Der Sennheiser HD660S2 im Test – Hohe Qualität

von Michael Neidhart 08.03.2023

Was macht das Besondere an einem sehr teuren Kopfhörer wie dem Sennheiser HD660S2 aus? Guten Sound bekomme ich auch um die Hälfte des Geldes. Gute Kopfhörer, die sowohl beim Spielen als auch beim Sehen von Filmen für Genuss sorgen, gibt es viele. Warum also doch tiefer in die Tasche greifen? Weil erst mit HiRes-Geräten Klänge verortet werden können. Und weil erst dann einzelne Instrumente eines Orchesters als solche wahrgenommen werden.

Sennheiser HD660S2 – Ein Nachfolgemodell

Der Zweier im Namen deutet es an, hier handelt es sich um die 2. Generation dieses HiRes- Kopfhörers. Auch wenn sich optisch nur wenig geändert hat, so drehte Sennheiser doch an den richtigen Schrauben im Inneren und holt noch einmal mehr aus den Kopfhörern raus. Wie der Vorgänger ist auch das neue Modell ein offener Kopfhörer. Die Ohrmuscheln sind auf der Rückseite offen. Lediglich ein metallenes Gitter schützt die Membranen. Das bedeutet, die Umgebung hört mit, was die HD660S2 eher für zuhause vorsieht. Klanglich eröffnet das natürliche neue Möglichkeiten.

Ein Manko dabei ist aber immer der Bass, der in einem geschlossenen Gehäuse meist mächtiger wirkt. Gerade an dieser Schraube hat Sennheiser aber kräftig gedreht und verspricht einen satteren Bass, was insgesamt auch gleich für mehr Volumen sorgt. Um das volle Potenzial der dynamischen 38mm Treiber auszunutzen, braucht es einen ordentlichen Anschluss. Bei einer Impedanz von 300 Ohm bekommen schwächere Quellen schnell Probleme. Angeschlossen per 6,3mm-Klinke an einen Verstärker geht es aber ordentlich zur Sache. Alternativ finden sich ein Anschlusskabel mit 4,4mm-Klinke und ein Adapter von 6,3 auf die kleine Klinkenbuchse in der Verpackung. Audiophile wissen, jede Steckverbindung sorgt für Verluste, weshalb die Empfehlung auf den direkten Anschlusskabeln liegt.

Klang und Verarbeitung

Das schlanke und elegante Design, dessen minimalistische Ästhetik die High-End-Audio-Funktionen des Kopfhörers ergänzt, bietet zudem Over-Ear-Ohrmuscheln aus weichem, atmungsaktivem Material und einen verstellbaren metallenen Kopfbügel, der für einen sicheren und bequemen Sitz sorgt. Es ist aber vor allem die Klangqualität, die den HD660S2 wirklich auszeichnet. Dank der von Sennheiser entwickelten Wandlertechnologie, gibt es dynamischen und detaillierten Klang, der sowohl präzise als auch beeindruckend ist. Tiefe und kraftvolle Bässe, Mitten, die warm und natürlich klingen und klare und knackige Höhen, ohne jemals hart oder ermüdend zu wirken. Ganz gleich, ob Musik, Filme oder Spiele – der HD660S2 bietet ein unvergleichliches Maß an Detailreichtum und Klarheit, das die unterschiedlichsten Medien zum Leben erweckt.

Die Schwachstelle des Vorgängers, der Bass, ist definitiv keine Schwäche. Egal, ob in Filmen, zum Beispiel die erste Verfolgungsjagd mit dem Falken in Star Wars EP7, oder bei elektronischer Musik, der Bass wirkt nicht verzögert und reagiert auch bei schnellen Wechseln nie träge. Insgesamt gibt es ein sehr ausgewogenes Klangbild, wobei der Fokus deutlich auf der Verortung einzelner Klangquellen liegt. Bei einer klassischen Sinfonie, gespielt von den Wiener Philharmonikern sind einzelne Instrumente nicht nur klar herauszuhören, man spürt regelrecht, wo im Orchester der Platz einer Oboe oder Geige sein muss. Das ist natürlich die Spezialität dieser Kategorie, dennoch arbeitet der Sennheiser hier auf einem sehr hohen Niveau.

Fazit zum Sennheiser HD660S2

Insgesamt ist der Sennheiser HD660S2 ein außergewöhnlicher Kopfhörer, der eine hervorragende Klangqualität, Komfort und Stil bietet. Er mag zwar teurer sein als einige andere Modelle auf dem Markt, aber seine erstklassigen Funktionen und Leistungen machen ihn zu einer lohnenden Investition für alle, die ihr Hörerlebnis auf die nächste Stufe heben möchten.

9.5

Wertung: 9.5 Pixel

für Der Sennheiser HD660S2 im Test – Hohe Qualität von