Huawei Watch GT im Test: Sportlich und ausdauernd

von Mandi 31.08.2019

Mit dem Untertitel „Ready to Explore“ wird die Huawei Watch GT präsentiert. Was es mit dieser smarten Sportuhr zu erforschen gibt, lest ihr hier im Review!

Der erste Eindruck der Huawei Watch GT

Mit 46 Millimetern Gehäusedurchmesser ist die Active-Variante der Uhr nur wenig dezent. (Mehr auf der offiziellen Website des Geräts.) Der Mix aus Metall, Kunststoff und Keramik sorgt für einen gewissen Wow-Effekt. Wer also reine Plastikbänder-Fitnesstracker verabscheut, kommt bei dieser Watch schon beim Auspacken auf seine Kosten! Da die Huawei Watch GT auf den Outdoor-Einsatz ausgelegt ist und eine treue Begleiterin bei euren Abenteuern sein soll, ist die Active-Variante klarerweise massiv gehalten. Das gibt der Uhr einen wertigen Touch und wird dem Preis von etwa 200 Euro sofort gerecht.

Die Front der Uhr wird vom Display und zwei Kronen dominiert. Abseits davon gibt es nicht viel Auffälliges: Standardmäßige 22mm-Armbänder halten die Watch an eurem Handgelenk, rund um das Display sind 24h-Markierungen angebracht, und an der Rückseite warten sowohl der optische Pulsmesser als auch die Lade-Pins auf ihren Einsatz. Geweckt wird die Huawei Watch GT entweder durch ein natürliches Drehen des Handgelenks oder durch einen sanften Druck auf eine der beiden Kronen. So weit nichts Ungewöhnliches, oder etwa doch?

Das Wichtigste vorab

Huawei setzt mit seiner Watch GT auf völlige Unabhängigkeit. Nicht von eurem Smartphone – das werdet ihr schon für diese Uhr brauchen. Doch diese smarte Sportuhr verlässt sich nicht auf Googles Android, sondern macht euch mit dem Lite OS bekannt. Dieses Betriebssystem ist äußerst effizient und reduziert unterwegs – die Watch GT bietet zwar nur ein paar Funktionen, hält dafür aber eine Woche am Stück durch. Zusätzliche Apps gibt es keine: Dadurch, dass es keinen Google Play Store am Gerät gibt, müsst ihr mit dem auskommen, was euch Huawei vorgibt.

Neben der wochenlangen Akkulaufzeit könnt ihr eure verschiedenen Workouts (Gehen, Wandern, Joggen, Radfahren, Triathlon) tracken. Die Watch GT bietet euch eine Herzfrequenz-App, eine Aktivitäts-App, Schlafmessung, einen Barometer, einen Kompass, Wetterdienst und Nachrichten (beide via Smartphone), einen Timer und eine Stoppuhr sowie eine Taschenlampe an. Abgesehen davon dürft ihr zwischen vorgegebenen Zifferblättern wechseln, ohne große Anpassungen vorzunehmen.

In der Praxis

Die Huawei Watch GT ist also keine Smartwatch, sondern eher eine Sportuhr mit smarten Funktionen. Habt ihr diese Idee erst einmal verinnerlicht, macht eure Zeit mit der Huawei-Watch Spaß. Die Sensoren funktionieren zuverlässig, sowohl Standort als auch Herzfrequenz werden gut aufgezeichnet. Bei den Schlafsensoren bin ich aber bei sämtlichen Geräten skeptisch: Wenn ich mies geschlafen habe, weiß ich das auch ohne zusätzliches Tracking, herzlichen Dank auch. Die Akkulaufzeit ist tatsächlich enorm, man ist es bei solchen Geräten kaum gewöhnt, dass man bloß einmal in der Woche laden muss. Sogar reine Fitnesstracker müssen öfter an die Steckdose!

Die limitierte Auswahl an Funktionen sorgt dafür, dass ihr das Gerät wesentlich weniger nutzt als etwa eine Apple Watch Series 4. Das, was sie soll, tut die Huawei Watch GT allerdings sehr gut, auch, wenn ihr beispielsweise auf eingehende Nachrichten nicht via Uhr antworten könnt. Auch, dass die Steuerung rein über das Touch-Display passiert, ist bei gleich zwei Kronen schade. SportlerInnen freuen sich jedoch über die Möglichkeit, Trainings und sogar Laufkurse mit der Uhr absolvieren zu können. Die Basics wie Schritte zählen und Pulsmessung werden gut abgedeckt, auf Wunsch könnt ihr euch auch bei erhöhter Herzfrequenz alarmieren lassen.

Die Technik der Huawei Watch GT

Der AMOLED-Screen mit 1,39 Zoll Bildschirmdiagonale ist der Hero der Uhr. Er löst mit 454 x 454 Bildpunkten auf und ist grundsätzlich sehr hell. Der Akku fasst 420 mAh und hält bei Normalnutzung zwei Wochen durch, hier müsst ihr euch kaum Gedanken ums Laden machen. Es gibt Bluetooth 4.2 in diesem Gerät, aber kein WLAN und auch kein LTE. Genauso sind Kompass, Barometer, Gyroskop, Beschleunigungs- und Lichtsensor verbaut so wie ein TruSee 3.0-Pulsmesser. TruSleep 2.0 ist ebenfalls mit von der Partie und kann euch über 200 Vorschläge machen, wie ihr besser schlaft.

Die Abmessungen der Watch betragen 46,5mm x 46,5mm x 10,6mm bei einem Gewicht von 46 Gramm. Die Huawei Watch GT ist bis zu 5 Metern wasserdicht und besitzt 128 MB (sic) internen Speicher und 16 MB RAM (sic). Im Test wurde die Software-Version 1.0.7.42 von Lite OS verwendet. Die Armbänder sind sogenannte QuickFit-Straps und lassen sich ganz ohne Werkzeug wechseln. Ein kleiner Vibrationsmotor hat es ebenfalls in die Sportuhr geschafft, der dann und wann zum Einsatz kommt.

Viel Sportuhr, aber wenig Smartwatch

Alles in allem lässt sich sagen, dass Huawei mit der Watch GT interessante neue Pfade beschreitet. Der Fokus auf die Akkulaufzeit ist so noch nie dagewesen, genauso der mutige Schritt mit Lite OS und dessen Beschränktheit sorgt für ein mal anderes Gesamtpaket. Nicht alles ist besonders gut gelöst: Das Durchwischen der Zifferblätter besitzt etwa keinen Indikator, wo ihr euch zwischen den Apps befindet. Der Wecker entscheidet nach ein paar Vibrationen, euch 10 Minuten zusätzliche Snooze-Zeit zu geben, und auf Nachrichten könnt ihr mit der Uhr nicht antworten.

All dies sind aber nur Belanglosigkeiten, wenn ihr die Huawei Watch GT dafür verwendet, wofür sie vorgesehen ist. Sie ist eine Sportuhr mit smarten Funktionen und nicht umgekehrt. Solange das Display nicht an ist, wirkt das Gerät wertig und weitaus teurer, als die Uhr tatsächlich ist. SportlerInnen haben hier eine sehr gute Möglichkeit, einen kompetenten Begleiter für ihre Trainings zu erstehen. Wenn ihr zuverlässiges Tracking sucht und nebenbei ein paar Smartwatch-Features als Kompagnon für euer iPhone oder Android-Smartphone wollt, seht euch die Huawei Watch GT an!

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