Huami Amazfit Neo Test: Retro-Watch fürs Smartphone

von Mandi 08.12.2020

Mit der Amazfit Neo will der Hersteller Huami die 90er wieder trendy machen. Was ich davon halte, lest ihr in diesem Review!

Über die Amazfit Neo

Sie ist die erste Hybrid-Uhr des Herstellers, und das Thema ist zweifelsohne der Retro-Look. Unweigerlich denkt man an eine Casio-Uhr, denn das Design ist da gnadenlos daran angelehnt! Das quadratische Design mit einem rechteckigen Bildschirm hat nichts mit neuen Smartwatches zu tun, sondern reißt euer Handgelenk um mindestens 25 Jahre zurück! Die Amazfit Neo ist in drei Farben (Schwarz, Grün und Rot) erhältlich – mehr findet ihr auf der offiziellen Website des Geräts heraus.

Die Watch ist dabei immer in einem dunkelgrauen Gehäuserahmen eingefasst. Wenn ihr euch für eine Huami Amazfit Neo entscheidet, habt ihr in jedem Fall insgesamt vier Funktionstasten rund um das Display. Da das Gerät keinen Touchscreen bietet, macht es auch Sinn, dass ihr die Tasten im Rahmen habt. So schaltet ihr zwischen Schrittzähler, Pulsmesser, Wecker und der Uhrzeit hin und her, das ist die Funktion dieser Watch!

Der erste Eindruck

Die Amazfit Neo wirkt optisch sehr wertig und robust, allerdings bestätigt sich dieser Eindruck beim Anlegen nur bedingt. Das Gewicht von 31 Gramm mit Armband täuscht ein wenig, ein Teil des Gehäuses wirkt hohl. Zudem sperrt sich das Armband aus Kunststoff ein wenig, was dem Tragekomfort nicht recht zuträglich ist. Auf der Uhr selbst habt ihr kein klassisches Menü, euer Menü ist quasi das jeweilige Symbol in der oberen linken Ecke, also dem eigens aufgezeichneten Kreis des Displays.

Mit den Navigationstasten springt ihr so von Eintrag zu Eintrag und bekommt daneben rechts die jeweiligen Informationen. So wird euch der Puls, die Schrittzahl, der Kalorienverbrauch, die Weltuhr, der PAI-Wert, der Akkustand, die Temperatur und die zurückgelegte Distanz angezeigt. Von der Uhr selbst kann man eigentlich nur die Stoppuhr starten oder den DND-Modus ein- und ausschalten. Zudem dürft ihr auch noch zwischen den ausgewählten Weltuhren schalten, aber das war es dann schon.

Über die App namens Zepp

Schon früh während der Einrichtung der Amazfit Neo werdet ihr gebeten, die Zepp-App (ehemals Amazfit) herunterzuladen. Wenn ihr eure Smartwatch mit eurem Smartphone gekoppelt habt, könnt ihr ein Profil anlegen, euch Ziele (Schritte, Gewicht, Kalorien, Schlaf) setzen und die Benachrichtigungen fein konfigurieren. So dürft ihr auch eure Uhr suchen, das Verhalten beim Handgelenk-Anheben verändern, die Pulsmessung einstellen und mehr.

Die Firmware-Version 1.1.2.46 ist die aktuellste Version Ende November 2020 gewesen. Weiters gibt euch Zepp eine schöne Übersicht darüber, welche Ziele ihr euch aktuell gesteckt habt und wie es mit der Erreichung ebendieser aussieht. Das Zusammenspiel zwischen Zepp und der Huami Amazfit Neo macht das Duo erst so richtig nützlich – aber wenn ihr euch nur auf die App beziehungsweise nur auf die Hardware stützen wollt, habt ihr wesentlich weniger davon.

Im Alltag mit der Amazfit Neo

Grundsätzlich sind ja so einige Funktionen mit von der Partie. Dank der 5 Meter-Wasserdichtigkeit der Amazfit Neo könnt ihr ohne Weiteres auch duschen und schwimmen gehen. Da es keinen Touchscreen gibt, kommt es auch zu keinen Fehleingaben! Eine Smartwatch im Sinne der hochpreisigeren Konkurrenz ist das Huami-Produkt beileibe nicht, dazu ist das Gerät zu sehr von der eigenen App am Smartphone abhängig. Dafür wird die angegebene Laufzeit von über 20 Tagen locker erreicht!

Sportmodi wie Joggen, Seilspringen, Radfahren und mehr können über die Zepp-App jederzeit gestartet werden. Mangels GPS ist die Amazfit Neo aber nicht für SportlerInnen gedacht, die ohne Smartphone unterwegs sein wollen. Auch die Benachrichtigungsfunktion der Watch ist etwas eigen: Es gibt keine Vibration, somit müsst ihr entweder mit dem schrägen Signalton leben (nicht wirklich dezent) oder eure Benachrichtigungen verpassen. Das ist sehr schade, finde ich.

Die Technik der Amazfit Neo

Die Smartwatch von Huami bietet euch als Blickfang ein 1,2 Zoll großes Display. Es ist in Schwarz-Weiß gehalten und ist immer an, wahlweise könnt ihr auch eine Beleuchtung dazuschalten, die euch in dunklen Umgebungen ermöglicht, die Uhrzeit abzulesen. Weiters bietet das Gerät einen 160 mAh fassenden Akku, der für etwa 28 Tage Laufzeit sorgen soll. Da die Amazfit Neo selbst nicht sonderlich viele Berechnungen durchführt, sondern ein fast reines Anzeigegerät ist, kommt man da mit Normalnutzung auch hin.

Die Watch bietet euch einen Schrittzähler, einen Pulsmesser, einen Wecker sowie eine Benachrichtigungsfunktion via abgespieltem Soundeffekt. Einen Vibrationsmotor gibt es nicht bei der Amazfit Neo – dezente Benachrichtigungen sind also nicht möglich. Das Gewicht der Watch beträgt 31 Gramm mit Armband, die Abmessungen betragen 40,3 x 41 x 11,7 mm und alles ist auf 5ATM wasserdicht. Für den Betrieb müsst ihr unbedingt die Zepp-App auf eurem Smartphone installieren, sonst tut die Watch nicht viel.

Fazit zur Watch: Gut für EinsteigerInnen

Wenn ihr eine Smartwatch erwartet, die nicht allzu smart ist, ist die Amazfit Neo etwas für euch. Ja, mit dem Retro-Design kommt durchaus Retro-Feeling auf, und wenn ihr hauptsächlich eine Digitaluhr sucht, die euch die Zeit anzeigt, dann seid ihr hier tatsächlich gut aufgehoben! Das Always-On-Display ist zu jeder Zeit gut lesbar, eine Beleuchtung gibt es ebenfalls, und obendrein gibt es Schlaftracking, eine Wecker-Funktion und einen Pulsmesser in dieser Smartwatch. 

Nicht nur das, auch über Handybenachrichtungen kann euch diese Uhr informieren. Schade nur, dass das rein über ein Audiosignal funktioniert – mit einem Vibrationsmotor wäre das Ganze wesentlich dezenter und empfehlenswerter geworden. Der geringe Preis von grade mal 40 Euro entschädigt für vieles, aber ihr macht schon Abstriche bei den smarten Funktionen wie auch dem Tragekomfort. Wenn euch das nichts ausmacht, ist die Amazfit Neo sehr ausdauernd und wie geschaffen für euch!

Wertung: 7.0 Pixel

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