Das Sony Xperia Z3 Compact im Test

von Mandi 27.10.2014

So wie schon sein großer Bruder, das Sony Xperia Z3, kann auch das kleine Geschwisterchen mit großartiger Hardware auf engstem Raum aufwarten. Was kann das Sony Xperia Z3 Compact? Lest hier den Test!

Der erste Eindruck

Nein, das ist kein durchschnittliches Smartphone, das rundherum schwarz bis grau erscheint. Sony verpasste dem Sony Xperia Z3 Compact einen coolen Look, der sich wohlwollend vom Mitbewerb abhebt. Rein vom Aussehen her wirkt das Gerät so, als könnte es wasserdicht sein, und nach dem Blick auf das Datenblatt weiß man: Dies ist auch der Fall.

Die Kanten des Geräts sind ein regelrechter Blickfang. Sie sind nicht glänzend, aber auch nicht matt, sie sind nicht blickdicht, aber auch nicht wirklich transparent. Es hat etwas, wie das Licht auf das Sony Xperia Z3 Compact fällt und sich die Kanten darin erhellen. Dieses Gerät ist nicht im Budget-Bereich angesiedelt, und es wirkt auch auf keinen Fall billig.

Abgesehen vom Aussehen scheint das Gewicht perfekt ausbalanciert zu sein (Omnibalance sei Dank), und eure Hände fühlen sich rund um das Sony Xperia Z3 Compact richtig wohl. Es ist weder zu leicht noch zu schwer, und auch die Abmessungen sind gut gewählt. Das Testgerät kam in der Farbe Grün in die Redaktion, obwohl ich es eher als Türkis eingestuft hätte. Auf alle Fälle ist dies keine schreiende Farbe, sie wirkt wirklich dezent und geschmackvoll.

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Einrichten schnell gemacht

Auf der linken Seite findet ihr den microSD-, nanoSIM- und Mini-USB-Slot, also alles, was ihr zum Glücklichwerden benötigt. Am rechten Rand befinden sich der Kameraauslöser, die Lautstärkeregelung und der Stand-by-Knopf, wohingegen an der Oberkante die gute alte 3,5-mm-Klinkenbuchse ihr einsames Dasein fristet.

Die softwareseitige Einrichtung ist schnell erledigt, zwischen drei und fünf Minuten benötigt ihr, bevor ihr komplett fertig seid. Habt ihr ein Google-Konto, könnt ihr dieses benutzen, um all eure Kontakte, Fotos und mehr zu synchronisieren. Natürlich könnt ihr auch diverse soziale Netze konfigurieren, es wird also auf nichts vergessen, bevor die Back-up-Daten von Googles Servern geladen werden.

Ihr könnt also rasch durch die Einstellungen fliegen, um zu checken, ob alle wichtigen Daten im Back-up erfasst werden. Meine Empfehlung ist jedes Mal wieder die Tastatur, denn ich hasse es abgrundtief, wenn ich mit Vorschlägen zugepflastert werde und meine „Ich schreibe alles klein“-Schreibweise automatisch korrigiert wird. Nein, danke. (Wieso ist übrigens eine japanische Tastatur standardmäßig aktiviert?)

Farbenfrohes Display

Ihr schaltet das Sony Xperia Z3 Compact ein und werdet sogleich vom Bildschirm begrüßt. Zwar ist es „nur“ ein 720p-Display (1280 x 720 Bildpunkte) auf einem 4,6-Zoll-Bildschirm, doch wie üblich reicht dieses vollkommen aus. Ihr werdet kaum Unterschiede im Vergleich zu einem Konkurrenzprodukt feststellen, das euch irrsinnig hohe Pixel-per-Inch-Werte verkaufen möchte.

Die Mobile Bravia Engine ist standardmäßig aktiviert, diese Software erhöht den Kontrast und die Farbsättigung aller angezeigten Software. Das sieht in einem Geschäft, wo sich Display an Display drängt, toll aus, und auch im Normalgebrauch sorgt es manches Mal für Aha-Effekte. Schaltet ihr es aber ab, werdet ihr keinen großen Unterschied bemerken, weder bei der Farbwiedergabe noch bei Leistung oder Akkulaufzeit.

Farbwiedergabe, Helligkeit und Betrachtungswinkel sind sehr gut, obwohl ich keine Möglichkeit habe, diese irgendwie durch SRGB-Farbraumabdeckung, Helligkeitsmessung in nits oder Sonstiges zu messen. Für mich zählt nur eines: Das Sony Xperia Z3 Compact besitzt ein hervorragendes Display, das ich gern im Alltag bei mir trage. Alles andere ist reiner Datenvergleich, der in Wahrheit nichts bringt.

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Leistungsstarkes Kraftpaket

Was die Performance angeht, steht das Sony Xperia Z3 Compact seinem großen Bruder in nichts nach. Es gibt so gut wie keine Wartezeiten, Verzögerungen oder Stotterer. Der Software-Skin, der über Android 4.4 KitKat liegt, steht euch nicht im Weg, sondern scheint die Angelegenheiten sogar noch zu beschleunigen. Das ist ein nicht zu unterschätzendes Feature, das Sony noch nicht einmal wirklich vermarktet.

Bei Spielen und Applikationen enttäuscht euch das Sony Xperia Z3 Compact niemals. Vielleicht sind der Prozessor und die Grafikeinheit im Vergleich zum Sony Xperia Z3 ein wenig heruntergetaktet, um alles in das kleinere Gehäuse des Compact unterzubringen. Das bemerkt ihr aber niemals, denn vor allem das 720p-Display sorgt dafür, dass die grafische Last gegenüber dem Sony Xperia Z3 allein schon wegen der Pixelanzahl um knappe 50 % reduziert wird.

Nicht nur deshalb wird es auch kaum warm. Richtig gelesen, das Sony Xperia Z3 Compact ist sowohl leistungsstark als auch cool. Seid ihr also schon auf dem Absprung von einem älteren Android-Smartphone und könnt euch noch nicht so richtig mit dem Gardemaß von fünf Zoll oder darüber anfreunden, ist das Sony Xperia Z3 Compact bestimmt ein erstes Ausprobieren wert. Nichts bringt dieses Gerät ins Schwitzen.

Die Software-Frage

Für NormalverbraucherInnen ist es noch immer wenig nachvollziehbar, was Sony mit den Apps anstellt. Klar, Sony möchte so viele NutzerInnen wie nur möglich zu den hauseigenen Services locken, schade ist nur die Umsetzung. Wenn ihr euch für ein Sony-Gerät entscheidet, endet ihr mit einer Armada an Programmen wie Musik, Fotos und Filmen. Ein Part kommt von Google direkt, der andere von Sony – es scheint, als dürften die Hersteller die offiziellen Google-Programme nicht einfach löschen. Sony versteckt sie in einem Ordner, der aber wieder auf der Startseite erscheint, NutzerInnen werden also vermutlich eher wieder zu diesen greifen.

Auch bei den Kameras kommt es hin und wieder vor, dass die übermotivierte Software ein wenig zu aggressiv arbeitet. Gerade in der Vollautomatik-Einstellung (die übrigens als Standard definiert ist) werden so manche Bilder etwas übersättigt oder bekommen zu viel Rauschen verpasst. Auch die volle Auflösung der 20,7-Megapixel-Kamera kann in der Automatik nicht genutzt werden.

Schaltet ihr aber in den manuellen Modus um und beschäftigt euch ein wenig mit den mitgelieferten Einstellungen, könnt ihr sowohl mit dem Sony Xperia Z3 als auch mit dem Sony Xperia Z3 Compact richtig gute Fotos schießen. Die Hardware ist mehr als nur brauchbar, und mit den korrekten Einstellungen könnt ihr den Sensor auch zu eurem Vorteil nutzen. Gerade bei natürlicher Beleuchtung (sprich draußen) sind die Sony-Kameras stark.

Durchhaltevermögen: Sehr gut

Was wäre das beste Smartphone, wenn es euch nicht durch den Tag bringt? Richtig, es wäre keine Empfehlung wert. Sony sei Dank ist das Sony Xperia Z3 Compact mit einem großartigen Akku ausgestattet, der 2600 mAh fasst. Für diese Größe und ein 720p-Display scheint es schon fast zu viel des Guten zu sein, aber gibt es bei Akkulaufzeit tatsächlich ein „zu viel des Guten“? Eben. Ja, die Laufzeit des Sony Xperia Z3 Compact ist hervorragend.

Ich habe das Sony Xperia Z3 Compact und das Sony Xperia Z3 nicht nebeneinander benutzt, daher fällt es schwer, zu sagen, welches nun wirklich länger durchgehalten hat. Beide Geräte überlebten länger als zwei Tage bei Normalnutzung, und das ist eine beachtliche Leistung. Die Panik, schnell noch ein wenig aufladen zu müssen, wird euch schon bald fremd sein – diese beiden Smartphones haben einen unheimlich langen Atem.

Das ist noch nicht einmal alles, denn falls ihr wirklich einmal in der Klemme stecken solltet, gäbe es noch den Stamina-Modus, der sämtlichen überflüssigen Datenverkehr einfach stoppt. Selbst wenn ihr euch auf ein Abenteuer für eine Woche einlasst, seid ihr in Sonys Händen sicher. Denn dann könntet ihr den Ultra-Stamina-Modus einschalten, der aus eurer Akkuladung eine Wahnsinnszahl wie etwa „13 Tage und 18 Stunden“ herauskitzelt.

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Das Datenblatt

Um den Testbericht zu vervollständigen, gibt es selbstverständlich noch die Kurzfassung des Datenblatts. Das Sony Xperia Z3 Compact wiegt 129 Gramm, die Abmessungen sind 127 x 65 x 8,6 Millimeter, das Display misst 4,6 Zoll mit 1280 x 720 Pixeln Auflösung. Vorinstalliert ist Android 4.4 KitKat, das von einem mit 2,5-GHz-getakteten Qualcomm-Vierkernprozessor in Kombination mit einer Adreno-330-GPU befeuert wird. Zwei GB RAM und bis zu 16 GB Speicherplatz (elf GB benutzbar) sind ebenfalls an Bord.

LTE, Bluetooth 4.0, Lächeldetektor, 4K-Videoaufnahme, Gesichtsentsperren, PlayStation-Zertifizierung: Alle üblichen Verdächtigen, die ihr in einem aktuellen High-End-Smartphone vermuten würdet, sind auch vorhanden. Alles Beste und Neueste ist in diesem Sony Xperia Z3 Compact vereint, und ich fand keine Stelle, an der das Gerät irgendwelche Schwächen gezeigt hätte oder mir noch ein Feature fehlen würde.

Müsste ich mich nun für ein einziges Android-Gerät für den persönlichen Gebrauch entscheiden, wäre es im Jahr 2014 ohne Zweifel dieses Sony Xperia Z3 Compact. Es fühlt sich gut an, das Design ist klasse, alle Funktionen sind vorhanden, die Akkulaufzeit ist wunderbar, es ist staub- und spritzwassergeschützt, und auch die Größe liegt mir um ein kleines Quäntchen mehr als jene seines großen Bruders.

Sony Xperia Z3 Compact: Neuer Maßstab

Ich bin bekanntlich ein großer Fan von (relativ) kleinen Geräten, und ich habe schon mitbekommen, dass der Unter-4,5-Zoll-Markt langsam, aber sicher aussterben wird. Nichtsdestoweniger halte ich an den kleinstmöglichen Geräten fest, und zwischen Sony Xperia Z3 Compact und Sony Xperia Z3 ist nicht so viel Unterschied, wie man vielleicht meinen könnte. Dennoch würde ich mein Geld immer noch für die Compact-Version ausgeben, denn dieses Z3 Compact ist die neue Messlatte für alle Android-Smartphones, die da kommen werden.

Wertung: 9 Pixel

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