Monster Harvest Test (Switch): Schleimiges Farmabenteuer

von Eva Grüblinger 28.09.2021

Monster Harvest von Maple Powered Games und Merge Games für die Nintendo Switch verspricht Spielspaß für Farmspielliebhaber:innen mit Lust auf Kämpfe a la Pokémon. Ob dies den Macher:innenn gelungen ist, erfährt ihr im darauffolgenden Review.

Spielstart und Story

Ihr startet das Spiel und landet sofort in einem Ladebildschirm. Gefühlt wartet man eine halbe Ewigkeit darauf, dass es endlich losgeht. Als es soweit ist, startet ihr direkt mit der Charaktererstellung. Diese ist sehr simpel gehalten: Neben dem Namen könnt ihr euch zwischen je zwei unterschiedlichen Charakteren pro Geschlecht entscheiden. Nach Fertigstellung dürft ihr erwartungsvoll auf einen schwarzen Bildschirm starren und das Intro lesen.

Euer Großvater möchte, dass ihr seine alte Farm in Pflanzheim übernehmt, da er ein viel beschäftigter Wissenschaftler ist. In naher Vergangenheit hat er die sogenannten Pflanztiere, eine Art Pflanzenmonster durch sonderbaren Schleim gezüchtet und durch seine Forschungsarbeiten ist er nicht mehr in der Lage, sich auch noch um die Farm zu kümmern. Kurzerhand sagt ihr zu und ihr findet euch in eurem neuen Zuhause wieder. Der Professor begrüßt euch herzlich und gibt euch ein kurzes Tutorial, wie euer neues Farmleben funktioniert und schon kann das Abenteuer beginnen!

Ihr erkundet kurzerhand auch die Stadt und findet etwas außerhalb den Sitz der Slime Co. – ein Unternehmen, das den Schleim für seltsame und geheimnisvolle Machenschaften nutzen soll. Seither benehmen sich die Schleimmonster anders und sind „gefährlicher“ (eigentlich hüpfen sie einfach so auf den Wegen herum und tun euch nichts). So bekommt ihr für alle Fälle ein Schwert von eurem Großvater, um ihnen den Garaus machen zu können (ein Schlag reicht aus). Weiters erzählt er, dass ihr, wenn ihr endlich ein eigenes Pflanztier habt, euch in den Dungeon nördlich der Stadt begeben sollt. So könnt ihr das Vorhaben der Slime Co. herausfinden.

Eure Farm, die Map und Bewohner:innen

Monster Harvest erinnert etwas an Stardew Valley. Eure Farm besteht aus eurem Häuschen, einem Stall für eure Pflanztiere und Reitpflanztiere. Später im Spiel könnt ihr auch einen Bunker freischalten. Je nach verfügbaren Materialien könnt ihr euer Haus ausbauen oder Gebäude (wie etwa den Stall) errichten. Ihr sammelt durch Holz hacken, Felder bestellen, aber auch Steine abbauen, Erfahrungspunkte. Nach jedem Levelaufstieg lernt man neue Dinge, die man herstellen kann. So ist es möglich, den Hof nach den eigenen Vorstellungen zu verschönern (Lagerkisten, Zäune, Wege, etc.)

Das Anpflanzen eurer Äcker funktioniert wie bei anderen Farmspielen – ihr kauft euch Samen, pflanzt diese ein, gießt sie brav jeden Tag, bis sie zu Feldfrüchten heranwachsen. Euer Großvater hat eine interessante Maschine in seinem Haus stehen. Dort könnt ihr je zwei unterschiedliche Feldfrüchte hineingeben und heraus kommt ein Hybridsamen. Diese hat einen höheren Wert, jedoch könnt ihr daraus keine Monster züchten.

Verschlägt es euch mal außerhalb des eigenen Grundes, so durchquert ihr ein kurzes Waldstück, bis ihr im Dorf seid. In diesem gibt es einen Store für den täglichen Bedarf (Samen, Rucksackerweiterungen, Werkzeugverbesserungen …), eine Klinik (dort könnt ihr Ausdauertränke kaufen), einen Schleimhändler (dazu weiter unten mehr), eine Bar und einige Häuser der Bewohner:innen. Es lohnt sich, mit ihnen zu reden und ihnen Geschenke zu machen. Hier können Freundschaften entstehen und man wird auch manches Mal zurück beschenkt oder bekommt besondere Rabatte. Außerdem gibt es weiter nördlich ein Veranstaltungszentrum, wo ihr jeden Freitag mit euren Pflanztieren gegen andere kämpfen könnt. Neue Gebiete könnt ihr durch euer hart verdientes Geld erwerben.

Copyright: Maple Powered Games und Merge Games

Auf den Schleim, fertig, LOS!

Wie bekommt man denn jetzt Pflanztiere, was sind sie und was hat es mit dem Schleim zu tun? – Ganz einfach! Ihr könnt Schleim kaufen oder farmen. Entscheidet ihr euch für Letzteres, müsst ihr lediglich in den Dungeon oder nachts im Wald herumlaufen und Schleime finden. Diese hüpfen vergnügt herum und man kann sie mit einem Schwertschlag töten. Auch hier gibt es die verschiedensten Ausführungen, von rotem Schleim, grünen Schleim bis hin zu Superschleimen. Jeder hat andere Verwendungszwecke, so könnt ihr mit dem grünen Schleim Pflanzen sofort auswachsen lassen und mit Superschleimen stärkere Monster züchten.

Mit dem eingesammelten Schleim geht ihr zur Farm und könnt diesen auf einem bestellten Feld ablegen. Sobald die Pflanze ausgewachsen ist, könnt ihr sie ernten und es erscheint ein Pflanztier. Ähnlich wie bei Pokémon könnt ihr sechs Pflanztiere in eurem Team aufnehmen (Leider könnt ihr keine zweifach darin haben). Lustig laufen sie euch hinterher und sind euer ständiger Begleiter. Die restlichen Tierchen warten in eurem Stall auf euch. Je nach Schleim, Feldfrucht und abhängig von der Jahreszeit lassen sich unterschiedliche Pflanztiere erschaffen. Insgesamt gibt es 72 unterschiedliche Mutationen.

Copyright: Maple Powered Games und Merge Games

Erforschen wir den Dungeon

Endlich habt ihr euer erstes Pflanztier und so begebt ihr euch in den Dungeon. Dieser ist im Prinzip eine Höhle mit vielen Abschnitten und mehreren Wegen. Man beginnt bei Stufe eins und je weiter man vordringt, desto höhere Stufen erreicht man. Während eurer Erkundungstour findet ihr viel Erz, das ihr abbauen könnt. Dieses wird für Erweiterungen benötigt, aber es gibt auch gutes Geld dafür. Habt ihr Glück, so findet ihr den Samenverkäufer und könnt bei ihm Hybridsamen erwerben. Auch Monster treiben in den Höhlen ihr Unwesen. Trefft ihr auf eines, wird gekämpft! Jedes Pflanztier hat drei unterschiedliche Angriffe. Der Kampf findet rundenbasiert statt. Hat euer Pflanztier noch Level eins, so könnt ihr allerdings nur einen Angriff ausüben. Mit höheren Leveln schaltet man die anderen beiden frei. Wenn man Pech hat, trifft man auf einen Stufe 4 Gegner und man verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit. Ist euer Pflanztier tot, so verschwindet es. Im Gegenzug erhaltet ihr Herzen. Mit diesen könnt ihr zum Beispiel euren Farmboden aufwerten. Ich empfehle es, mit mehreren Pflanztieren loszuziehen und zu leveln. Auch müsst ihr beachten, dass, wenn ihr einmal den Dungeon verlässt, erst nächste Nacht wieder reinkönnt.

Copyright: Maple Powered Games und Merge Games

Grafik, Gameplay und Musik

Die Grafik erinnert ebenfalls an Stardew Valley und ist eben nicht aufwendig gehalten. Das stört in keiner Weise und macht den Charme des Spiels aus. Steuerungstechnisch wird es kniffliger. Will man etwas auswählen, so wird oft ein Kästchen übersprungen. Oder aber auch man muss zweimal drücken, bis es reagiert. Mit der Zeit wird das wirklich sehr nervig, gerade wenn man Sachen in die Verkaufskiste geben will! On top läuft im Hintergrund eine sehr Eintönige und mit der Zeit nervige Musik in Dauerschleife. Geschmäcker sind aber bekanntlich verschieden.

Kritikpunkte

In Monster Harvest ist alles sehr kompliziert gestaltet. Die Schrift ist teilweise so extrem klein gehalten, dass ich sie kaum entziffern konnte (gerade bei Produktbeschreibungen in den Läden, man kauft dann einfach die Katze im Sack, um es herauszufinden). Auch war die Übersetzung des Professors mehr schlecht als recht und ich konnte beim Lesen der Konversationen nur schmunzeln.

Tolle Idee, jedoch zu wenig ausgereift

Ein Spiel mit viel Potenzial, es fehlt einfach die Liebe der Entwickler und ist einfach noch nicht „fertig“. Monster Harvest könnte ein wirklich kurzweiliges, spannendes und fesselndes Spiel sein. Ja, es KÖNNTE. Ich hoffe wirklich sehr, dass einige Updates kommen werden, um diverse Fehler zu beheben und um den Spielspaß dadurch anzuheben. Es macht an und für sich Lust und Laune, jedoch wird man schnell gebremst, da vieles einfach noch nicht so funktioniert, wie es soll. Aber für die ein oder andere gemütliche Stunde lässt es sich auch mit Freude spielen.

Wertung: 7.0 Pixel

für Monster Harvest Test (Switch): Schleimiges Farmabenteuer von