre 2022 noch notwendig ist, bleibt dahingestellt. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob dazu wirklich eine schwebende Bubble notwendig ist, die man unabsichtlich antippen kann – da hĂ€tte man sich mehr ĂŒberlegen können. Genauso ist es möglich, durch Doppeltippen auf der RĂŒckseite (âDirektstartâ) eine benutzerdefinierte Aktion auszufĂŒhren, etwa eine App zu öffnen, einen Screenshot aufnehmen und mehr.
Nicht alles riecht aber nach Gimmick, so sind die Dolby Atmos-UnterstĂŒtzung wie auch ThinkShield fĂŒr eure Sicherheit ganz gute Dinge. Apps wie Ready For oder Motorola-Benachrichtigungen sind allerdings groĂe Eigenwerbung, und was ich persönlich spannend finde, ist der verbaute Screen. Denn laut Entwickleroptionen kann der Bildschirm des Motorola edge 30 ultra zwischen 60, 90 und 120 Hertz wechseln. Motorola selbst bewirbt aber einen 144 Hz-Screen im GerĂ€t, und ich konnte es mit meinen Möglichkeiten nicht zustandebringen, das Smartphone mit dieser Bildwiederholrate zu nutzen. Last but not least muss man sich die Frage stellen, ob ĂŒberhaupt ein erkennbarer Unterschied zwischen 120 und 144 Bildern pro Sekunde besteht – ich bezweifle das mal stark.
Motorola edge 30 ultra: Die Kameras
Wenden wir uns den Sensoren im Smartphone zu, zweifelsohne ein Hauptgrund, sich dieses GerĂ€t nĂ€her anzusehen. Den Anfang macht die 200 MP-Hauptkamera (so viele gibt’s noch nicht davon), die von einer 50 MP-Ultraweitwinkellinse und einem 12 MP-Teleobjektiv unterstĂŒtzt wird. Endlich ein Verbund mit vollwertigen Sensoren, es ist immer schade, wenn ein Smartphone ein gutes Objektiv und dann nur LĂŒckenfĂŒller verbaut bekommt – das ist beim Motorola edge 30 ultra definitiv nicht der Fall! Dementsprechend werden auch die Ergebnisse jederzeit mehr als nur vorzeigbar: WĂ€hrend die 200 MP-Linse unter den besten Bedingungen Resultate erzeugt, die fĂŒr alles Mögliche verwendbar sind, steht dem sowohl Ultraweitwinkel- als auch Teleobjektiv nur in wenig hinterher.
Wie immer bleibt zu sagen, dass Megapixel nur ein Teil der Gleichung sind. Es macht am Smartphone nur in GrenzfĂ€llen Sinn, Fotos mit voller 200 MP-Auflösung (12288 x 16384 Pixel, bis zu 240 MB Speicherbedarf pro Bild!) zu schieĂen. Dementsprechend wird auch bei der Selfie-Cam standardmĂ€Ăig eine Auflösung von 15 MP vorgeschlagen anstatt der vollen 60 MP, die möglich wĂ€ren. An der QualitĂ€t Ă€ndert dies aber nichts: Bei guten LichtverhĂ€ltnissen bekommt ihr bombastische Ergebnisse von jedem Sensor, und ihr mĂŒsst schon kreativ werden, um mal schlechte Fotos aus dem Motorola Edge 30 ultra zu kitzeln. GrundsĂ€tzlich bekommt ihr hier ein sehr gutes Foto-Handy in die Hand, und das erfreut das Herz aller Fotografie-Fans.
Immer diese Kleinigkeiten
Bemerkenswert bei all dieser FĂ€higkeit ist dennoch, dass nicht alles perfekt ist. Dazu zĂ€hlt (leider, wie ich finde) das schwache IP52-Rating. Das wasserabweisende Design schĂŒtzt das Handy vor versehentlich verschĂŒtteten GetrĂ€nken, Wasserspritzern oder leichtem Regen. Allerdings dĂŒrft ihr das Motorola edge 30 ultra nicht in Wasser eintauchen – es ist schlichtweg nicht wasserdicht, das ist fĂŒr ein GerĂ€t im tĂ€glichen Einsatz etwas fragwĂŒrdig. Gleichzeitig ist die etwas sehr dĂŒnne Kante, die das Smartphone so einzigartig macht, in der Hand nur bedingt angenehm. Abhilfe schafft da die mitgelieferte HĂŒlle, die dann aber die Abmessungen insgesamt in die Kategorie âwuchtigâ bringt – es ist so oder so ein Kompromiss, zumindest meinem Empfinden nach.
Die bereits erwĂ€hnten Apps wie My UX und Ready For sind zwar auf jedem GerĂ€t vorinstalliert, werden aber nur den wenigsten Usern tatsĂ€chlich etwas nutzen. Es ist gut, dass es die Funktionen gibt, keine Frage, aber unter dem Strich werden sie wohl mehr Benutzer:innen Fragezeichen aufdrĂ€ngen anstatt ihnen weiterzuhelfen. Falls ihr aber zu der Sorte von Leuten gehört, die Videoanrufe auf dem TV-Bildschirm machen wollen, so einen externen Desktop nutzen zu können oder gerne zusĂ€tzlich vor Malware, Phishing und anderen Bedrohungen geschĂŒtzt sein wollen: Gratuliere, dann könnt ihr euch ruhigen Gewissens fĂŒr ein Motorola edge 30 ultra entscheiden, denn dieses Smartphone bietet all das. Mehr noch, die Hardware scheint fĂŒr die nĂ€chsten Jahre locker gerĂŒstet!
Die Technik des Smartphones
Beginnen wir bei den Abmessungen des Motorola edge 30 ultra: Wegen des 6,67 Zoll-OLED-Bildschirms sind sie mit 161,76 x 73,5 x 8,39 mm bei einem Gewicht von 198,5 Gramm nicht gerade dezent geraten. Der Bildschirm löst ĂŒbrigens mit 2400 x 1080 Pixel (394 ppi, 20:9-Format) auf und kann sowohl bis zu 144 Hz, HDR10+ als auch den DCI-P3-Farbraum abdecken. Befeuert wird das GerĂ€t von einem potenten Qualcomm Snapdragon-Prozessor 8 (1. Generation) und 12 GB Arbeitsspeicher. ErhĂ€ltlich ist das Handy ĂŒbrigens in zwei Farben (Starlight White und Interstellar Black) und mit 256 GB Speicherplatz. Der Akku fasst 4610 mAh und ist dank 125 Watt Turbo-Aufladung binnen weniger Minuten wieder einsatzbereit. Kabellos lĂ€sst sich das GerĂ€t mit bis zu 50 Watt aufladen.
Genauso dĂŒrft ihr mit dem Motorola Edge 30 ultra auch andere GerĂ€te wieder laden, kabellos könnt ihr da bis zu 10 Watt Leistung bereitstellen. Dennoch verspricht der Hersteller ĂŒber einen Tag lang Akkulaufzeit – das wird auch bei Vielnutzung eingehalten. Der Wasserschutz wird mit IP52 angegeben, was heiĂt, dass das Smartphone vor Spritzwasser wie Regen geschĂŒtzt ist, aber ansonsten nicht in Wasser in BerĂŒhrung kommen darf. Die Kameras lösen mit 200 (Haupt), 60 (Selfie-Cam), 50 (Ultraweitwinkel) und 12 (Tele) Megapixel auf, und neben 5G-FunktionalitĂ€t, Bluetooth 5.2, NFC und Dual-SIM-FĂ€higkeit ist auch WLAN 6E (bis zu 6 GHz) inkludiert. Als Betriebssystem kommt Android 12 (Sicherheitslevel vom Oktober 2022) zum Einsatz.
Einfach gut, dieses Motorola edge 30 ultra
Egal, unter welchem Blickwinkel man das Motorola edge 30 ultra betrachtet, man muss beeindruckt sein. Denn es verspricht vollmundig Akkulaufzeit, gute Fotos, klasse Performance und ein herausstechendes Design. Umso besser, dass all diese Versprechen gehalten oder gar ĂŒbertroffen werden! Was die Hardware angeht (das hand-unfreundliche Design mit der Kante mal auĂen vorgelassen), so macht man mit diesem Smartphone keinen Fehler. Leistung, Arbeitsspeicher, Kameras, Akku und die Optik sind hier eindrucksvoll in einer eigenen Liga unterwegs, und so soll ein Flaggschiff im Jahre 2022 auch aussehen. Bleibt nur abzuwarten, ob auch die Updates zeitnah und fĂŒr lange Zeit eintrudeln werden – falls ja, dann hat man hier SpaĂ fĂŒr viele Jahre.
Doch nicht alles wird richtig gemacht: FĂŒr mich völlig unverstĂ€ndlich ist, dass das Smartphone nur ein IP52-Rating bekommen hat. Das bedeutet, dass es nicht wasserdicht ist, gerade mal Regen wird standgehalten – fĂŒr ein GerĂ€t der tĂ€glichen Nutzung eigentlich untypisch. Genauso ist Motorola sehr erpicht darauf, ein gefĂŒhrtes Tutorial fĂŒr fast alles anzubieten, das kann im Alltag schon mal nerven. Doch abgesehen davon gibt es nichts zu meckern, denn hier erwartet euch ein ganz feines Smartphone, das wunderbare Bilder schieĂt, euch durch jeden Tag begleitet und nebenbei sehr gut aussieht. Um 900 Euro bekommt ihr mit dem Motorola edge 30 ultra ein Ă€uĂerst zukunftssicheres GerĂ€t. Es gibt nichts, das es derzeit irgendwie fordert, und das wird wohl auch eine Weile so bleiben!
Ihr habt da einen Fehler drin. Das Handy hat keine Tele-Linse. Der 2-fach Zoom ist leider nur digital, was ich schade finde. Auch ist das Kamerasystem nicht ausgereift, besonders Videos sind grottig. Ich hoffe, da kommen bald Updates.
Falsch
NatĂŒrlich hat das Ultra eine 2x Linse und Tele. Ich schreibe grade auf dem Teil. Die sind definitiv nicht digital. Bei den Videos stimme ich dir zu, da ist das Thema ruckeln bei Schwenks bei mir so ein Ding.
Wieso weià das Christkind, dass ich diesen tollen Preis sooo dringend benötige ?!