Bernis Fragen zur neuen WoW-Erweiterung Battle for Azeroth

von postbrawler 04.11.2017

Battle for Azeroth lautet der Titel der jüngsten Erweiterung für das 13 Jahre alte MMO World of WarCraft. Und geht es nach den EntwicklerInnen von Blizzard, dann ist der Name Programm. Die siebte Erweiterung des Onlinerollenspiels verzichtet erstmals auf einen gemeinsamen Feind von Allianz und Horde, und konzentriert sich voll und ganz auf den Konflikt zwischen den verfeindeten Fraktionen. Um dies zu untermauern, geht es gleich im Cinematic-Trailer zu Battle for Azeroth ans Eingemachte. Es geht um nichts geringeres als die Vormachtstellung der jeweiligen Bündnisse auf ihren angestammten Kontinenten. Es geht um die Rückeroberung Lordaerons.

Battle for Azeroth

WarCraft-Fans der ersten Stunde wissen, dass die einstige Hochburg der Menschen von Tirisfal unter dem gefallenen Prinzen Arthas der Geißel zum Opfer fiel. Seither residieren die Untoten unter Silvanas Windrunner und dem Banner der Horde in den verfaulten Hallen unter den Trümmern des einstigen Königreiches. Doch damit soll nun Schluss sein! Ein Heer der Allianz unter der Führung des benachbarten Königs von Gilneas Graumähne und des jungen Thronfolgers der Allianz Anduin Wrynn will das Königreich von Lordaeron zurückerobern. Ob aus Eigeninitiative, oder als Reaktion auf ähnliche Bestrebungen der Horde, ließ man auf der BlizzCon noch offen. Fakt ist, dass auch die kriegerische Horde die Vormachtstellung auf Kalimdor, dem zweiten Hauptkontinent von Azeroth, fordert. Der mächtige Baum Teldrassil vor dessen Westküste steht in Flammen, und die Nachtelfen müssen aus ihrer alten Heimat fliehen! Soweit zur Ausgangssituation der neuen Erweiterung. Doch was bedeutet das für Azeroth, für das bisherige Gameplay und vor allem für die Geschichte Azeroths? Mir haben sich ein paar Fragen aufgeworfen, die ich im Folgenden stellen möchte:

Was passiert mit Draenei und Blutelfen?

Draenei und Blutelfen

Gewaltentrennung, schön und gut. Aber die Nachtelfen und Untoten sind nicht die einzigen gallischen Dörfer inmitten von Feindesland. Auch die mit dem zweiten Add-on Burning Cruisade eingeführten Völker, die Draenei und Blutelfen, stehen einem reinen Horde-Kalimdor, und von der Allianz dominierten östlichen Königreichen im Weg. Werden auch diese beiden Völker vertrieben werden? Oder kommt es gar zu einer Abspaltung der stolzen Blutelfen von der wilden Horde? Schon Anno dazumal schon herrschte Verwunderung, wie die Erben von Kael’thas Sonnenwanderer sich anstelle der Allianz der Horde anschließen konnten.

Konflikt Reloaded? Geht’s diesmal gut

Ich hatte ein Déjà-vu, als Battle for Azeroth den Krieg zwischen Allianz und Horde neu ausrief. Diese vollmundigen Behauptungen gab es schon öfter. Schon das Add-on Mists of Pandaria kokettierte mit dem freien Kräfteverhältnis zwischen den Fraktionen. So richtig in Fahrt kam der Krieg aber dennoch nie. PVP-Raids auf die jeweiligen Hochburgen der Fraktionen blieben die Ausnahme, Open World Geplänkel beschränkten sich auf Kleingruppen. Blizzard gelobt Besserung, und schickt für Battle for Azeroth als altgediente PVP- und PVE-Server Konzept in Rente. Stattdessen soll der PVP-Status frei gewählt werden können, wann immer man Lust darauf verspürt. Außerdem will Blizzard ein System einführen, das questende SpielerInnen nicht für das Tragen eines PVP-Flags bestrafen soll, sondern zusätzliche Belohnung in Aussicht stellt. Wie das genau funktionieren soll, und ob der Plan diesmal aufgeht, wird sich zeigen.

Alte Heiligtümer

Die Untoten trifft ihre bevorstehende Umsiedelung wohl nicht so hart. Das modrige Gesocks fühlt sich überall heimisch, wo Tod und Verfall herrschen. Abgesehen von den Pestländern, in denen die verstreuten Reste der Geißel nach wie vor ihr Unwesen treiben, verbindet die Untoten nichts mit ihrer jetzigen Heimat. Die Nachtelfen trifft die Vertreibung aus Kalimdor schon härter. Sie waren die ursprünglichen Bewohner dieses wilden Kontinents, ehe Thrall seine orkischen Brüder und Schwestern über das große Meer hierherführte. Orte wie der Elfenwald Eschental, der Weltenbaum Nordrassil und der Driudenhain Mondlichtung sind tief mit der Geschichte der Spitzohren verwoben. Was wird mit ihnen geschehen, wenn die HüterInnen des Walden nach Osten fliehen? Wer wird dem Warsong-Clan bei der Rodung des Waldes Einhalt gebieten? Das weiß derzeit nur Blizzard selbst.

Noch mehr Inseln? Gibt es bald kein Meer mehr?

World of Warcraft Battle for Azeroth

Bestand die Weltkarte zu Vanilla-WoW-Zeiten noch aus den überschaubaren Hauptkontinenten Kalimdor und Azeroth, ist es mittlerweile recht eng geworden, auf dem großen Meer von Azeroth. Klar, die Explosion des Sonnenbrunnens und die Spaltung der Welt hat viel verändert, das neu entdeckt werden will. Aber dieses Ereignis liegt 10.000 Jahre in der Vergangenheit. Es wirkt schon reichlich an der Haaren herbeigezogen, dass Nationen, die durchs Weltall reisen und ferne Welten befrieden immer noch auf neue Kontinente ihrer eigenen Welt stoßen. Im Kontext von Battle for Azeroth sind die neuen Kontinente Kul Tiras (Allianz) und Zalandar (Horde) als verlängerte Außenposten zu verstehen, die die verfeindeten Hauptkontinente näher zusammenrücken.  Dazwischen wird es noch mehrere unentdeckte Inseln geben, die es in Szenario-Quests zu erobern gilt. Was nach Seefahrer-Action á la Assassin’s Creed: Black Flag anmutend, wird wohl eher stark instanziiert ablaufen, aber lassen wir uns überraschen.

Was können die neue freien Völker?

Wer der alten Klassen- und Rassen in WoW müde ist, kann in Battle for Azeroth neue Skins für bekannte Rassen freischalten. Ob diese Sub-Rassen auch mit frischen Klassenkombinationen ums Eck kommen, ist noch nicht bestätigt. Wer gewillt ist, WoW neuerlich von Level 20 zu bewältigen, darf in die Haut eines Dunkeleisenzwergs, eines Hochlandtauren oder eines Dunkelelfen schlüpfen. Die freien Völker Azeroths verfügen über keine eigenständigen Startgebiete und Hauptstädte, dürfen dafür aber traditionelle Transmogrifikationen auf ihr Gear anwenden, und auf volksspezifische Fähigkeiten zugreifen.

Was haltet ihr von Battle for Azeroth?

Jetzt ist eure Meinung gefragt: Habt ihr das WoW-Panel auf der BlizzCon gesehen? Was haltet ihr von den Neuankündigungen und Neuerungen der jüngsten Erweiterung? Werdet ihr den Schritt auf die neuen Kontinente wagen, oder bleibt ihr der Welt von WarCraft bis auf Weiteres fern? Wir wollen’s von euch wissen, also schreibt es uns in die Kommentare!

1 Kommentar
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Christoph Türke

Naja “Neu” sind die Kontinente Kul Tiras und Zandalar nicht. Diese sind mindestens genauso in der Geschichte Azeroths verankert wie Kalimdor und die Östlichen Königreiche. Wir haben bisher nur nie “business” dort betrieben. Ein bisschen eng wirds zwar schon, aber neu entdeckt wurden beide Kontinente definitiv nicht. Was die Kleineren Inseln angeht die man erforschen kann, finde ich das auch nicht weit her geholt. Warum sollten kleinere Inseln die bisher keinen Strategischen wert für beide Fraktionen hatten erkundet worden sein, außerdem passt das IMHO gut ins setting. Ich freue mich schon auf nähere Details zur Fraktionstrennung auf den Kontinenten. Ich… Read more »