Der Einstieg in Magic und Der Herr der Ringe leicht gemacht – Küchentisch Magic

von David Kolb-Zgaga 24.06.2023

Zum Start der Der Herr der Ringe: Geschichten aus Mittelerde Edition möchte ich euch einen leichten Einstieg in Magic zeigen.

Als aller erste Faustregel gilt, kauft nicht einfach Boosterpacks, denn damit werdet ihr nicht glücklich werden. Es gibt zu wenig Synergien und es kostet zu viel Geld, bis ihr überhaupt ein erstes Deck zusammen stellen könnt. Nehmt zum Einstieg vorgefertigte Decks oder googelt nach Budget Decklisten und kauft euch diese als Einzelkarten.

Welches Format geht?

Um euch den Einstieg in Magic zu erklären, muss ich ganz kurz über die verschiedenen Formate sprechen:

Es gibt mehrere Formate in Magic und diese haben unterschiedliche Regeln, welche Karten zugelassen sind und wie groß ein Deck sein sollte. Ihr könnt natürlich unter euch spielen, wie ihr möchtet, aber sobald man im lokalen Magicladen auf andere Leute trifft, wird man damit konfrontiert. Das bekannteste Format ist Standard, welches man auch noch von früher kennt (hier zu den Regeln) und normalerweise kommen alle neuen Sets in eben dieses Standard Format. Nicht so, bei Der Herr der Ringe: Geschichten aus Mittelerde. Damit Standard durch die Universes Beyond Karten nicht komplett ins Wanken gerät, sind diese Karten (und damit auch die aus Der Herr der Ringe Edition: Geschichten aus Mittelerde) nur in Modern (hier die Regeln) und Historic (hier die Regeln) zugelassen. Solltet ihr euch ein Tier One Modern Deck bauen wollt, welches als Meta gilt, dann müsst ihr über 1000 Euro in die Hand nehmen. Das wird für die meisten nicht der perfekte Einstieg ins Spiel sein. Und deshalb komme ich zu dem Schluss, dass der Commander Modus am besten geeignet ist.

Commander Precon Decks

Es gibt hier vier vorgefertigte Decks (hier findet ihr die vier Decklisten, zu den wirklich sehr schön gemachten Decks; ich selbst habe mir die Reiter von Rohan geholt) und damit könnt ihr mit ca. 40 bis 50 Euro sofort out of the Box loslegen und spielen. Da Commander nicht eins gegen eins ist, sondern im Idealfall zu viert gespielt wird, entscheiden hier nicht nur die Stärke der Karten, sondern auch das Verhandeln mit den Mitspieler:innen. Für mich ist das eine der coolsten Modi, denn er ist super gesellig, dauert auch deutlich länger als ein eins gegen eins und man lernt schnell beim Spielen. Solltet ihr nun aber keine drei Freund:innen haben, die ebenfalls Magic spielen, kann euch die Magic Companion App weiterhelfen. Damit könnt ihr nicht nur eure Lebenspunkte tracken und Kartenregeln nachlesen, sondern auch Stores in eurer Nähe suche in denen Magic gespielt wird. Bei mir in Graz sind das zumindest zwei Läden und jeden Donnerstag ist Commander Night, wo euch Neulinge herzlich willkommen sind und freundlich und einfach casual gespielt wird. Ich für meinen Teil habe das Glück, dass drei Freunde von mir sich die jeweils anderen Precon Decks geholt haben und wir nun Elfen, gegen Reiter von Rohan, gegen Hobbits, gegen Saurons Armee spielen können. Das ist eine großartige Erfahrung, besonders wenn ihr auch noch auf Der Herr der Ringe steht. Ihr könnt euch natürlich auch jedes andere Precon Commander Deck anschauen und entscheiden welches euch am meisten zusagt.

Wenn ihr euch für die neuen Commander Decks aus Der Herr der Ringe: Geschichten aus Mittelerde interessiert, könnt ihr hier noch die neuen Spielregeln zur Ring Mechanik und Ork Aufmarsch ansehen. Hier findet ihr außerdem mein Review zur gesamten Edition und einem Einblick zum Einsteigerset von Der Herr der Ringe: Geschichten aus Mittelerde.

Pioneer ist das neue Standard – Pauper das sympathische Format fürs kleine Geld

Was ich ebenfalls sehr empfehlen kann ist das Format Pioneer, welches weit kostengünstiger als Standard ist und alle Karten ab der 2012 erschienenen Rückkehr nach Ravnica Edition enthält. Dieses Format “rotiert” nicht, d.h. es kommen immer nur mehr Karten hinzu und keine fallen raus (wie es eben in Standard ist). Die Decks sind daher nicht nur wesentlich günstiger, ihr werdet sie auch in Zukunft immer spielen können. Wer es noch günstiger aber nicht weniger cool haben möchte, kann eines meiner Liebelingsformate ausprobieren, nämlich Pauper. Dort sind nur Karten erlaubt, die die Seltenheit “häufig” (also common) besitzen. Diese Karten sind super leicht erhältlich und ihr könnt euch für nicht mal 30 Euro ein richtig cooles Deck zusammen stellen. Für Einzelkartenbestellungen kann ich aus persönlicher Erfahrung übringes Cardmarket empfehlen (keine Werbung versprochen, einfach nur ein Hinweis, weil das bei mir gut geklappt hat). Wer noch ein bisschen mehr Geld, also ca. 50-60 Euro in die Hand nehmen möchte, findet hier eine Liste der Meta Pauper Decks und die können auch sehr gut mit Budget Decks aus anderen Formaten mithalten. Im Freundeskreis spielen wir immer wieder mal so und das hat sehr gut geklappt. Ihr braucht also keine Angst haben, dass ihr komplett chancenlos seid.

Local Gamestore

Am Ende, wie es in der Magic Szene üblich ist noch ein kleiner, aber wichtiger Hinweis. Kauft und bestellt, wenn möglich nicht bei großen Versandhäusern, sondern beim lokalen Magicladen, wo ihr auch Magic spielen könnt. Die brauchen die Unterstützung weit mehr, als die großen Versandketten und tun zusätzlich noch etwas für die Community. Das bringt mich außerdem noch zu einem weiteren Event bzw. Format, dem Prerelease bzw. Releasewochenende. Dabei werden immer Boxen um 25 Euro verkauft, wo sechs Draft-Booster und eine Signature-Booster enthalten sind. Daraus müsst ihr dann ein Deck bauen. Das ist ein fantastisches Event, ihr solltet es aber erst wahrnehmen, wenn ihr schon ein bisschen Erfahrung habt, denn ihr habt nur 50 Minuten Zeit die Packs zu öffnen und ein Deck zu bauen – das ist für mich noch immer sehr stressig und kann für Einsteiger:innen schnell überfordern sein.

Ich wünsche euch allen einen guten und vor allem spaßigen Einstieg in Magic.