Marvel’s Eternals Filmkritik: Gelungener Start in die MCU-Phase 4

von Stefan Hohenwarter 24.10.2021

Noch vor dem österreichischen Kinostart am 3. November konnte ich vorab den kommenden Marvel-Streifen Eternals sehen – ob mir der Film gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Marvel Studios’s Eternals Filmkritik. Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass ich sämtliche Spoiler in dieser Filmkritik vermeiden werde. Weiterführende Informationen, die auch Spoiler enthalten können, werde ich entsprechend kennzeichnen.

Background

Eternals ist der mittlerweile 25. Film aus dem Marvel Cinematic Universe, das den bisherigen Höhepunkt mit Avengers Endgame (hier geht’s zu meiner Filmkritik) und dem Sieg über Thanos erreicht hat. Mit dem neuesten Film befinden wir uns nach diesem Ereignissen und wohl erst am Beginn einer neuen Ära – der Marvel Cinematic Universe Phase 4.

Worum geht’s?

Der Film startet fulminant und lange, lange vor unserer Zeit. Vorzeitliche Menschen werden beim Fischen von einer Alienrasse namens Deviants angegriffen. Die Menschen hätte mit ihren Speeren und einfachen Waffen wohl keine Sekunde lang überlebt, hätten die Eternals nicht eingegriffen. Dabei handelt es sich um eine Spezies nahezu unsterblicher Außerirdischer in Menschengestalt, die vom weit entfernten Planenten Olympia auf die Erde gekommen sind. Von ihrem Erschaffer Arishem wurden sie mit der Mission betraut, die Erdenbevölkerung vor den Deviants zu beschützen, aber sonst in keinerlei Konflikte bzw. Dinge der Menschheit einzugreifen (Anm. dies ist auch die Erklärung, warum sie nicht am Kampf gegen Thanos mitgewirkt haben). Jahrtausende haben die Eternals auf der Erde in Frieden verbracht, bis zum heutigen Tag. Die Deviants sind offenbar wieder aufgetaucht und machen nun gezielt Jagd auf die Eternals. Warum? Das findet ihr am Besten selbst heraus.

Die Eternals stellen sich vor

Die Eternals der Erde sind eine so vielfältige wie mächtige Gruppe – eine Mischung aus Denker:innen und Kämpfer:innenn, vereint durch dieselbe kosmische Energie, die sich bei jedem von ihnen in anderen Kräften und Fähigkeiten äußert. Wenn sie alle zusammenarbeiten, ergänzen sich diese Kräfte gegenseitig.

  • Gemma Chan spielt Sersi, eine menschheitsliebende Eternal, die in London lebt und dort im Naturhistorischen Museum arbeitet. Ihre Kraft ist es, Dinge in eine andere Materien zu verwandeln (z.b. Stein zu Sand). 
  • Richard Madden ist Ikaris, ein starker, ernsthafter, fokussierter Eternal mit großer Kraft. Ähnlich wie Cyclops von den X-Men oder Superman kann er Energiestrahlen mit seinen Augen erzeugen. 
  • Salma Hayek stellt Ajak dar, die Matriarchin der Eternals, die über Heilkräfte verfügt. Sie ist die Fürerin und zugleich die Ärztin der Eternals. 
  • Angelina Jolie übernimmt die Rolle der Thena, eine mächtige Kämpferin und Kriegerin, die mit ihrer Kraft Waffen und Schilde erschaffen kann. 
  • Barry Keoghan ist Druig, ein starker Eternal, der die Macht hat, Gedanken zu kontrollieren und so Menschen seinen Willen aufzwingen.
  • Kumail Nanjiani spielt Kingo, einen extrovertierten Eternal mit Haltung und Spürsinn. Er kann mit seinen Händen Energiekugeln verschießen und agiert deshalb als Gunslinger mit ordentlich Feuerpower.  
  • Brian Tyree Henry schlüpft in die Rolle von Phastos, einem meisterhaften Erfinder und Technikgenie. Er kann mit seiner Kraft mächtige Gegenstände erschaffen. 
  • Don Lee (Ma Dong-Seok) spielt den liebenswerten Gilgamesh, der große Macht besitzt, aber auch eine lebensfrohe Seele. Seine Fähigkeit ist – neben der gigantischen körperlichen Kraft -, dass er seine Arme mit einem Schutzschild umgeben kann und so sämtliche Angriffe abwehren kann. Er ist eine Art Schutzschild der Eternals. 
  • Lauren Ridloff verkörpert Makkari, die schnellste Frau im Universum. Ähnlich wie Flash aus dem DC-Universum kann sie in wenigen Sekunen auch den gesamten Planeten umrunden. 
  • Lia McHugh spielt Sprite, die, obwohl sie Tausende von Jahre alt ist, als 12-jähriges Mädchen durch die Welt geht. Wie der Name vermuten lässt, kann sie Hologramme erschaffen. 

Hier auch eine passende Featurette, in der ihr Teile der Eternals etwas besser kennenlernen könnt:

Statements vom Produktionsteam

Nate Moore, der Marvel Studio’s Eternals gemeinsam mit Kevin Feige produziert hat, erläutert die Entscheidung, diese faszinierenden neuen Figuren ins MCU einzuführen:

„Wir wollen, dass das Publikum einen Winkel des Marvel Universums entdeckt, den es noch nie zuvor gesehen hat. Wir wollen, dass sie einen Mythos entdecken, der als spannender Science-Fiction-Film funktioniert, aber ein menschliches Herz besitzt. Und wir wollen, dass sie zehn neue Helden und Heldinnen kennenlernen, mit denen sie sich hoffentlich identifizieren können.” (Quelle: Marvel’s Eternals Presse-Info)

Im Regiestuhl nahm Chloé Zhao, die vielen von euch vermutlich für ihren Oscar-prämierten Film Nomadland bekannt ist, Platz. Moore ist voll des Lobes für die Arbeit der chinesischen Filmemacherin und kommentiert dies wiefolgt:

 „Chloé ist eine der seltenen Filmemacherinnen, die genauso geschickt wahre menschliche Momente finden wie sie berauschende Science-Fiction kreieren und umsetzen kann” […] „Wir waren begeistert, sie bei der Arbeit mit dem Cast von Eternals zu beobachten. Sie hat diese ganz besonderen Augenblicke eingefangen, die den MCU-Filmen immer Herz und Glaubwürdigkeit verleihen, und sie hat jedem und jeder einzelnen der Eternals eine eigene, individuelle Stimme und Präsenz verliehen. Sie hat keine Angst, in unerwarteten Momenten unkonventionellen Humor zu zeigen, was den Ton des Films stark bestimmt hat. Ihre Vision und Leidenschaft für dieses Projekt sind unerreicht.” „Die Ausmaße dieses Films würden die meisten Filmemacher entmutigen”, so Moore weiter, „doch Chloés Auge für Details in Kombination mit ihrer Begeisterung, bis an die Grenzen des Visuellen zu gehen, hat ETERNALS eine ganz eigene Bandbreite verliehen, sowohl was Originalschauplätze angeht als auch die Einarbeitung visueller Effekte in den Film.” (Quelle: Marvel’s Eternals Presse-Info)

Last but not least haben wir noch ein Statement der Regisseurin selbst:

„Das MCU besitzt ungemein viel Herz – eine Welt voller großartiger Charaktere und bombastischer Abenteuer, kreiert von Menschen mit viel Liebe für das Geschichtenerzählen und immensem Respekt für ihre Fans. Ich bin sowohl als Filmemacherin an Bord gekommen wie auch als Fan. In der Lage zu sein, einen Einzelfilm zu drehen, aber genauso zu zelebrieren, was vor uns war, die Mythologie zu erweitern und die Zukunft des MCU zu formen, das war eine aufregende Herausforderung und eine große Ehre.” (Quelle: Marvel’s Eternals Presse-Info)

Marvel's Eternals Fazit: Nichts erwartet und vollends überzeugt

Als Marvel Cinematic Universe-Fan der ersten Stunde war ich äußerst gespannt, wie man die Phase 4 nach dem nervenaufreibenden Kampf gegen Thanos fortsetzen möchte. Eine Gruppe von übernatürlichen Wesen sollten ein essentieller Bestandteil dieser Phase sein? Das klang irgendwie seltsam – wer sollte erst der Feind sein, wenn schon auf der Seite der “Guten” solche übernatürlichen Wesen kämpfen? Und dann kommt nicht ein neuer Charakter ins MCU, sondern gleich eine ganze Gruppe von Superheld:innen. Kurz und knapp: Es klingt äußerst verrückt, doch ist es dem Produktionsteam rund um Kevin Feige, Nate Moore und Chloé Zhao gelungen, mit Eternals den Grundstein für die neue Phase zu legen. Mit dabei ist natürlich die altbekannte Marvel-Formel, in der neben interessanten Charakteren, knallharter Action auch der Witz nicht zu kurz kommt. Manche Dinge sind zwar etwas unlogisch, andere sehr vorhersehbar, aber trotzdem wurde ich richtig gut unterhalten.

Der Film dauert rund 2,5 Stunden, die er aber nicht sinnlos füllt, sondern dem neuen Superheld:innen-Haufen Zeit gibt, um mit dem Publikum warm zu werden. Wir lernen die Charaktere und ihre Eigenheiten gut kennen, ehe die finale Schlacht beginnt. Und so kann ich nur sagen, dass vor allem der Ausgang des Films als auch die After-Credit-Scene einen gelungenen Startpunkt für die weiteren Filme der Phase 4 bilden.

Wertung: 8.5 Pixel

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