devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE Test: Solider Router für zu Hause oder den Urlaub
In meiner Welt, in der sich Lifestyle und Technik immer mehr vermischen, ist Flexibilität das A und O. Das Leben findet nicht mehr nur in den eigenen vier Wänden statt. Ob es die Arbeit im gemütlichen Ferienhaus ist, das Streamen im Wohnmobil während einer längeren Reise oder einfach die Gewissheit, eine zuverlässige Internetverbindung zu haben, falls der Festnetzanschluss zu Hause mal wieder streikt – die Suche nach einer mobilen, aber gleichzeitig leistungsstarken Lösung ist für mich immer präsent. Genau dieses Versprechen gab der devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE. Er soll laut Hersteller nicht nur schnelles 5G-Internet bereitstellen, sondern auch mit modernstem Wi-Fi 6 überzeugen. Das hat meine Neugier geweckt. Ich habe das Gerät daher auf Herz und Nieren geprüft – nicht aus der Sicht eines reinen Technikexperten, sondern aus der Perspektive eines Nutzers, der eine unkomplizierte, elegante und zuverlässige Lösung für den Alltag sucht.
Unboxing & Design – Wie sich Technik in meinen Alltag einfügt
Erster Eindruck & Ästhetik
Die Ankunft des devolo WiFi 6 Routers war eine positive Überraschung. Die Verpackung ist schlicht und das Gerät selbst präsentiert sich in einem zeitlosen, minimalistischen Design. Mit seiner schlanken, zylinderförmigen Gestalt und dem neutralen Weiß fügt er sich unauffällig in jede Umgebung ein. Die Abmessungen sind nicht unbedingt kompakt, und das Gewicht von fast einem Kilogramm nicht gerade leicht. Es handelt sich hier nicht um einen kleinen Hotspot für die Hosentasche, sondern einen vollwertigen Router für Internet in dein eigenen vier Wänden oder im Urlaub.
Haptik und Verarbeitung
Das Kunststoffgehäuse fühlt sich robust an und lässt sich auch bei stärkerem Druck nicht eindrücken. Alle Bauteile sind präzise miteinander verbunden, ohne ungleichmäßige Spaltmaße oder Produktionsrückstände zu hinterlassen, was für die hohe Qualität spricht. Dieses Gefühl der Wertigkeit ist mir bei Technikgeräten sehr wichtig, da es für Langlebigkeit und eine durchdachte Produktgestaltung steht. Das Design ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch funktional: Die passive Kühlung sorgt dafür, dass das Gerät auch bei längerer Nutzung nicht heiß wird.
Ein kritischer Blick aufs Detail – Die Status-LEDs
Ein kleiner, aber für den mobilen Einsatz relevanter Kritikpunkt, der sich im Laufe meines Tests herauskristallisierte, betrifft die Status-LEDs an der Vorderseite. Obwohl sie schlicht in das Design integriert sind, sind sie nicht besonders hell. Bei hellem Tageslicht oder im Freien wird es schwierig, den Status der Mobilfunkverbindung, der Signalstärke oder des WLANs schnell abzulesen. Dies steht in einem gewissen Widerspruch zum beworbenen mobilen Einsatz und unterstreicht die Erkenntnis, dass das Gerät seine Stärken vor allem als ortsunabhängiger, aber stationärer Internet-Hub ausspielt – beispielsweise im fest installierten Home-Office, im Wohnwagen oder in der Ferienwohnung. Die Mobilität des Routers ist also weniger eine Frage der spontanen Mitnahme, sondern der flexiblen, aber dennoch festen Platzierung an einem Ort mit Stromanschluss.
Plug-and-Play auf dem Prüfstand – Die Einrichtung für Nicht-Techniker
Das Versprechen der Einfachheit
Die Inbetriebnahme des devolo Routers ist wirklich kinderleicht und erfüllt das „Plug-and-Play“-Versprechen. Es ist eine Leichtigkeit, die ich mir bei mehr Technikgeräten wünschen würde. Im Grunde genommen muss man nur die Nano-SIM-Karte von unten in den dafür vorgesehenen Slot schieben, das externe Netzteil an den Strom anschließen und den Router einschalten. Nach einem kurzen Startprozess ist das Gerät direkt einsatzbereit und verbindet sich automatisch mit dem mobilen Internet. Das WLAN-Passwort und die SSID können direkt über einen QR-Code auf der Rückseite gescannt werden , was die erste Verbindung mit dem Smartphone besonders komfortabel macht.
App versus Weboberfläche
devolo bietet zur Konfiguration zwei Wege an: die „devolo Home Network App“ und eine klassische Weboberfläche, die über jeden Browser (via 192.168.1.1.) zugänglich ist. Die App ist mit ihrer intuitiven Benutzeroberfläche ideal für grundlegende Einstellungen wie die Einrichtung eines Gastnetzwerks oder die Überprüfung der Signalstärke. Wer tiefer in die Konfiguration einsteigen möchte – beispielsweise um Firewall-Einstellungen vorzunehmen oder erweiterte Funktionen zu nutzen – findet in der Weboberfläche alle nötigen Werkzeuge. Diese zweigeteilte Herangehensweise ist clever: Sie senkt die Einstiegshürde für Gelegenheitsnutzer:innen, während sie technisch versierten Anwender:innen alle Freiheiten lässt. Die Tatsache, dass einige Funktionen wie die PIN-Entsperrung noch nicht in der App integriert sind, zeigt jedoch, dass die Usability zwar gut, aber noch nicht perfekt ist.
Das Herzstück – Leistung, die wirklich zählt
Die Mobilfunk-Power
Das, was den devolo Router so besonders macht, ist seine Fähigkeit, das mobile Internet in eine erstklassige Heimnetzwerk-Erfahrung zu verwandeln. Im Praxistest hat mich die Stabilität und Geschwindigkeit der Verbindung wirklich überzeugt. Bei mir war es zwar nicht möglich, aber andere Tester:innen haben in gut ausgebauten 5G-Netzen Download-Raten von über 600 Mbit/s gemessen.
Das Geheimnis hinter dieser Performance sind die sechs integrierten 4×4-MIMO-Antennen für 5G und LTE. Sie sorgen für eine verbesserte Signalstärke und können so eine stabile Verbindung zu einer Vielzahl von Geräten herstellen. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der Hotspot-Funktion eines Smartphones, das oft nur zwei Sende- und Empfangskanäle nutzt. Ein Test zeigte, dass der devolo Router am selben Standort mit demselben Mobilfunkanbieter deutlich höhere Datenraten erreichte als ein modernes iPhone. Dies verdeutlicht, dass der wahre Wert des Geräts in seiner Fähigkeit liegt, das Maximum aus dem verfügbaren Mobilfunksignal herauszuholen.
Die WLAN-Übertragungsrate von bis zu 3.600 Mbit/s ist zwar beeindruckend, aber ein rein theoretischer Wert. Die praktische Geschwindigkeit wird in den allermeisten Fällen nicht durch die WLAN-Leistung, sondern durch die tatsächliche Geschwindigkeit des Mobilfunknetzes begrenzt. Das bedeutet, der Router ist für zukünftige, schnellere 5G-Netze gut gerüstet und die Hardware bietet mehr als genug Kapazität, um die mobile Verbindung zu verteilen.
WLAN-Reichweite & Multi-Geräte-Nutzung
Der Router ist für den Heimgebrauch ideal, da er nicht nur schnell ist, sondern auch mit Wi-Fi 6-Technologie über 100 Geräte gleichzeitig mit einer stabilen Verbindung versorgen kann. Das ist perfekt für das moderne Smart Home, in dem neben Laptops und Smartphones auch Smart-TVs, Streaming-Sticks und andere intelligente Geräte gleichzeitig online sind. Selbst bei intensivem 4K-Streaming oder Online-Gaming auf mehreren Geräten bleibt die Verbindung stabil. Die Reichweite ist für eine durchschnittliche Wohnung oder ein kleines Haus völlig ausreichend. In größeren Gebäuden mit dicken Wänden – wie auch dem Bauernhaus meiner Eltern – stößt das Gerät ein wenig an die Grenzen. Hier kann man die Abdeckung mit Repeatern erweitern. Die Tatsache, dass devolo selbst verschiedene Bundle-Angebote mit Repeatern anbietet, unterstreicht meinen Eindruck. Es zeigt, dass das Gerät zwar als leistungsstarke Zentrale fungiert, aber keine physikalischen Grenzen überwinden kann, was ein wichtiger Punkt ist, den man vor dem Kauf bedenken sollte.
Die versteckten Talente – Features, die überraschen
Neben seiner Hauptfunktion als 5G-Router hat der devolo noch einige Überraschungen auf Lager, die ihn von vielen Konkurrenten abheben.
Ein Fest für Gamer:innen & Kabel-Fans
Was mich besonders begeistert hat, ist die Anschlussvielfalt. Neben dem WLAN gibt es zwei superschnelle LAN-Ports: einen mit 2.5 Gbit/s und einen weiteren mit 1 Gbit/s. Das ist eine Ausstattung, die man so nicht erwartet. Sie ermöglicht es, anspruchsvolle Geräte wie Gaming-PCs oder NAS-Systeme direkt per Kabel anzuschließen. Auch wenn die meisten 5G-Tarife die 2.5 Gbit/s noch nicht voll ausschöpfen, ist das Gerät damit bestens für die Zukunft gerüstet und kann die volle Leistung eines eventuell vorhandenen Glasfaser-WAN-Anschlusses nutzen.
Der Telefon-Joker
Ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das den Router zu einem vollwertigen DSL-Ersatz macht, ist der FXS-Port. Hier kann ein ganz normales analoges Telefon angeschlossen werden, um über die eingelegte SIM-Karte zu telefonieren. Für alle, die auf eine Telefonleitung angewiesen sind, aber in einem Gebiet mit schlechter Festnetzversorgung leben, ist das eine unschätzbare Funktion und eine der größten Stärken des Geräts.

Copyright: devolo
Sicherheit & Kindersicherung
In puncto Sicherheit ist der Router mit dem modernen WPA3-Sicherheitsstandard ausgestattet, der einen robusten Schutz vor unbefugten Zugriffen bietet. Eine Kindersicherungsfunktion ist ebenfalls vorhanden, die es ermöglicht, die Internetnutzung zeitlich zu begrenzen. Eine Schwäche ist hier allerdings, dass sich die Domain-Filter (Black- oder Whitelist) nur global für alle Nutzer:innen einstellen lassen und keine nutzerspezifischen Profile möglich sind. Dies mindert den praktischen Nutzen für Familien.
Das fehlende Failover
Ein Aspekt, der für mich als Backup-Lösung wichtig wäre, fehlt: ein automatisches Failover. Der Router kann zwar auch per Kabel mit dem Internet verbunden werden, eine automatische Umschaltung von der Festnetz- auf die Mobilfunkverbindung bei einem Internetausfall findet aber nicht statt. Diese Funktion muss manuell konfiguriert werden, was das Gerät für eine nahtlose Backup-Lösung weniger ideal macht.
Lohnt sich das „Invest“?
Der Preis
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von rund 449 Euro bewegt sich der devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE im gehobenen Preissegment der 5G-Router. Der Straßenpreis liegt oft etwas darunter, bei etwa 350 bis 420 Euro. Das ist eine beachtliche Investition, aber viele Tester empfinden den Preis angesichts des gebotenen Gesamtpakets als „fair“. Die Kosten müssen sich durch die erweiterte Funktionalität und die überlegene 5G-Leistung rechtfertigen.
Stärken
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE ein wirklich leistungsstarkes Gerät ist. Er überzeugt mit einer beeindruckend stabilen und schnellen Mobilfunkverbindung und einer hochwertigen, robusten Verarbeitung. Der niedrige Stromverbrauch von nur 6 Watt im Standby und 8 Watt bei der Übertragung ist ein weiterer Pluspunkt. Die High-Speed-Anschlüsse und insbesondere der FXS-Telefonport sind einzigartige Features, die den Router zu einem echten Allrounder machen.
Schwächen
Trotz aller Vorzüge gibt es ein paar Schwachstellen. Die „Mobilität“ ist eingeschränkt, da das Gerät einen Stromanschluss benötigt und nicht mit einem Akku betrieben wird. Die Status-LEDs sind bei Sonnenlicht schwer zu erkennen und die Kindersicherung ist in ihrer Funktionalität begrenzt. Wünschenswert wären für ein Gerät in dieser Preisklasse noch automatische Failovers gewesen.
devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE Test-Fazit
Der devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE ist kein spontaner Hotspot für die Tasche. Er ist eine leistungsstarke, stationäre Brücke zwischen mobilem und kabelgebundenem Internet. Das Gerät ist perfekt für eine ganz spezifische Zielgruppe geeignet: Menschen, die in Regionen mit schlechter oder fehlender Festnetzversorgung leben und eine zuverlässige Haupt-Internetquelle suchen. Auch als stabile Backup-Lösung für das Home-Office oder als zentrale Internet-Schaltstelle in einem Ferienhaus oder Wohnmobil ist er eine gute Wahl. Für diese Nutzergruppe ist der Preis eine lohnende Investition, denn er bietet eine Leistung und Stabilität, die mit einem einfachen Smartphone-Hotspot nicht zu vergleichen ist.
Trotz Abzügen für die Software mit Verbesserungspotenzial und Potenzialen bei der Mobilität und Signalstärke erhält der devolo WiFi 6 Router 3600 5G LTE von mir für seine exzellente Kernleistung, die robuste Verarbeitung und die überraschende Vielseitigkeit durch die einzigartigen Anschlüsse 8 von 10 Punkte.