Bergparadies Tagebuch (Tag 2): Die Suche nach dem Schnee
Der Start in den Tag gelingt im Bergparadies Gastein exzellent – mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet. Warmes und Kaltes, Süßes und Herzhaftes, alles, was Energie für einen Tag draußen liefert. Für unterwegs lässt sich ganz unkompliziert eine kleine Jause einpacken.
Der Morgen beginnt aber auch mit einer kleinen Erkenntnis: Im Tal selbst liegt kaum Schnee – und auch Neuschnee ist nicht in Sicht. Also bleibt nur eine Option: Man muss den Schnee suchen.
Oben Drüber
Gestärkt geht es am Vormittag mit der Seilbahn hinauf in die Berge. Oben angekommen eröffnet sich ein weiter Blick über das Tal – und endlich tauchen auch die ersten Schneeflecken auf. Nicht tief, nicht frisch, aber ausreichend, um Wintergefühle zu wecken. Zwischendurch laden gemütliche Hütten zur Einkehr ein. Cooler Service und Hausmannskost – dieses typische Alm-Gefühl, das oft mehr gibt als jedes aufwendige Menü.
Unten Durch
Am Nachmittag führt der Weg weit hinein ins Tal, vorbei an Bad Gastein und noch ein Stück weiter, hinter der Autoschleuse der Tauernbahn wird es ruhiger. Bis in die Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern. Ein Spaziergang begleitet von kuriosem Schnee, der vom Wind gezeichnet & gefroren ist. Die Oberfläche wirkt mit ihren Stachel fast bedrohlich. Faszinierend wie die Natur immer wieder neue Überraschungen auf Lager hat. Der Weg führt in Richtung Tauernbach-Wasserfall, doch bis dorthin schaff ich es nicht. Manchmal ist Umkehren die bessere Entscheidung, vor allem wenn der Wind stärker wird und die Sonne sich verabschiedet.
Vom Wind gepeitschter Schnee
Kulinarisches Highlight: Die Hirschau
Zum Aufwärmen geht es anschließend in eine urige Gaststätte – und hier wartet eine echte Überraschung. Die Hirschau hat mich wirklich überrascht – ein absoluter Geheimtipp. Unscheinbar am Ende der Gemeinde wartet eine wirklich gemütliche Atmosphäre, überaus ausgezeichnete Küche mit frischen regionalen Zutaten und einem herzhaften Service.
Auf dem Tisch landen eine der besten Frittatensuppen, ein butterzarter Zwiebelrostbraten und ein traumhafter Apfelstrudel. Das Hirschfleisch in meinem Hauptgang stammt aus der Region, frisch am morgen zerlegt und am nachmittag schon meisterhaft zubereitet. Der Service ist herzlich und humorvoll – man fühlt sich sofort wie ein Stammgast, obwohl man eigentlich Tourist ist. Ein Gasthaus, das nicht nur satt, sondern auch glücklich macht.
Action zum Abend
Am Abend steht noch etwas Bewegung auf dem Programm: Nachtrodeln. In der Kälte einmal hoch und einmal Runter, da ist man plötzlich munter. Für zehn Euro hin und her, ist das Börsal gleich mal leer. Wer eine Pause braucht, kehrt in der urigen Bellevue Alm ein, wärmt sich am Feuer und genießt einen heißen Kakao. Mit dem Schlitten durch die Nacht sausen, kalte Luft im Gesicht – genau so fühlt sich ein Winterabend an.
Nach so viel Abenteuer geht es zurück ins gemütliche Bergparadies. Eine heiße Regenwalddusche, ein weiches Doppelbett und das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein. Aber weil die Entspannung immer noch steigerungsfähig ist, wartet morgen die Therme.