Der NEBULA Cosmos 4K SE Test: Herausragendes Kino für unterwegs

von Stefan 21.11.2025

Die Aussicht, den Kinoabend flexibel ins Kaminzimmer oder auf die Skihütte zu verlegen, ist reizvoll – doch starre Installationen und Kabelsalat machen den Traum oft zunichte. Genau deshalb habe ich mir den NEBULA Cosmos 4K SE vorgenommen. Mit 4K-Auflösung, beeindruckenden 1800 ANSI Lumen Helligkeit und Dolby Vision bringt dieser Projektor Specs mit, die echtes Großbildkino ohne komplizierte Vorbereitung versprechen. Ich habe den mobilen 4K-Beamer getestet.

Die zentrale Frage, die ich mir gestellt habe, war: Kann dieses Gerät die Komplexität traditioneller Heimkinos wirklich beseitigen und uns ein echtes Plug-and-Play-Erlebnis bieten? Mit einem unverbindlichen Listenpreis 1499,99 € liegt, adressiert der SE ambitionierte Konsument:innen. Spannend ist, dass dieser Preis oft durch Rabattaktionen wie auch gerade jetzt zum Black Friday Sale auf unter 1000 € gesenkt wird. Dieses Preissegment macht den Cosmos 4K SE zu einem echten Top-Kandidaten im „Budget-Ende“ der 4K-Premium-Portables.

Es ist wichtig, gleich zu Beginn eine Unterscheidung zu treffen: Der Cosmos 4K SE ist das modernere und günstigere Modell im Vergleich zum älteren Cosmos Laser 4K. Während der Vorgänger eine höhere Helligkeit (2200 ANSI Lumen) durch einen reinen Laser bot, setzt der SE auf die neue HybridBeam-Technologie (Laser + LED). Der entscheidende Vorteil des SE liegt jedoch in der Integration von 4K Dolby Vision, einer Funktion, die das ältere Laser-Modell nicht besitzt. Für alle, die moderne Streaming-Dienste nutzen und Wert auf die beste HDR-Performance legen, ist diese Feature-Kombination im SE absolut essentiell.

Nebula Cosmos 4K SE Test

Unboxing und erster Eindruck

Design und Haptik: Ein Koloss mit Tragegriff

Als ich den Cosmos 4K SE das erste Mal auspackte, war mir sofort klar, dass er kein filigraner Mini-Beamer ist. Man könnte sein unkonventionelles Design – je nach Perspektive – liebevoll oder kritisch als eine Art „Autobatterie mit Griff“ bezeichnen. Mit seinen Abmessungen von 263 × 165 × 265mm und einem Gewicht von 4.5 kg ist er definitiv nichts fürs die Handtasche.

Dennoch erfüllt dieser ungewöhnliche Formfaktor einen wichtigen Zweck: Der integrierte Tragegriff macht das Bewegen von Raum zu Raum – oder vom Wohnzimmer auf die Terrasse – überraschend einfach. Dies unterstützt die Kern-Zielsetzung des Herstellers: die Nutzung als „room-to-room portable“.

Der Grund für das beachtliche Volumen liegt in einem entscheidenden Kompromiss. Bei herkömmlichen Mini-Projektoren leidet oft die Bildleistung oder der Klang. Die Bauhöhe und Tiefe des 4K SE sind aber notwendig, um genug internen Platz für zwei Komponenten zu schaffen, die für ein echtes All-in-One-Erlebnis sorgen: erstens die leistungsstarke Lichtquelle der HybridBeam-Technologie (1800 Lumen) und zweitens ein hochwertiges, raumfüllendes 30-Watt-Soundsystem.

Dieser Bedarf an Leistung führt uns direkt zum größten Manko der Portabilität: Viele potentielle Käufer:innen vermissen einen eingebauten Akku. Trotz des flexiblen Designs muss der Cosmos 4K SE immer an einer Steckdose betrieben werden. Dies ist technisch bedingt; ein Akku, der die 1800 ANSI Lumen für einen vollen Filmabend (zwei Stunden) versorgen könnte, wäre unpraktisch groß und teuer. Daher ist das Gerät kein spontaner Begleiter fürs Campen, sondern ein flexibles Heimgerät, das lediglich den Standort wechseln kann. Ebenfalls aufgefallen ist mir und anderen Nutzer:innen, dass ein physischer Linsenschutz fehlt. Wer das Gerät häufig transportieren will, sollte über die separat erhältliche Tragetasche nachdenken.

Revolutionäre Automatisierung: Die IEA 4.0 Einrichtungserfahrung

IEA 4.0: Autopilot bei der Beamer-Einrichtung

Der frustrierendste Teil bei Projektoren ist traditionell das Setup: Ausrichten, Trapezkorrektur, Fokussieren. Dieses Gerät jedoch verspricht, diese Komplexität vollständig zu eliminieren, und es liefert in weiten Teilen auch ab. Der Cosmos 4K SE nutzt die IEA 4.0-Technologie (Intelligent Environment Adaptation). Ihr könnt ihn einfach auf einen Tisch stellen, und er korrigiert sich in Echtzeit selbst.

Diese Intelligenz umfasst mehrere Funktionen im Detail: Der Projektor nutzt Echtzeit-Autofokus und Keystone Correction, um das Bild blitzschnell scharf und rechteckig zu machen. Hinzu kommen die automatische Hindernisvermeidung, die das Bild bei Objekten im Weg anpasst, und die automatische Bildschirmanpassung (Screen Fit). Es eliminiert die lästige Setup-Prozedur, die man von älteren Beamern kennt. Die Geschwindigkeit und Flexibilität, mit der ihr euer Heimkino von einer Wand zur nächsten verlegen könnt, ist beeindruckend. Dieses vollautomatische Readjusting ist super praktisch und mittlerweile ein Grundfeature, das von Beamer in diesem Preissegment als Basis verlangt wird.

Die Grenzen dieser Automatik sind jedoch vorhanden, wenn auch marginal. Die Korrektur funktioniert schnell, aber ich konnte auch feststellen, dass bei einem Usecase mit einer fest installierten Leinwand (rund 100 Zoll) manchmal manuell in die Keystone-Korrektur eingegriffen werden musste, um das Bild perfekt zu zentrieren.

Bildqualität im Härtetest – Leuchtkraft und Farbkraft durch HybridBeam

HybridBeam, HDR und Dolby Vision

Der Cosmos 4K SE unterscheidet sich von anderen Projektoren durch seine hohe Helligkeit von 1800 ANSI Lumen. Diese Leuchtkraft ist entscheidend, denn sie ermöglicht die Nutzung auch in Räumen mit Restlicht oder in der Dämmerung auf der Terrasse, ohne dass ihr völlige Dunkelheit benötigt. Ich fand, dass das Bild auch tagsüber, im Schlafzimmer mit Fenstern, noch „ansehbar war – wenn auch etwas ausgewaschen“.Die Basis für diese Helligkeit und die satten Farben bildet die HybridBeam-Lichtquelle, eine Kombination aus Laser und LED. Diese Technologie sorgt nicht nur für lebendigere Farben, sondern auch für eine beeindruckende Lebensdauer von 25.000 Stunden. Zwar erreicht der Beamer die 4K UHD Auflösung (3840 x 2160 Pixel), er tut dies jedoch mittels XPR-Pixel-Shifting, basierend auf einem nativen 1080p DLP-Chip. In der Praxis liefert dies ein scharfes und detailliertes Bild, das den 4K-Anspruch absolut erfüllt.

Ein echtes Premium-Feature, das den SE von vielen Konkurrenten in seiner Preisklasse abhebt, ist der umfangreiche HDR-Support. Das Gerät unterstützt HDR10, HLG (Hybrid Log-Gamma) und, was besonders beeindruckend ist, Dolby Vision. Bei meinem Test der Bildqualität, stellte ich fest, dass Dolby Vision-Material in Szenen, die von Mitteltönen dominiert werden, merklich heller und lebendiger erschien als vergleichbares HDR10-Material. Diese Unterstützung ist selten und essentiell für die Qualität moderner Streaming-Inhalte, da sie für lebensechtere und detailreichere Visuals sorgt. Selbst in mäßig beleuchteten Räumen liefert die HDR10-Wiedergabe gute Schattendetails, sodass auch in dunklen Szenen erkennbar bleibt, was geschieht. Abgerundet wird das Paket durch ein integriertes, raumfüllendes Dolby Audio-System mit 2 x 15 Watt (30W Gesamtleistung).

Kontrast und der dunkle Raum

Das Dilemma Helligkeit vs. tiefen KontrastDer kritische Schwarzwert

Der Hersteller gibt das native Kontrastverhältnis mit 400:1 an. Unabhängige Labortests zeigten jedoch, dass dieser Wert unter Idealbedingungen manchmal sogar nur magere 232:1 erreichte. Das Problem: Der Schwarzwert ist deutlich zu hoch, was bedeutet, dass „Schwarz“ eher als dunkles Grau dargestellt wird. Dies beeinträchtigt in einem komplett abgedunkelten Raum den dramatischen visuellen Eindruck in den dunkelsten Szenen erheblich.

Wenn ihr tiefe Schwarzwerte von OLED-Fernsehern gewöhnt seid, werdet ihr bei Filmen mit viel Dunkelheit eventuell nicht ganz happy sein. In komplett abgedunkellten Räumen wird „Schwarz“ – zumindest in meinen Tests – eher als dunkles „Grau“ wahrgenommen. Die schwarzen Letterbox-Balken wirken eher grau und lenken so ein wenig vom restlichen Bild ab. Das liegt daran, dass sich die Entwickler:innen für hohe Helligkeit oder tiefen Kontrast entscheiden mussten. Tragbare DLP-Projektoren in dieser Preisklasse sind darauf ausgelegt, hell zu sein (1800 Lumen), um Restlicht im Raum zu bekämpfen. Der SE ist genau für den flexiblen Einsatz im Wohnzimmer oder in einem mäßig beleuchteten Familienzimmer konzipiert. In diesen typischen Nutzungsszenarien wird der Kontrastmangel durch das Umgebungslicht ohnehin kaschiert, da Umgebungslicht die dunklen Bereiche auf der Leinwand auswäscht. Folglich wird der Kontrastmangel für die Lifestyle-Zielgruppe in der Regel weniger kritisch wahrgenommen.

Sind bei euch bunte, helle Inhalte an der Tagesordnung, ein perfekt dafür abgestimmtes Gerät. Wer die beste Balance finden möchte, dem rate ich die Helligkeit nachts manuell stark herunterzuregeln (manchmal bis auf 20%) oder eine spezielle cinegraue Leinwand zu verwenden, die den Schwarzwert optisch verbessert. Nebula hat sich für hohe Helligkeit entschieden, um die primäre Anforderung der Zielgruppe („flexible Nutzung bei moderatem Licht“) zu erfüllen, und dafür den Kontrast für das sekundäre Szenario („perfektes Kino in völliger Dunkelheit“) eingetauscht.

Bereit für die Gaming-Session mit 200 Zoll?

Ein oft unterschätzter Aspekt bei einem Projektor, der Flexibilität verspricht, ist seine Eignung für Videospiele. Für ein „room-to-room“ Gerät ist die Gaming-Performance des Cosmos 4K SE hervorragend. Im dedizierten „Extreme Game Mode“ wird ein beeindruckend niedriger Input Lag von unter 20 Millisekunden erreicht. Kompetitives Gaming auf der riesigen Leinwand wird dadurch noch immersiver – egal ob ihr nun schnelle FPS spielt oder euch den Traum von Mario Kart an der Hauswand erfüllen wollt.

Dieser Fokus auf Gaming erweitert die Zielgruppe über traditionelle Cineast:innen hinaus. Das Gerät wird zu einer vollwertigen, flexiblen Gaming-Anzeige. Dafür sorgen zwei HDMI 2.1 Eingänge, wobei einer eARC unterstützt. Dies ist besonders wichtig, falls ihr eine externe Soundbar oder einen AV-Receiver nutzen möchtet, da eARC die verlustfreie Übertragung von hochauflösendem Audio ermöglicht. Auch beim kabellosen Übertragen von Inhalten (Casting) müsst ihr die Erwartungen anpassen. Casting über Google Cast ist nahtlos integriert.

Google TV: Das integrierte Entertainment-Paket

Der NEBULA Cosmos 4K SE hat einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht, indem er auf das moderne Google TV OS setzt. Im Gegensatz zu älteren Generationen, die oft mit veralteten oder proprietären Android-Versionen kämpften, dürft ihr euch auf Google TV OS freuen, das viel Flexibiltät und den zugang zu einer schier unendlichen App-Landschaft von Mediatheken ermöglicht. Der wichtigste Vorteil dieser Integration ist der native Support für 4K Netflix. Bei vielen Beamer-Konkurrenten muss man für hochauflösendes Netflix oft auf einen externen Streaming-Stick zurückgreifen. Mit Google TV entfällt dieser Schritt, und ihr habt sofort Zugriff auf eine personalisierte Auswahl von über 10.000 Apps und 400.000 Filmen und TV-Episoden, darunter Disney+, Amazon Prime Video und Apple TV+.

Akustik-Check und Umgebungsgeräusche

Oft sind die integrierten Lautsprecher von Projektoren ein notwendiges Übel. Nicht so beim Cosmos 4K SE. Das große Gehäuse, das wir anfangs noch als „Chonk“ bezeichneten, kommt der Akustik zugute. Das integrierte Audiosystem (2 x 15 Watt, also 30 Watt Gesamtleistung) unterstützt Dolby Audio und Dolby Digital Plus. Der Sound liefert für einen Projektor eine sehr gute Klangqualität und hat genug Volumen, um ein großes Familienzimmer zu füllen. Dies ist ein klarer Vorteil für die spontane Nutzung, da ihr keine separate Soundbar mitschleppen müsst. Ein cooles Lifestyle-Feature ist die Möglichkeit, den 4K SE über Bluetooth mit dem Smartphone zu verbinden und ihn somit als hochwertigen, reinen Bluetooth-Speaker zu verwenden.

Dies ist ein wichtiger Punkt für die Bewertung des Gesamtwerts: Das leistungsstarke 30W-Soundsystem macht ein externes Audiosystem für die meisten Gelegenheiten (Raum-zu-Raum-Nutzung, schnelle Filmabende) überflüssig. Die Anschaffungskosten müssen dadurch nicht zusätzlich erhöht werden, was den Gesamtwert des All-in-One-Geräts signifikant steigert. Es gibt aber auch ein ABER!

Ich habe keine Dezibel-Messung zur Lautstärke des Lüfters gemacht, aber ich empfinde das Lüftergeräusch lauter als bei Konkurrenzprodukten. Der Soundoutput des Geräts übertrifft den Lüfter, aber wenn man den Beamer ausschaltet und kein „Nebengeräusch“ mehr ist, hört man erst, wie laut der Lüfter ist. Im normalen Betrieb wird er wahrgenommen, aber er stört nicht. So kann man es wohl am Besten beschreiben.

NEBULA Cosmos 4K SE Test-Fazit: Toller 4K-Allrounder

Der NEBULA Cosmos 4K SE hat mich in seiner Rolle als flexibler, leistungsstarker Alleskönner überzeugt. Er ist ein Beamer für die modernen Konsument:innen, die Komfort über absolute cineastische Perfektion stellen. Seine größte Stärke liegt in der unschlagbaren Benutzerfreundlichkeit: Dank der IEA 4.0 Automatisierung (Autofokus, Keystone, Hindernisvermeidung) entfällt der Frust komplizierter Setups, und ihr könnt sofort loslegen. Hinzu kommt die 1800 ANSI Lumen Helligkeit, die das Schauen auch bei Restlicht ermöglicht, das hervorragende 30W-Soundsystem, das externe Lautsprecher unnötig macht, die Unterstützung von Dolby Vision für lebendige Streaming-Erlebnisse und ein niedriger Input Lag, der ihn auch für 4K-Gamer:innen attraktiv macht.

Es gibt aber auch noch Potenzial für weitere Nebula Cosmos-Modelle in Zukunft: Ich würde mir einen integrierten Akku für echte Outdoor-Mobilität wünschen, um die hohe Flexibilität des portablen Beamers noch zu erhöhen. Der native Kontrast in absolut dunklen Umgebungen fällt für manche vielleicht zu niedrig aus, aber für mich persönlich war das kein großer Stolperstein.

Für den vollen Listenpreis von 1499,99 € ist die Konkurrenz zwar stark, aber der wahre Wert des Geräts zeigt sich in den häufigen Angebotspreisen (aktuell unter 1000 Euro). Zu diesem Preis avanciert er zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Wunder in der Kategorie der flexiblen 4K-Beamer. Wenn ihr ein unkompliziertes, helles, All-in-One-4K-Gerät für den flexiblen Einsatz im Wohnzimmer, Partykeller oder auf der Terrasse sucht, das sofort einsatzbereit ist und den Frust komplizierter Setups vermeidet, dann ist dieses Gerät die richtige Wahl. Das ist die Zukunft des flexiblen Heimkinos.

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