Chocobo GP Test: Sieg oder Schlusslicht?

von Stefan Hohenwarter 15.03.2022

Auf die Plätze, fertig, los heißt es auf der Nintendo Switch nicht nur bei Mario Kart 8 Deluxe, sondern seit neuestem auch im Chocobo GP, der am 10.3.2022 für die Switch erschienen ist. Ob der Fun-Racer etwas taugt, erfahrt ihr in meinem Chocobo GP Test.

Als großer Fan von Final Fantasy X blieb mir immer das Chocobo Rennen auf der Stillen Ebene in Erinnerung. Man musste Ballons einsammeln und vieles mehr. Das gestaltete sich ganz kurzweilig und unterhaltsam. Und das, obwohl es nur ein Minispiel in einem JRPG mit gigantischem Ausmaß war. Deshalb war ich sehr von der Idee eines Chocobo Fun-Racers angetan. Zudem sollten bekannte Figuren aus Final Fantasy (z.B. Mogrys, Squall oder Cloud Strife) mit dabei sein. Und so kam es dazu, dass ich das Spiel nun in den Händen halte und euch von meinen Erfahrungen damit berichte.

Debüt vor über 20 Jahren

Die Chocobos sind gelbe Reittiere aus dem Final Fantasy-Universum und diese feierten schon in ganz frühen Zeiten ihr Debüt. Die Chocobos durften sich sogar schonmal auf der Rennstrecke präsentieren, doch das war bereits vor über 20 Jahren. Die Wertungen des Spiels auf der PS1 waren maximal durchschnittlich und lösten, im Gegensatz zu Nintendos Mario Kart keinen Hype aus. Man sieht im folgenden Trailer samt Gameplay-Material aber ganz klar, dass Nintendos Titel hier die ein oder andere Inspiration geliefert hat.

Ein Tutorial zum Start im Story-Modus

Bevor ihr gleich auf die Piste bzw. Streck dürft, erwartet euch ein kurzes Intro-Video, in dem die “Story” kurz erklärt wird. Diese bietet kaum Mehrwert, aber es gibt im Gegensatz zu Mario Kart zumindest eine. Dieser Story-Modus dient dazu, euch die Strecken, das Fahren selbst aber auch Charaktere näher zu bringen. In diesem Modus schaltet ihr beispielsweise Charaktere frei und sammelt dabei auch noch Item-Coupons (nur eine der Währungen im Spiel, mit denen ihr etwas freischalten/kaufen könnt), die ihr im einem Shop ausgeben könnt.

Copyright: Square Enix

Der Copy-Mogry hat zugeschlagen

Der Titel hat so einiges an Multiplayer-Möglichkeiten zu bieten. Angefangen von lokalen Multiplayer-Möglichkeiten bis hin zum Highlight in Form eines Online-Turniers, bei dem ganze 64 Spieler:innen starten und sich über Achtel-, Viertel- und Halbfinale bis zum Finale vorkämpfen. In den Modi erwartet euch kaum etwas anders als im Singleplayer-Modus. Es geht darum am Ende möglichst die 1 aufleuchten zu sehen. Um das zu erreichen habt ihr im Gegensatz zu Mario Kart nicht nur Power-Ups auf der Strecke, sondern die Fahrer:innen haben einzigartige Spezialfähigkeiten (z.b. Choco-Sprint vom Chocobo oder Clairs Verschwinde-Kapuze, um für kurze Zeit feindlichen Angriffen auszuweichen). Und natürlich haben alle Fahrer:innen verschieden Autos mit unterschiedlichen Werten (Tempo, Haftung, Beschleunigung und Drift). Genau, mit der Wahl eines oder einer Fahrer:in wählt ihr auch gleich das “Auto” mit. Ihr könnt also nicht, wie bei Mario Kart mit jedem Charakter auch jedes Auto wählen. Dafür könnt ihr – im Gegensatz bei Mario Kart nur beim Shy Guy – keine äußerlichen Veränderungen an den Fahrern vornehmen. Bei Chocobo GP ist dies anders und hier kommt auch der – korrekterweise müsste ich sagen ein – Item-Shop ins Spiel. Davon gibt es nämlich gleich 3! Ein Mithril-, ein Coupon- und ein Gil-Shop. Mithril könnt ihr im eShop gegen Bares erwerben.

Chocobo GP Test-Fazit: Unbedingt die Free2Play-Version zuerst ausprobieren

Ich habe mit Chocobo GP meine liebe Mühe und Not. Ich habe mich – wie eingangs erwähnt – sehr auf den Titel gefreut, aber leider entpuppte sich das Spiel als billiger Mario Kart Klon. Man hat mehr oder weniger alles kopiert und versucht mit Charakteren aus dem Final Fantasy-Universum etwas eigene Identität ins Spiel zu bringen. Das gelingt auch – aber eher durch die Designentscheidung, dass jeder Charakter eine eigene Spezialfähigkeit hat. Ansonsten ist wirklich alles billigst kopiert – beispielsweise die gelben Boostfelder schauen sogar gleich aus. Wenn ich aber so darüber nachdenke ist nicht alles kopiert, denn Nintendo hat sich nicht für einen Free2Play-Titel mit unzähligen Möglichkeiten ingame Gil, Mithril oder Coupons auszugeben, entschieden.

Ich hätte auch kein Problem damit, wenn man es hier bei einem reinen F2P-Spiel belassen hätte, aber daraus eine Boxversion zu machen, verstehe ich beim besten Willen nicht. Aus diesem Grund möchte ich euch wirklich empfehlen vor dem Kauf des Spiels die kostenlose Version auszuprobieren oder gleich zu Mario Kart 8 Deluxe zu greifen. Selbst mit so vielen Jahren am Buckel, schlägt Mario Kart das neue Chocobo GP meiner Meinung nach in allen Kategorien haushoch.

Wertung: 6 Pixel

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