LittleBigPlanet 3 (PS4) im Test

von Stefan Hohenwarter 19.11.2014

Der kleine putzige Sackboy kehrt mit LittleBigPlanet 3 auf die TV-Geräte zurück und feiert zugleich sein PS4-Debüt. Er erobert die Next-Gen-Konsole jedoch nicht alleine: Mit an Bord sind der pfeilschnelle Oddsock, eine Art Sackboy in Hundeform, Flattermann Swoop und Toggle, der Sackboy fürs Grobe. Das ist allerdings nur eine Veränderung, neu ist auch das Engagement von Sumo Digital, die für der Entwicklung des Spiels verantwortlich sind. Ob diese Frischzellenkur zum gewünschten Erfolg führt, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

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Chaos auf Bunkum und neue Freunde

Little Big Planet 3 entführt euch auf den Planeten namens Bunkum, ein farbenfrohes Paradies, in dem Frieden herrscht – zumindest als ihr dort ankommt. Doch das ändert sich recht schnell: Der Bunkum-Bewohner Newton wird bei euch vorstellig und berichtet über ein großes Übel, das auf das Kreativparadies zusteuert. Die Titanen, schreckliche Monster, die in der Vergangenheit Angst und Schrecken über Bunkum brachten, drohen den kunterbunten Planeten erneut heimzusuchen. Nur Swoop, Toogle und Oddsock, den Helden von Bunkum ist es zu verdanken, dass die Titanen damals besiegt werden konnten und nun ihr Dasein in einer Kaffeedose fristen. Mit der guten Absicht, das drohende Unglück abzuwenden, helft ihr Newton unwissentlich, die Titanen zu befreien und so ist eure Mission klar: Ihr müsst die Helden von Bunkum vereinen und die Titanen aufhalten. Nur gemeinsam könnt ihr das Abenteuer, das meiner Meinung nach gern etwas länger ausfallen hätte können, bestehen.

Im Verlauf des Spiels lernt ihr Oddsock, Toggle und Swoop kennen, die euch mit ihren einzigartigen Fähigkeiten zur Seite stehen: Oddsock, der erste Wegbegleiter, kann mit seiner Schnelligkeit Wände hochrennen. Flattermann Swoop kann durch die Lüfte gleiten und mit seinen Krallen Gegenstände aufheben. Toggle hingegen ist ein Multitalent, das sich situationsgetrieben zu einem Koloss oder einen Zwerg verwandeln kann. Zusammen mit diesen drei Begleitern, die ebenfalls alle in Sackboy-Optik daherkommen, nehmt ihr es mit Newton und den Titanen auf.

Tool-Time

Die Unterstützung der Helden von Bunkum ist schon mal nicht schlecht, aber nur damit könnt ihr die Welt nicht retten. So erhaltet ihr im Laufe des Spiels verschiedene Werkzeuge, die das Gameplay um einige abwechslungsreiche Möglichkeiten erweitert, und euch beim Bestehen des Abenteuers helfen. Die Funktionen dieser Geräte sind VideospielerInnen bereits aus anderen Spielen bekannt, erweitern aber das Spiel dennoch um eine nette Komponente. Sollte auch das nicht reichen, könnt ihr euch lokal oder online FreundInnen einladen und mit ihnen gemeinsam Bunkum retten.

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Das Abenteuer ist nur der Anfang

Auf über neun Millionen selbst erstellte Levels blickt die LittleBigPlanet-Community zurück und mit dem neuesten Ableger soll diese beeindruckende Zahl weiter erhöht werden. Entwickler Sumo Digital hat sich hierfür überlegt, erste Schritte für den Kreativmodus bereits in einem Abschnitt, der sich Popit-Rätsel nennt, zu verankern, sodass die Lernkurve wesentlich flacher verläuft. Wenn ihr nun eigene Welten erschaffen wollt, müsst ihr so wenigstens nicht bei Null anfangen.

Sollte ein/e LevelbauerIn in euch stecken, möchte ich euch viel Geduld mit auf den Weg geben. Damit die Levels wirklich jenen der Entwickler ähneln, müsst ihr viel Zeit und Liebe zum Detail mitbringen. Habt ihr euer Werk vollendet, könnt ihr das Level mit der Community teilen, einen Promo-Trailer dafür erstellen und vieles mehr. Auch wenn ihr selbst nicht der/die begabteste WeltenerschafferIn seid, so profitiert ihr von tonnenweise Levels, die von der Community erstellt und euch kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

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Zusammenfassung

An den Grundzügen des Gameplays, mag ich behaupten, hat sich nichts geändert. Klar, mit den neuen Charakteren und den Werkzeugen kommt noch mehr Abwechslung ins Spiel, aber von großer Innovation kann man hier nicht sprechen. Als PS4-Neuling muss ich zudem gestehen, dass sich meiner Meinung nach bei der Optik auch nicht wirklich was getan hat. Erstklassig präsentiert sich hingegen wieder die Akustik, die mit einem grandiosen SprecherInnen-Cast und richtig guter Musik punktet.

Die Welten in LittleBigPlanet 3 sind facettenreich, knallig bunt und laden zum mehrmaligen Erkunden ein, aber auch das kennen wir bereits aus den Vorgängern. Woran sich ebenfalls nichts geändert hat, ist meiner Meinung nach die doch steile Lernkurve. Für ungeübte SpielerInnen ist es meiner Meinung nach unmöglich LittleBigPlanet 3 frustfrei in Angriff zu nehmen. Die Vielzahl an Möglichkeiten, die Komplexität der Levels, der Einsatz von Geräten, das richtige Timing und das mächtige Popit-Menü servieren Jump’n’Run-Fans zwar genau, was sie wollen, im Gegenzug wird es Casual-Gamern nahezu unmöglich gemacht, das Spiel in vollen Zügen zu genießen.

Das klingt jetzt nach einer harten Kritik, ist es aber nicht. Ganz nach dem Motto „never change a runing system“ erwartet hier die Fans der Marke genau das, was sie sich von einem neuen Ableger erwarten: Features der neuen Konsole wurden eingebaut, die Möglichkeiten im Spiel sinnvoll erweitert und Altbewährtes beibehalten. Kurz und knapp: Das PS4-Debüt ist geglückt – für Sackboy-Fans führt kein Weg an LittleBigPlanet 3 vorbei.

Wertung: 8.5 Pixel

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