Anker Solix RS40 Balkonkraftwerk im Test: Strom sparen am Balkon leicht gemacht
Photovoltaik für Zuhause ist längst nicht mehr nur Eigenheimbesitzer:innen vorbehalten. Mit dem Anker Solix RS40 Balkonkraftwerk bietet der bekannte Hersteller eine kompakte Plug-and-Play-Lösung, die sich besonders an Mieter:innen, Wohnungsbesitzer:innen und Stromsparer:innen richtet. In unserem Langzeittest über mehr als ein Jahr haben wir geprüft, was das System kann – und ob sich die Investition wirklich lohnt.
Inhalt & Lieferumfang: Was ist im Anker Solix RS40 Set enthalten?
Wer ein Balkonkraftwerk kaufen möchte, achtet zuerst auf den Lieferumfang. Hier punktet das Anker Solix RS40 mit einem rundum vollständigen Paket für den sofortigen Start:
- Zwei Solarmodule mit jeweils 415 Wp (Watt Peak)
- Ein MI80 Mikrowechselrichter mit maximal 800 Watt Einspeiseleistung
- Robustes Montagematerial für Balkon oder Bodeninstallation
- Diverse Kabel für sichere Verbindungen
- Eine verständliche, bebilderte Bedienungsanleitung
- App-Unterstützung über die Anker App für Android und iOS
Besonders für Einsteiger:innen ist das Komplettpaket ideal, da kein zusätzliches Zubehör notwendig ist. Wer Photovoltaik für Mietwohnungen nutzen möchte, findet hier einen kompakten Einstieg.
Installation: Balkonkraftwerk anschließen – so einfach geht’s
Die Installation eines Balkonkraftwerks schreckt viele Nutzer:innen zunächst ab. Doch das Anker Solix RS40 macht es dank Plug-and-Play-System denkbar einfach. Die wichtigsten Schritte:
1. Solarpanele montieren
Ideal ist eine südseitige Ausrichtung mit möglichst wenig Schatten. Die mitgelieferten Halterungen ermöglichen die sichere Montage am Balkongeländer oder auf dem Boden.
2. Verkabelung vornehmen
Die Panele werden über ein Stecksystem mit dem Mikrowechselrichter verbunden. Die Stecker sind klar markiert und können nicht vertauscht werden.
3. Anschluss ans Hausnetz
Der Wechselrichter wird über ein Schuko-Kabel mit einer gewöhnlichen Steckdose verbunden. Schon fließt der erste Sonnenstrom ins Hausnetz.
Hinweis: In Deutschland und Österreich muss das Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber angemeldet werden. Zusätzlich ist ein digitaler Stromzähler erforderlich, der Rückeinspeisung korrekt erfasst.
Was Mieter:innen beim Balkonkraftwerk beachten müssen
Auch wenn das Anker Balkonkraftwerk RS40 technisch sofort einsatzbereit ist, gibt es einige gesetzliche Anforderungen zu beachten:
- Keine Einspeisevergütung: Für Mini-Anlagen gibt es in der Regel keinen finanziellen Ausgleich für eingespeisten Strom.
- Genehmigung bei Mietwohnungen: Die Hausverwaltung oder Vermieter:in muss der Installation zustimmen.
- Digitaler Zweirichtungszähler notwendig: Alte Ferraris-Zähler können Stromrückfluss nicht korrekt zählen.
- Anmeldung beim Netzbetreiber: Pflicht in Deutschland und Österreich.
Tipp: Der Betrieb ist in der Regel erlaubt, sofern keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. Ein klärendes Gespräch mit der Hausverwaltung lohnt sich aber in jedem Fall.
Die Anker App im Überblick: Smart, aber mit Luft nach oben
Ein Highlight des Systems ist die Anker App, mit der Nutzer:innen die Stromproduktion in Echtzeit verfolgen können. Die Verbindung erfolgt über Bluetooth, was in der Praxis reibungslos funktioniert.
Vorteile der Anker App:
- Übersichtliche Anzeige der Tages-, Wochen- und Monatswerte
- Echtzeitdaten zur aktuellen Stromproduktion
- Warnmeldungen bei Unterbrechungen oder Problemen
Kritikpunkt:
Leider bietet die App keine Exportfunktion für Daten. Wer seine PV-Statistiken analysieren oder mit anderen Systemen verknüpfen möchte, stößt hier schnell an Grenzen. Eine Integration in Smart-Home-Systeme ist ebenfalls (noch) nicht möglich.
Langzeiterfahrung: Wie viel Strom spart man mit dem Solix RS40?
Kommen wir zur zentralen Frage: Wie viel bringt ein Balkonkraftwerk wirklich im Alltag? In unserem einjährigen Testbetrieb mit optimaler Südausrichtung konnte das Anker Solix RS40 rund 520 kWh Strom erzeugen.
Der Haken: Ohne Speicher verpufft viel Energie
Da ein Balkonkraftwerk ohne Akku arbeitet, fließt ein Großteil des Stroms ungenutzt ins öffentliche Netz. Nur Strom, der zeitgleich verbraucht wird, zählt als Ersparnis.
In unserem Fall konnten rund 20% des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden – also ca. 100 kWh im Jahr. Das entspricht bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh einer Ersparnis von 30 Euro pro Jahr.
Wirtschaftlichkeit: Wann amortisiert sich das Balkonkraftwerk?
Mit einem Marktpreis von rund 750–899 Euro je nach Anbieter liegt die Amortisationszeit des Solix RS40 in meinem Fall zwischen 20 und 25 Jahren – vorausgesetzt, die aktuellen Strompreise bleiben konstant.
Faktoren, die die Rentabilität verbessern können:
- Steigende Strompreise erhöhen die Ersparnis
- Bewusste Tagesnutzung stromintensiver Geräte (Waschmaschine, Geschirrspüler)
- Zukünftiger Speicherbetrieb zur Maximierung des Eigenverbrauchs
- Technische Updates oder Exportfunktionen für bessere Analyse
Alltag mit dem Solix RS40: Stabil, leise, wartungsfrei
Einmal installiert, arbeitet das Anker Solix RS40 völlig wartungsfrei. Die Solarpanele sind witterungsbeständig und haben Wind, Regen, Hagel und sogar Schnee problemlos überstanden. Auch der Mikrowechselrichter zeigte sich stabil – selbst bei sommerlichen Hitzewellen.
Was Nutzer:innen im Alltag wissen sollten:
- Das System ist nicht notstromfähig – bei Stromausfall gibt’s keinen Sonnenstrom
- Der Eigenverbrauch hängt stark vom Lebensstil ab
- Die Anlage arbeitet leise und emissionsfrei
Schwächen & Verbesserungspotenzial: Was Anker besser machen könnte
Auch wenn das Gesamtpaket überzeugt, gibt es Luft nach oben:
- Fehlende Datenexport-Funktion
- Keine Integration in etablierte Smart-Home-Systeme
- Kein Speicher im Lieferumfang oder als Option verfügbar (Stand 2025)
- Rechtliche Hinweise in der Anleitung eher knapp gehalten
Gerade für technikaffine Nutzer:innen wäre eine offene API oder eine MQTT-Anbindung ein echter Pluspunkt.
Fazit: Für wen lohnt sich das Anker Solix RS40 Balkonkraftwerk?
Das Anker Solix RS40 ist ein ausgereiftes, leicht zu installierendes Balkonkraftwerk für Anfänger:innen und ambitionierte Stromsparer:innen. Die solide Verarbeitung, die App-Integration und die zuverlässige Stromproduktion machen das System zu einer attraktiven Wahl für alle, die mit Sonnenenergie ihre Stromkosten senken möchten – auch ohne eigenes Haus.
Doch: Wer hohen Eigenverbrauch erzielen will oder auf technische Spielereien hofft, sollte entweder auf eine Speicherlösung warten oder sich nach Alternativen mit Datenschnittstelle umsehen.
FAQ: Häufige Fragen zum Anker Solix RS40 Balkonkraftwerk
Ist das Solix RS40 für Mietwohnungen geeignet?
Ja, aber die Zustimmung der Hausverwaltung ist in der Regel erforderlich. Wichtig ist außerdem ein digitaler Stromzähler.
Wie viel Strom kann ich mit dem RS40 sparen?
Je nach Standort und Ausrichtung sind ca. 25–30% Eigenverbrauch realistisch – das entspricht etwa 60–90 Euro Ersparnis pro Jahr.
Muss ich das Balkonkraftwerk anmelden?
Ja, bei deinem lokalen Netzbetreiber. In Deutschland ist außerdem ein Eintrag ins Marktstammdatenregister notwendig.
Ist das Anker Solix RS40 notstromfähig?
Nein – bei Stromausfall liefert die Anlage keinen Strom, da sie aus Sicherheitsgründen vom Netz getrennt wird. Ein starkes Gesamtpaket mit Raum für Verbesserungen – insbesondere in Sachen Smart-Home und Datenauswertung.