Dreame C1 Station Test: Fensterputzroboter mit großen Ambitionen

von Mandi 12.09.2025

Der Dreame Fensterputzroboter C1 Station verspricht saubere Fenster ohne große Mühen. Wird das Versprechen gehalten?

Zum Dreame C1 Station

Der Traum ist klar: Fenster putzen ohne Leiter, ohne Mühe und ohne Stress. Mit dem Dreame Fensterputzroboter C1 Station wird versprochen, dass alles gut wird. Bevor wir uns aber in den Test werfen: Was unterscheidet den Dreame C1 Station von seinem kleinen Bruder, dem regulären C1? Ganz wesentlich betrifft das den Lieferumfang und das Anwendungskonzept. Während der einfache C1 als klassischer Fensterputzroboter mit Kabel agiert, bringt die Station-Variante eine komplett eigenständige Ladeeinheit mit, die das Arbeiten auch fernab jeder Steckdose ermöglicht. Die mobile All-in-One-Station ist dabei keineswegs nur ein schickes Zubehör, sondern das Herzstück des gesamten Systems. 

Sie beherbergt einen 7800 mAh starken Akku, der dem Roboter eine Laufzeit von bis zu 180 Minuten verschafft und dabei Fensterflächen von maximal 90 Quadratmetern schaffen soll. Dreame bewirbt sein Gerät vollmundig als Revolution in der Fensterreinigung und hebt dabei besonders die sogenannte CornerClean-Technologie hervor. Diese soll dafür sorgen, dass auch die Ecken – die Achillesferse fast aller Fensterputzroboter – zu 90 Prozent abgedeckt werden. Ein großes Versprechen, das wir natürlich auf Herz und Nieren geprüft haben. Äußerlich folgt die Dreame C1 Station dem Design-Trend moderner Smart-Home-Geräte: reduziert, funktional und in einem dezenten Weiß-Gold-Farbschema gehalten, das problemlos in jede Wohnungseinrichtung passt.

Ausgepackt: Hohe Qualität

Beim Auspacken wird sofort klar, dass Dreame großen Wert auf Verarbeitung und Lieferumfang gelegt hat. Die Station selbst ist überraschend schwer und kompakt – ihre 7,6 Kilogramm sorgen für Standfestigkeit, machen sie aber auch weniger mobil, als der Name „mobile Station“ vermuten lässt. Das ist allerdings kein Nachteil, sondern zeigt die Wertigkeit der verbauten Komponenten. Der eigentliche Roboter hingegen wiegt lediglich 1,6 Kilogramm und liegt angenehm in der Hand. Was sofort ins Auge fällt, ist die durchdachte Kabelführung: Das 5,5 Meter lange Verbundkabel ist nicht nur Stromleitung, sondern gleichzeitig Sicherheitsseil – eine clevere Lösung, die für weniger Kabelsalat sorgt.

Die Station verfügt über einen eingebauten Kabeleinzug, der das lästige Aufrollen nach getaner Arbeit überflüssig macht. Im Lieferumfang finden sich neben dem Roboter und der Station zwei Hauptreinigungstücher, insgesamt acht Eckbürsten für die CornerClean-Technologie, eine 230 ml-Flasche Glasreiniger sowie die üblichen Papierbeiwerke und Bedienungsanleitungen. Die Erstinbetriebnahme gestaltet sich erfreulich unkompliziert: App installieren, QR-Code scannen, WLAN-Daten eingeben – fertig. Dreame setzt dabei auf die bewährte Dreamehome-App, die bereits von anderen Produkten des Herstellers bekannt ist. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv gestaltet und bietet alle notwendigen Funktionen, ohne zu überladen zu wirken.

Legen wir los

Anders als beim manuellen Fensterputzen, wo ihr mühsam das Reinigungstuch an die Fensterscheibe drücken und in Position bringen müsst, macht es die Dreame C1 Station euch deutlich einfacher. Die Station wird zunächst in einem Abstand von etwa einem halben Meter zum Fenster positioniert – wichtig ist dabei, dass sie bei riskanten Einsätzen höher steht als das zu reinigende Fenster, da das Sicherheitsseil anderenfalls nicht korrekt funktioniert. Der Roboter saugt sich nach dem Aktivieren dann einfach an die gewünschte Stelle der Fensterscheibe, wo er sich mit seiner Saugkraft von 5500 Pascal fest hält. Was dabei besonders beeindruckt, ist die Geschwindigkeit der Orientierung: Innerhalb weniger Sekunden hat das Gerät die Fenstergröße erfasst und den optimalen Reinigungsweg berechnet.

Die KI-gestützte Wegplanung wählt dabei automatisch zwischen Z- und N-förmigen Reinigungsmustern, je nach Fensterformat und -größe. Diese intelligente Anpassung sorgt nicht nur für Effizienz, sondern vermeidet auch doppelte Reinigungswege – ein Detail, das in der Praxis durchaus spürbar ist. Sollte die Reinigung aus irgendeinem Grund unterbrochen werden – sei es durch einen Stromausfall oder weil man den Roboter umsetzen möchte – merkt sich das Gerät die exakte Position und setzt die Arbeit dort fort, wo sie aufgehört hat. Diese Funktion erwies sich im Test als äußerst praktisch, und kann sich besonders bei größeren Fensterfronten auszahlen, wenn diese nicht in einem Zug zu bewältigen sind. Für bodentiefe Fenster ist das Reinigen jedenfalls eine Sache von wenigen Minuten.

Die CornerClean-Technologie

Das Herzstück der Dreame C1 Station ist zweifellos die CornerClean-Technologie, die der Hersteller als seinen größten Innovationssprung bewirbt. Das System basiert auf vier flexiblen 360-Grad-Bürsten, die an jeder Ecke des Roboters positioniert sind. Diese Bürsten fahren automatisch aus, wenn sie Kontakt zum Fensterrahmen haben, und federn sanft zurück, sobald sie auf Widerstand stoßen. Dadurch bleibt das Mikrofasertuch möglichst nah am Rand und erreicht Bereiche, die bei herkömmlichen Fensterputzrobotern oft ungereinigt bleiben. In unserem ausführlichen Test mit verschiedenen Fenstertypen – von bodentiefen Wohnzimmerfenstern bis hin zu kleineren Küchenfenstern – konnte die CornerClean-Technologie tatsächlich überzeugen.

Während andere Roboter oft einen mehrere Zentimeter breiten Rand ungereinigt lassen, schaffte es die Dreame C1 Station, dank Schlangenlinien bis auf wenige Millimeter an den Rahmen heranzukommen. Perfekt wird das Ergebnis dadurch zwar nicht, aber es ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der Konkurrenz. Besonders beeindruckend zeigte sich das System bei Fenstern mit komplexeren Rahmenstrukturen: Auch bei leicht hervorstehenden Griffen oder unebenen Rahmen passten sich die Bürsten intelligent an und sorgten für eine gleichmäßige Reinigung. Allerdings sollte man die Erwartungen realistisch halten – für wirklich perfekte Ecken ist nach wie vor ein kurzer Nachputz per Hand nötig, aber der Aufwand reduziert sich erheblich.

Reinigungsleistung: Überzeugende Ergebnisse

Die eigentliche Reinigungsleistung der Dreame C1 Station kann als sehr gut bis ausgezeichnet bewertet werden. Das Dual-Spray-System verteilt das Reinigungsmittel gleichmäßig über die gesamte Fensterfläche und sorgt dafür, dass das Mikrofasertuch stets optimal feucht bleibt. Dabei spritzt der Roboter in beide Fahrtrichtungen automatisch Reinigungsflüssigkeit auf die Scheibe – ein Detail, das für gleichmäßige Ergebnisse sorgt und verhindert, dass einzelne Bereiche zu trocken oder zu nass werden. Mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 14 Zentimetern pro Sekunde gehört der neue Fensterputzroboter nicht zu den schnellsten Vertretern seiner Zunft, dafür aber zu den gründlichsten. Als Faustregel: Ein Quadratmeter Fensterfläche benötigt etwa 2-3 Minuten, je nach gewähltem Reinigungsmodus. 

Zur Auswahl stehen fünf verschiedene Modi: Schnellreinigung, Standardreinigung, Tiefenreinigung, Randreinigung und Spotreinigung. Besonders die Tiefen- und Randreinigung bringen bei hartnäckigeren Verschmutzungen spürbar bessere Ergebnisse. Das Reinigungsergebnis selbst überzeugt in den meisten Situationen vollständig: Bei normaler Verschmutzung – Staub, Fingerabdrücke, leichte Wassertropfen – bleiben die Fenster nahezu streifenfrei. Lediglich bei sehr starken Verunreinigungen oder wenn der Roboter länger an einer Stelle verweilt, können minimal sichtbare Spuren zurückbleiben. Diese lassen sich aber mit einem trockenen Mikrofasertuch mit einem Wisch entfernen. Bei direkter Sonneneinstrahlung zeigen sich gelegentlich noch einzelne Streifen, aber insgesamt liefert die Dreame C1 Station bessere Ergebnisse als der Mitbewerb.

Was noch aufgefallen ist

Die mechanische Sicherung des Geräts arbeitet mit einem dreistufigen Getriebe und Doppelantrieb, der auch bei Stromausfall für etwa 30 Minuten Halt sorgt. Mehr noch: 5500 Pa Saugkraft sorgen außerdem dafür, dass der Roboter auch auf sehr glatten oder leicht geneigten Oberflächen sicheren Halt findet. Laut Hersteller funktioniert das System bei Neigungswinkeln zwischen 60 und 120 Grad automatisch – darüber hinaus ist eine manuelle Steuerung erforderlich. Eine der größten Stärken der Dreame C1 Station ist zweifellos ihre Akkulaufzeit. Die 7800 mAh in der Station sorgen tatsächlich für die versprochenen 180 Minuten Betriebszeit – und das nicht nur im Ideallabor, sondern auch in der Praxis. In unserem Test schaffte das System problemlos mehrere große Fenster mit mehrfacher Reinigung (also außen und innen), ohne dass der Akku auch nur ansatzweise an seine Grenzen stieß.

Besonders praktisch: Die Station kann während des Betriebs geladen werden, sodass theoretisch unbegrenzt lange Reinigungssitzungen möglich sind. Das ist besonders für Gebäudereiniger oder Haushalte mit vielen großen Fenstern ein entscheidender Vorteil. Die Ladezeit beträgt etwa zwei Stunden von null auf hundert Prozent – ein Wert, der für diese Akkukapazität durchaus respektabel ist. Was die reine Flächenleistung angeht, so schafft die Dreame C1 Station laut Herstellerangaben bis zu 90 Quadratmeter mit einer Ladung. In der Praxis dürfte dieser Wert je nach Verschmutzungsgrad und gewähltem Reinigungsmodus variieren, aber auch 60-70 Quadratmeter sind ein beachtlicher Wert, der die meisten Haushalte locker durch einen kompletten Fensterputz-Tag bringt. Und wie so oft ist die beste Reinigung diejenige, die man nicht selber durchführen muss!

Die Leistung im Alltag

Mit 63 dB (Gesprächslautstärke) liegt die Dreame C1 Station im typischen Bereich für Fensterputzroboter. Gelegentlich können allerdings Quietschgeräusche auftreten, besonders wenn das Mikrofasertuch nicht optimal feucht ist oder die Scheibe sehr glatt ist. Diese sind aber nicht dramatisch und verschwinden meist von selbst, sobald das Spraysystem wieder Reinigungsflüssigkeit abgibt. Während die Reinigungsleistung sehr gut ist, müssen wir auch über die Bedienung sprechen. Sie erfolgt wahlweise über die Dreamehome-App oder direkt am Gerät. Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet alle wesentlichen Funktionen: Reinigungsmodus wählen, Akkuladung prüfen, und auch eine manuelle Steuerung für schwer zugängliche Bereiche. Diese ist exklusiv für App-Nutzer:innen vorbehalten, denn direkt am Roboter beschränkte sich der Hersteller auf das Wesentliche.

Dort gibt es nämlich „nur“ einen Ein/Aus-Schalter und das Moduswahlrad. Das ist für den Alltag völlig ausreichend, besonders da man den Roboter ohnehin manuell an die gewünschte Position bringen muss. Die Status-LEDs an der Station informieren über Ladezustand und Betriebsmodus – ein nützliches Detail, das andere Hersteller oft vergessen. Ihr müsst auch Hand anlegen, aber die Wartung selbst bleibt minimal: Nach jedem Einsatz sollten die Mikrofasertücher kurz ausgespült und getrocknet werden. Gelegentlich ist es sinnvoll, die Saugöffnungen zu überprüfen und von Staub zu befreien. Ein ausführliches Wartungskapitel in der Bedienungsanleitung erklärt alle notwendigen Schritte verständlich. Und eine Einschränkung gibt es ebenso: Kleine Fenster unter 30 x 40 Zentimetern können nicht gereinigt werden, da der Roboter nicht genügend Halt findet.

Fazit: Eine echte Haushaltshilfe

Die Dreame C1 Station ist ein beeindruckendes Debüt des Herstellers im Bereich der Fensterputzroboter. Besonders die CornerClean-Technologie setzt neue Maßstäbe in einem Bereich, in dem die Konkurrenz oft schwächelt. Die mobile Station mit ihrer herausragenden Akkulaufzeit macht das System auch für große Fensterflächen ohne Steckdose in der Nähe interessant. Ihre Reinigungsleistung überzeugt in nahezu allen Situationen, die Sicherheitssysteme sind vorbildlich, und die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Denn ihr müsst wesentlich weniger selbst erledigen, die minimalen Wartungsarbeiten nimmt man im Austausch gegen saubere Fenster sehr gerne in Kauf. Zudem ist alles sehr einfach zu steuern und selbst Smart Home-Neulinge werden gut an der Hand genommen und durch jeden Schritt im Prozess geführt.

Gibt es auch Kritikpunkte? Zum Einen ist da der Preis, denn derzeit 499,- Euro (UVP liegt bei 599,- Euro) muss man sich leisten können. Andererseits gibt es kleinere Schwächen wie die gelegentlichen Quietschgeräusche oder die etwas schwerfällige App, sie trüben den Gesamteindruck kaum. Die Dreame C1 Station (zur offiziellen Website) zeigt, dass der Markt für Fensterputzroboter noch lange nicht ausgereizt ist. Mit innovativen Ansätzen wie der CornerClean-Technologie gelingt es durchaus, etablierte Platzhirsche herauszufordern. Unter dem Strich erwartet euch bei einer Anschaffung eine echte Arbeitserleichterung für alle, die saubere Fenster ohne großen Aufwand schätzen. Gerade bei modernen Bauten mit mehreren bodentiefen Fenstern macht dieses hochtechnologische Helferlein den Unterschied und sorgt für Durchblick!

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