Boox Note Max im Test: Lese- und Schreibgenuss

von David 04.12.2025

Das Boox Note Max kombiniert E-Ink-Komfort und Android und wird mit dem Keyboard Cover zum ablenkungsfreien, Produktionsboost, für all jene die gerne Lesen, Notizen machen und/oder Texte schreiben.

Das Boox Note Max positioniert sich als ein ambitioniertes Gerät an der Schnittstelle von E-Reader, digitalem Notizbuch und leichtgewichtigem Office-Tool. Es verspricht, die Vorteile des augenschonenden E-Ink-Displays mit der vollen Flexibilität des Android-Betriebssystems zu vereinen. Aber da macht es in unserem Fall nicht halt. Ich habe für den Test das Tastatur Cover dazubekommen, wodurch das Gerät noch einmal mehr zum mobilen Schreibzentrum wird.

Display und Leseerlebnis: Großzügiger Komfort

Das Herzstück des Boox Note Max ist zweifellos sein großes E-Ink-Display. Mit einer Größe von 13,3 Zoll bietet es eine Fläche, die ideal für alle ist, die mehr als nur Romane lesen. Diese Dimension erweist sich als unschätzbar wertvoll beim Studieren von komplexen PDF-Dokumenten, Fachbüchern oder wissenschaftlichen Artikeln, da das ständige Zoomen und Schwenken, wie es bei kleineren E-Readern oft nötig ist, entfällt. Die E-Ink-Technologie imitiert echtes Papier, was das Leseerlebnis selbst über Stunden hinweg äußerst angenehm und augenfreundlich macht. Ich persönlich wurde in den letzten Jahre absoluter E-Ink-Fan. Das ist dem normalen „Papierformat“ wirklich zum verwechseln ähnlich.

Die hohe Auflösung 3200 x 2400 (300 pp) des Displays sorgt dafür, dass Text und Grafiken jederzeit gestochen scharf und klar dargestellt werden. Von den Maßen des Geräts (287,5 mm x 243 mm x 4,6 mm) ähnelt es der Größe eines Collegeblocks. Die Bildschirmgröße entspricht ziemlich genau dem Format A4. Mit den sehr schmalen 4,6mm und einem Gewicht von gerade einmal 615 Gramm ist das Gerät super dünn und portabel. Bei Papers, PDFs, aber auch Büchern ist es ein absoluter Lesegenuss.

Schreiben und Notizen: Das digitale Papiergefühl

Aber wenn man gerade ein wissenschaftliches Essay liest oder sogar eines selbst verfasst, dann liegt es nahe, dass man dazu auch schreiben muss und hier sticht das Boox Note Max besonders positiv hervor. Die Notizfunktion ist neben der Lektüre die zweite tragende Säule des Note Max. Die Stifteingabe bietet ein beeindruckend natürliches Gefühl. Dank einer leicht angerauten Oberflächenbeschichtung, die dem des Papiers nachempfunden ist, vermittelt der im Lieferumfang enthaltene Boox Pen Plus ein taktiles Feedback, während die geringe Latenz die digitale Tinte quasi verzögerungsfrei dem Stift folgen lässt. Besonders die aufgeraute Oberfläche hat mir sehr gut gefallen, da sie sich wirklich ein bisschen nach Papier anfühlt. Das ist wirklich kein Vergleich, wenn ihr z.B. mit einem Stylus über ein Smartphone wischt.

Die native Notizen-Applikation ist ein echtes Kraftpaket, das weit über einfache Kritzeleien hinausgeht. Sie bietet erweiterte Funktionen wie die Nutzung von Ebenen, verschiedene Pinselarten und die praktische Umwandlung von Handschrift in getippten Text. Und es überrascht mich immer wieder, dass das Gerät meine hässliche Handschrift lesen kann. Gerade für Studierende oder Lektoren ist die Fähigkeit, direkt und präzise Anmerkungen, Unterstreichungen und Notizen (sogar als Audio) in PDFs oder E-Books zu hinterlassen, ein massiver Produktivitätsgewinn. Ihr könnt damit außerdem super Brainstormen und es hält für das Schreiben mit dem Stylus sehr nützliche Features parat. Malt ihr einen Kreis, könnt ihr diesen auf Knopfdruck in einen echten, perfekten Kreis verwandeln. Streicht ihr etwas durch, dann verschwindet der Text und wenn ihr etwas eingekringelt, dann wird sofort eine Lasso Recognition gestartet und ihr könnt den Text herum schieben und vergrößern bzw. verkleinern.

Die eine kleine Kontroverse gibt es aber, denn es gibt kein Frontlicht (wie z.B. beim Boox Go 10.3hier geht es zu unserem Review). Dieses Vorgehen mag etwas unintuitiv sein, denn ohne Licht seht ihr wie bei einem echten Collegeblock einfach nichts mehr. Wenn mich ein Frontlicht stört, dann kann ich es ja auch einfach ausschalten, könnte man denken. Richtig, aber durch das fehlende Frontlicht gibt es auch eine Schicht weniger am Display, sprich die Schreiberfahrung verbessert sich dadurch und wird noch einmal realistischer. Sprich dieses Gerät möchte euch den maximalen Schreibkomfort bieten. Wenn ihr das nicht wollt, gibt es von Boox wie erwähnt z.B. das Tab X und auch von der Konkurrenz einige Produkte. Hier geht es aber um das beste Schreiberlebnis und das finde ich herausragend. Für mich persönlich bietet das Gerät einen ordentlichen Produktivitäsboost, wenn es darum geht Notizen zu machen, Texte zu schreiben und komplexe Texte zu lesen.

Tastatur-Erweiterung und der „Laptop-Ersatz“-Faktor

Boox Note Max kostet momentan auf der Boox Homepage im Angebot 580 Euro. Ihr erhaltet dazu den Stift, ein Aufladegerät und ein sehr praktisches, magnetisches Cover. Für 665 Euro erhaltet ihr außerdem das Tastatur Cover dazu. Dieses spezielle Cover dient nicht nur als Schutz, sondern auch als stabiler Aufsteller, der die Verwendung der integrierten physischen Tastatur ermöglicht. Die Tastatur selbst überrascht mit einer soliden Bauweise und einem klaren, angenehmen Tastenhub, der auch längere Tipp-Sessions ermüdungsfrei gestaltet. Das Tablet erkennt im Bruchteil einer Sekunde, dass es mit dem Keyboard verbunden ist und wechselt praktischerweise immer gleich in den Querformatsmodus (ansonsten könnt ihr das über Gyrosensor oder manuell einstellen).

Der größte Mehrwert liegt in der Kombination: Das E-Ink-Display, kombiniert mit einer physischen Tastatur, schafft einen ablenkungsfreien Arbeitsplatz. Ohne die hellen, farbigen Benachrichtigungen und Videos eines herkömmlichen Tablets konzentriert man sich automatisch auf das Wesentliche – den Text. Es ist das ideale Set-up für Autor:innen, die an Manuskripten arbeiten, oder für alle, die sich komplett auf die Textverarbeitung konzentrieren möchten. Das Note Max ersetzt keinen High-End-Laptop für komplexe Grafikarbeiten, aber es ist ein hervorragender, federleichter und augenschonender Ersatz für alle textbasierten Aufgaben wie E-Mails, Recherche und das Verfassen von Dokumenten.

Die große Android Flexibilität

Wobei so ganz stimmt das mit der Ablenkungsfreiheit auch nicht, denn dank Android ist das Gerät trotzdem sehr flexibel. Für mich ist eines der entscheidendsten Argumente für das das vollwertige Android-Betriebssystem (Android 13) und der damit verbundene Zugriff auf den Google Play Store. Diese Flexibilität eliminiert die Einschränkungen proprietärer Ökosysteme. Ich kann meine gewohnten Produktivitäts-Apps wie Word, Google Docs, Notion oder meine bevorzugten Cloud-Dienste installieren und nahtlos weiterarbeiten. Die Leistung des Gerätes ist, gemessen am E-Ink-Standard, sehr gut. Das Wechseln zwischen Apps ist flüssig, und die Rechenleistung reicht für alle gängigen Office-Anwendungen aus. Man muss sich der E-Ink-typischen Bildwiederholungsrate bewusst sein, doch verschiedene Refresh-Modi sorgen dafür, dass die Performance für schnelle Aktionen wie das Tippen optimiert wird. Außerdem kann ich per Bluetooth auch meine Kopfhörer inklusive meiner Lieblingspodcast App herunterladen oder auf Spotify Musik hören. Ja wenn es unbedingt sein muss, kann ich auch ein YouTube Video anschauen. Das ist nicht wirklich zu empfehlen, aber wenn es euch mehr um den Ton geht, als um das Bild, dann ist auch das möglich.

Boox Note Max Fazit

Das Boox Note Max mit Tastatur-Bundle ist ein spezialisiertes Gerät, das nicht für jeden gedacht ist, aber für seine Zielgruppe unschlagbare Vorteile bietet. Es richtet sich primär an Studierende und Wissenschaftler:innen, die große Mengen an Texten und Büchern analysieren, verbessern, reviewen oder selbst verfassen müssen. Ebenso ideal ist es für Vielschreiber:innen, Journalist:innen und Autor:innen, die einen mobilen, augenschonenden Arbeitsplatz suchen, der sie nicht ständig zu sozialen Medien verleitet. Auch Leute, die häufig umfangreiche Verträge oder Berichte prüfen und kommentieren, profitieren enorm von der Größe und der Möglichkeit, direkt darauf handschriftliche Anmerkungen zu hinterlassen. Kurz gesagt: Die Zielgruppe sind Nutzer, die Lesen, Notieren und konzentriertes Texten in einem einzigen, augenfreundlichen Gerät vereinen möchten.

Inklusive dem Keyboard Cover ist es eine Premium-Investition, die ihren Preis hat. Die Kombination aus großem, flexiblem E-Ink-Display (nie wieder zoomen müssen), vollem Android-Zugriff und hochwertiger Stifteingabe ist technologisch aber sehr ausgereift und mir persönlich macht das Arbeiten auf dem Gerät einfach sehr viel Spaß.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist deshalb absolut gerechtfertigt, vorausgesetzt, man nutzt auch das volle Funktionsspektrum. Wer nur liest, findet günstigere Geräte. Wer aber ein 3-in-1-Tool sucht – einen großen E-Reader, ein digitales Notizbuch und ein ablenkungsfreies mobiles Office – erhält mit diesem Bundle ein hoch spezialisiertes, einzigartiges und äußerst produktives Gerät, das in dieser Form auf dem Markt wenig Konkurrenz hat. Es ist das perfekte Werkzeug für alle, die ihre Augen schonen und ihre Konzentration maximieren möchten.

Wertung: 9 Pixel

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