Edge of Eternities Commander Decks Review

von David Kolb-Zgaga 10.08.2025

Hier findet ihr ein ausführliches Review zu den beiden Edge of Eternities Commander Precon Decks und was diese zu bieten haben. Wer allgemein mehr zum Set und den neuen Spielmechaniken zu Edge of Eternities wissen will findet hier unseren Beitrag.

Am Rande der Ewigkeiten

Generell finde ich Edge of Eterneties ein sehr cooles Set und es gibt keine zugekaufte Marke, es ist ein echtes Magic Set. Auch wenn es im Weltall spielt (die Leere zwischen den Planes), so fühlt sich diese Edition sehr nach Magic an, was mir sehr gut gefällt.Das gilt auch eins zu eins für die beiden Precon Decks. Man hat beinahe bei jeder Karte sofort das Gefühl Magic the Gathering zu spielen und nicht z.B. Final Fantasy.

Commander ist seit Jahren das beliebteste Format, jedoch auch eines der kompliziertesten. Partien können gut und gerne zwei Stunden oder länger dauern und wodurch riesige, komplexe Boards entstehen, die nur mehr äußerst schwer zu überblicken sind. Da macht es natürlich sehr viel Sinn für Wizards of the Coast Einstiesprodukte zu entwickeln, die die Hürde von zumindest ein wenig schmälern und vorgefertige Decks auf den Markt bringen. Bei einigen Edition, gab es vier Precon Decks (bei Tarkir: Dragonstorm sogar fünf), bei Edge of Eternities sind es jedoch die folgenden beiden:

Weltenformer (Schwarz-Rot-Grün) und Marken-Intelligenz (Blau-Rot-Weiß)

Beide Decks beinhalten:

  • 1 spielfertiges Commander-Deck mit 100 Karten
    • 1 Cover-Commander als traditionelle Foilkarte mit Illustration ohne Rand
    • 1 präsentierter Commander als traditionelle Foilkarte mit Illustration ohne Rand
    • 98 Nicht-Foilkarten, darunter 10 neue Magic-Karten
  • 10 doppelseitige Spielsteinkarten oder Marken zum Ausstanzen
    • Das Deck Marken-Intelligenz enthält 6 doppelseitige Spielsteinkarten und 4 Karten mit Marken zum Ausstanzen
    • Das Deck Weltenformer enthält 10 doppelseitige Spielsteinkarten
  • 1 Sammler-Booster-Probepackung
  • 1 Deckbox

Bevor wir uns die Decks genauer ansehen, ein monetärer Hinweis. Beide Decks sind eigentlich zwischen 40 und 50 Euro erhältlich. Das besagt sogar Cardmarket, wo ihr bei verschiedensten Shops zuschlagen könnt. Sollten diese mal lokal ausverkauft sein, bitte kauft die Decks nicht um 80 Euro oder mehr. Erstens sind sie das wirklich nicht wert und zweitens werft ihr damit irgendwelchen Halsabschneidern Geld in den Rachen. Wartet notfalls ein wenig und ihr werdet beide Decks zu einem soliden Preis bekommen und für 40 Euro kann ich beide Produkte auch vorweg gleich empfehlen. Praktischerweise sind bei diesen beiden Decks, die Preise nicht so nach oben geschossen, wie z.B. bei den letzten Final Fantasy Decks. Das bedeutet aber keinesfalls, dass es sich hier um schlechte Decks handelt.

Weltenformer

Zum Schwarz-Rot-Grünen Deck findet ihr hier die Deckliste mitsamt allen Karten und hier seht ihr mit Szarel, Hirte der Schöpfung und Heimschiff, die Weltensaat den Face Commander und den dazugehörigen Raumschiff Commander, die ihr frei tauschen könnt.

Beide Decks verfügen über ein Raumschiff als Commander und das ist eine absolute Neuheit, denn das war früher gar nicht möglich! Durch eine neue Regeländerung dürft ihr nun legendäre Fahrzeuge und Raumschiffe nun als eure Commander auswählen. Genauer gesprochen, eigentlich alles was potenziell einen Angriff und Blockwert auf der Karte hat. Zwar sind die Raumschiffe durch ihre Stationieren-Fähigkeit eher langsam und kostenintensiv, aber ich persönlich spiele Commander nicht um das beste aller Decks zu haben, sondern coole Karten zu spielen, die mir gefallen und da treffen die Heimschiff, die Weltensaat und generell Raumschiffe bei mir ins Schwarze. Spannenderweise habe ich noch in meinem Hauptreview zu Edge of Eternities über das Deck Weltenformer gemeckert, denn es ist schon wieder ein Deck, welches sich um Länder dreht. Davon gab es in den lezten Jahren einige und ich hätte mir mehr Abwechslung gewunschen. Eines davon ist Blühende Wüste (Rot-Grün-Weiß) aus Thunder Junction. Bei diesem hatte man das Gefühl, das Deck tut das gesamte Spiel wenig bis gar nichts, nur um dann aus dem Nichts den Sieg zu holen oder noch schlimmer, man hat einfach nur verloren und hatte das gesamte Match über gar keine Interaktionen. Und da muss ich festhalten, Weltenformer spielt sich deutlich besser. Einerseits ist es besser zusammen gestellt und andererseits machen die Synergien aus der heiligen Dreifaltigkeit Landfall, Länder opfern und Dinge aus dem Friedhof zurückbringen wirklich viel Spaß beim Spielen.

Mit Karten wie Brandrodung oder dem Erkundungs-Brutschiff sorgt ihr dafür, das mehr als nur ein Land pro Runde bei euch aufs Feld kommen.

Das kommt dann natürlich den Landfall-Triggern zu Gute. Mit Moraug, Zorn von Akoum könnt ihr ihre Kreaturen stärker machen und bekommt bei drei Ländern auch drei zusätzliche Kampfphasen, wodurch die Karte ein super Finisher ist.

Außerdem ist mit dem Gitrog-Monster und dem Land Überreste von Dakmor eine bereits etablierte Selfmill-Engine mit im Deck.

Mit Karten wie Hammer des Purphoros opfert ihr dann eure überschüssigen Länder und mit Nachhall-Analytiker holt ihr sie wieder zurück.

Wenn ihr dieses Deck spielt, passiert ständig etwas und ihr habt meist viele Optionen auf der Hand, die synergetisch mit eurem Gameplan verheiratet sind. Spielerisch – und das ist wohl das Wichtigste – kann ich Weltenformer absolut empfehlen.

Schaut man mal nur aufs Geld, dann ist das Deck im Gegensatz zu Marken-Intelligenz etwas schwächer angesiedelt. Vorhin genannter Moraug und Korvold sind ab 3,94 Euro und 2,89 Euro das höchste der Gefühle an Reprints (neu gedruckte Karten aus älteren Editionen).

Lediglich der Erkunder des Horizonts schafft es bei den neu gestalteten Karten über die 2 Euro Grenze und ist ab 3,20 Euro zu haben.

Bei Precon Decks wird immer wieder die Mana Base, also die Auswahl der Länder kritisiert. Bei beiden Edge of Eternities Decks gibt es jetzt immerhin als kleines Goodie ein Cycle– und ein Tango-Land (it needs two, to Tango). Das ist für günstige Länder eine deutliche Verbesserung.

Marken-Intelligenz

Abermals findet ihr hier die Deckliste zum Blau-Rot-Weiß Deck und wir schauen uns mit Kilo, Apogäum-Verstand (was für ein Name) und Beleberin, das Flagschiff die beiden Commander und die Spielidee des Decks an.

Bevor wir auf das eigentliche Deck eingehen, ein kurzer Ausblick zu Kilo als Commander (in einem potenziell anderen Deck) denn der kann mit Tap und Enttap-Shenanigans komplett explodieren. Es gibt einen Grund warum Atraxa, Stimme der Prätoren eine der beliebtesten Commander überhaupt ist.

Wucherung, also Proliferate ist einfach eine Wahnsinns Fähigkeit, im Guten wie im Schlechten. Ihr könnt damit Planeswalker pushen, +1/+1 Counter spielen, Sagas oder Energy erhöhen und wollen wir nicht auf die unbeliebten Dinge wie -1/-1 Counter und Poison/Infect vergessen. Und Kilo geht her und lacht laut. Ein böses, artifizielles Roboter-Lachen, über all die SpielerInnen, die ihm noch zum Opfer anheimfallen werden. Da gab es einen kurzen Aufschrei im Internet, wie leicht er Broken werden kann und was für unsinnige, abgefahrene Dinge man damit machen kann. Gerade für Blau ist es ein Leichtes, Kreaturen zu tappen und wieder zu enttappen. Die Bandbreite ist enorm, was hier alles gespielt werden kann und die Möglichkeiten für Infinite Combos füllen lange Listen.

Es ist einfach witzig, dass so eine Karte in einem Precon ist (welches das natürlich nicht voll durchzieht) und wenn ihr Enttap-Shenanigans spielen wollt, dann werdet ihr viel Spaß, aber am Ende des Abends keine Freund mehr haben.
Die Beleberin hingegen wirkt da als Einzelkarte doch etwas zahmer.

Jetzt kommen wir aber zurück zum Deck, denn egal für wen ihr euch entscheidet, ihr werdet auf Artefaktkreaturen und Ladungs- bzw. +1/+1 Counter setzen. Davon habt ihr reichlich, denn von 25 Kreaturen sind 19 Artefaktkreaturen (plus 20 Artefakte), weshalb ihr im Deck immer wieder Affinität zu Artefakten habt, aber auch so Game Winning Karten wie Erwecken der Vergangenheit.

Natürlich sind auch hier Raumschiffe dabei, die mit Ladungsmarken gefüttert werden wollen.

Abseits von Raumschiffen gibt aber genügend andere Karten, die mit Ladungsmarken arbeiten, wie z.B. der Reprint Lux-Kanone.

Für die +1/+1 Marken sorgt unter anderem der Reprint des Kappa-Kanoniers.

Wenn ihr dann genügend Marken von was auch immer habt, dann wird mit Kilo oder dem Commander Alltime Hit Wogendes Potenzial proliferated.

Geht euch das aber immer noch zu langsam gibt es mit Erfindungsreiche Verteidigung spannende Möglichkeiten Marker herum zu schieben.

Ihr seht also, auch dieses Deck macht beim Spielen viel Spaß und es gibt immer etwas zu tun. Vom Gefühl her sind die Synergien hier sogar noch einen ticken besser als bei Weltenformer. Im Prinzip machen beide Decks spielerisch viel Freude und man sollte einfach danach entscheiden, welcher Spielstil einem besser gefällt.

Wenn euch der Geldwert wirklich wichtig ist, dann bekommt ihr bei Marken-Intelligenz ein wenig mehr fürs Geld. Tekuthal ist immerhin ab 3,84 Euro, Schwanengesang ab 5 Euro auf Cardmarket erhältlich. In diesem Preissegment gibt es drei, vier andere, wodurch der Wert des Decks ein bisschen höher ist. Meine Empfehlung ist aber ganz klar: wählt das Deck, welches euch spielerisch oder vom Style her besser gefällt.

Edge of Eternities Commander Decks Fazit

Beide Decks sind spielerisch ziemlich gut gelungen und machen mir persönlich großen Spaß beim Spielen. Das ist für mich das Wichtigste. Ich denke auch, dass beide Decks locker mit anderen Precons mithalten und sich keineswegs verstecken, ja sogar in der oberen Liga der bisherigen Precons mitspielen können. Bei beiden Decks ist das Ziel bzw. der Gameplan ziemlich klar und auch für EinsteigerInnen gut ersichtlich. Eine Miniempfehlung mehr gibt es jedoch für Marken-Intelligenz, denn ich befürchte, das die Interaktionsmöglichkeiten von Weltenformer aus Opfern und Friedhof komplette Neulinge überfordern könnte. Nachdem das aber ohnehin für jede Commander Partie gelten kann, schnappt euch einfach ein paar Freunde und sucht das Deck aus, welches euch mehr gefällt. Von mir gibt es eine Empfehlung für beide und ein Lob an Wizards of the Coast für die gute Zusammenstellung.

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