Instants Test (Nintendo Switch): Nette Idee als Cozy-Game
Mit Instants will das spanische Studio Endflame zeigen, dass Nostalgie und analoge Fotos Hand in Hand gehen.
Über Instants
Die Entwickler sagen selbst Folgendes darüber: Instants (wir berichteten) ist eine Reise, die Rätsel lösen, Basteln und herzliches Geschichtenerzählen verbindet. Baut eine Sammlung von Familienfotoalben Stück für Stück auf und lernt dabei mehr über ihre Geschichten in einem nostalgischen narrativen Puzzlespiel. Die Bilder in jedem Album dienen als Hinweise auf die Reihenfolge. Wenn ihr das Rätsel löst, wird die Geschichte der Familie allmählich klarer. Fügt euer künstlerisches Flair hinzu und dekoriert die Alben mit Hintergründen, Aufklebern, Typografie und mehr. Schaltet im Laufe der Fortschritte neue Anpassungsoptionen frei und macht jedes Album zu einem eurer ganz persönlichen Kunstwerke. Und wenn ihr eine helfende Pfote benötigt, kann euer pelziger Begleiter Hilfe bei den schwierigeren Rätseln anbieten. Hier noch der Launch-Trailer zu Instants für PC und Nintendo Switch:
So wird gespielt
Genau so spielt sich Instants dann auch: Ihr bekommt in einem Umschlag Analog-Fotos zugesendet, die ihr dann fortan in einem Album verklebt. Achtet dabei auf die Reihenfolge (euer Miezer hat dabei eine wichtige Brille auf, falls ihr falsch liegen solltet), und dann könnt ihr euch schon der Kür widmen. Denn eine Vielzahl von Washi-Tapes, Sticker, Stifte für Texteingaben (natürlich mit verschiedenen Schreibschriften), Hintergründe und sogar Umgebungsobjekte wie Kekse oder Marshmallow-Kakao warten auf euch, um euer Erlebnis im Spiel bestmöglich an euch anzupassen. Schritt für Schritt, oder besser gesagt, Album für Album erfahrt ihr mehr über die Geschichte rund um Maya, Joe, Tom, Frankie, Billy, Ashley und Priya – wichtig ist zu wissen: Es geht hier wesentlich weniger um den Rätselfaktor, und viel mehr um eure Kreativität, die ihr in diesem Titel ausleben könnt.
Instants: Hund mit der Steuerung
Kommen wir zu den Herausforderungen, denen wir auf einer Nintendo Switch 2 begegnet sind. Trotz einer PC-Version – Instants ist auch auf PC via Steam erhältlich – gibt es (noch?) keine Switch 2-Version und somit keinen Maus-Modus. Die Controller-Steuerung erlaubt keine durchgehend diagonale Bewegung, und das stört den Spielfluss doch. Gleichzeitig ist das Tutorial auf Etappen verteilt, das lässt zu wünschen übrig. Gleichzeitig werden manche Dinge nicht unbedingt erklärt, was dann unlogisch erscheint: Mal ist eure Katzenbegleitung ein Helferlein, und ein anderes Mal müsst ihr die Katze antippen, um ein Rätsel zu lösen. Im TV-Modus war der Cursor sehr oft nicht auffindbar, weil er zu einem geschlossenen Menü mit Washi-Tape zurücksprang (generell springt er gern), und weil sich die Pastellfarben voneinander schlecht abheben. Die Version 1.0.0 hat da noch Aufholbedarf – aber: Im Touchscreen-Modus spielt sich das Game hervorragend!
Die Technik
Viel mehr ist in Instants nicht zu tun, also wenden wir uns noch den technischen Themen des Spiels zu. Die Grafik an sich ist nett gestaltet, doch die Farbgebung ist echt fragwürdig. Ausschließlich Pastelltöne verstecken den Cursor und auch wichtige „hervorgehobene“ Knöpfe mühelos. Zudem bedient Endflame sich an einigem Skeumorphismus, was zwar der Stimmung gut tut, aber in Wahrheit kaum etwas bringt. Soundtechnisch ist das Spiel bestenfalls Mittelklasse, dieses im Hintergrund bleibende Gedüdel könnte man in jedem Free-to-Play-Casino oder Management-Spiel ebenso antreffen. Die Steuerung bietet einen schlimmen Iststand mit den Controllern (der rechte Stick wird sträflich vernachlässigt und kann nicht mal scrollen?!), der dabei oft verschwindende Cursor und teils unlogische Spielmechaniken machen nur bedingt Spaß. Zumindest das Handling könnt ihr euch verbessern, indem ihr das Game mit dem Touchscreen spielt – aber ob das Absicht war?
Das Fazit: Lieber noch abwarten?
Entweder auf eine Switch 2-Version mit Maussteuerung warten, oder zur PC-Version greifen: Das würde ich allen Nintendo-Fans nach dem Test der Version 1.0.0 raten. Denn das Handling von Instants verheizt die Stimmung des Games trotz aller Cozy-Ambitionen – wenn man schon nach dem dritten Album mehr gegen die Steuerung kämpft anstatt den Rätsel-Aspekt, spricht Bände. Ja, der Touchscreen-Modus schafft Abhilfe, und natürlich, die Katze hilft je nachdem, wie ihr es wünscht, mehr oder weniger subtil und das funktioniert recht gut. Die Grundidee des Titels ist in Ordnung, aber das haben auch schon andere Cozy-Games schon gemacht und die indirekte Erzählung wie in Unpacking kann wesentlich prägnanter und treffsicherer landen. Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Für knapp 10 Euro (hier geht’s zur Steam-Website) darf man auch nicht die Welt verlangen. Wenn die ersten Updates die Bugs beseitigen, dürft ihr zugreifen!