Assassin´s Creed Mirage (Preview): Eine Reise zum Ursprung der Serie

von Johannes Hausmair 12.09.2023

Assassin´s Creed Mirage ist das neueste Kapitel in der legendären Assassin’s Creed-Reihe und entführt uns auf eine epische Reise ins 9. Jahrhundert, die den Ursprüngen der Serie treu bleibt. Das Spiel wirft einen modernen Blick auf die Features und das Gameplay, die diese Reihe seit 15 Jahren definieren und das Franchise so erfolgreich gemacht haben. Mit der bekannten Mischung aus historischen Referenzen und actiongeladenem Abenteuer können wir die Wurzeln der Serie durch eine fesselnde Assassinen-Geschichte erneut entdecken.

Die besten Spiele sind Vergangenheit

Assassin´s Creed Mirage kehrt zum Ursprung der Erfolgsreihe zurück und zeigt genau, was die Marke Assassin’s Creed so erfolgreich gemacht hat. Wir erleben die Entwicklung vom Leben als Straßendieb bis zum vollwertigen Mitglied des Assassinenordens. Uns erwartet eine Hommage an die ersten Stunden der Serie.

Assassin´s Creed Mirage - Eine Ruine im Umland

Back to the Hood

Assassin’s Creed Mirage entführt uns ins prächtige Bagdad des 9. Jahrhunderts. Wir begleiten Basim Ibn Is’haq, einen bekannten Assassinen, der bereits in Assassin’s Creed Valhalla eine tragende Rolle spielte. Doch nun sehen wir ihn in seinen jungen Jahren als Straßendieb, als er plötzlich auf die Verborgenen trifft. Im Großen und Ganzen ist das Spiel ein etwas kleineres Projekt. Ursprünglich als Erweiterung für Assassin’s Creed Valhalla gedacht, wuchs die Idee so stark, dass sich ein eigenständiges Spiel entwickelte – eine Hommage an den Beginn der Serie. Der Fokus liegt, wie damals, stärker auf Parkour, Stealth und Attentaten.

Assassin´s Creed Mirage - Basim sieht über die Stadt Bagdad
Die
Bruderschaft

Basim verlor schon in jungen Jahren seine Mutter, sodass er allein auf den Straßen Bagdads aufwuchs. Als gewitzter, aber zügelloser Straßendieb trifft er auf den Orden. Er kämpft mit inneren Konflikten und weiß nicht genau, wer er eigentlich ist. Auf der Suche nach Antworten wird er von den Verborgenen aufgenommen und ausgebildet. Er lernt, mit bestimmten Werkzeugen umzugehen, und entwickelt scharfsinnige Fähigkeiten, um seine Ziele aufzuspüren und zu eliminieren. Für seine Ausbildung ist größtenteils seine Mentorin Roshan verantwortlich. Sie begleitet ihn bei seinen ersten Schritten und führt ihn langsam in die Bruderschaft ein. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass der junge Novize zu den flinksten und einfallsreichsten Assassinen zählt und besondere Begabungen nutzen kann.


Eine neue Epoche der Vergangenheit 

Das Bagdad aus dem neunten Jahrhundert ist eine prächtige orientalischen Stadt und ein toller Spielplatz für Assassinen. Auffallend ist die dicht Bevölkerung, welche sehr an Assassin´s Creed Unitys Paris erinnert. Erkundet vier unterschiedliche Bezirken, vom geschäftigen Karkh zu den üppigen Gärten der Runden Stadt. Die lebhaften Viertel bieten Möglichkeiten in Menschenmassen unterzutauchen, Regale hinter sich zu zerstören um Verfolgern den Weg abzuschneiden, größere Abgründe mit Pfählen zu überbrücken und natürlich Häuserwänden entlang zu klettern. Doch Vorsicht, auch wenn der Weg über die Dächer schneller ist, werden so Wachen schneller auf Basim aufmerksam. Die Stadt bietet auch wieder richtige Parkour-Routen die von weitem erahnt werden können. Es macht wieder Sinn und Spaß sich akrobatisch Fortzubewegen, in einer Umgebung die genau dafür entwicklet wurde. 

Der arabische Schauplatz führt uns auch außerhalb des Stadttrubels in ruhige Landstiche, trockene Wüsten, traumhafte Oasen und verlassene Ruinen. Ein besonderes Erlebnis wird der Besuch der Festung in Alamut, welche sich damals noch mitten im Aufbau befand. Assassin´s Creed Fans kennen diesen Ort als das Hauptquartier der Assassinen die das Fundament des Kredos legten.

Um die Immersion des goldene Zeitalters Bagdads komplett zu machen, ist hervorzuheben, dass Assassin´s Creed Mirage das erste Assassin’s Creed-Spiel ist, das weltweit mit einer vollständigen arabischen Sprachausgabe veröffentlicht wird. Dazu ein kleiner Vorgeschmack in diesem Trailer.


Ein Tag als Assassine

Als Mitglied des Ordens muss Basim eine Reihe von einflussreichen Machthaber:innen ausschalten. Wie immer in Assassins Creed könnt ihr entscheiden wie ihr die Aufträge angeht – Offensiver Angriff oder defensive Schleich-Taktik. Wie in vergangenen Spielen der Serie gibt es wieder optionale Nebenaufgaben die währenddessen für mehr Erfahrung oder Boni erledigt werden können. Beispielsweise: Versuche nicht entdeckt zu werden, schalte fünf Wachen mit Wurfmessern aus, betäube drei Gegner mit einer Rauchbombe. Neu ist die Implementierung des Taschendiebes in größerem Ausmaß. Viele Einwohner:innen von Bagdad tragen Beutel mit lukrativen Waren mit sich. Ob Geld, bestimmte Münzen, Herstellungsmaterialien und spezielle Schätze, alles kann von nutzen sein. Und je nach dem wie wertvoll die Beute ist, desto kleiner und schwieriger ist das Zeitfenster um den Diebstahl durchzuführen. Bei dieser Mechanik muss man im richtigen Moment eine Taste drücken um den angezeigten Bereich zu treffen – so ähnlich wie ein Attentat gegen starke Gegner in Assassin´s Creed Valhalla.

Im Kampf schwingt Basim akrobatisch seinen Dolch und Säbel umher. Kämpfe fühlen sich wie eine Fusion der Mechaniken von Black Flag und Origins an. Neu ist, dass Leichte und schwere Hiebe nun mit der gleichen Taste auszuführen sind. Und der offensive Kampf wird etwas schwieriger, je mehr Gegner sich um Basim sammeln. Gut gepanzerte und speziell ausgerüstete Feinde sind nicht so leicht niederzuschlagen. Weniger nervenaufreibenden sind die Attentate aus dem Schatten. Heimlich eine Wache nach der anderen zu erledigen, tötet auch gepanzerte Gegner sofort. Hierbei Helfen verschiedene Hilfsmittel, wie Wurfmesser, Rauchbomben, Schlafpfeile und Fallen. Natürlich darf auch die für Assassinen übliche Waffe nicht fehlen und so kommt auch der Einsatz der versteckten Klingen nicht zu kurz.

Für erfolgreiche Missionen sind bestimmten Assassinen Fähigkeiten nicht wegzudenken. Um Gegner zu lokalisieren kann das Adlerauge genutzt werden um Feinde hervorgehoben sehen zu können. Für den kompletten Überblick ruft man, so wie bei den Vorgängern, einen Adler zur Hilfe. Enkidu, Basims gefiederter Freund, gibt uns eine Vogelperspektive über die Stadt. Manche Areale werden von Bogenschützen auf den Dächern patroliert, welche den Vogel in Beschuss nehmen. Somit muss man hier old-school Schleich-Taktiken anwenden, zumindest solange die Wachen ihre Augen am Himmel haben. Und eine ganz besondere neue Assassinen Fähigkeit, die Attentäter-Konzentration, lässt Basim mehrere Feinde blitzschnell hintereinander ausschalten.

Je mehr Wachen ausschaltetet werden desto höher steigt der Bekanntheitsgrad. Dieser hat drei Stufen die zufolge haben, dass Feinde bei Sichtkontakt, auf Basim aufmerksam werden, ihn verwarnen und oder gleich zum Angriff brüllen. Wie früher kann man die Bekanntheit senken indem man Herolde besticht, Fahndungsplakate zerreißt und sich aus den Augen der Wachen fern hält. Am besten geht das mit Social Stealth, also der Fähigkeit in der Menge unterzutauchen. Sei es das Einblenden in Menschenmassen, achtsam auf einer Bank sitzen oder sonstiges normales Verhalten vortäuschen hilft etwas Aufmerksamkeit von Basim abzulenken.


Ein neues Abenteuer mit mysteriöser Geschichte

Ich durfte im Rahmen der Preview in drei verschiedene Szenarien des Spielverlaufs eintauchen. Zu Beginn erleben wir Basim in seinen jungen Diebesjahren. Mit Nihal, einer Freundin von Basim, erledigen wir kleine Diebesaufgaben. Dadurch treffen wir auch auf Roshan, Basims zukünftige Mentorin der Verborgenen. Im zweiten, etwas längeren Abschnitt sind wir mitten in der Assassinen-Ausbildung. Wir sehen Basims Ankunft in Alamut und lernen, zu kämpfen, zu klettern und Geist und Seele zu kontrollieren. Dabei hat mich die Szenerie von Alamut und die im Bau befindende Bergfestung total begeistert. So viele Assassinen an einem Ort zu sehen und lässige Parkour-Wege zu erklimmen, hat mein Assassinen-Herz höher schlagen lassen. Im dritten, längsten und letzten Abschnitt der Preview wurde ich in die offene Welt geworfen, mit der Aufgabe, eine einflussreiche Person zu beseitigen. Nachdem ich ein bisschen herumgeklettert und gehüpft bin, traf ich den Händler Kong und besorgte ihm im Gegenzug für Informationen bezüglich unserer Zielperson ein paar Güter. Mit der Information, dass unser Ziel sich am Basar aufhält, suchte ich dort nach weiteren Hinweisen. Diese Art von Black-Box-Mission bietet verschiedene Optionen, um an Informationen zu gelangen. Am Basar kann man mit Händlern sprechen, Gespräche belauschen und Gegenstände stehlen. Am Ende musste ich an einer Auktion für einen bestimmten Gegenstand mitbieten. Je nachdem, ob Basim genug Geld hat, verläuft die Mission unterschiedlich. Ich hatte zu wenig Geld und musste den Gegenstand anschließend noch stehlen, um dann eine Audienz bei der Zielperson zu erlangen und sie endgültig auszuschalten. Leider weiß ich nicht, ob es wie bei Assassin’s Creed Unity mehrere Attentatsmöglichkeiten gibt oder nur die eine Sequenz, die ich sehen konnte. Hier müssen wir auf das Hauptspiel und weitere Missionen sowie verschiedene Spielverläufe warten. Während Basims Geschichte treten immer wieder eigenartige Zustände auf, er träumt oder halluziniert von einem düsteren Dschinn. Was genau es damit auf sich hat, ob dies eine Vorahnung seiner Verbindung zum nordischen Gott Loki ist oder einen anderen möglicherweise mythologischen Zusammenhang hat, bleibt vorerst ein mysteriöses Geheimnis.

Schon bald dürfen wir mit Assassin´s Creed Mirage in eine vielversprechende Geschichte eintauchen, die sich seit langem wieder wie ein richtiges Assassinen-Abenteuer anfühlt!