Berserk: Das Goldene Zeitalter II (Blu-ray) im Test

von Stefan Hohenwarter 25.09.2014

Universum Anime brachte die dreiteilige Filmreihe Berserk: Das Goldene Zeitalter zu uns. Passend zur Veröffentlichung des Trilogiefinales am 8. August 2014 stelle ich euch alle drei Filme rund um Söldner Guts vor. Was ich nach dem gelungenen Einstieg von der Fortsetzung halte, erfahrt ihr in meinem Test.

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Facts

Genre: Action, Animation, Fantasy
Publisher: Universum Anime
Regie: Toshiyuki Kubooka
Release-Termin: 8. August 2014

Was bisher geschah

Nach einem eindrucksvollen Auftritt bei der Eroberung einer Festung umzingeln Mitglieder der berüchtigten Söldnertruppe „Die Falken“ Kämpfer Guts, der mit einem gigantischen Schwert bewaffnet sofort in Kampfposition geht. Die AngreiferInnen haben keine Chance. Selbst Casca, eine der Stärksten bei der Falkenbande, droht, ihr Leben zu verlieren. Doch Griffith, der Anführer des Söldnertrupps, greift ein und verwundet Guts schwer. Im Camp der Falken wird Guts wieder zusammengeflickt und aufgepäppelt. Damit er nicht an Unterkühlung stirbt, erhält Caska von Griffith den Befehl, den Verwundeten zu wärmen. Als dieser wieder zu sich kommt, geigt sie ihm noch ordentlich die Meinung und bringt ihre Verachtung ihm gegenüber zum Ausdruck. Guts wird daraufhin von Griffith durch das Lager geführt. Der Neuankömmling möchte sich dem Anführer der Falken allerdings nicht unterordnen, bislang kam er nämlich auch ganz gut allein über die Runden – so läuft alles auf ein Duell hinaus. Sollte Guts gewinnen, darf er gehen. Falls allerdings Griffith gewinnt, muss Guts ein Mitglied der Falken werden und alle Befehle ihres Anführers ausführen. Zwar feiert Guts Punktsiege, aber der Sieg gehört letztendlich dem Oberhaupt der Falkenbande. Gemeinsam ziehen sie nun durch die Lande und machen sich als Söldnerbande bald einen Namen.

Im Krieg gegen Tudor werden sie vom König von Midland immer öfter eingesetzt. Ihr Einfluss wächst – sehr zum Missfallen so manches Adeligen. Doch Griffith lässt sich selbst von einem Mordanschlag auf ihn nicht von seinem Traum, „einmal über ein Reich zu herrschen“, abbringen. Der zu Beginn smarte und gutmütig wirkende Anführer der Falken zeigt mit Fortdauer des Films bald sein wahres Ich. Ohne Skrupel zu zeigen, befiehlt er Guts, einen Thronfolger zu töten, damit er seinem Ziel einen Schritt näher kommt. Guts füllt den Auftrag zwar aus, beginnt aber an der Lichtgestalt Griffith zu zweifeln. Zu allem Übel macht der Anführer der Falken der Prinzessin von Midland schöne Augen, um ihr so immer näher zu kommen …

Alles oder nichts

Bereits drei Jahre kämpft Guts an der Seite von Griffith und Caska für Ruhm und Ehre. Dank der Unterstützung der Falkenbande kann die Armee von Midland immer öfter eigentlich aussichtslose Kämpfe gegen Tudor für sich entscheiden. Während der Anführer der Falken so seinem Ziel stetig näherkommt, tritt Guts auf der Stelle: Zwar wachsen seine Fähigkeiten als Kämpfer, doch sucht er noch immer nach einem eigenen Traum, den er verfolgen kann, um nicht weiter blind Griffiths Befehlen zu folgen. Dies ist für Griffith laut eigener Aussage nämlich die Voraussetzung dafür, eine andere Person als gleichwertig zu empfinden und damit als FreundIn akzeptieren zu können.

Abseits Guts’ Selbstfindung bahnt sich zwischen dem Königreich Midland und dem Tudor-Imperium eine entscheidende Schlacht im „Hundertjährigen Krieg“ an. Selbst den stärksten Truppen der Armee von Midland gelingt es nicht, die als uneinnehmbar geltende Festung Dordrey zu erobern. Griffith wartet nur darauf, vom König höchstpersönlich mit dieser unmöglichen Mission betraut zu werden. Er bekommt den Angriffsbefehl schließlich, wenngleich die Siegeschancen der im Verhältnis zum Feind mickrigen Falkentruppe gleich null sind. Sollten sie siegen, steht den Falken das Tor zum Adelstitel offen; sollten sie jedoch verlieren, wird niemand von ihnen den nächsten Tag erleben.

Bild & Ton

Aus technischer Sicht gibt es keinen Grund, unzufrieden zu sein. Mit satten Farben, guten Kontrastwerten und scharfen Kanten entfaltet der Anime seine volle Pracht. Hie und da gibt es einige CGI-Sequenzen, die die Szenerie unterstützen sollen. Ich persönlich empfinde sie allerdings als unnötig, da die Bewegungsabläufe der Personen darin oft unnatürlich und hölzern wirken. Das ist aber mit Sicherheit ein kontroverses Thema: Während die einen die CGI-Unterstützung gut finden, können andere getrost darauf verzichten. Normalerweise bin ich ein Fan von CGI-Sequenzen, aber im Fall von Berserk: Das Goldene Zeitalter II hätte ich einen rein gezeichneten Anime bevorzugt. Akustisch gibt es dafür absolut nichts zu meckern. Die SynchronsprecherInnen, unter denen auch einige bekannte zu finden sind, wurden gut gewählt. Düstere Chorgesänge und Orchestermusik runden das Filmerlebnis perfekt ab.

Zusammenfassung

Als Neuling im Berserk-Universum hatte ich beim Debütfilm keine besonderen Erwartungen, doch mit Fortdauer des Films wurde ich immer mehr gefesselt. Insofern war es für mich spannend, wie es denn im zweiten Teil weitergeht. Die Handlung wurde von Toshiyuki Kubooka erneut intelligent aufgebaut, sodass es auch mir als Nichtkenner der Mangavorlage ein Leichtes war, alle Wendungen und Szenen zu verstehen. Besonders an der Charakterentwicklung der Schlüsselfiguren war ich interessiert, und ich wurde nicht enttäuscht. Schrittweise erleben wir zwischen exzessiven Kampf- und Sexszenen die sich verändernden Charakterzüge der Personen. Zudem wurde mit der geringen Spieldauer ein großes Manko des ersten Films ausgemerzt: Statt läppischer 70 Minuten erwarten euch bei Berserk: Das Goldene Zeitalter II über 90 Minuten. Durch die längere Filmdauer bleibt nun auch genug Raum für die Entwicklung der Schlüsselpersonen sowie knallharte Action. Leider wartet die Blu-ray mit keinerlei Bonusmaterial auf, sodass ich auf den Abschluss der Trilogie warten muss, um noch eine Weile in der Welt von Berserk: Das Goldene Zeitalter verbringen zu können.

Wertung: 9 Pixel

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