Ecovacs GOAT A1600 RTK Test: Ein Rasenmäher-Roboter für jeden Garten
Stell dir vor, dein Rasen mäht sich von allein, ohne dass du ein einziges Kabel verlegen musst. Genau das verspricht der Ecovacs GOAT A1600 RTK, ein smarter Rasenmäher-Roboter, der das Rasenmähen zum Kinderspiel machen soll. Im Gegensatz zu älteren Modellen, die ein lästiges Begrenzungskabel brauchen, setzt der GOAT A1600 RTK auf modernste Technik: Er kombiniert eine super-präzise Navigation (RTK-Technologie) mit speziellen Lichtsensoren (LiDAR) und einer cleveren Kamera, die mit künstlicher Intelligenz (KI) arbeitet. So findet der smarte Gartenhelfer seinen Weg ganz ohne Kabel und mäht den Rasen ganz nach Plan. Er ist ideal für Gärten bis zu 1600 Quadratmetern und kostet rund 1499 Euro (Stand Juni 2025). Doch beeindruckende Technik auf dem Papier ist das eine, der Alltag im Garten das andere. Findet hier heraus, ob das gute Stück hält, was es verspricht.
Auspacken, aufbauen und das Erstellen einer Mähkarte
Als der Postler bei mir klingelte und ich die gigantische Schachtel sah, traute ich meinen Augen im ersten Moment nicht ganz. Ist etwa der Mähroboter so riesig? Jein, er ist mit 68 x 46 x 31cm nicht gerade klein, aber es ist darüber hinaus einfach alles in einer Box verstaut: Die Ladestation, die Antenne, Kabel, Ersatzklingen und vieles mehr. Alles ist sehr stabil und geschützt verpackt, sodass nichts in der Schachtel herumkullert und vielleicht schon etwas beschädigt, bevor man überhaupt mit der Arbeit angefangen hat. Sehr gut finde ich auch, dass benötigtes Werkzeug, wie einen Imbusschlüssel zum Fixieren der Ladestation im Boden genau so enthalten sind, wie Ersatzklingen für den Mähroboter.
Seht selbst:






Nachdem wir nun alles ausgepackt haben, geht es an die Basisinstallation. Diese geht schnell von statten und stellt auch Neulinge im Rasenmährobotersegment vor keine unlösbaren Aufgaben. Hier ein kurzes Video, dass alles zusammenfasst:
Das sieht im Video alles sehr einfach und klar aus und ich rate euch, die Tipps zu beherzigen, denn die genaue Navigation des GOAT A1600 RTK hängt stark von der RTK-Technologie ab. Das Bedeutet, dass ihr ein stabiles Signal der externen RTK-Station braucht. Diese Station muss „freie Sicht zum Himmel“ haben und soll „keine Metallstrukturen in der Nähe“ haben. Beides kann GPS-Signale stören und so das Mähresultat trüben.
Bevor der erste Testlauf starten kann, muss noch die Ecovacs-App heruntergeladen, ein PIN gewählt werden und die zu mähende Fläche kartographiert werden. Hier könnt ihr eine automatische oder manuelle Option wählen. Ich habe die manuelle gewählt, weil es das ein oder andere Hindernis in meinem Garten (z.b. Kanalschacht) gibt. Diesen Bereich habe ich auch gleich mit einer Sperrzone ausgenommen. Wenn ihr mit Videospielen vertraut seid, solltet ihr mit dem manuellen Mapping kein Problem haben, wenn man aber erstmals das Handy als Joystick zum Steuern eines Gefährt verwendet, ist das durchaus fordernd. Hierfür gibt es aber die Auto-Funktion.
Ein Problem, dass offenbar nicht nur ich in meinem Test hatte sind Verbindungsprobleme und der Hinweis in der App, dass ich die Position der Basisstation oder der RTK-Antenne verschoben hätte. Egal was man dann klickt, diese Meldung kam immer wieder. Erst ein Neustart des Roboters half bei mir. Und auch beim manuellen Kartieren oder Mähen solltet ihr die Meldung von sechs Metern Maximalabstand zum Roboter ignorieren und besser maximal 3-4 Meter entfernt sein, weil sonst immer ein Hinweis erscheint, dass ihr zu weit weg seid. Ist jetzt nicht dramatisch, mir ist es doch öfter passiert.
Bleiben wir gleich bei der Navigation: Wie der Roboter den Garten sieht
Das Herzstück des Ecovacs GOAT A1600 RTK ist sein Navigationssystem. Hier arbeiten drei Haupttechnologien zusammen:
- RTK (Real-Time Kinematic): Statt chaotisch herumzufahren oder einem unsichtbaren Kabel zu folgen, mäht der A1600 RTK in geraden, sauberen Bahnen. Das sorgt für einen schönen, gleichmäßigen Schnitt. Dafür braucht die RTK-Antenne, die dem Roboter hilft, ein stabiles Signal zu empfangen, einen freien Blick zum Himmel und sollte deshalb nicht in der Nähe von Metall stehen.
- LiDAR (Light Detection and Ranging): Der Roboter sendet kleine Lichtimpulse aus und misst, wie sie zurückkommen. So erstellt er ein detailliertes 3D-Bild seiner Umgebung und kann Hindernisse präzise erkennen.
- KI-Kamera & ToF-Sensoren: Zusammen mit der Kamera und den „Time-of-Flight“-Sensoren (die messen, wie lange Licht für einen Weg braucht), kann der Roboter nicht nur Hindernisse erkennen, sondern sogar zwischen lebenden Dingen wie Tieren oder Menschen und festen Gegenständen unterscheiden. Das macht das Mähen sicherer für alle im Garten.
Auf die Plätze, fertig, Mäh! Das Mäh-Ergebnis
Der Ecovacs GOAT A1600 RTK wird für seine tolle Mähleistung und sein Tempo gelobt. Mit bis zu 200 Quadratmetern pro Stunde und einer Schnittbreite von 33 cm ist er ein schneller Mähroboter. Die Mähgeschwindigkeit kannst du übrigens über die App anpassen, von 0,4 m/s bis 0,7 m/s, je nachdem, wie schnell er sein soll.
Das Ergebnis auf dem Rasen war in meinem Test top, und das obwohl mein Garten alles andere als eine Leichtigkeit ist. Bäume mitten in der Wiese, ein Spielturm mit Schaukel und Steigungen. Der Roboter mäht in geraden, systematischen Bahnen, was zu einem „sauberen Schnittbild“ führt und Zeit spart. Besonders clever: Er ändert jede Woche automatisch die Mährichtung. So entstehen keine unschönen Fahrspuren, der Rasen wird geschont und sieht am Ende „gleichmäßig und professionell“ aus, fast wie ein Fußballplatz. Ich muss gestehen, ich musste mit dem Trimmer hie und dar noch etwas nachmähen (vor allem in Bereichen, mit ordentlicher Steigung und rund um die Blumenbeete), aber Probleme, die manche Nutzer:innen im Internet ansprechen, konnte ich nicht sehen. So soll die Kante nicht sauber erledigt werden und die Schnitthöhe (bei verschiedenen Grashöhen) unterschiedlich sein. Beides kann ich nicht bestätigen.
Orientierung im Garten: Wie präzise ist er wirklich?
Der Ecovacs GOAT A1600 RTK soll mit seinem RTK-System „extrem präzise“ navigieren können, mit einer Genauigkeit von ±2 cm. Und tatsächlich, er fährt sehr systematisch und gerade, was das Mähen effizient macht. Er hält sich zuverlässig an die eingezeichneten Flächen und meistert sogar beeindruckende Steigungen von bis zu 50 %. Das zeigt, wie leistungsfähig sein Navigationssystem ist, wenn es um die Abdeckung der Fläche und das Anpassen an das Gelände geht. Er lies vor allem im ersten Test, bei dem ordentlich viel Wind war, so manche Spur stehen, aber diese hat er auch genau so in der App notiert und später korrigiert. Ebenso die Kanten, die er bei mir am Ende des Mährvorgangs nochmals nachgebessert hat.
Wo der Roboter stolpert: Kleine Hindernisse und Schattenseiten
Trotz all der fortschrittlichen Sensoren (KI-Kamera, 3D-ToF-Sensor und LiDAR) gibt es in der Praxis ein paar Schwächen, besonders bei der Erkennung kleinerer Hindernisse. Kleine Dekoartikel, flaches Spielzeug oder Ähnliches werden nicht immer zuverlässig erkannt. Die visuelle Erkennung funktioniert außerdem besser, wenn das Gras kürzer ist. Das bedeutet: Du musst deinen Rasen vor dem Mähen sorgfältig von kleinen Gegenständen befreien, um Schäden am Roboter oder an den Objekten zu vermeiden. Die Erwartung, dass ein „smarter“ Roboter alle Hindernisse von allein umfährt, wird hier leider nicht ganz erfüllt. Größere Objekte wie einen Spielturm, einen Strauch oder eine Regentonne umkurvt er allerdings gekonnt. Weiters konnte ich feststellen, dass er in den Abendstunden, wenn die Bäume weitere Schatten werfen, nicht mehr ganz so exakt unterwegs ist, sondern leichte Spurabweichungen hat. Behaltet das beim Erstellen des Zeitplans im Hinterkopf. Schmale Passagen sind kein Problem, er kommt durch, solange er in etwa 80cm hat, doch braucht der Gartenhelfer hierfür oft ein paar Anläufe und wirkt ab und an etwas „Lost in Space“. Das ist aber für mich kein Problem, denn in der Regel schaue ich dem Roboter beim Navigieren ja nicht zu, sondern bin happy, wenn das Endergebnis passt und das tat es in meinen Tests.
Digitales Kommandozentrum: Die App
Die Steuerung erfolgt hauptsächlich über die Ecovacs HOME App, die von User:innen im Netz oft als „hervorragend“, „übersichtlich“ und „intuitiv“ beschrieben wird. Die App bietet dir viele Möglichkeiten, den Roboter an deine Bedürfnisse anzupassen. Du kannst live zusehen, wie er mäht, detaillierte Karten verwalten, Mähzonen planen und Mähzeiten sowie Schnitthöhen einstellen. Die App hilft dir auch bei der ersten Einrichtung mit Videos und Bildern. Die Möglichkeit, mehrere Mähzonen und „Sperrzonen“ festzulegen, wird ebenfalls positiv hervorgehoben. Mein Eindruck ist, dass man sich schnell zurecht findet und alles soweit klappt. Einzige Mankos sind die Verbindungsissues, die zuvor schon erwähnt hatte.
Akku und Laden: Wie lange er durchhält und wie schnell er wieder fit ist
Der Ecovacs GOAT A1600 RTK hat einen leistungsstarken 32-Volt-Akku, der für schnelles und effizientes Rasenmähen sorgen soll. Die Ladezeit des Roboters ist mit nur etwa 45 Minuten beeindruckend kurz. Diese Schnellladefunktion (auf meinem Solargenerator wurden rund 120 Watt Ladeleistung angezeigt) sorgt dafür, dass der Mähroboter schnell wieder einsatzbereit ist und lange Mähpausen vermieden werden. Dennoch: Mein Garten, der wirklich herausfordernd ist und mit einer Mähfläche von rund 1.000m² zu Buche schlägt, hat der Roboter insgesamt fast 8 Stunden gemäht. Das liegt an vielen Ecken, Winkeln und Steigungen, mit denen er zu kämpfen hat. Die Ladeleistung empfinde ich als wirklich stark – ein absoluter Pluspunkt..
Sicherheit im Garten: Schutz für alle
Der Ecovacs GOAT A1600 RTK ist mit umfassenden Sicherheitsfunktionen ausgestattet, die den Schutz von Personen, Tieren und dem Gerät selbst gewährleisten sollen. Dazu gehören ein PIN-Code-Schutz, ein Alarm bei Anheben des Roboters und eine Sperrfunktion über die App, die effektiv als Diebstahlschutz dienen. Ein gut sichtbarer roter Not-Aus-Knopf auf der Oberseite des Geräts ermöglicht eine sofortige Unterbrechung des Mähvorgangs im Notfall. Hebt man den Mäher während des Betriebs an, stoppen die Messer blitzschnell, was durch zuverlässig reagierende Sensoren gewährleistet wird. Darüber hinaus bietet die App die Möglichkeit, Tierschutzzeiten (ab 19.00 Uhr) einzustellen, um zu verhindern, dass der Roboter mäht, wenn Wildtiere aktiv sind.
Was die Wartung angeht, zeigt sich der A1600 RTK als benutzerfreundlich. Die IPX6-Wasserdichtigkeit bedeutet, dass das Gerät auch bei Regen eingesetzt werden kann (wie sinnvoll das ist, sei dahingestellt). Ein integrierter Regensensor sorgt dafür, dass im Falle des Falles der Mähvorgang automatisch unterbrochen wird und der Robot zurück zur Ladestation fährt, die standardmäßig nicht überdacht ist. In der App kann zudem eingestellt werden, nach wie vielen trockenen Stunden der Mähroboter seine Arbeit wieder aufnehmen soll. Wesentlich wichtiger finde ich die IPX6-Zertifizierung allerdings für das Reinigen und falls auch eine Bewässerungsanlage oder ein Gartenschlauch gerade im Einsatz ist. Hier muss man nicht dank der Wasserdichtheit nicht so extrem aufpassen und das Reinigen fällt so auch wesentlich leichter. Einfach den Roboter aufstellen, mit einer Spachtel und/oder Bürste vorsichtig das angeklebte Gras entfernen und dann mit Wasser abspülen. Dann noch etwaiges eingezwicktes Gras bei den Mähklingen vorsichtig entfernen und fertig.
Ein kleiner Wermutstropfen. Der weiße Blitz sieht so wunderschön aus, aber es könnte für meine Begriff etwas widerstandsfähiger sein. Es tut der Funktionalität keinen Abbruch, aber wenn er nah bei Strächern vorbeifährt, können schonmal Kratzspuren am schönen Gehäuse entstehen.
Der Preis: Was kostet der Spaß und ist er es wert?
Der A1600 RTK wird mit einem empfohlenen Verkaufspreis von rund 1499 Euro angeboten. Angesichts seiner fortschrittlichen Navigationstechnologien (RTK, LiDAR, KI-Kamera), der hohen Flächenleistung von bis zu 1600 m² und der kabellosen Installation attestiere ich dem smarten Gartenhelfer ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Vergleich zu anderen kabellosen Mährobotern mit ähnlicher Flächenleistung, wie dem Mammotion Luba Mini (1500 m² für 1999 Euro) oder dem Anker Eufy E18 (1200 m² für 1699 Euro), hat hier Ecovacs ein tolles Angebot.
Der smarte Gartenhelfer positioniert sich als eine leistungsstarke Alternative zu Top-Modellen von Husqvarna und anderen Premium-Anbietern, insbesondere durch den Verzicht auf Begrenzungskabel und die Integration modernster Sensortechnik. Im direkten Vergleich mit kabelgebundenen Mährobotern bietet der A1600 RTK eine wesentlich höhere Flexibilität bei Gartenänderungen und eine präzisere, geordnete Navigation anstelle des Chaosprinzips.
Ecovacs Goat A1600 RTK Test-Fazit
Der Ecovacs GOAT A1600 RTK tritt an, um euch die Rasenpflege abzunehmen und das ohne großes Vorabsetting wie Begrenzungsdraht verlegen oder ähnliches. Die Unkompliziertheit gepaart mit dem fairen Preis ist sein größtes Ass im Ärmel. Die RTK-Navigation ermöglicht ein systematisches Mähen, was nicht nur effizient ist, sondern auch ein ästhetisch ansprechendes Schnittbild liefert. Gepaart mit seiner Mähleistung von bis zu 200 Quadratmetern pro Stunde und einer bemerkenswert kurzen Ladezeit von nur 45 Minuten verspricht er, selbst größere Rasenflächen zügig und ohne große Unterbrechungen zu pflegen. Auch die einfache Steuerung über die Ecovacs HOME App, die sogar Live-Video-Streaming bietet, sowie seine angenehm leise Arbeitsweise und die Fähigkeit, steile Hänge zu meistern, tragen zu einem insgesamt sehr positiven ersten Eindruck bei.
Doch wie so oft bei innovativen Produkten gibt es auch einige kleine Kinderkrankheiten und Kompromisse. So fand ich die Hinderniserkennung nicht immer perfekt: Während große Objekte zuverlässig umfahren werden, können kleinere Gegenstände oder Schattenbereiche den Roboter verwirren, was eine vorherige „Reinigung“ des Rasens unumgänglich macht. Die App selbst ist klar strukturiert und man findet sich schnell zurecht, aber die Verbindungsprobleme trüben den sonst so positiven Eindruck ein wenig.
Hausbesitzer:innen mit mittelgroßen bis großen, herausfodernden Rasenflächen, die bereit sind, in ein Premium-Produkt zu investieren und von den Vorteilen der kabellosen und systematischen Navigation profitieren möchten, sollten sich den Ecovacs GOAT A1600 RTK unbedingt anschauen. Von mir gibt’s für den Ecovacs GOAT A1600 RTK eine Empfehlung!