iPhone Air im Test: So sieht die Zukunft von Smartphones (nicht) aus

von Mandi 06.10.2025

Das dünnste iPhone aller Zeiten, das iPhone Air, polarisiert wie kaum ein Apple-Produkt zuvor. Ist die Magie zurück oder verpufft der Zauber?

So wie wir bereits das iPhone 16 und das iPhone 17 von A1 für einen Test erhalten haben, dürfen wir dankenswerterweise auch das iPhone Air dank A1 unter die Lupe nehmen. Wollt ihr das Gerät vom Mobilfunker direkt beziehen, gibt es eine eigene Seite dafür!

Über das iPhone Air

Mit nur 5,6 Millimetern Dicke und 165 Gramm Gewicht setzt das iPhone Air (zur offiziellen Website) neue Maßstäbe im Smartphone-Design. Doch das beeindruckende Äußere hat seinen Preis: Apples Mut zur extremen Schlankheit bringt Kompromisse bei Akkulaufzeit, Kamerasystem und Wärmeentwicklung mit sich. Warum allerdings wagt der Konzern aus Cupertino diesen Schritt? Das iPhone Air markiert Apples ersten Versuch, die bisherigen Plus-Modelle durch eine völlig neue Gerätekategorie zu ersetzen. So bewirbt Apple das Gerät als „das dünnste iPhone aller Zeiten“ – und das ist keine Übertreibung. Bei nur 5,6 mm Dicke unterbietet es sogar Samsungs Galaxy S25 Edge und setzt neue Standards im Premium-Smartphone-Segment.

Apple ist besonders stolz auf die technischen Herausforderungen, die gemeistert werden mussten: So gut wie alles der im Inneren verbauten Elektronik wurde in die Kamera-Wölbung verlagert, der Rest des Gehäuses wird hauptsächlich von der Batterie ausgefüllt. Der Titanrahmen der Klasse 5 verleiht dem Gerät trotz extremer Dünnheit die nötige Stabilität, während das neue Ceramic Shield 2 dreifach besseren Kratzschutz bietet. Mit 6,5 Zoll Display, A19 Pro Chip und 48 MP Fusion-Kamera positioniert Apple das Air als Premium-Gerät zwischen iPhone 17 (zu unserem Testbericht) und den Pro-Modellen. So viel dazu, also wenden wir uns doch mal dem Produkt selbst zu. Kann das Gerät wirklich allen Vorschusslorbeeren gerecht werden? Finden wir’s raus!

Der erste Eindruck

Schon beim Auspacken wird klar: Hier kommt etwas Besonderes ins Haus. Das iPhone Air liegt gefühlt federleicht in der Hand, und die erste Reaktion ist meist ungläubiges Staunen. „Einfach unglaublich dünn“ – das ist der erste Eindruck, den praktisch alle miteinander beschreiben. Der Titanrahmen fühlt sich hochwertig an und das geringe Gewicht von nur 165 Gramm ist sofort spürbar. Ist das ein Kinderhandy? Nein. Ist es kopfschwer? Nein. Das Gerät spielt irgendwie mit der eigenen Haptik und stellt alles in Frage, was man bislang als Smartphone gewöhnt und auch als solches kategorisiert hat.

Die Inbetriebnahme erfolgt wie gewohnt über den Setup-Assistenten von iOS 26. Vorwissen ist nicht nötig, aber eine eSIM: Das iPhone Air verzichtet komplett auf einen physischen SIM-Kartenslot und funktioniert ausschließlich mit eSIM. Für die meisten österreichischen und deutschen Mobilfunkanbieter ist das kein Problem, aber wer noch auf physische SIM-Karten angewiesen ist, muss umdenken. Abgesehen davon erwartet euch wie gehabt ein Premium-Gerät, das euch in Windeseile durch den Einrichtungsprozess führt. Nur das Wiederherstellen einer Sicherung dauert je nach Größe ein wenig länger.

Rumprobieren: Ein neues Gefühl

Ehe man es sich versieht, greift man selbst als smartphone-verwöhnter Tester immer wieder zum iPhone Air. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass man Testgeräte etwas intensiver nutzt als das herkömmliche eigene Gerät, aber hier muss man ganz klar sagen: Dies ist ein ideales Smartphone für den Alltag. Da zeigt das dünne Handy sowohl seine größten Stärken als auch seine deutlichen Schwächen. Das Design ist und bleibt der absolute Wow-Faktor: Beim entspannten Surfen, Lesen oder Videoschauen spielt das Air seine Stärken voll aus, es liegt perfekt in der Hand und das große, helle Display überzeugt auf Anhieb.

Dabei verwöhnen natürlich einerseits die grandiose Haptik, aber auch der generöse 6,5 Zoll große OLED-Bildschirm mit bis zu 120 Hz. Gemeinsam tun die beiden ihr Bestes, um euch alles so butterweich wie möglich zu präsentieren. Man darf auch den A19 Pro-Chip im Inneren nicht vergessen, der zwar nicht ganz das Niveau der heurigen Pro-Serie erreicht, aber in bester „race to sleep“-Manier alles schnellstmöglich erledigt, was ihr ihm entgegenwerft. Die Wärmeentwicklung liegt dabei so gut wie ausschließlich auf Höhe der Kamera, und die unteren 40 % des Smartphones bleiben so gut wie kühl. Im Hochformat habt ihr nämlich fast nur den Akku in der Hand!

Viele Stärken in schlanker Form

Dreht ihr das iPhone Air allerdings ins Querformat, beispielsweise beim Spielen von Diablo Immortal, dann bemerkt ihr sehr wohl, dass es rund um die Kamera-Erhöhung warm bis auch heiß werden kann. Denn wer so wie ich gerne Benchmarks für einen Test verwendet, Updates en masse zieht und alle Funktionen ausprobiert, bringt das Gerät schon mal an die thermischen Grenzen. Rein von der Performance her kann man dem Gerät nichts vorwerfen, denn Punktzahlen von 3694 (single), 9435 (multi) und 38373 (GPU) sind im iOS-Direktvergleich absolute Spitze – vor dem iPhone 17 und hinter dem Pro. Selbst bei äußerster Belastung sank die gemessene Leistung um maximal fünf bis sieben Prozent – also in der tatsächlichen Nutzung unspürbar.

Bei der ersten Aktivierung fällt die neue 18 MP Center Stage Frontkamera auf, die automatisch den Bildausschnitt anpasst und sowohl Hoch- als auch Querformat-Selfies ermöglicht, ohne das Gerät zu drehen. Gemeinsam mit dem nahezu perfekten Display entstehen so rasch gute Bilder, und die Dynamic Island ist immer wieder für einen Hingucker gut. Damit nicht genug, ein Always-on-Display ist ebenso mit an Bord wie ein standardmäßig aktivierter Adaptiver Leistungsmodus, der für noch mehr Akkulaufzeit sorgt. Die ist übrigens weitaus besser als vermutet, denn im Alltag mit regulärer Nutzung habe ich das iPhone Air einfach nicht leer bekommen – genau so, wie es auch sein sollte. Dazu liegt es fantastisch in der Hand und ist extrem robust und verwindungssteif.

Kompromisse? Ja, gibt es

So viele Rosen, die da gestreut werden – ja, das iPhone Air ist tatsächlich ein kleines Wunder. Doch wenn ihr die Hauptkamera aktiviert, wird der erste große Kompromiss spürbar. Mit nur einer 48 MP Fusion-Kamera verzichtet Apple auf Ultraweitwinkel- und echte Teleobjektive. Die vorhandene Kamera macht exzellente Fotos und bietet einen verlustfreien 2x Digital-Zoom, aber für vielseitige Fotografie fehlen einfach die Optionen. Landschaftsfotografie ohne Ultraweitwinkel macht deutlich weniger Spaß, und der fehlende Makromodus ist für manche wie mich ein Ausschlusskriterium. Übrigens ist auch kein LIDAR-Sensor an Bord, was für mich absolut kein K.O.-Kriterium ist, aber dennoch ist es anzumerken.

Ein weiterer Kompromiss, den man anführen muss, ist die Akkulaufzeit: Auch, wenn sie jetzt bei einem Neugerät ausreicht, die Batterie wird mit den Jahren nicht besser. Vorausgesetzt, ihr plant, euer Smartgerät für eine Weile zu behalten, kann sich das mal je nach Nutzung oder vergangener Zeit rächen. Klar sind im Vergleich das reguläre 17 oder das 17 Pro schon allein durch die dickeren Abmessungen da besser aufgestellt und werden auch besser altern. Nutzt ihr euer Gerät leicht und intermittent, reicht der Akku auch so vollkommen aus – ansonsten genehmigt sich der 6,5 Zoll-Bildschirm halt schon ein wenig Akku. Der letzte Kompromiss: Es gibt nur einen Lautsprecher in diesem Gerät statt zwei.

Ein Luxus-Problem?

So, wie der Verzicht auf einen zweiten Lautsprecher und der damit einhergehende fehlende Stereo-Sound manche irritiert, gibt es auch eine weitere Thematik. Denn da Apple schon mit dem Launch des iPhone Air für Vielnutzer:innen eine passende MagSafe-Batterie um 115,- Euro vorgestellt und veröffentlicht hatte, ist das doch ein Eingeständnis der Schwäche des Akkus?! So oder so ähnlich liest sich die Kritik online am neuen Gerät – klar, das Internet hat ja immer recht. Denn wie so oft gilt, dass eure eigene Nutzung maßgeblich dafür ist, ob so ein neues Gerät etwas für euch ist oder nicht. Ich beispielsweise nutze meine Smartphones immer mit geringer Helligkeit rund um die 20 bis 30 % und im Dunkelmodus, was bei OLED-Bildschirmen der Akkulaufzeit zuträglich ist, wenn der Screen weniger Strom braucht.

Genauso brauche ich keinen LIDAR-Sensor an der Kamera, und der Mono-Lautsprecher des iPhone Air stört mich selbst absolut nicht. Denn wenn ich mir etwas in guter Qualität anhören möchte, mache ich das ohnehin nicht über die verbauten Lautsprecher. Ein subjektiver Punkt, aber doch: Die Abmessungen des Geräts und sein geringes Gewicht waren für mich in der Testphase so unglaublich, dass ich trotzdem stets das Gefühl hatte, besonders aufpassen zu müssen. Hier verstehe ich dann, dass es einen offiziellen Bumper-Schutz für die Kanten oder gar eine dünne Hülle für das iPhone Air gibt – aber wer es hier übertreibt, macht dann schnell den großen Bonuspunkt des neuen Geräts zunichte. Wer aber auf sein Smartphone gut aufpasst und es normal nutzt, muss die Kratzresistenz nicht testen.

iPhone Air: Gern in den Händen

Wie gesagt: Bei regulärer Nutzung überzeugt das iPhone Air vollkommen. Denn es wird nicht warm, es ist richtig schnell unterwegs, der Akku reicht für leichte bis Normalnutzung aus und als Handschmeichler kann das dünne Handy sowieso die Maximalpunktzahl einfahren. Sein Design ist und bleibt der absolute Star. Kein aktuelles Smartphone fühlt sich auch nur ansatzweise so elegant und federleicht an. Der Titanrahmen verleiht trotz der extremen Dünnheit echt überraschend viel Stabilität. Dabei überzeugt die neue Center Stage-Frontkamera mit deutlich besseren Selfies und cleveren Features wie automatischer Bildausschnitt-Anpassung.

Wer es wissen will: Ceramic Shield 2 ist vorne und hinten verbaut, bietet dreifach besseren Kratzschutz und ist auch resistent bei Stürzen. Eine IP68-Zertifizierung sorgt für Wasser- und Staubschutz, und das Teil hält viel aus, denn selbst bei extremen Belastungstests im Internet hielt das Gerät über 100 kg punktueller Belastung stand, ohne zu brechen. Da müsst ihr euch tatsächlich um nichts Sorgen machen – auch, wenn ich selber im Testzeitraum manchmal nahe dran war, das Smartphone etwas übervorsichtig zu behandeln. Dazu gibt es keine Notwendigkeit, es ist einfach ein Gebrauchsgegenstand, der das aushält!

Ist es ein Upgrade wert?

Wer meinen Testbericht zum iPhone 17 (danke, A1!) gelesen hat, weiß, dass ich im Alltag von einem iPhone 13 Pro begleitet werde. Das mittlerweile vier Jahre alte Gerät tut noch seine Dienste, liegt aber bei 79 % der maximalen Akkukapazität und ruft um Service. Nun stehe ich vor der Entscheidung, ob ich das Leben dieses Smartphones dank einem neuen Akku verlängere oder ich einen Wechsel anstrebe. Klar sind die 99,- Euro für den Akkutausch wesentlich wirtschaftlicher als eine Neuanschaffung, das liegt auf der Hand, aber ab und zu überkommt mich doch der Reiz des Neuen. Damit will ich darauf hinaus: Reicht das iPhone Air aus, um mir einen Kauf um 1.199,- Euro oder mehr schmackhaft zu machen? Die Antwort ist dabei zwiegespalten, eindeutig in beiden Richtungen.

Rein vom Handling her, vom größeren und helleren Display inklusive Always-on-Möglichkeit, dem schlankeren Profil, der gesteigerten Leistung, Apple Intelligence (auch wenn’s erst am Anfang steht), dem doppelten Speicherplatz, nicht zuletzt mehr Arbeitsspeicher und damit einhergehender längeren Nutzbarkeit: Ich wäre sofort drauf und dran, verkauft und es gehört auch schon mir! Aber so eine Investition will nicht nur aus dem Bauch heraus gefällt werden, sondern muss auch – zumindest in meiner Welt – rational begründet werden. Der Verzicht auf die Flexibilität bei den Kameras mitsamt dem fehlenden Makro-Modus trifft mich am meisten. Bei genauerer Betrachtung ist das Display nur heller, die Geschwindigkeit nicht mal doppelt so schnell, und mein iPhone 13 Pro bekommt auch noch Updates. Also warten wir noch ein Jahr, oder so!

Die Technik des iPhone Air

Auf der Website von Apple zu den technischen Daten des iPhone Air drängen sich die Superlativen nacheinander auf. Den Anfang macht das Display: Ein 6,5″ Super Retina XDR OLED-Bildschirm, 2736 x 1260 Pixel Auflösung, dank ProMotion die LTPO-typische Bildwiederholrate von 1-120 Hz, und bis zu 3000 Nits Spitzenhelligkeit. Ab 256 GB Speicherplatz bekommt ihr das iPhone Air, und das hat auch den derzeit stärksten Chip: Ein Apple A19 Pro mit 6-Core CPU, 5-Core GPU mit Neural Accelerators, sowie eine 16-Core Neural Engine – da fetzt alles, was ihr darauf laufen lasst. Ebenso stark ist die einzige Kamera!

Die 48 MP Fusion Hauptkamera (ƒ/1.6, OIS) bietet 2x Tele-Zoom und die Frontkamera mit 18 MP und Center Stage-Funktion ist ein Schritt vorwärts im Vergleich zu den Vorgängern. Der Akku fasst 3149 mAh und bietet bis zu 27 Stunden Videowiedergabe, kann mit bis zu 30 Watt kabelgebunden (20 Watt via MagSafe) aufgeladen werden. Das Gerät ist rundherum mit Ceramic Shield 2 geschützt und ist nach IP68 staub- und wasserdicht. Die Abmessungen belaufen sich auf 156,2 x 74,7 x 5,6 mm bei einem Eigengewicht von 165 g. Ihr bekommt das iPhone Air in Space Schwarz, Wolkenweiß, Lichtgold und Himmelblau.

Nicht für jeden, das ist klar

Das iPhone Air ist das mutigste iPhone seit Jahren. Anstatt die einfachen Wege wie damals mit der mini- und der Plus-Serie zu gehen, bringt Apple dieses Jahr mit Abstand das polarisierendste Gerät. Dieser doch neue Formfaktor spricht eine ganz andere Schicht an User an und lotet dabei die technischen und thermischen Grenzen aus. Das Ergebnis? Ich persönliche empfinde das Gerät als extrem attraktiv, gleichzeitig schafft es nämlich auch, absolute Spitzenleistung in einem richtig schlanken Gewand unterzubringen. Ein wenig futuristisch fühlt es sich schon an, mit einem so aussehenden Smartphone zu hantieren.

Aber nicht alles ist lobenswert: Ab 1.199,- Euro kostet das Air 250,- Euro mehr als das Basis-iPhone 17, bietet aber weniger Akkulaufzeit, weniger Kameras und langsameres Laden. Das ist für viele nicht ganz verständlich, aber die enorme Verarbeitungsqualität mitsamt Titangehäuse fühlt sich auch wirklich gut an. Am Ende des Tages ist das iPhone Air ein iPhone für alle, die Smartphones emotional betrachten. Wer sein Telefon hauptsächlich rational nutzt, ist mit dem iPhone 17 für 250,- Euro weniger besser beraten – mehr Akku, mehr Kameras, das bessere Preis-Leistungs-Paket. Wer aber bereit ist, kleine Nachteile für ein einzigartiges Design in Kauf zu nehmen, bekommt das außergewöhnlichste Smartphone des Jahres.

Wertung: 8.5 Pixel

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markymark

also, war am stärksten am akku saugt, ist der mobilfunk, gerade wenn 5g aktiviert ist, bei mir im büro ist der empfang grotten schlecht, das schlägt negativ im akku-haushalt aus, ich komme jedenfalls locker über den tag, meist noch ca 50% am abend wenn ich anstecke. bei starker nutzung sind es dann 30-40% akku der noch übrig bleibt bevor ich zu bett gehe und anstecke. zuletzt hatte ich ein 15pro max und hatte ähnliche werte, vlt einen kleinen deut besser, aber nicht wirklich nennens wert. zur kammera, die ist sowieso in allen handies schlecht, und wird stark mit KI/algorithmen nachbearbeitet,… Read more »