God Eater 2: Rage Burst-Test: Götterjagd auf der PS4

von Stefan Hohenwarter 25.12.2016

Angestachtelt vom Release des God Eater Animes, wage ich den Einstieg in die Spielreihe auf der PS4. Wie es mir damit ergangen ist, erfahrt ihr in meinem God Eater 2 Rage Burst Test.

Sonys Antwort auf Nintendos Monster Hunter-Exklusivdeal?

Die Monsterjagd aus dem Hause Capcom erscheint seit geraumer Zeit exklusiv auf Nintendos Konsolen und Handhelds. Der letzte Ableger, Monster Hunter Generations, wurde beispielsweise nur auf dem 3DS veröffentlicht, wobei hier auf die speziellen Features des New 3DS zurückgegriffen wurde. Die Zeiten, in denen Monster Hunter auch auf der PSP auf den Markt gebracht wurde, ist vorbei, doch die Fangemeinde ist weiterhin sehr groß. Vor allem auf der PS4 gibt es mit Toukiden Kiwami nur noch einen weiteren Vertreter dieser speziellen Spielgattung. Ist das der Grund für das PS4-Release von God Eater 2 Rage Burst?

Ein neuer Rekrut

Im Intro des Spiels sieht man den/die selbst zuvor erstelle/n ProtagonistIn, wie er/sie in einem Forschungslabor auf einem Operationstisch liegt. Ein Experiment steht offenbar unmittelbar bevor. Der/Die ProtatgonistIn wird neben einer gigantischen Waffe positioniert, als plötzlich ein Energiestrahl direkt in eine Art Armreif an der rechten Hand gejagt wird. Wohl niemand rechnet damit, dass der das Versuchsobjekt überlebt. Ein Fehler! Mein Held, dem ich zuvor auch einen Spitznamen geben durfte, ist zwar etwas desorientiert, aber am Leben. Das Experiment war ein Erfolg!

Nach kurzen Tutorials, die die absoluten Basics wie das Bewegen, Springen oder Schießen erklären, geht es schon ans Eingemachte. Zusammen mit zwei weiteren RekrutInnen schließen wir uns der Sondereinheit „Blood“ an, deren oberstes Ziel die Vernichtung von kolossalen Ungeheuern namens Aragami ist. Es liegt an Blood die Welt vor ihrem Untergang zu bewahren.

Immer die selbe Leier

Wie man schon aus den Monster Hunter-Spielen gewohnt ist, beschränkt sich der Spielablauf auf Basics. Geht ins Jagdgebiet, tötet Monster, sammelt Materialien, rüstet eure Waffen auf und fangt wieder von vorne an. Selbiges trifft meiner Meinung nach auch auf God Eater 2 Rage Burst zu. Die Dialoge zwischen Tür und Angel sind ähnlich prickelnd wie in Capcoms Spielreihe und die „große“ Story im Hintergrund ist maximal OK. Das Spiel versucht nicht über das rudimentäre Grundprinzip hinwegzutäuschen, sondern konzentriert sich darauf, das was es macht, möglichst gut zu machen. Vor allem die Kombos, das gigantische Waffenarsenal, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hat, das nahtlose Umschalten zwischen Nah- und Fernkampf sowie das Aufrüsten der Waffen machen Lust und Laune.

Billiger PS-Vita-Port

Wenn man sich allerdings entscheidet ein Handheld-Spiel auch auf die PS4 zu bringen, sollte man sich meiner Meinung nach auch bemühen, die Möglichkeiten der Heimkonsole auszuschöpfen. Das wurde leider verabsäumt. Und so kämpft man auch am großen TV mit Problemen, die auf der PS Vita aufgrund von Technik- und Platzgründen nicht anders zu realisieren sind. Beispielsweise habt ihr keine standardmäßig mit dem rechten Analogstick drehbare Kamera, die sich nicht nur in Arenakämpfen in nahezu allen Genres bewährt hat. Auch die Menüführungen und das User-Interface sind voll und ganz auf ein Handheld ausgelegt. Für mich wirkt es auch so, als hätte man den entspannteren Schwierigkeitsgrad, der wohl erneut der PS Vita geschuldet ist – auf einem Handheld kann man meiner Meinung nach nicht so schnell und gezielt reagieren, wie auf einer Konsole –, ebenfalls einfach übernommen hat. Und so sind die Arenakämpfe gegen normale Monster sehr einfach und Bosskämpfe nicht schwerer, sondern nur in die Länge gezogen. Kampfstrategien ausdenken und jeden Schritt genau planen, wie es beispielsweise bei Dark Souls II oder Bloodborne nötig ist, könnt ihr euch hier getrost sparen.

God Eater 2 Rage Burst Test

Bild und Ton auf Handheldniveau

Ich wünschte, ich hätte mich getäuscht. Ich habe schon vermutet, dass ein synchrones Release auf der PS Vita und der PS4 wohl grafische Einbußen auf der Konsole mit sich bringen wird, aber das es gar so extrem wird, hätte ich nicht gedacht. Das Spiel ist aus der Optik- und Tonsicht einfach kein PS4-Spiel. Punkt! Dass der/die ProtagonistIn nicht spricht, kommt auch bei grandiosen Spielen wie Skyrim noch immer mal vor, aber dass die Kamera fixiert ist, die Texturen und die Kampfarenen so billig aussehen, ist für mich ein No-Go. Gut, der Fairness-halber sollte ich an dieser Stelle nochmals erwähnen, dass ich ein Grafikfetischist bin.

God Eater 2 Rage Burst Test-Fazit

Als Animefan bin ich über den neuen God Eater-Anime, der hierzulande von KSM Anime vertrieben wird, zu God Eater 2 Rage Burst Test auf der PS4 gekommen. Und so sehr ich mich auch freue, Parallelen zum Anime zu sehen, so enttäuscht bin ich, wie sehr man der PS4-Version die billige Portierung von der PS Vita anmerkt. Das Spiel versucht erst gar nicht, das zu kaschieren. Es versucht vielmehr mit den Vorzügen des Games wie der einfachen Handhabe, dem funktionierenden Kämpfen-Sammlen-Aufrüsten-Prinzip zu punkten. Das funktioniert wohl für Fans der ersten Stunde, aber Neulinge holt man damit meiner Meinung nach nicht ins God Eater-Boot.

Das Spiel bietet mit über 100 Stunden Spieldauer, einem optionalen Multiplayer-Modus und dem zusätzlichen Spiel God Eater Resurrection einiges, doch verhindern für mich die Mankos eine Top-Wertung und so gibt es in meinem God Eater 2 Rage Burst Test von mir ausbaufähige

Wertung: 6.5 Pixel

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