ACME BH420 im Test – Solide Earbuds mit kleinen Makeln

von Max Hohenwarter 05.05.2020

Die ACME BH420 True Wireless Earbuds richten sich an Angestellte im Homeoffice und SportenthusiastInnen. Wieviel die Kopfhörer für diese Aufgaben taugen, klärt mein Test

ACME BH420 – Unboxing, Look und Feel:

In der Verpackung findet ihr die zwei Earbuds, die weiße Ladebox, Silikonstöpsel in drei Größen, das USB-C-Ladekabel und eine Anleitung. Im Gegensatz zu den Vorgängern ACME BH410 hat sich das Design der Ladebox leicht geändert. Bot diese zuvor noch einen Klippverschluss und einen semi-transparenten Deckel, ähnelt das Design der ACME BH420 W eher dem der AirPods von Apple. Der Verschluss erfolgt nun durch einen Magneten und auch die Box ist weniger breit, dafür etwas höher. Persönlich finde ich dieses Design um einiges wertiger und edler.

ACME BH420: Das ist in der Packung

Hinten an der Ladebox befindet sich die USB-C-Ladebuchse, sowie ein kleiner Knopf. Drückt man auf diesen, leuchten vorne bis zu vier blaue LEDS auf und informieren euch über den Ladezustand der Transportbox. Im Inneren des Transportkästchens finden die Buds erwartungsgemäß passgenau Platz und ruhen auf den goldenen Ladekontakten bis zum nächsten Einsatz. Während des Ladens leuchten die LEDS an den Ohrknöpfen rot, ist der Akku voll, erlischt das Licht.

ACME BH420 – Technische Daten, Klang, Laufzeit und Sitz:

In den ACME BH420 stecken im Vergleich zu den 6 mm großen Schallwandlern des Vorgängers etwas größere, nämlich 8,2 mm große Treiber. Ob dies klanglich einen Unterschied macht, kann ich aufgrund der Tatsache, das vorangegangene Modell nicht besessen zu haben, nicht beurteilen. Größere Treiber vermögen es normalerweise bessere Bässe zu produzieren.

Die ACME BH420 vor der Ladebox

Da es sich aber a) um sehr kleine Schallwandler und b) um In-ear-Kopfhörer handelt und diese aufgrund der Bau- und Betriebsart ohnehin sehr, mir persönlich teilweise zu starke Tiefen erzeugen, ist dies maximal ein Streitpunkt unter extrem Audiophilen, die Stecknadeln auf dem Boden aufschlagen hören und sich dadurch empfindlichst beleidigt fühlen.

Als Sound-Laie kann ich nur wiederholen, dass mir die ACME BH420 persönlich zu basslastig sind, was vor allem bei Sprache auffällt, die manchmal etwas zu dumpf klingt. Hier wäre eine Begleit-App, bei der man wenigstens verschiedene voreingestellte Equalizer auswählen kann sehr sinnvoll. Aufgrund der Preisklasse der ACME BH420 kann ich aber nachvollziehen, warum ein derartiges Feature nicht vorhanden ist. In Summe geht der Klang aber in Ordnung und Freunde basslastigerer Musik werden sich vermutlich sehr darüber freuen, sagte doch Mozart dereinst schon „Erst wenn der Subwoofer die Katze inhaliert, fi**t der Bass richtig übel!“ Zumindest hat das das Internet gesagt und wenn es da steht, stimmts garantiert, oder so.

Das Klangbild der ACME BH420: Mozart approves, Quelle:kraftfuttermischwerk.de

Wie bei True Wireless Earbuds üblich, dient das Transportkästchen nicht nur der Aufbewahrung, wenn die Stöpsel sich nicht im Einsatz befinden, sondern gleichzeitig als Ladestation und Mini-Powerbank. ACME gibt die Betriebsdauer mit 5 Stunden bei vollgeladenen Buds an. Die Ladebank liefert dann angeblich nochmals bis zu 20 Stunden Hörgenuss.

Diese Daten kann ich aber nicht bestätigen, denn bei mir war nach insgesamt 15 Stunden eine Neuladung des Cases notwendig. Ich habe aber bemerkt, dass die Lademechanik nicht ganz optimal funktioniert und dies der Grund für die verringerte Laufzeit ist. Sind die Stöpsel nämlich voll, erlischt die LED. Verrückt man die Buds aber nur ein ganz klein wenig, leuchten sie erneut. Die Stand-by-Dauer der ACME BH420 wird mit 400 Stunden angegeben. Wenn ich allerdings bedenke, dass die Buds nach wenigen Minuten bereits erneut laden, wenn sie nur ganz leicht im Inneren des Cases verrutschen, muss ich auch diese Angabe etwas anzweifeln.

ACME BH420: Ein Bud beim Laden

Vergleicht man die Zahlen aber mit denen des Vorgängers sind die ACME BH420 wirklich eine absolute Verbesserung. Die BH410 boten laut Herstellerangaben zwei Stunden Betriebsdauer und bis zu sechs, wenn man die Powerbank mit einrechnet. Die Standbyedauer lag beim Vorgänger nur bei einem Achtel der ACME BH420.

Nachdem ACME die BH420 vor allem für Homeoffice’lerInnen und SportlerInnen an den Mann/die Frau bringen möchte, ist es auch sehr wichtig dies anzusprechen. Wie erwähnt empfinde ich die Stimmwiedergabe etwas zu dumpf. Allerdings gilt dies nur fürs Hören. Das eingebaute Mikro funktioniert wirklich hervorragend. Meine Test-GesprächspartnerInnen verstanden mich verzögerungsfrei, klar und deutlich.

Lediglich einmal wurde mir rückgemeldet, dass mein Gegenüber sich seltsamerweise doppelt gehört hat. Woran das gelegen haben mag und ob da die ACME BH420 schuld waren oder auch nicht, konnte nicht sicher geklärt werden, ich werde aber, sollte es doch noch öfter passieren, im Test entsprechend nachbessern. Vorerst belasse ich es aber dabei.

ACME BH420: Die Buds beim Laden

Beim Sport sitzen die ACME BH420 fest, bleiben auch wenn der Schweiß tropft an Ort und Stelle und sind dank IPX4 Zertifizierung auch spritzwassergeschützt, sprich die Tränen eures inneren Schweinehunds, können problemlos fließen. Dank der unterschiedlich großen, beigelegten Silikonstöpsel können die Earbuds auch an eure Ohren angepasst werden. Einziger kleiner Wehrmutstropfen hierbei ist das Wechseln der Letztgenannten. Das ist nämlich ganz schön frimelig.

Was sonst noch erwähnenswert ist, ist die Inbetriebnahme. Einfach nur Schächtelchen auf und die Buds herausnehmen. Diese schalten automatisch in den Pairingmodus, werden anstandslos vom Endgerät erkannt und bäm: Schon ist alles bereit. Zu kleineren Macken kam es aber beim erneuten Verbindungsaufbau. Mehrere Male wurden die Ohrstöpsel nicht erkannt, bzw. waren sie nur zur Rufannahme verbunden, jedoch nicht zur Musikwiedergabe. Passierte dies, mussten die Buds zurück in die Ladebox, wobei sie sich automatisch abschalten. Danach musste ich das Bluetooth am Handy de- und reaktivieren und dann wie beschrieben die ACME BH420 wieder aus dem Schächtelchen nehmen. Kein großer Aufwand, aber etwas nervig allemal.

Die ACME BH420: Die LEDs zeigen den Ladestand der Box an

Letztes Feature, das ich noch ansprechen sollte betrifft die Steuerung. Die ACME BH420 verfügen über zwei Buttons, einen am linken und einen am rechten Stöpsel. Damit schaltet ihr sie nicht nur ein oder aus, sondern könnt auch Anrufe annehmen und abweisen, Songs pausieren, lauter und leiser drehen, sowie in der Playlist vor und zurückgehen. Außerdem könnt ihr theoretisch den Google-Assistent oder Alexa per dreimaligem Druck auf den Button aus dem Schlaf wecken. Das funktionierte bei mir aber nur, wenn das Display des Smartphones angeschaltet war. Ob ich da etwas an meinen Handyeinstellungen ändern muss, damit es auch funktioniert, während ich das Gerät in der Hosentasche trage oder ob die ACME BH420 da versagen, konnte ich nicht eruieren.

ACME BH420 - Solides Einstiegsmodell mit kleinen Macken:

Die ACME BH420 sind meine ersten Earbuds und ich muss sagen, dass ich davon durchaus sehr angetan bin. Bis auf kleinere, gelegentliche Macken, war ich von den ACME BH420 großteils echt verzückt. Bedenken, die ich bzgl. etwaigem leichten Verlust hatte, weil die Buds nicht richtig sitzen und daher sehr leicht aus dem Ohr plumpsen könnten, lösten sich in Schall und Rauch auf. Auch was die Laufzeit angeht, bin ich sehr zufrieden, wenngleich die Herstellerangaben bei mir nicht erreicht wurden.

Was den Klang angeht, könnte ACME noch ein bisschen mit einer App nachhelfen, aber aufgrund der Preisklasse kann ich auch hier nochmals ein Auge zudrücken. Alles in allem würde ich euch die ACME BH420 als Einstiegsgeräte in den True-Wireless-Sektor echt empfehlen. Sofern ihr kleinere Hick-ups, wie die angesprochenen verschmerzen könnt, bekommt ihr mit den ACME BH420 für knapp 50 Euro echt vernünftige Earbuds.

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