LEGO Bricktales (iOS) Test: Entspannendes LEGO-Bauen, mit Story garniert

von Mandi 27.04.2023

Ein Adventure im LEGO-Universum soll es sein? Mit LEGO Bricktales kommt genau so etwas für Smartphone und Tablet!

Euer Einstieg in LEGO Bricktales

Die Geschichte des Spiels braucht nicht lange, um in Fahrt zu kommen. Schnell werdet ihr in die Welt von LEGO Bricktales eingeführt – ihr wacht auf und besucht euren Großvater. Diesem passiert ein kleines Malheur, das es zu lösen gilt, und dies fungiert gleichzeitig als Tutorial in die Spielmechaniken des Games. Wie es sich für ein ordentliches LEGO-Spiel gehört, bekommt ihr in einzelnen Herausforderungen eine bestimmte Anzahl an verschiedenen Steinen, um am Ende eine Lösung herbeizuführen. Das kann eine Brücke, der Nachbau eines Schalters oder einer Sicherung sein, oder auch ein unterstützendes Bauwerk, das sich dann in einer Simulation statisch beweisen muss.

Sowohl der Baubildschirm wie auch die Simulation via Roboter erinnern irgendwo an ein Bridge Constructor-Spiel, kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Team hinter exakt diesem Spiel für LEGO Bricktales verantwortlich ist. Schritt für Schritt werdet ihr an die einzelnen Baumechaniken herangeführt, und binnen Minuten versteht ihr es blind, sowohl Arbeitsfläche wie auch einzelne Steine zu drehen und flugs aufeinander zu setzen – wenn die Steuerung mitspielt. Nach wenigen Minuten steht euch nichts mehr dabei im Wege, die schön gestalteten Dioramen mit ihren fixen Kamera-Einstellungen à la Fantasian zu erkunden und den Menschen zu helfen. Alles für euren Großvater – hier ein Trailer für euch:

So wird gespielt

In LEGO Bricktales folgt ihr stets einem festgelegten Schema. So werdet ihr von einem Dialog zu einer kurzen Reise motiviert, und dann gilt es, entweder mit einer Figur zu sprechen oder gleich etwas zu bauen. Brücken, Helikopter, Statuen und mehr gilt es mit LEGO-Steinen zu kreieren, sodass ihr die Lösung für ein Problem herstellt. Dabei müsst ihr nicht sämtliche LEGO-Steine verwenden, die euch das Spiel vorgibt, viel eher stellen diese den Rahmen eurer Möglichkeiten dar. Habt ihr das Rätsel grundlegend abgeschlossen – ein Roboter läuft eure Lösung auf Funktion ab -, könnt ihr im Nachgang dann den Kreativmodus bemühen.

Dort stehen euch dann nämlich nicht nur schönere Bausteine, sondern deren auch unbegrenzt zur Verfügung. Das mag anfangs nur wie eine Verlängerung der Spielzeit wirken, doch ihr stellt fest, dass eure manchmal vielleicht notdürftig hingezimmerten Bauten dann auch jederzeit im Spiel sichtbar stehen. Klar, eine Brücke verschwindet nicht einfach, nur, weil ihr das Rätsel dahinter gelöst habt! Also gibt LEGO Bricktales euch eine Möglichkeit, hier für eine schöne Verzierung zu sorgen. Umgebungen habt ihr einige zur Verfügung, es gibt eine Dschungelwelt, eine Wüstenwelt, eine Mittelalterwelt, eine Stadt und eine Karibikwelt. Zudem dürft ihr Schatzkisten, Marienkäfer, Chamäleons, Einsiedlerkrebse, Kaninchen und blaue Vögel sammeln, es gibt also einiges zu tun!

Lineares Vergnügen mit Steinen

LEGO Bricktales ist für PC und Konsolen bereits erschienen und kostet dort 30 Euro. Dementsprechend dürft ihr hier weder Umfang noch Service eines Vollpreistitels erwarten, dennoch bietet dieses Game überraschend viel für Fans. Während ihr, wenn ihr rein funktionell durch die Story rauscht, etwa sechs bis sieben Stunden mit dem Game verbringt, könnt ihr aus Spaß an der Freud’ hier noch so viel mehr Zeit liegen lassen. Schon alleine der Baumodus, der euch eure gelösten Herausforderungen verschönern oder auch komplett umgestalten lässt, ist an sich eine wahre Freude. Aber auch die Collectibles wollen alle gesammelt werden, egal, ob ihr mit der Kampagne schon fertig seid oder nicht.

So werdet ihr ganz linear durch die Geschichte geführt, das macht Sinn und ist auch so in Ordnung. Schließlich schaltet ihr nach und nach Upgrades für eure Figur frei, die mit Fortbewegung zu tun haben. So könnt ihr Schritt für Schritt in den einzelnen Dioramen à la Captain Toad: Treasure Tracker weiter kommen, und es lohnt sich, öfters mal das Ganze genauer zu erforschen und andere Blickwinkel zu nutzen. Dennoch lässt es sich das Team hinter LEGO Bricktales nicht nehmen, dann und wann für Schabernack zu sorgen. So gibt es etwa im zum Testzeitpunkt aktuellen Oster-Update die Möglichkeit, dem weißen Kaninchen für eine Überraschung zu folgen. Aber auch so lässt sich das Game angenehm spielen, selbst wenn ihr nicht auf Easter Eggs oder sonstigen Anspruch aus seid.

Die Technik von LEGO Bricktales

Optisch kann man dem Spiel nichts vorwerfen: Der typische LEGO-Look wird perfekt eingefangen und auf iPhone und iPad wiedergegeben. Knallbunt und mit dem hauseigenen Humor garniert könnt ihr der kindgerechten Geschichte folgen, und alles zwischen Texturen, Animationen, Effekten und Kamerabewegungen funktioniert wunderbar. Natürlich ist alles blockig geraten, so soll es auch sein, eine opulente Grafikpracht sucht ihr in LEGO Bricktales aber vergebens. Die Aufmachung ist da sehr bodenständig und (ich wage es zu sagen) realitätsnah, ganz so, als würde euer LEGO-Spielbrett plötzlich im virtuellen Raum existieren. Auch gut gelöst: Der Bau-Modus ist mit einem grauen Hintergrund versehen, sodass ihr euch völlig auf das Bauen konzentrieren könnt.

Im Dschungel helft ihr Figuren beim Flugzeugabsturz, im Mittelalter gilt es versuchtes Wasser zu reinigen, es gibt einiges zu tun. Auch akustisch gibt sich LEGO Bricktales da keine Blöße und untermalt das Geschehen jederzeit passend im Hintergrund. Gut so, denn während dem Rätseln will man ohnehin kaum abgelenkt werden! Das erledigt aber leider unfreiwillig die Steuerung des Titels, denn so manches Mal wollen die Steinchen einfach nicht dort hin, wo ihr sie haben wollt. Da scheint es egal zu sein, ob ihr mittels Touchscreen-Drag&Drop oder mit den Pfeiltasten am Screen arbeitet. Natürlich ist es knifflig, das LEGO-Bauen im echten Leben auf einen flachen Bildschirm zu bringen, aber die teils intelligente Logik, die gehaltene Teile automatisch platziert, ist halt öfters keine Hilfe.

Fazit: Entspannend und kindgerecht

Fans der Steine machen mit der Anschaffung von LEGO Bricktales nichts falsch. Euch erwartet hier ein nettes Entspannungsspiel, das euch wenig Stress, aber dafür einiges an Humor und Figur-Inhalten bietet. Wer den Sandbox-Modus nutzen will, kann dann die erst mal funktionellen Lösungen durch wirklich hübsche Bauten ersetzen, die noch dazu zur jeweiligen Umgebung passen. Das ist dann natürlich dem Spielgefühl zuträglich, und das sorgt für Stimmung! Der Anspruch ist dabei angenehm niedrig, so kann dieser Titel sowohl von Jung als auch Alt gespielt werden und ist für alle gut zu bewältigen, egal, ob sie schon Spielerfahrung mitbringen oder nicht. Einzig und allein die Schwierigkeitskurve steigt dann und wann an, da gilt es dann schon mal zu knobeln.

Kann man dem Titel auch etwas vorwerfen? Allem voran fallen mir da nur die teils missglückte Steuerung (auch am Touchscreen, schade!) im Bau-Modus sowie das relativ kurze Vergnügen ein. Die Story ist nach etwa sechs Stunden erledigt, und davon verbringt ihr viel Zeit mit den Dialogen. Insgesamt wirkt es so, als gibt es relativ wenig zu bauen, aber das wird durch den Reiz des Sandbox-Modus wieder wettgemacht. Sowohl Altgediente wie auch Einsteiger:innen können durchaus etwas mit LEGO Bricktales anfangen, und ein Titel, der eine so breite Spielerschaft anspricht, hat auch seine Berechtigung. Ich persönlich habe meine Zeit mit diesem Spiel sehr genossen, aber ihr dürft weder viel Tiefgang noch Abwechslung erwarten. Es ist, was es ist, und in diesem Fall ein Bau-Spiel.

Wertung: 8.0 Pixel

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